Moskau: Gedenkmarsch für Antifa
Der „Gedenkmarsch“ sollte um 19 Uhr am Novopuschkinjkij Platz beginnen. Jedoch war um diese Zeit die gesamte Umgebung von OMON Spezialkräften besetzt und überwacht worden. So wurde kurzfristig entschieden die Auftaktort in die Gogol Strasse zu verlegen. Um 19:30 Uhr startete dort die Demonstration. Es wurden Transparente mit verschiedenen Losungen mitgeführt. Diese waren zum Beipiel „Faschismus tötet, Autoritäten verschleiern“, „Faschismus geht nicht von allein“ und „Eure Gleichgültigkeit sind unsere Toten“. Während der Demo wurden Pyros entzündet und Parolen skandiert. Sie bewegte sich die Gogol Strasse entlang zum Nikitskij Tor, wechselte am Boulevardring die Richtung in den Alten Arbat. Am Gedenkmarsch beteiligten circa 300 Personen aus verschieden Spektren. Anarchisten, Aktivisten von LGBT (LesbiGayTrans-Gruppe), Punks, Leute aus der hardcore Szene und weitere Antifas erinnerten lautstark an die Ermordung von Aleksej Krylov. Passanten solidarisierten sich spontan und unterstützten die Demonstration durch Applaus und zustimmende Rufe.
Nachdem die Demo den ganzen Arbat entlang gegangen war, wurde sie beendet und alle gingen zur Metrastation „Smolenskaja“. Dort waren es dann aber soviel Menschen, dass es kurzzeitig zum Störungen bei der Abreise kam. Deshalb wurden zwei Polizisten, die sich am Ende des Arbats befanden, auf die Demonstranten aufmerksam und meldeten ihren Mitspielern von Team Green, das „sie sich schon im U-Bahnhof befinden würden“.
Erst später wurde bekannt, dass am zunächst anvisierten Treffpunkt an der Metrostation „Pushkinskaja“ mindestens 13 Antifaschisten aufgehalten und schließlich festgenommen wurden. So berichtete zumindest die russische Nachrichtenagentur „interfax“. Diese Information wurde später von unserer Seite bestätigt.
Seit dem Beginn diesen Jahres steigen die nationalistischen Übergriffe auf Rekordhöhe an. In zweieinhalb Monaten diesen Jahres starben durch rassistische Überfalle 26 Personen, weitere 71 wurden verletzt. Laut dem Informationszentrum „Sofa“ sind um die Jahreswende ’07-’08 von Rassisten 37 Menschen getötet worden. Im ganzen letzten Jahr waren es 73 Personen, die durch rassistisch motivierte Übergriffe starben.
Deutsche Indybeiträge
zur Demo am gestrigen Mittwoch
zum Mord am Sonntag
zum Blugigen Valentinstag in Moskau am 14. Februar 2008
Video von der Demonstration
zum runterladen
bei youtube
Russische Quellen
das anarchistische Portal avtonom (wird mit neuigkeiten aktualisiert, Fotos und Dokumentation des Flyers)
das Portal von LGBT
die russische Antifa zum Mord (weitere Themen im Forum)
zur Festnahme der Antifas Infos beim Echo Moskaus
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
noch n paar Übersetzungen und Links
Echo Moskaus (Radiosender):
http://www.echo.msk.ru/news/502341-echo.html
In der Umgebung des Puschkin-Platzes wurden 13 junge Leute verhaftet. Wie der Agentur "Interfax" aus den Reihen der Gesetzeshüter mitgeteilt wurde, sind die Verhafteten mutmaßliche Mitglieder der Jugendbewegung der Antifaschisten. Es wird mitgeteilt, dass Mitarbeiter der Miliz bei Personendurchsuchungen bei zwei jungen Leuten Waffen fanden. Die Verhafteten wurden in die Wache "Twjerskoje" überstellt. Der Kontaktmann von "Interfax" bestätigte Meldungen von einer Demonstration einiger hundert Antifaschisten auf dem Gogol-Bouleward und Arbat nicht. Auch bei der Miliz wird versichert, dass es dort keine großen Ansammlungen junger Leute gegeben habe.
Währenddessen wurden Korrespondenten von "Echo Moskaus" und einer Reihe weiterer Massenmedien Zeugen davon, wie ungefähr 300 Menschen - Aktivisten und Anhänger der Bewegung "Antifa" mit antifaschistischen Parolen von der Metrostation "Kropotkinskaja" sich zunächst zügig in das Viertel Stary Arbat bewegten und an der Metrostation "Smolenskaja" auseinandergingen. Auf dem ganzen Zugweg, der nicht mehr als eine halbe Stunde in Anspruch nahm, stellte sich ihnen nicht ein einziger Milizangehöriger entgegen.
Die Demonstration wurde abgehalten im Gedenken an den vor zwei Tagen von Unbekannten ermordeten "Antifa"-Aktivisten Alexej Krylow.
Indymedia Russland:
Alles lief sehr gekonnt ab - vom operativen Wechsel des Treffpunkts wegen der Entdeckung von sieben OMON-Bussen am Puschkinplatz (und der gestrigen Bekanntgabe von Ort, Weg und Zeit durch Faschos im Internet) bis zum grüppchenweisen Abzug mit der Metro am Schluss. Respekt.
Auf dem ganzen Weg gab es weder Bullen noch Nazis, bis auf einen, der Sieg-Sieg brüllte [auf Deutsch! A.d.Ü.], aber dann schnell in den MakDonalds flüchtete. Erheitert hat uns auch die Polizeimeldung in den Massenmedien, wonach heute abend weder im Arbat noch auf dem Gogol-Boulevard Ansammlungen junger Leute festzustellen gewesen seien. Kein Wunder, dass die Cops nichts festgestellt haben. Sie waren ja gar nicht dort.
Aber ehrlich gesagt wäre es besser, wenn wir keinen Anlass hätten, uns so zu versammeln...
Und hier noch ein Video, wo deutlich zu sehen ist, dass das mindestens 300 Leute waren:
http://indyvideo.ru/video/2008/20080319m.mp4
Artikel The Moscow Times
March 20, 2008 Thursday
5 Suspected Skinheads Held in Raids
Five members of a neo-Nazi youth group connected to at least three murders have been arrested in southeast Moscow, police said Wednesday.
The suspects were arrested on Tuesday in police raids of the apartments where they lived in the district, city police spokeswoman Tatyana Korolyova said.
She declined to give the names or the ages of the suspects, describing them only as "juveniles operating out of their homes."
"We can only confirm their connection with three murders, although they have severely beaten two other people, who may die," Korolyova said.
The police spokeswoman declined to give details of the murders in which the suspects are believed to have been involved.
The arrests came just two days after Alexei Krylov, 16, a member of an anti-fascist group, was stabbed to death by a mob of young men after attending a punk concert with his friends at the Art Garbage club.
The attackers have been linked to skinhead groups.
There have been 33 racist murders and another 101 people severely injured in hate crimes across Russia so far this year, the Sova Center, whichtracks hate crimes, said Wednesday.
"In the whole of last year, 72 people died as a result of attacks by skinheads, and in the less than three full months of 2008 we've already had 33," Sova Center head Galina Kozhevnikova said, Interfax reported.
"The level of violence in rising," she said.
Solidarity
Gegen nazis!!!!!
Antifascistas siempre,No pasarán!!
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http://muralespoliticos.blogspot.com
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Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Russland braucht den Kommunismus...
Die Leute, die Ihr als AntifaschistInnen bezeichnet, begünstigen durch die Beliebigkeit ihrer politischen Haltung Russlands Verrechtung und seine Öffnung für den kapitalistischen Markt!
deutsche nazis wohl eher harmlos??