Nazis kündigen sich an

Solido Aritoy 22.03.2008 21:08 Themen: Antifa Freiräume Militarismus Soziale Kämpfe
Mordrohungen und Einschüchterungsversuche bei Organisatoren und Bevölkerung im Landkreis Gotha im Bezug auf die Vorbereitung des Ostermarsches am 23. März.
Morgen, am 23.März, findet erstmals in Ohrdruf der Ostermarsch im Landkreis Gotha statt. Hierzu hat die Friedenskoordination Thüringen aufgerufen.
Unter dem Motto

Gegen Krieg und Militarisierung. Frieden weltweit. Kein Truppenübungsplatz in Ohrdruf!

wollen sich verschiedenste Gruppen, Organisationen und Parteien um 13Uhr am Bahnhof in Ohrdruf treffen, um dann gemeinsam zum Militärgelände zu ziehen. Gemeinsam wollen diese ein Zeichen für eine friedliche Entwicklung setzen. Zudem fordern sie Umwandlung des Truppenübungsplatzes in Ohrdruf für zivile Nutzung.

Unter anderem werden sich dieDGB Thüringen, VVN/BdA Thüringen, Linksjugend [´solid] Thüringen, Freidenker Thüringen, Offenes Jugendbüro RedRoXX, DKP Thüringen, SDAJ Thüringen, Aktionskreis für den Frieden e.V. Erfurt, Osteuropaverein Erfurt ev, Christlich-Sozialistischer Gespächskreis Erfurt, Europabüro Gabi Zimmer, Bündnis für Soziale Gerechtigkeit Erfurt, Offenes Bündnis für Soziale Gerechtigkeit Gotha und Landkeis, Gothaer Friedenskreis, Aktionsbündnis gegen rechte Gewalt Gotha, Young Socialists und regionale antifaschistische Gruppen aus Gotha, Bad Langensalza und Süd-Thüringen an diesem Marsch beteiligen.

Doch wie heute bekannt wurde, mobilisieren nicht nur Friedensaktivist_Innen, sondern auch Kriegstreiber_Innen aus den Reihen der „Freie Kräfte Südthüringen“ und der regionalen NPD. Unverständlich ist dabei, dass man in aller Öffentlichkeit den millionenfachen Mord während des zweiten Weltkrieges verherrlicht, um sich dann klammheimlich zwischen engagierte Mitmenschen zu mischen, welche gegen Krieg und Militarisierung demonstriert, um wieder einmal auf gute Presse zu hoffen.

Aber damit sei es nicht genug. Nachdem in der vergangenen Nacht im Landkreis vereinzelte Flugblätter der Freien Kräfte in Briefkästen verteilt wurden, in dem zur Teilnahme aufgerufen wurde, sind auch beunruhigende Anrufe bei Antifaschist_Innen eingegangen. So bei einem Jugendlichen im Ohrdrufer Stadtgebiet, welcher bei den Vorbereitungen mithalf, in dem ihm sogar mit Mord gedroht worden ist, wenn man ihn beim Ostermarsch antreffe.

O-Ton:

AntiFaschist: „Was ist denn in Ohrdruf?“
Anrufer: „Naja, NPD ist in Ohrdruf.“
AntiFa: „Ja, und was hab ich damit zutun?“
Anrufer: „Du weist schon was, du kleiner Assi.“
AntiFa: „Was weiß ich denn?“
Anrufer: „Morgen am Bahnhof in Ohrdruf, da gibt’s was.“
AntiFa: „Was gibt’s da?“
Anrufer: „Um eins in Ohrdruf, da werd ich kommen! Da nehm’ mein Messer! Ich schneid’ dir die Kehle durch und ich stech’ dich ab du kleiner Assi!“

In der Vergangenheit sind Rechtsextremist_Innen schon öfter durch gewaltätige Übergriffe aufgefallen, jedoch
werden sie von der Bevölkerung kaum wahr genommen, da vermehrt geschwiegen und lieber eingesteckt wird,
als Anzeigen aufzugeben.
Doch dieser Einschüchterungsversuch hat neue Dimensionen angenommen, da man sogar mittlerweile Handynummern in Erfahrung gebracht hat und nun auf diese Art und Weise Druck gemacht wird.
Ohrdruf ist in der Umgebung seit längerem als „BrownTown“ bekannt, in dem man um seine Haut fürchten muss, wenn man sich alternativ kleidet oder sich gegen Faschist_Innen ausspricht. Natürlich ist klar, dass Mensch nicht soweit gehen wird, aber gewaltsame Übergriffe gegenüber Antifaschist_Innen (selbst während des Marsches) sind den Nazis absolut zuzutrauen.

Deshalb rufen vereinzelte Linke Gruppierungen auf, diesen Marsch zu nutzen, um nicht nur in Ohrdruf gegen den Truppenübungsplatz und dessen Nutzung Bundesweit zu demonstrieren, sondern auch gegen die vorherrschenden Nazistrukturen vor Ort.

 http://www.ostermarsch-in-ohrdruf.de/
 http://www.agst.antifa.net/
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

Tja — Robin