Erneute Proteste gegen das Bombodrom
Mehrere tausend Menschen haben auch dieses Jahr am Ostersonntag gegen die militärische Nutzung eines Truppenübungsplatzes in der Wittstocker Heide in Brandenburg protestiert. Auf Plakaten und in Reden forderten sie bei dem traditionell größten deutschen Ostermarsch in Fretzdorf von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU), auf die Nutzung des „Bombodroms“ auf dem ehemals sowjetischen Truppenübungsplatz etwa 100 Kilometer nördlich von Berlin zu verzichten.
Politik braucht Zivilcourage !
Der Truppenübungsplatz Wittstock ist ein ehemaliger militärischer Übungsplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide zwischen den Städten Wittstock, Rheinsberg und Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, an der Grenze zwischen den Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Der Übungsplatz hat eine Fläche von 144 km² und wäre bei seiner Realisierung damit einer der größten Truppenübungsplätze in Europa. Auf Plakaten des Ostermarsches hieß es „No bombs“ und „Wer den Angriff übt, will den Angriffskrieg“. Der Marsch nach Fretzdorf stand in diesem Jahr unter dem Motto „Politik braucht Zivilcourage“. Mehrere Redner nannten die Bundeswehrpläne zum Abwurf von Übungsmunition aus Düsenjägern unnötig. Weil der Boden zu stark aufgeweicht war, verzichteten die Marschierer darauf, wie die Jahre zuvor auf das Gelände des früheren Luft-Boden-Schießplatzes - im Volksmund „Bombodrom“ genannt - zu gelangen. Nach einer Kundgebung in Fretzdorf zogen die Teilnehmer an den Rand des nahen Übungsplatzes und trommelten im Sambarhythmus symbolisch gegen die „Bombodrom“-Pläne an.
Machtwort von der Bundeskanzlerin gefordert
Politiker vieler Lager hatten sich dem traditionellen Ostermarsch zum „Bombodrom“ in Brandenburg angeschlossen. Auch der Brandenburger Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) und der mecklenburgische Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) nahmen teil. Beide Landesregierungen lehnen die Pläne der Bundeswehr ab, weil sie eine Schädigung der Tourismuswirtschaft in der Region fürchten. Die Brandenburger Grünen-Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm verlangte ein Machtwort von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Kanzlerin müsse den Verteidigungsminister auf die Ebene der Tatsachen zurückholen und die Aufgabe der Pläne für einen Schießplatz in der Heide erwirken, sagte sie. Gegen die Einrichtung des „Bombodroms“ sind zahlreiche Klagen umliegender Gemeinden, Verbände, Hoteliers und Anwohner anhängig. In mehreren Entscheidungen unterlag das Verteidigungsministerium bereits. Das Potsdamer Verwaltungsgericht untersagte bis zur endgültigen juristischen Klärung die militärische Nutzung Ende Juli. Die Bundeswehr legte dagegen Berufung ein.
Verteidigungsministerium plant 1700 Einsätze pro Jahr
Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen 1992 hatte die Bundeswehrführung zunächst angekündigt, auf den Platz zu verzichten, diese Entscheidung später jedoch zurückgenommen. Das Verteidigungsministerium will pro Jahr 1.700 Einsätze fliegen. Auch Nato-Partner sollen in der Heide üben. Kritiker befürchten mehr als 10.000 Flüge jährlich - auch nachts und in weniger als 300 Metern Höhe. Die Bürgerinitiative „Freie Heide“ ruft seit 1993 zum Ostermarsch gegen die Pläne auf. Seit 16 Jahren protestieren Bürgerinitiativen und die umliegenden Gemeinden gegen die Wiederinbetriebnahme des ehemaligen sowjetischen Truppenübungsplatzes. Erst am Neujahrstag hatten 1200 Menschen gegen den geplanten Bombenabwurfplatz protestiert. Am 29.11.2007 berichteten die Potsdamer Neueste Nachrichten von einem Schreiben des Präsidenten des Bundesrechnungshofes, Dieter Engels, an den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU), in dem der Luft-/Bodenschießplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide als unnötig bezeichnet wird. Der Bundesrechnungshof forderte den Bund auf, auf das umstrittene Areal zu verzichten, da es überhaupt nicht benötigt werde.
Weitere Artikel:
1200 Teilnehmer -> Bombodrom Neujahrsprotest
http://de.indymedia.org/2008/01/204015.shtml
Video: Lebenslaute im Bombodrom
http://de.indymedia.org/2007/06/186509.shtml
G8 Protest: Bombodrom neu besiedelt
http://de.indymedia.org/2007/06/179899.shtml
Der Truppenübungsplatz Wittstock ist ein ehemaliger militärischer Übungsplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide zwischen den Städten Wittstock, Rheinsberg und Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, an der Grenze zwischen den Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Der Übungsplatz hat eine Fläche von 144 km² und wäre bei seiner Realisierung damit einer der größten Truppenübungsplätze in Europa. Auf Plakaten des Ostermarsches hieß es „No bombs“ und „Wer den Angriff übt, will den Angriffskrieg“. Der Marsch nach Fretzdorf stand in diesem Jahr unter dem Motto „Politik braucht Zivilcourage“. Mehrere Redner nannten die Bundeswehrpläne zum Abwurf von Übungsmunition aus Düsenjägern unnötig. Weil der Boden zu stark aufgeweicht war, verzichteten die Marschierer darauf, wie die Jahre zuvor auf das Gelände des früheren Luft-Boden-Schießplatzes - im Volksmund „Bombodrom“ genannt - zu gelangen. Nach einer Kundgebung in Fretzdorf zogen die Teilnehmer an den Rand des nahen Übungsplatzes und trommelten im Sambarhythmus symbolisch gegen die „Bombodrom“-Pläne an.
Machtwort von der Bundeskanzlerin gefordert
Politiker vieler Lager hatten sich dem traditionellen Ostermarsch zum „Bombodrom“ in Brandenburg angeschlossen. Auch der Brandenburger Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) und der mecklenburgische Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) nahmen teil. Beide Landesregierungen lehnen die Pläne der Bundeswehr ab, weil sie eine Schädigung der Tourismuswirtschaft in der Region fürchten. Die Brandenburger Grünen-Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm verlangte ein Machtwort von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Kanzlerin müsse den Verteidigungsminister auf die Ebene der Tatsachen zurückholen und die Aufgabe der Pläne für einen Schießplatz in der Heide erwirken, sagte sie. Gegen die Einrichtung des „Bombodroms“ sind zahlreiche Klagen umliegender Gemeinden, Verbände, Hoteliers und Anwohner anhängig. In mehreren Entscheidungen unterlag das Verteidigungsministerium bereits. Das Potsdamer Verwaltungsgericht untersagte bis zur endgültigen juristischen Klärung die militärische Nutzung Ende Juli. Die Bundeswehr legte dagegen Berufung ein.
Verteidigungsministerium plant 1700 Einsätze pro Jahr
Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen 1992 hatte die Bundeswehrführung zunächst angekündigt, auf den Platz zu verzichten, diese Entscheidung später jedoch zurückgenommen. Das Verteidigungsministerium will pro Jahr 1.700 Einsätze fliegen. Auch Nato-Partner sollen in der Heide üben. Kritiker befürchten mehr als 10.000 Flüge jährlich - auch nachts und in weniger als 300 Metern Höhe. Die Bürgerinitiative „Freie Heide“ ruft seit 1993 zum Ostermarsch gegen die Pläne auf. Seit 16 Jahren protestieren Bürgerinitiativen und die umliegenden Gemeinden gegen die Wiederinbetriebnahme des ehemaligen sowjetischen Truppenübungsplatzes. Erst am Neujahrstag hatten 1200 Menschen gegen den geplanten Bombenabwurfplatz protestiert. Am 29.11.2007 berichteten die Potsdamer Neueste Nachrichten von einem Schreiben des Präsidenten des Bundesrechnungshofes, Dieter Engels, an den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU), in dem der Luft-/Bodenschießplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide als unnötig bezeichnet wird. Der Bundesrechnungshof forderte den Bund auf, auf das umstrittene Areal zu verzichten, da es überhaupt nicht benötigt werde.
Weitere Artikel:
1200 Teilnehmer -> Bombodrom Neujahrsprotest
http://de.indymedia.org/2008/01/204015.shtml
Video: Lebenslaute im Bombodrom
http://de.indymedia.org/2007/06/186509.shtml
G8 Protest: Bombodrom neu besiedelt
http://de.indymedia.org/2007/06/179899.shtml
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Bürger und Redner
Na ja alles in allem eher mager
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Gute Sache
Was ich aber ziemlich daneben finde, sind Transpis mit z.B. "Free Tibet" etc. wie auf dem Foto zu sehen ist.
Was hat das damit zu tun ???
Leute, bleibt doch mal beim Thema und werft nicht immer alles in einen Topf.
Es sollte generell in der gesamten Linken mal darüber diskutiert werden, ob es Sinn macht, gegen dies oder das zu Demonstrieren, was außerhalb der Landes- bzw. EU- Grenzen abgeht, solange es hier genug Probleme gibt, gegen die dringend etwas getan werden sollte.
Wenn diese Energie und das Geld, das da von Euch reingesteckt wird (damit meine ich auch das Geld für leider oft sinnlose Transpis), mal für Aktionen, die die Leute in Deutschland betreffen rausgehauen würde, wäre das sinnvoller.
Oder sind es die Armen in diesem Land nicht mehr wert, dass sich jemand für sie einsetzt ?
Wann geht denn die Linke auf die Straße und fordert deutlich eine Abschaffung von H4 oder mehr bezahlbaren Wohnraum für Obdachlose Familien ? (ja, das gibt es in diesem Wohlstandsland ganz in echt!)
Eine autonome Stadt/Gemeinde in der Freien-Heide wäre da sicher ein guter Anfang.
T
au ja super, immer schon auf eim nationalen level bleben, bloß nicht an andere denken, unsere probleme sind wichtig
was kommt als nächstes? deutschland erwache?
one struggle, one fight