Mumia: Reaktionen auf Gerichtsentscheidung

Kurt Sonntag 31.03.2008 15:50 Themen: Medien Weltweit
Mumia Abu-Jamal: Reaktionen auf Gerichtsentscheidung

Als am 27. März die lang erwartete Gerichtsentscheidung gegen Mumia Abu-Jamal kam, waren die Reaktionen gemischt. Es scheint bei vielen Beobachter_innen sehr unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen zu haben.
Deuten die Medien die Entscheidung häufig als "Sieg" über gegen das todesurteil, überwiegt auf Seiten der Unterstützer_innenbewegung nüchterner Realismus.
Die Medien

Auffällig war die schnelle Reaktion der Medien, die aufgrund von Nachrichtenagenturmeldungen bei AFP,AP und pad noch am selben Tag davon sprachen, Mumia sei "gerettet". Zwar wurde zumindest in einigen größeren bundesdeutschen Medien noch der kritische Zusatz gebracht, dass die Staatsanwaltschaft, weiterhin die Möglichkeit hat auf seine Hinrichtung hinzuarbeiten. (Beispiele: Spiegelonline  http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,543828,00.html oder "Heute" vom ZDF  http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/31/0,3672,7185183,00.html)
Das er jedoch nach Meinung seiner Unterstützer_innen ein komplett neues Verfahren verdient, da er 1982 nur durch massive Manipulationen der damaligen Staatsanwaltschaft unter den schützenden Händen des Gerichtes für schuldig befunden wurde, schien nicht von Interesse.

Mumia Abu-Jamal, seine Verteidigung und die Bewegung

Natürlich waren Mumias Unterstützer_innen in den USA nicht müde, dass sofort und ausführlich zu kommentieren.
Beispiele:
Linn Washington  http://www.indybay.org/newsitems/2008/03/29/18489281.php
Dave Lindorff  http://www.opednews.com/articles/1/genera_dave_lin_080327_third_circuit_court_.htm
Pam Africa  http://phillyimc.org/en/node/66348
Michael Schiffmann  http://phillyimc.org/en/node/66328
Abu-Jamal News  http://www.abu-jamal-news.com/

Auch Mumia selbst sagte über seinen Anwalt, er sei sehr enttäuscht. Das einzig positive sähe er in der Tatsache, dass anderen Todestraktinsass_innen die Möglichkeit aufgezeigt, die Todesstrafe zu überwinden. Er schloss mit den Worten: "The struggle continues - der Kampf geht weiter.“
Mumias Hauptanwalt Robert R. Bryan gab der deutschen Tageszeitung Junge Welt wenige Tage nach der Gerichtsentscheidung ein Interview (  http://www.jungewelt.de/2008/03-29/116.php?sstr=Mumia ), indem u.a. auf die außergerichtliche Ebene des Kampfes hinwies. Er sagte:"...Wir brauchen deshalb neben der materiellen jede erdenkliche Unterstützung durch alle Formen öffentlicher Proteste, mit denen weiterhin die Wiederaufnahme des Verfahrens gefordert wird." Zwei ausführlichere Interviews mit Robert R. Bryan in englisch befinden sich hier:  http://www.democracynow.org/2008/3/28/following_mixed_court_ruling_mumia_abu und  http://phillyimc.org/en/node/66330

Natürlich stimmen die Mumia-Unterstützergruppen damit in ihm überein. So gab es neben Demonstrationen in den USA auch zahlreiche Spontandemos und Kundgebungen in Europa, die meisten davon in Deutschland ( http://de.indymedia.org/2008/03/211738.shtml). Sowohl in der Schweiz (  http://www.free-mumia.ch.vu/ ) als auch in Berlin (  http://mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm#demo120408 ) laufen aktuelle Vorbereitungen, die Proteste auszuweiten. In Philadelphia werden im Augenblick die Präsidentschaftsvorwahlen im April als Fokus für Proteste ins Auge gefasst (  http://www.mumia.org//freedom.now/ ).

26 Jahren in der Todeszelle - wie geht es weiter

Ein Hauptanliegen der Bewegung sei es im Augenblick, dem öffentlichen Eindruck, der Fall sei jetzt abgeschlossen, entgegen zu treten. Ein Sprecher des Berliner Mumia-Bündnis: "Mumia hat hier eine wichtige juristische Auseinandersetzung zum Teil verloren. Es bleibt der Zweifel, ob er auf juristischer Ebene jemals ein faire Behandlung erfahren wird. Eigentlich wissen wir ganz genau, dass es keine fairen Gerichte gegenüber Mumia Abu-jamal gibt. Wir haben im letzten Jahr halt versucht, sie zu Fairness zu zwingen. Das ist nicht gelungen. Natürlich muss seine Verteidigung jetzt alles daran setzen, dass er die verbleibenden juristischen Chancen wahrnehmen kann. Aber wir sollten uns nichts vormachen: In Mumias Fall hat sich immer nur dann etwas bewegt, wenn es spürbaren öffentlichen Druck gab. Im vergangenen Jahrzehnt haben sich gerade in der Bundesrepublik viele Menschen dieser Sache angenommen, heute lassen sich die Aktivist_innen an wenigen Händen abzählen. Das New Yorker Mumia-Bündnis sagte heute in einem Mobilsierungsaufruf für die Demo in Philadelphia: Mumias Zukunft ist in unserer Hand“

Das gerade hier ein Knackpunkt der Unterstützungsarbeit liegt, scheint wahrscheinlich. Es gibt zwar im Vergleich keine Kampagne, die einen politischen Gefangenen in so vielen Ländern gleichzeitig unterstützt. Nur scheint in allen diesen Ländern die gleiche Entwicklung abzulaufen: die Gruppen werden immer weniger.
Der Berliner Mumia-Bündnissprecher dazu: „Wir sehen dieses Problem bei allen Gruppen, die politische Gefangene unterstützen. Nach einer kurzen Phase der Solidarisierung schwindet in der politischen Linken meist das Interesse an einer anhaltenden Unterstützung der Gefangenen. Das wird meist Angehörigern oder „Spezialist_innen“ überlassen. Wir denken, dass es eigentlich gar nicht so schwer sein sollte, dass zu ändern. Schließlich steht z.B. Mumias Verurteilung dafür, dass konsequenter Anti-Rassismus, Kriegsgegnerschaft und die Vorstellung von einer gerechteren Gesellschaft staatlicherseits mit allen Mitteln sanktioniert wird. Das die Behören in den USA auch vor Mord nicht zurückschrecken, ist seit den den Veröffentlichungen über COINTELPRO ( http://www.mumia.de/doc/background/misc/cointelpro000.html) bekannt. Die Todesstrafe und die Privatisierte Gefängnisindustrie sind weitere Mittel, einen immer stärker werdenden Riss durch die US-Gesellschaft zu deckeln. Das wir hier in Europa teilweise schon jetzt mit denselben Problemen konfrontiert sind, ist vielen im Zusammenhang mit politischer Repression noch nicht klargeworden.
Wir glauben nicht, dass jetzt viele linke Aktivist_innen in Soligruppen gehen sollten, sondern eher die politischen Gefangenen und die Themen, weswegen sie eingesperrt werden, in ihre alltägliche politische Arbeit übernehmen könnten. Der antirassistische Bezug bei Mumia liegt auf der Hand … Schließlich trifft es immer Einzelne, aber gemeint sind wir alle.“

Öffentliche Wahrnehmung

Eine andere interessante Beobachtung in Bezug auf „gesellschaftliche Breite“ von Protestbewegungen jeglicher Art lässt sich dieser Tage auch bei den Reaktionen auf die Mumia-Gerichtsentscheidung machen: Wurde Mumia um 1999 auf der Spitze des Bewegungszyklus noch von zahlreichen bundesdeutschen Verbänden des bürgerlichen Lagers(u.a. Ver.di BB ) als Eherenmitglied aufgenommen, schweigen die allermeisten heute dazu. Ausnahmen bilden hier eigentlich im Augenblick nur das PEN-Zentrum (  http://mumia-hoerbuch.de/mumiadeutsch.htm#pen170408 ) und erstaunlicherweise die Bundestagsfraktion der Linkspartei, die sich 2007 sogar in einem offenen Brief vergeblich mit der Forderung an das 3. Bundesberufungsgericht wandte, endlich einmal geltende Gesetze auch für Mumia Abu-Jamal anzuwenden.

Für die allermeisten Menschen ist in den letzten Tagen lediglich der trügerische Eindruck, Mumia sei „halbwegs erfolgreich“ der Todesstrafe entronnen. Das scheint bei vielen auf Zustimmung zu stossen, ist aber leider nicht mal so minimal zutreffend.

Dass diese Gerichtsentscheidung aber überhaupt eine so starke öffentliche Berichterstattung erfuhr, ist ganz klar ein Verdienst der internationalen Unterstützer_innenbewegung. Trotz des bis jetzt unerreichten Zieles von Mumias Freiheit scheint es so zu sein, wie Mumia Abu-Jamal am 28.03.08 selbst sagte: „Der Kampf geht weiter!“
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Ergänzungen

Free Mumia: am 12. April vor die US-Botschaft

Berliner Mumia-Bündnis 31.03.2008 - 16:05
Freiheit für Mumia Abu-Jamal!
Mumia Abu-Jamal sitzt seit 26 im Knast, weil er als schwarzer US-Amerikaner radikal gegen Rassimus und Polizeigewalt gearbeitet hat. Erst als Mitglied der Black Panther Party und später als US-weit bekannter Journalist. In einem völlig manipulierten Verfahren ist er 1982 wegen eines angeblichen Polizistenmordes verurteilt worden und sitzt seitdem im Todestrakt des Bundesstaates Pennsylvenia, USA. Jetzt hat ihm ein Gericht ein neues Verfahren verweigert. Er soll Lebenslang ohne Möglichkeit auf Entlassung im Knast bleiben. Aber entgegen dem, was in den Medien verbreitet wurde, besteht die Gefahr der Hinrichtung nach wie vor, weil das Gericht der Staatsanwaltschaft die weiteren juristischen Vorlagen dafür bereits gegeben hat.

Wir fordern:
Freiheit für Mumia Abu-Jamal! Weg mit der Todessstrafe!

Kommt zur Demonstration am 12. April vor die US-Botschaft, Unter Den Linden, Berlin. Beginn ist 13 Uhr.
Demoaufruf PDF Download:  http://mumia-hoerbuch.de/text/Demoaufruf120408.pdf

-----------------------turkish version-------------------------
Mumia Abu-Jamal, siyahi bir Amerikalı olarak ırkçılığa ve polis şiddetine karşı faaliyet yürüttüğü için 26 yıldır hapishanede bulunuyor. Faaliyetlerini ilk önce Kara Panter Partisi’nde ve daha sonra gazeteci olarak sürdürmüştü. 1982’de, manipüle edilmiş bir davada bir polisi öldürmekten suçlanarak ceza aldı ve o tarihten beri ABD’nin Pensilvenya eyaletinde ölüm hücresinde tutuluyor. Geçtiğimiz günlerde bir mahkeme yeni bir davanın açılmasını reddetti. Mumia, serbest bırakılmaksızın ömür boyu hapiste tutulmak isteniyor. Ayrıca mahkeme, savcılığa gerekli hukuki zemini hazırladığı için Mumia’nın idam edilmesi dahi mümkün.
Biz istiyoruz ki:

Mumia Abu-Jamal’a özgürlük! İdam cezası kaldırılsın!

12 Nisan’da, Unter Den Linden’de ABD büyükelçiliğinin önünde yapacağımız yürüyüşe katılın. Yürüyüş saat 13’te başlayacak.

------------------polish version---------------------
Mumia Abu-Jamal siedzi od 26 lat w wiezieniu gdyz przeciwstawial sie radykalnie jako czarnoskory obywatel USA rasizmowi i policyjnej przemocy w tym kraju. Najpierw jako czlonek Czarnych Panter, pozniej jako znany w calym kraju dziennikarz. Podczas kompletnie zmanipulowango dochodzenia zostal skazany w roku 1982 za rzekome zabojstwo policjanta i od tego czasu przebywa w oddziale oczekujacych na kare smierci w wiezieniu w Pensylwanii. Ostatnio sad odmowil mu nowego procesu. Ma on zostac w wiezieniu do konca zycia bez mozliwosci na zwolnienie. Ale wbrew temu co glosza w ostatnich dniach media, niebezpieczenstwo egzekucji wciaz istnieje, gdyz sad przekazal przedwczesnie odpowiednie sadowe dokumenty w tej kwestii prokuraturze.

Zadamy:
Uwolnienia Mumii Abu-Jamala !
Precz z kara smierci!

Przyjdzcie na demonstracje dnia 12 kwietnia pod ambasade amerykanska w
Berlinie (Unter der Linden). Poczatek o godz. 13:00

--------------------
info: www.mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm

Kontakt:  free.mumia@gmx.net



V.i.S.d.P.: Anton Mestin, Selchowerstr.23, Berlin

Warum wir für Mumia auf die Strasse gehen

Mumia-Hörbuchgruppe 31.03.2008 - 16:14
Mumia-Hörbuchgruppe: Warum gehen wir für Mumia auf die Strasse?

Vor wenigen Tagen fiel die lange erwartete Gerichtsentscheidung und sie machte allen Hoffnungen, auf juristischem Weg Mumias Situation zu verbessern, erstmal ein Ende.
Auch wenn jetzt viele Leute viele gute Artikel schreiben, Veranstaltungen organisieren etc. Das ist alles toll. Aber es bringt alleine wenig, wenn die Demos für Mumia weiterhin so klein bleiben. Sogar Mumias Anwalt sagte in dem Junge Welt Interview am 29.03.08, dass jetzt was auf der Straße passieren muss.
Wir wissen aus vielen Gesprächen über die letzten zwei Jahre, dass die Mehrheit der "Szene" diese Kampagne schon „ok“ findet, aber immer irgendetwas anderes gerade näher oder aktueller ist. Viele Jüngere kennen weder die Kampagne noch den politischen Gefangenen Mumia Abu-Jamal.
Zur Erinnerung: Mumia kämpfte als Jugendlicher gegen Rassismus und Faschismus, organisierte Solidarität für politische Gefangene und war mit den Black Panthers an sowas wie Stadtteilarbeit in der schwarzen Gemeinde Philadelphias beteiligt. Später arbeitete er als äußerst professioneller und gleichzeitig engagierter Journalist für viele Radios, Zeitungen und war sogar als Fernsehshow-Gastgeber im Gespräch.
Seine berufliche Karriere hat immer dann einen Knick genommen, wenn von ihm verlangt wurde, die Berichterstattung über soziale Misstände und besonders über institutionellen Rassimus und Polizeigewalt zugunsten einer gut bezahlten Anstellung aufzugeben.
Diese Haltung hat ihn letztendlich in die Todeszelle gebracht. Das Verfahren gegen ihn war eine ganz miese Geschichte, die Manipulationen darin füllen Bücher.
Bis heute schafft es Mumia, aus der Todeszellenisolation heraus relevante aktuelle politische Kommentare über das Geschehen innerhalb und außerhalb der USA zu schreiben, die auch immer noch visionär sind und als solche von vielen in den USA begriffen werden. Beispiele sind seine Kolumnen während des Hurricanes Katrina, zum Irak-Krieg oder auch zu den laufenden Präsidentschaftsvorwahlen.
Auch wenn Mumia schon 26 Jahre im Knast sitzt: sein Kampf ist brandaktuell. Er richtet sich gegen Knäste, die Todesstrafe, Rassimus, Klassenjustiz.
Deshalb kommt am 12.April auf die Strasse! Sie wollen Mumia lebendig begraben, das werden wir nicht zulassen.

Auftaktkundgebung: US-Botschaft Unter Den Linden/Ecke Neustädtische Kirchstr. um 13 Uhr
Angemeldete Route: von Botschaft über Friedrichstr, Oranienburgerstr., Rosenthalerstr., Hackeschen Markt, Brunnenstr., Rosenthaler Platz, Torstr., Rosa Luxemburgstr., Karl Liebknechtstr. Unter Den Linden zurück zur US-Botschaft

Freiheit für Mumia Abu-Jamal!
Weg mit der Todesstrafe weltweit!

Mumia-News montags im Radio

Markus 31.03.2008 - 17:47
jeden Montag um 18 Uhr im Jugndradio:

auf UKW 97,2 in Berlin

oder internet-live-stream  http://85.214.123.163:8000/metropolis.m3u

Öffentliche Reaktionen in Philadelphia

Kurt 01.04.2008 - 11:27
Hier ein informativer Artikel aus dem Philadelphia Inquirer über eine Spontandemo und Pressekonferenz zu Mumias Unterstützung gestern in Philadelphia:  http://www.philly.com/inquirer/local/pa/20080401_Abu-Jamal_supporters_protest_ruling.html

der in dem Artikel erwähnte Journalistikprofessor Linn Washington ist übrigens auch am 12.April in Berlin. Er wird mit anderen die Deutschlandpremiere von "In Prison My Whole Life" über Mumia im Rahmen des Britspotting Filmfestivals präsentieren:  http://www.britspotting.de/website_2008/site_english/programm/film/popup/docu/in_prison.htm
Linn Washington war in den 70ern radiokollege von Mumia und ist seit dem mit ihm befreundet. Er ist auch angefragter Redner für die FREE MUMIA Demo am selben Tag um 13 Uhr vor der Berliner US-Botschaft:  http://mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm#demo120408

New Yorker Unterstützungsaktion: macht mit

Kurt 02.04.2008 - 10:11
Die New Yorker COALTION TO FREE MUMIA ABU-JAMAL mobilisiert im Augenblick Buuse, um am 19. April (die Demo wurde ja wie im Artikel bereits angedeutet um eine Woche verschoben) mit vielen Leuten nach Philadelphia zu fahren. In Philadelphia findet an diesem Wochenende der Präsidentschaftsvorwahlkampf der Demokratischen Partei statt. Das wird ein mediales Großereignis in den USA werden.
Gleichzeitig wird es in der Innenstadt die US-weite Free Mumia Demo geben.

Heute (2.April 08) veröffentlichte das New Yorker Mumia-Bündnis den Aufruf, an die Schwarzen Congressabgeordneten zu schreiben, endlich wieder für Mumia aktiv zu werden. Die Schwarze Parlentariergruppe (Black Caucus) hatte 2004 eine Erkärung herausgegeben, in der sie Mumia Abu-Jamal unterstützen. Auch der NAACP war in Mumias Anhörung 2007 als "Freunde des Gerichtes" zu Mumias Unterstützung im Gerichtssaal. Zur Erklärung: „Legal Fund of the National Association for the Advancement of Colored People" (NAACP). Diese Organisation hatte einen Antrag von so genannten „Freunden des Gerichts" eingereicht. Dabei handelt es sich um Gruppen oder Organisationen, die ein gesellschaftliches Interesse an dem zur Debatte stehenden Fall geltend machen. das 3. Bundesberufungsgericht hatte dem sattgegeben.

Für alle, die Englisch sprechen und es sich leisten können, da anzurufen, ist das eine sinnvolle Unterstützungsaktion.
Es folgt der Originaltext mit den wichtigsten Telefonnummern in den USA:

The New York City Coalition to free Mumia Abu-Jamal:

WE ARE ASKING MUMIA SUPPORTERS TO PLEASE CALL THESE NUMBERS AND WRITE
THE CONGRESSIONAL BLACK CAUCUS AS TO WHY ARE THEY ARE NOT RESPONDING TO
THE THIRD CIRCUIT'S RECENT DENIAL OF A NEW TRIAL FOR MUMIA. WE ARE
ASKING PEOPLE TO ASK THEM TO WHY THEY ARE NOT CALLING CALLING PRESS
CONFERENCES, OR MAKING A COLLECTIVE OR INDIVIDUAL COMMENT ABOUT THE
RECENT COURT DECISION.

CALL THE CBC, THE NATIONAL CAUCUS OF BLAKC LEGISLATORS AND THE NATIONAL
NAACP WHO PASSED A RESOLUTION IN 2004 AT THEIR NATIONAL CONVENTION
SUPPORTING MUMIA. THESE ORGANIZATIONS SHOULD BE COMING TO MUMIA'S
SUPPORT AT THIS TIME!
-----------------

Chairwoman of congressional black caucus
Rep Carolyn Cheeks Kilpatrick..........001 202 225 5006
Dr Joe Leonord, Exec director of CBC...001 202 225 4356
National NAACP.........................001 410 580 5777

Mobilisierungsvideo für Philadelphia, 19.04.

Mumia-Hoerbuchgruppe 02.04.2008 - 10:51
Die Journalsits for Mumia arbeiten im Augenblick ähnlich wie das Berliner Mumia Bündnis unabläässig an Demonstrationsvorbereitungen zur Unterstützung Mumias. Jetzt haben sie ein Mobilsierungsvideo auf YouTube gestellt:  http://www.youtube.com/watch?v=cEUfbStYaGg
dabei gehen sie etwas anders vor, als wir es meistens in diesem Land mit den Mitteln der erlebnisorientierten Antifaästhetik gewöhnt sind.
In dem (offensichtlich) englischsprachigen Beiträgen geht es um all die Argumente, die für Mumias Freiheit sprechen sowie um die juristischen Bewegründe, die scheinbar den "Sonderfall Mumia" ausmachen.
Enthalten sind Interviews mit Linn Washington, Pamela and Ramona Africa sowie Eindrücke einer Spontankundgebung nach der Gerichtsentscheidung.

Polizei verbietet Teil der Demoroute

Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal 04.04.2008 - 09:07
Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal !
im HdD
Greifswalderstr.4
10405 Berlin
www.mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm

Pressemitteilung Berlin, 4.April 2008


Polizei hält Schutz für Neo-Nazis wichtiger als Demonstrationsrecht


Auf einem Anmeldegespräch beim zuständigen Polizeiabschnitt für die FREE MUMIA Demonstration am übernächsten Samstag, den 12. April 2008 erfuhr der Anmelder, dass die Polizei beabsichtigt, diese Demonstration nicht auf ihrer geplanten Route durch die Rosenthalerstr. in Berlin Mitte gehen zu lassen. Das wurde von den anwesenden Beamten unmissverständlich klargemacht.
Grund sei der dortige Sitz des Bekleidungsladens "Tönsberg", der von Neonazis betrieben wird und in der jüngeren Vergangenheit desöfteren Ziel von Protesten war, so u.a. auf einer Demonstration am 22. Februar diesen Jahres. Die Berliner Polizei gehe von "Straftaten" gegen diesen Laden aus und das gelte es zu verhindern. Notfalls würden sie die Demonstration für die Freiheit Mumia Abu-Jamals und für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe auflösen.
Als Alternative bot der zuständige Abschnitt eine ca. 500 Meter lange Ausweichroute über die Hirtenstr. und Karl-Liebknecht-Str. durch menschenleeres Gebiet an.

Diese Begründung ist ungeheuerlich. Unsere Demonstration, die sich für Menschenrechte und gegen die Todesstrafe einsetzt, muss auf einen Teil ihrer öffentlichen Wirkung verzichten, damit Neonazis unbekümmert ihre Geschäfte betreiben können. Das ist für uns nicht nachvollziehbar. Auch sehen wir hier eine gefährliche Präsidenzwirkung für zukünftige Demonstrationen in diesem Gebiet der Stadt.
Wir gehen davon aus, dass das öffentliche Interesse am Bekunden unserer Meinung als höher einzustufen ist als das Interesse einiger Neonazis, uns nicht sehen und hören zu müssen.

Mumia Abu-Jamal setzt sich seit seinem 14. Lebensjahr gegen Rassismus und Faschismus ein. Da er genau das als Journalist in den USA sehr erfolgreich betrieb, liegen hierin die Hauptgründe seiner jetzt schon 26 jährigen Haftstrafe.
Noch wissen wir nicht, wie letztendlich die Route sein wird, aber wir werden auf unserer Demonstration auf jeden Fall über den Neonaziladen Tönsberg und die Proteste dagegen informieren.

Freiheit für Mumia Abu-Jamal!
Abschaffung der Todesstrafe weltweit!
Neonaziläden dichtmachen, Rassismus, Faschismus und Antisemitismus zurückdrängen!

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