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Aktuelle Situation in Lübeck

autor 29.03.2008 17:04 Themen: Antifa Antirassismus Repression
1500 GenosInnen demonstrieren gegen Naziaufmarsch in Lübeck.
Leider konnte ich heute nicht nach Lübeck; von daher wollte ich mich mal im Netz schlau machen, habe bis jetzt aber nur Polizeiberichte gefunden. Es sind auf jeden Fall mehr als 1000 GegendemonstrantInnen vor Ort, jedoch aber auch 300 Nazis. Auch die Kirche scheint einiges mobilisiert zu haben.
Laut Polizeibericht ist es bis auf einzelne Aktionen (bis jetzt) friedlich. Einige erwähnenswerte Dinge passierten jedoch schon.


Zwei männliche Nazis wurden um 9.00Uhr eingesackt, da sie am HBF einen Hitlergruß durchführten und verfassungsfeindliche Parolen propagierten.

30 Antifas wurden vorläufig festgenommen. Sie waren mit Sturmhauben und Stöcken auf dem Weg zum Naziaufmarsch.

Eine Sitzblockade von 45 AntifaschistInnen wurde gegen 13.20Uhr aufgelöst. Dabei wurde auch ein armer Systemknecht verletzt(Tritt in den Bauch).

Dann gibt es noch weitere Meldungen von vereinzelt unfriedlichen GegendemonstrantInnen, die in Gewahrsam genommen wurden, da sie angeblich Gehwegplatten aus dem Boden reißen wollten. Steinwürfe gab es bereits, sowie 2 Durchbruchversuche durch die Bullenlinien von je 600 Leuten, die gestoppt wurden und 150. Bei der 150er Gruppe gabs wohl Streß und auch die Steinwürfe.


Wie gesagt, das ist der Polizeibericht. Ich hab einfach mal widergegeben. Dass das alles in seinen Einzelheiten sowieso nicht genau stimmt, wird ja wohl klar sein. Bis jetzt habe ich aber leider noch nichts anderes zu Lübeck gefunden, außer die Polizeimeldungen und einige Kopien oder Widergaben dieser durch Lokalnachrichten. Die Polizeiberichte sind bis dato auf dem Stand von 15Uhr, von daher schätze ich mal, dass weiter noch einiges passiert ist.

Leßt einfach selber, was die Systemknechte berichten. An dieser Stelle schon mal Solidarität meinerseits, mit den einkassierten GenosInnen!!

 http://www.presseportal.de/polizeipresse/p_story.htx?firmaid=43738


Ohhh, ich hab gerade einen Live-Ticker gefunden.

 http://www.ln-online.de/artikel/2330677/Live-Ticker_von_den_Demonstrationen_in_L%FCbeck.htm

Scheinen doch mindestens 1500 GenosInnen zu sein. Naziaufmarsch löste sich gegen 15.40Uhr langsam auf. Scheint noch ein bisschen Streß und einzelne Festnahmen gegeben zu haben.


Gibt auch noch Bilder unter  http://www.ln-online.de/gallery/index.php?folder=/10e_Freitag/
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Ergänzungen

Die Leute aus dem Gewahrsam...

Schluse ;) 29.03.2008 - 18:19
...sind jetzt wohl draußen.

WAS BITTE

demonstrant 29.03.2008 - 18:30
WAR DENN DAS???
komme gerade aus lübeck.war ein super trauermarsch. WO WART IHR???
dafür übt ihr wochenlang blockaden? ist ja witzig.

bilanz der bullen

autor 29.03.2008 - 18:36
abschlussbericht der bullen vorhanden.

 http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/43738/1162505/polizeidirektion_luebeck


Bilanz, die die Bullen gezogen haben:
81 Ingewahrsamnahmen von GenosInnen, "zur Störungsbeseitigung"
3 festgenommene Faschos (Hitlergruß, verfassungsfeindliche Parolen)
7 GenosInnen festgenommen((gefährliche) Körperverletzung, Sachbeschädigung)
3 verletzte Bullen (bitte einmal ein Gebet für unsere grünen Helden)
Keine besondere Störungen der Nazis, jedoch auch kein öffentliches Interesse für ihre Kundgebungen
Einsatzkonzept vollständig aufgegangen


Bleibt mal abzuwarten, was die Anwesenden noch so berichten werden, und ob es noch irgendwelche "Bahngeschichten" gibt.

polizei

egal 29.03.2008 - 20:30
Krawalle gabs reichlich...
allerdings ist das auch kein wunder bei dem provokativen verhatlen der BFE-Einheiten aus hamburg und berlin, vor aller augen wurden zweimal ca. 80-jährige unbeteiligte umgestoßen! es wurden teilweise demonstranten, die mit erhobenen armen und "wir sind friedlich" rufen auf das BFE zukamen umgetreten/geschlagen!

Aufgrund des verhaltens der polizei gibt es morgen um 13:00 uhr eine sontane Anti-Repressionsdemo. Treffpunkt ist die Walli in Lübeck!

MORGEN SPONTANDEMO GEGEN POLZEIGEWALT IN HL

[BAAN] 29.03.2008 - 20:55
MORGEN, SONNTAG 30. MÄRZ 2008: SPONTANDEMO GEGEN POLIZEIGEWALT, POLIZEILICH-NATIONAL-"BEFREITE" ZONEN UND STAATLICHE REPRESSION IN LÜBECK

1900 PolizistInnen ermöglichten heute 300 Neonazis einen geschichtsverdrehenden Aufmarsch durch Lübeck-St.Loren/Süd durchzuführen. Ab den frühen Morgenstunden würde das komplette Stadtviertel von der Polizei belagert und von nahezu allen Menschen, die auch nur in Verdacht standen ihren Unmut äußern zu wollen, leergefegt.

Berliner Schlägereinheiten griffen mehrfach völlig gewaltbesessen die antifaschistische Bündniskundgebung am Holstentor an und prügelten dabei sogar auf Kinder ein. Andererorts kam es zu einem rassistischen Übergriff durch BeamtInnen selbiger Einheit. Mehrere Demozüge mit hunderten von TeilnehmerInnen scheiterten beim Versuch zur Naziroute zu gelangen an den massiven Befestigungen der polizeilich national-"befreiten"-Zone St. Lorenz. Es kam insgesamt zu über 80 größtenteils schikanösen Ingewahrsamnahmen und dutzende AntifaschistInnen wurden durch Polizeigewalt verletzt.

Damit toppte die Lübecker Polizei um Einsatzleiter Hüttmann nochmals ihre repressive Strategie des letzten Jahres, um nun bereits zum dritten mal in Folge den einzigen festen Termin im schleswig-holsteinischen Naziterminkalender um jeden Preis gegen den tausendfachen antifaschistischen Widerspruch in Lübeck durchzusetzen.

Dies wollen wir nicht unbeantwortet stehenlassen: Morgen werden wir eine spontane Demonstration gegen Polizeigewalt, polizeilich-national-"befreite" Zonen und staatliche Repression gegen AntifaschistInnen durch Lübeck durchführen.

Wir rufen alle AntifaschistInnen dazu auf, sich morgen (30.3.) um 13 Uhr vor der Walli (Willy-Brandt-Allee) zu versammeln und sich an der Demo zu beteiligen.


Bündnis Autonomer Antifas Nord [BAAN]

Blockade Hansestraße

Blockierer 29.03.2008 - 21:35
Kurz nach zwölf Uhr Mittag blockierten ca. 40 AntifaschistInnen die Hansestraße kurz vorm Hauptbahnhof und damit den Beginn der Naziroute.
Diese "Versammlung" wurde im weiteren von einigen wenigen Lücker BürgerInnen unterstützt und ca um 12:40 Uhr von den Bullen für aufgelöst erklärt.
Da niemand daran dachte zu weichen wurde die Straße gewaltsm geräumt. Unter Einsatz von Faust- und Knüppelschlägen wurden die Ketten Stück für Stück auseinander und alle Beteiligten in Gewahrsam genommen.
Die Nazis konnte der Großteil so nur noch aus Bullen-Wannen heraus akkustisch wahrnehmen, jedoch hat die Aktion den Beginn des Aufmarsches um eine bis eineinhalb Stunden verzögert und ist somit als klarer Erfolg zu werten!

@ Alértà: Sei bitte so gut und mach die Gesichter auf solchen Bildern nächstes mal unkenntlich! jetzt ist es wohl eh zu spät... Vielen Dank!

Nazi-Spacken bitte löschen !!

Lübecker 29.03.2008 - 22:06
Wäre gut, wenn jemand das posting des Nazispacken löscht....
Das Pack traut sich natürlich nur unter dem massiven Schutz der Polizei auf die Straße, immerhin hatte jeder Fascho heute mehr als 6 Bodyguards. So lange wird das nix mit der "nazionalen Revolution". Danke an alle GenossInnen, die heute durch ihre tatkräftige Unterstützung deutlich gemacht haben, dass für nazis hier kein Platz ist - und dass das auch weiterhin so sein wird. Herr Lemkes feuchte Träume eines zweiten Dresdens dürften so allmählich schwinden. Wir sehen uns nächstes Jahr !

Die Bilder...

Dein Name 29.03.2008 - 22:13
...kommen von der Seite der Lübecker Nachrichten. Insofern bringt unkenntlich machen hier auch nicht mehr viel.

Ergänzung zur Blockade in der Hansestr.

Huhu 29.03.2008 - 23:09
Erstmal: der Systemknecht wurde nicht bei der Blockade verletzt sondern woanders, außerdem verlief die gesammte Blockade FRIEDLICH und wurde auch angemessen aufgelöst, d.h. OHNE knüppeleinsatz und Schläge gab es nur wenige, von einigen wenigen gewaltgeilen Systemknechten, was allerdings auch von der Polizei selbst unterdrückt wurde, also insgesamt hat sich die Polizei gut verhalten (zumindest bei der Blockade). Zudem stand die Blockade ca. 1 1/4 Std, also länger als in der Presse berichtet wurde und die Nazis kamen deshalb nicht auf ihre Route! Was bei der Blockade unverhältnismäßig war, war das Verfahren danach und die Unterbringung in Gerwarsam. Grüße an alle die dabei waren.

es geht um die cops

Bullen-rechercheur 29.03.2008 - 23:13
es waren wohl wieder dir als brutal und neonazistisch eingestuften bfeler aus eutin (SH) da. Zudem zeigen bilder, dass viele Cops aus Niedersachsen da waren.

Das Bild hier:  http://www.hl-live.de/aktuell/bilder/demo290308neskovicSDIM1541.jpg zeigt Bereitrschaftspolizisten aus West-Niedersachsen. Die Bereitschaftspolizei Oldenburg hat eine Außenstelle in Osnabrück. in Oldenburg ist eine Einsatz-Hundertschaft stationiert, in Osnabrück eine weitere. die oldenburger (mit der 81 auf dem helm) waren zahlreich vor ort (mindestens zwei Züge), inkl. BFE (!!!). Zudem werden vermutl. die BFEler aus Hannover da gewesen sein. HH-Cops ebenfalls im Einsatz.

Laut Medienberichten waren 1900 Polizeibeamte da. Dies ist jedoch falsch. Laut unseren infos waren mindestens 2600 dort (inkl. HH, SH, Bremen (keine Bereitschaftspolizei in Bremen), Niedersachsen, Berlin und NRW bzw. Hessen (nicht 100 prozentig sicher, ob NRW oder Hessen anwesend waren, oder beide).

Weitere Infos bitte hier posten. danke.

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Lübeck: Demo gegen Polizeirepression

Antifa Lübeck 30.03.2008 - 18:47

Dänemark?

unbekannt 30.03.2008 - 19:48
Weiß einer, warum auch dänische cops da waren? ca. 4 leute mit politi-jacken un so

@ unbekannt

Evtl. 30.03.2008 - 20:23
Ein Austausch, wegen der bevorstehenden Ungdomshuset Aktionen. Die wollten halt auch mal deutsche Autonome (vor allem aber wahrscheinlich die Polizei"arbeit") sehen !

Bullen aus NRW

AntiNasen 30.03.2008 - 20:35
Die Blockade auf der Hansastraße wurde zwar von Schleswig-Holsteinern geräumt, aber der Kontakt wurde über Bullen aus NRW (genauer aus Köln) hergestellt.

Nicht nur dänische Bullen

schulung 30.03.2008 - 21:58
es war außerdem eine kleine gruppe in zivil unterwegs, die sich aus englischen/irischen(?), sowohl ost-europäischen und südländischen/arabischen(?) bullen zusammensetzte. ein deutscher bulle erklärte jeweils die situationen auf deutsch und ein anderer übersetzte in eine mir unbekannte sprache. das erste mal tauchten diese an der lachswehrbrücke auf.

Dänische Cops

Helge83 31.03.2008 - 12:13
Ja es waren viele dänische Antifas da. Einer kam auf mich zu und fragte mich, ob in Deutschland Masken aufgesetzt werden dürfen.

Sprich es waren aktionsbereite Dänen da und daher wahrscheinlich auch die dänischen Cops, falls es Verständigungsprobleme gibt, oder, dass die Dänen im Falle einer Gewahrsamnahme wieder ins eigene Land kommen.

Finde es aber cool, dass die Dänen auch hierherkommen um sich zu revanchieren.

ergänzung

hanna 31.03.2008 - 16:05
hoi, will mal den bericht von recherche-nord empfehlen
und bitte mal auf den absatz achten wo es um die gesa ging.
des doch echt mal krass, im intimbereich gründlich abtasten...
 http://www.recherche-nord.com/index.php?option=com_content&task=view&id=68&Itemid=66

Redebeitrag/Bündniskundgebung/29.03.08/HL

[BAAN] 31.03.2008 - 22:03
Liebe Antifaschischisten und Antifaschisten!

Wir haben uns heute hier in Lübeck vorm Holstentor versammelt oder halten uns gerade an anderen Orten der Stadt auf, da es heute unser gemeinsames Ziel ist, den Neonationalsozialisten den Tag gründlich zu vermiesen und ihren Aufmarsch unmöglich zu machen. Ein Naziaufmarsch an sich ist dafür zwar grundsätzlich immer Anlass genug, am heutigen Tag kommt jedoch hinzu, dass die Nazis nun schon im dritten Jahr in Folge durch Lübeck laufen wolle. Damit haben wir es hier leider mit der derzeit einzigen, regelmäßigen öffentlichen Nazi-Großveranstaltung in Schleswig-Holstein zu tun, die darüber hinaus alle ihre Spektren anspricht und steigende TeilnehmerInnenzahlen verbuchen kann.
Wir als autonome AntifaschistInnen sind uns deshalb heute mit unseren Bündnispartnerinnen und Bündnispartnern aus den Kirchen, zivilgesellschaftlichen und linken Gruppen und Parteien einig: Diese Beständigkeit muss durchbrochen werden. Es soll weder heute noch sonst irgendwann neonationalsozialistische Aufmärsche in Lübeck geben. Wir überlassen niemandem die Straße für Nazipropaganda, Rassismus und Antisemitismus. Und wir überlassen niemandem die Straße, um die massenmörderische deutsche Geschichte umzulügen: Die Nazis wollen uns heute mit ihrem „Trauermarsch“ mal wieder das Märchen des „unschuldigen“ und „friedfertigen“ nationalsozialistischen Deutschlands erzählen und erklären die alliierten Bombenangriffe zu Kriegsverbrechen. Fakt ist jedoch: Die alliierten Bomben trafen keine friedfertige „Volksgemeinschaft“, sondern das Hinterland einer Vernichtungsmaschinerie, die mit dem Vernichtungskrieg der SS und der deutschen Wehrmacht im Osten und dem industriellen Massenmord an Juden, Sinti, Roma, Menschen mit Behinderung und vielen anderen für die schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte verantwortlich ist. Und es ist Fakt, dass mit jeder Bombe die Niederlage Nazideutschlands und somit die Befreiung der Konzentrationslager näher rückte.

Einige unserer Bündnispartnerinnen und Bündnispartner aus dem kirchlichen Spektrum sprechen hier heute in Lübeck von einer notwendigen „Versöhnung“. Damit meinen sie die Utopie einer Welt des Friedens, in der sich die Menschen einig sind. Dies achten wir durchaus, wir halten jedoch den Begriff der Versöhnung im Zusammenhang mit dem heutigen Tag des Naziaufmarsches in Lübeck für Fehl am Platz und sprechen uns stattdessen lieber für „Klare Kante“ aus: „Versöhnung“ meint die einvernehmliche Einigung nach einer Auseinandersetzung. Für Versöhnung müssen beide Seiten sich aneinander annähern, beide Seiten müssen sich gegenseitig respektieren, Zugeständnisse machen und dann einigt man sich irgendwo in der Mitte. Für die Bewertung des 2.Weltkrieges ist dieser Begriff absolut fehl am Platz, denn Schuld am 2.Weltkrieg war weder England, noch die USA und auch die Sowjetunion nicht, sondern einzig und allein Nazideutschland, die mörderische nationalsozialistische Ideologie! Wir wollen uns auch gar nicht mit den Tätern von damals versöhnen: Noch immer bekommen ehemalige SS-Männer und Wehrmachtssoldaten dicke Renten, noch immer werden diese ehemaligen Deserteuren und KZ-Häftlingen vom deutschen Staat verwehrt. Ehemalige faschistische Blutrichter dürfen weiterhin ruhige Lebensabende verbringen, während viele Opfer von Zwangssterilisationen und Zwangsarbeit noch immer vergeblich auf Entschädigung warten. Verwiesen sei an dieser Stelle auch auf den ehemaligen NS-Marinerichter, Mörder und späteren hochrangigen CDU-Politiker Filbinger, der vom amtierenden baden-württembergischen Ministerpräsidenten Oettinger sogar zum Nazi-Gegner umgelogen wurde, während verurteilten Wehrmachtsdeserteuren noch immer eine Rehabilitierung mit dem Argument verweigert wird, sie hätten sich unehrenhaft und unkameradschaftlich verhalten. Deswegen sagen wir: Es ist noch lange nicht Zeit für Versöhnung, sondern nach wie vor für „Klare Kante“!

Und auch mit den Verhältnissen hier und heute in Lübeck wollen wir uns nicht versöhnen: Deutsche Polizistinnen und Polizisten versetzen heute die Stadt in einen Ausnahmezustand, damit Neonazis ungestört ihre Hetze durch die Strassen von St. Lorenz/Süd tragen können – das nennt Einsatzleiter Hüttmann dann „verhältnismäßig“. Dieser Herr nennt noch ganz andere Sachen „verhältnismäßig“, z.B. fand er es sehr verhältnismäßig, dass PolizistInnen heute vor drei Wochen eine Sitzblockade von Antifaschistinnen und Antifaschisten hier in Lübeck mit Stiefeltritten und Tränengas auflösten. Auch heute erklärt die Polizei uns AntifaschistInnen mal wieder zum Hauptproblem: Für Stunden dürfen sich einzig und allein Neonazis in einem ganzen Stadtteil frei bewegen, alle anderen müssen damit rechnen, in der Zelle zu landen oder einen Polizeiknüppel über den Kopf zu kriegen, wenn sie auch nur dorthin gehen, wo die Polizei sie nicht haben will. Und wenn Herr Hüttmann über solche polizeilich-national-„befreiten“-Zonen von Verhältnismäßigkeit spricht, so müssen wir ihm leider Recht geben. Es entspricht den beschissenen Verhältnissen in diesem Land, dass deutsche PolizistInnen Wochenende für Wochenende mit großem Aufwand Naziaufmärsche durchprügeln und gegen AntifaschistInnen vorgehen. Dabei schreckten sie in der Vergangenheit nicht einmal vor Auschwitz-Überlebenden zurück: Am 31.1.2004 verhinderte die Hamburger Polizei mit einem massivem Wasserwerfereinsatz eine Rede der Zeitzeugin Esther Bejarano auf einer Kundgebung gegen einen zeitgleich stattfindenden Naziaufmarsch und beschlagnahmte das Stromaggregats. Später log die Polizei um ihren Gewaltexzess zu rechtfertigen in aller Dreistigkeit, dass sie angegriffen worden sei...

Doch solche Schikanen und Behinderungen gegen uns auf der Straße sind nicht das einzige Mittel, von dem die staatlichen Repressionsorgane bei der Bekämpfung von aktiven AntifaschistInnen Gebrauch machen: Bei jeder Aktion müssen wir damit rechnen, im Nachhinein mit Vorladungen, Anklagen und Strafen überhäuft zu werden. Allein in Schleswig-Holstein sind uns derzeit mindestens 16 laufende Ermittlungsverfahren wegen antifaschistischen Engagement bekannt. Erst vor wenigen Monaten wurde in Kiel ein Antifaschist zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, weil er an einer Auseinandersetzung mit einem stadtbekannten Nazischläger beteiligt gewesen sein soll. Dass antifaschistisches Handeln sogar im Knast enden kann, zeigen zwei aktuelle Beispiele aus Berlin: Wir senden von hier aus solidarische Grüße nach Pankow, wo derzeit die antifaschistische „Gesinnungstäterin“ Andrea mehrere Monate in Haft sitzt nachdem sie Enden letzten Jahres am Rande eines Naziaufmarsches festgenommen wurde. Und wir senden solidarische Grüße nach Plötzensee, wo der Antifaschist Christian für insgesamt 57 Monate eingesperrt wird. Das offizielle Knastgutachten über Christian drückt das Warum selbst am besten aus: „Wegen Hass und Verachtung gegenüber faschistischen Organisationen“. Doch wir sagen: Diejenigen, die sich in die Tradition der Mörder von Auschwitz stellen, die die Menschen in Konstrukte wie Rassen und Nationen einteilen und damit die Unterdrückung und Vernichtung des Menschen durch den Menschen rechtfertigen wollen, die einer solidarischen, gleichberechtigten und menschenwürdigen Gesellschaft immer als erste im Wege stehen werden, haben nichts anderes als unsere Verachtung verdient! Und aus diesem Grunde werden wir alles daran setzen, das ihr widerlicher Aufzug keinen Meter weit kommt und dass ihnen die Lust vergeht, es jemals wieder zu versuchen als Nazi in die Öffentlichkeit zu treten, sei es heute in Lübeck, sei es am kommenden 1. Mai in Hamburg, sei es im alltäglichen Leben oder sonst wo. Und wir werden uns dabei auch nicht von den martialischen, bewaffneten Polizeitruppen einschüchtern lassen und werden die zu erwartenden brutalen Polizeieinsätze am heutigen Tage nicht unbeantwortet lassen: In einem solchen Falle wird morgen um 13 Uhr eine spontane Antirepressionsdemo gegen polizeilich-national-„befreite“ von der Walli starten, zu deren Teilnahme wir Euch dann alle aufrufen würde. Denn wir werden auch weiterhin das Tun, was wir für richtig und notwendig halten und uns dabei nicht an die vorgegeben Spielregeln halten:

Wir wissen, was die Ziele der Nazis waren und sind. Wir wissen, dass wir sie stoppen müssen, weil wir das Leben und die Freiheit lieben. Wir wissen, dass wir sie stoppen können, weil wir viele sind und wenn wir zusammenhalten und entschlossen sind!
Verhindern wir den Naziaufmarsch – jetzt!

Dänische Cops

Atze 01.04.2008 - 17:58
... waren mir nicht aufgefallen. Flensburger Kampfgenossen meinten diese Bullen hätten die ca. 15 angereisten dänischen Nazis "begleitet".
Aber das sie ein Auge auf dänische GenossenInnen geworfen ist auch wahrscheinlich ;) .

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