Blockade & Demo des Krankenhaus Bln-P´berg

Autonom-Anarchistischer Operaist 20.03.2008 15:08
Heute fand in der Mittagspause der Vivantes Beschäftigten eine Aktion statt um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
Der Fachbereich 3 vom ver.di Bezirk Berlin rief heute in der Mittagspause des Vivantes Klinikums in Prenzlauer Berg zu einer Protestaktion auf. Alle vom Hausmeister über Elektriker bis zum Gärtner und natürlich auch die Ärzte und Pflegekräfte beteiligten sich an dieser Aktion. Eine Pflegekraft sagte: "Ich habe extra noch ne Stange Zigaretten für den Knast geholt." Ein Teil der Autonomen Linken zeigte sich bei dieser Aktion der Beschäftigten solidarisch. Um 12:30 Uhr trafen sich die Beschäftigten am Haupteingang des Krankenhauses in der Fröbelstraße. Mit Flugblättern, Trillerpfeiffen und einem Krankenbett ging es dann gleich los in Richtung Prenzlauer Allee.

Die Beschäftigten verteilten Flugblätter und Pfiffen durch ihre Trillerpfeiffen. Auf die Prenzlauer Allee ging es ohne größere Probleme und ohne Polizeibegleitung in Richtung Alex.

Es waren ca 70 Beschäftigte. Es blieben immerwieder Leute am Rand stehen und schauten interessiert. Es stießen auch immerwieder einzelne Beschäftigte hinzu und die Autonomen liefen in der Demo mit, was auch niemand schlecht fand, im Gegenteil.

Prenzlauer Allee Ecke Danziger Straße wurde dann die Kreuzzung blockiert, so gut es eben ging. Teilweise fuhren die Autofahrer in einem unterstützenden Hupkonzert vorbei und die Beschäftigten trillerten um so lauter mit ihren Pfeiffen.

Ein Kastenwagen der 23. berliner Einsatzhundertschaft fuhr aus Süden kommend vollbesetzt ausm Fenster erstaunt glotzend an der Blockade vorbei.

Der Ver.Di Lautsprecherwagen kam angefahren und schilderte noch mal den Grund für den Protest. Die Vivantes-Geschäftsführung hat nämlich beschlossen das Krankenhaus zu schließen und die derzeit Beschäftigten haben Angst um ihre Zukunft. Schon jetzt sind ja schließlich die in der Pflege Beschäftigten total überbelastet und unterbezahlt. "Gesundheit ist keine Ware!" tönte es aus em Lauti und das in anderen Städten die Beschäftigten Autobahnen blockieren täten.

Nachdem der Polizei-Mannschaftswagen mittlerweile am S-Bahnhof gewendet hatte und wieder bei der Kreuzzung anhielt, meldete jemandes eine "Spontandemo", die durch den bevölkerungsreichsten Bezirk der Stadt ging, an.

Es ging dann weiter Danziger, Ella-Kay und Fröbelstraße. Bei der Abschlußkundgebung, die wieder vorm Haupteingang stattfand, verteilte eine "Anarchosyndikalistische Initiative Berlin" Flugblätter über "Prekarität in der Pflege".

Die Protestaktion wurde beendet, der Lauti bedankte sich und das Bett wurde wieder reingeschoben. Eine gute und relativ radikale Klassenkampfaktion, die anfangs ohne Polizei und unter Beteiligung von Autonomen und Anarchist_Innen stattfand.
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Ergänzungen

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VerLINKer 20.03.2008 - 15:28

@ kommunist

Nestor Machno 20.03.2008 - 15:58
Naja wenn man nur am Rand läuft kann mensch nicht so gut in die Demo reinkucken. Aber macht ja nix. Es ging einfach nur darum darzustellen das radikale Linke sich mal wieder seit nem Jahrzehnt oder so mal wieder zu nem sozialen Protest bewegt, was ja sonst teilweise nur noch Nazis machen. Ob sich die Leute als Teil einer Autonomen oder Kommunistischen Bewegung sehen ist in diesem Fall Pille-Palle und interessiert nicht weiter, weder mich noch wahrscheinlich die Angestellten. Das einige Kommunist_Innen das Auftreten von Autonomen adaptieren ist auch nichts neues, machen inzwischen auch Nazis.

Ich persönlich fand es gut das Anarchist_Innen thematisch passend Propaganda verteilten in denen zur u.a. Selbstorganisation aufgerufen wird.

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besser spät als nie — kommunist