Holocaust verharmlosende Demo in Köln

Antifascista 16.03.2008 00:35
Christliche Psychosekte AGB (Anti Genozid Bewegung) demonstrierte am 15. März in Köln, keine linke Präsenz/Gegenwehr dagegen
Heute Samstag fand in Köln eine Demo der pseudo-christlichen Sekte AGB (Anti Genozid Bewegung) statt. Sie endete um ca. 18 Uhr am Roncalliplatz am Rhein. Die Freaks, allesamt betuchte Bildungsbürger, demonstrierten gegen den Sicherheits- und Überwachungswahn ("Big Brother is Watching") , auf den ersten Blick erst mal ne' nette Sache...Mir wurde ein Flügi mit einem rührenden Hochglanz Photo von einem Kleinkind in die Hand gedrückt wo "Auch sie ist ein... ...potentieller Terrorist" drauf stand. Erst mal nett auf den ersten Blick... Leider kamen bei mir Assoziationen mit NS-Lebensborn Propaganda und US-amerikanische Lebensschützer Freaks in den Sinn...Besonders als ich merkte wie es auf der Demo zuging: straff, Hammel leitend und die vielen Kinder die auf der Demo mit liefen instrumentalisierend...
Die Freaks brachten, muss man leider sagen, ca. 500 Leutchen auf die Demo, keine Nase aus Köln, allesamt angereiste. Das ist mehr als die zerstrittene, pseudo-antideutsche Kindergarten Antifa in Köln in den letzten Jahren auf die Reihe bekommen hat...Bei nicht Bündnis Sachen mit anderen Gutmenschen Kräften, meine ich jetzt.
Nun zum bedenklichsten Teil dieser AGB Demo: krasseste Verharmlosung & Instrumentalisierung des Holocausts. Es wurden Flugis verteilt, auf dem stand drauf:

"Ein neuer Holocaust für Christen?
Ich fasse zusammen: Seit 2000 Jahren weiss alle Welt, dass es jedem Menschen, der an den Gott der Bibel glaubt, strikt untersagt ist, irgendein Kontrollsystem, ein Charagma, ein Erkennungsmerkmal an seinem Leib anzunehmen - weder in Form einer sieht- oder unsichtbaren Tätowierung noch eines unter die Haut gestochenen Chips. Wider dieses Wissens wird seit längerer Zeit jedoch zielstrebig an der Entwicklung eines RFID-Chip (Radio Frequenz Identifikation) bzw. RFID-Tintendrucks gearbeitet, der in absehbarer Zeit als Kontrollorgan auf den Körper, bzw. die rechte Hand oder Stirn aller Erdenbürger angebracht werden soll. Allen Protesten zum Trotz zeichnet sich klar ab, dass vor allem christlich Denkende schon im Vorfeld mit brachialer Gewalt als Rebellen, als Verschwörungstheoretiker oder Fundamentalisten gebrandmarkt und diskrirniniert werden. Wir fordern jede Justiz dazu auf, unser Leben vor denen zu schützen, die im Zeitalter der Antidiskriminierungsgesetze eine Gleichschaltung aller Erdbewohner mit Mitteln vorantreiben, die unsere Glaubensfreiheit kreuzigen und zu Sanktionen auf allen Ebenen des Menschseins führen! Wenn ein unausweichlicher Holocaust an den Bibelgläubigen verhindert werden soll, muss jede weitere Entwicklung des RFID-Chips oder Tintendrucks etc. unumgänglich verboten werden. Jede rücksichtslose Weiterentwicklung aber, entgegen dem aufgezeigten Tatbestand, darf nicht verharmlost werden, denn sie käme einer terroristischen Aufrüstung zur Zeugung eines vorsätzlichen Genozids gleich. Als solche müsste sie dann auch konsequent abgerechnet und geahndet werden."

Das Geschwafel stammt von einem Ivo Sasek

Anbei Wiki über ihn:

Über Ivo Sasek
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ivo Sasek (* 10. Juli 1956 in Zürich) ist Laienprediger und Autor. Er ist Gründer der Organischen Christus-Generation (OCG), einer überkonfessionellen Bewegung mit dem Ziel der christlichen Familienhilfe, welcher in der in der Schweiz und Deutschland rund 1.500 Personen angehören. Das sogenannte Panorama-Zentrum im schweizerischen Walzenhausen ist administrativer Sitz der OCG.

Inhaltsverzeichnis

1 Leben
2 Lehre
3 Kritik
4 Einzelnachweise
5 Weblinks



Leben
Ivo Sasek ist gelernter Automechaniker, gab jedoch 1978 den Beruf auf, um sich ausschließlich als Laienprediger zu betätigen. Von 1979 bis 1982 besuchte er die New Life Bibelschule, musste diese aber wegen seiner Weigerung, sich von einem Teil des Leibes Christi loszusagen, schließlich ohne Abschluss verlassen. Sasek heiratete 1983. Das Paar hat heute elf Kinder. 1984 gründeten die Saseks die Reha-Station Obadja. 1997 gründete Sasek den Elaion-Verlag und den Gemeinde-Lehrdienst. 2006 führte Sasek Regie an dem von ihm initiierten Monumentalfilm Helden sterben anders,[1] einem Film über Arnold Winkelried, einer mythischen Figur der Schweizer Geschichte.


Lehre
Ivo Sasek ordnet sich selbst nicht konfessionell ein. Seine Bewegung untersteht auch keinem Dachverband, eine Zusammenarbeit mit anderen christlichen Gemeinden ist nicht bekannt. Seine Lehre richtet sich dennoch im Wesentlichen an der evangelikalen Tradition aus. Er weicht jedoch v.a. in seinem Offenbarungsverständnis ab: So gilt nicht nur die Bibel als von Gott inspiriert, sondern auch nachfolgend all diejenigen Schriften, die von göttlich inspirierten Personen geschrieben worden sind.[2] Diesen und der Bibel muss im Leben Gehorsam geleistet werden. Ivo Sasek selbst sieht sich in der vollen Einheit mit Gottes Willen, so dass sein Wort als Gottes Wort gilt: „Wer mir jetzt nicht gehorcht, gehorcht dem Herrn nicht!“ [3]

Von Sasek wird eine konsequenten Absonderung von der Sünde und von uneinsichtigen Sündern gefordert. Die Sündenerkenntnis soll in der sogenannten Bemessung erfolgen, die den Umkehrwilligen Organismustauglichkeit verleihen soll. Es werden von der OCG regelmäßig Bemessungswochen und Nachbemessungen angeboten.

Ivo Saseks Sonderlehren werden sowohl von den Landeskirchen als auch von den Freikirchen kritisch mit sektiererischen Tendenzen beurteilt.[4]


Kritik
Ivo Saseks Botschaften werden von den Landeskirchen und den Freikirchen kritisiert, weil sie oft Lehren enthalten, die nicht der gemäßigten Auffassung der traditionellen und moderneren Großkirchen entsprechen.[5] Ihm wurde auch der Vorwurf gemacht, bei der Kindererziehung körperliche Gewalt zu empfehlen und dies auch bei seinen eigenen Kindern umzugesetzt zu haben. Dies führte 1995 zu einer Strafanzeige wegen angeblicher Kindesmisshandlung. Die nachfolgenden Untersuchung, konnten den Vorwurf jedoch nicht bestätigen.[6]


Einzelnachweise
↑ Kritik des Films Helden sterben anders - Die Passion Winkelrieds
↑ Ivo Sasek, Laodiceas Verhängnis, Walzenhausen 1997, 2. Aufl., S. 91-93.
↑ Ivo Sasek, Wandel im Geist: Vortrag vom 5. Juni 1999, Kassettenbotschaft Nr. 158, Walzenhausen 1999.
↑ Harald Lamprecht: Ivo Sasek und seine Bewegung, Materialdienst der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, 4/2003
↑ Bericht der Schweizer Bischofskonferenz über Ivo Sasek und seine Organisation
↑ Die katholische Kirche der Schweiz zu: Ivo Sasek Organische Christus-Generation (OCG)
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Ergänzungen

Parallel lief große links-bürgerliche Demo...

Antifascista 16.03.2008 - 00:58
Ich wollte nur noch ergänzen das parallel zur AGB-Demo in Köln auch eine große links-liberale Demo (aufgerufen hatten u.a.: die.Linke Köln, Verdi, Chaos Computer Club Köln, Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung, dju, CCC Köln, FoeBuD, Bündnis 90/Die Grünen NRW, Die Linke NRW, die Landesverbände NRW, Hamburg, und Rheinland-Pfalz der Piratenpartei, Freie Ärzteschaft, Kein Mensch ist illegal, DGB Köln, Neue Richtervereinigung) gegen den Überwachungsstaat stattfand. Dort sollen laut Veranstalter ca. 2000 gewesen sein. Ich selbst war leider nicht da. Hab' nur noch mitbekommen wie Magic Street Voices (lokale linke kölner LeidermacherInnen - über Geschmack läßt sich streiten..., aber die Jungs & Mädel sind Köln so treu wie Klaus der Geiger) abgebaut haben. Über diese Demo möge daher einE andereR berichten.

@Autor

Antifa 16.03.2008 - 01:01
Meinst du hiermit wirklich die Antiüberwachungsdemo die heute in Köln stattfand? Diese wurde keineswegs von der AGB dominiert geschweigedenn organisiert! Organisator war ein Bündis aus Grünen, Chaos Computer Club, der Linken etc. - aber nicht der AGB! Diese waren zwar vor Ort aber dem Demoveranstalter hat das auch nicht gepasst und sie waren deutlich in der Unterzahl.

Und es gab immerhin einen Block von etwa 70 bis 90 Autonomen. Von den Bürgerlichen konnte man kaum Parolen hören aber dieser Block hat erst Dynamik in die Demo gebracht. Kurz vor Ende der Demo brach der Block aus dem Mittelfeld der Demo aus (der Veranstalter wollte nicht, dass wir vorne laufen) und lief erst für einige Minuten vor dem Rest des Demozuges und zog danach durch Kölns Einkaufszone. Die Polizei war mit ganzen sieben Polizisten vor Ort die nicht wirklich Anstalten machten den Block zu stoppen.

Alles in Allem ein erfolgreicher Tag!

Mich wundert nur, wie es zu solchen Berichten kommen kann.

Du hast Recht "Antifa"..., aber...

Antifascista 16.03.2008 - 01:20
Klar,die Freaks von der AGB (Anti Genozid Bewegung) haben weder die Hauptdemo angemeldet noch geführt, aber sie haben ungehindert ihre Holocaust verharmlosenden Flugis auf der Hauptdemo verteilen können. Nachdem sie sich abgesondet hatten sind sie ungehindert den Rhein runter (siehe Photo ihrer Hauptkundgebung dort)und haben dort weiterhin ihren Mist verteilt, ohne jegliche linke Gegenwehr. Viele Passanten haben ihre Flugis entgegen genommen. Auf den ersten Blick wirken die harmlos, aber erstmal zu den Teil angekommen wo steht dass hauptsächlich die Bibeltreuen "Opfer des Holocausts" seien...Ich finde nur dass Mensch sich kritischer mit diesen evangelikalen Freaks auseinandersetzen sollte. Und darüber hinaus sollte sich jede linke Demo von solchen Freaks deutlicher distanzieren.

@Antifascista

Antifa 16.03.2008 - 01:29
Klar, gegen sowas sollte es Widerstand geben, keine Frage! Das Problem war nur, dass (zumindest bei uns) auf der Demo niemand wirklich wusste was jetzt mit der Sekte ist und ob diese nun überhaupt da ist. Wir haben das ganze erst im Nachhinein erfahren und da waren die auch schon wieder weg...

@ all

...---... 16.03.2008 - 01:57
Ja ihr meint die gleiche Demo, diese wurde zwar vom oben genannten Bündis organisiert und durchgeführt. Dominiert wurde sie allerdings von der AGB die die Demo auch gleich als Kulisse für den Dreh eines Werbefilms nutzte. Was die TeilnehmerInnenzahl angeht 600 von ca. 1000-1200 TeilnehmerInnen gehörten zur "Anti Genozid Bewegung". Anzumerken wäre auch noch das sich trotz das es von Anfang offentsichtlich war wer da die Demo dominiert(es wurden zB tausende Flugblätter mit Holocaust relativierenten Inhalt verteilt), es aber nur wenige TeilnehmerInnen störte, von den Organisatorenkreis -der mehrmals persönlich darauf aufmerksam gemacht wurde- ganz zu schweigen. Es sprachen auf der Veranstaltung übrigens u.a. Petra Pau (Linkspartei) und Volker Beck (Grüne) und Frank Überall(Autor/Journalist für TAZ, ...). Hier noch der Link zur Homepage der Demo  http://www.fuer-ein-morgen-in-freiheit.de/ und zur hier der zur AGB  http://www.agb-antigenozidbewegung.de

was es nicht alles gibt...

Koelner 16.03.2008 - 02:02
dank des Artikels hier, habe ich nun erst ein Begriff davon, was heute vorgefallen ist!
Ich habe mehrfach die Demo von Anfang bis Ende betrachtet: Ich hatte tatsächlich den Eindruck, dass fast die halbe Demo nur AGB war! Dabei fiel mir die quantitative hohe (sehr oberflächliches) Kritik gegen RFID-Chips schon von Anfang an auf, worüber ich mich doch etwas wunderte (weil die Kritik doch ziemlich verkürzt ist). Ich selbst habe von der AGB zuvor noch nie etwas gehört, geschweige denn, sie hier in Köln gesehen.
Die internen Strukturen der Sekte vermag ich so schnell nicht zu beurteilen/durchschauen - aber es stimmt schon, dass mir überwiegend von Kindern die Flyer angeboten wurden!

Dass ihr allein deren Vergleich zum Holocaust direkt wieder als Verharmlosung desselben betrachtet, finde ich allerdings - wie so oft - ein wenig hochgegriffen. Auch wenn es sich offensichtlich um eine Sekte handelt: Den Holocaust befürworten sie nun wirklich nicht im geringsten (was allein der Name schon sagt), sondern wollen ihn vielmehr für ihre Ziele instrumentalisieren und bestimmt nicht (zumindest bewusst) verharmlosen.

Erfolgreich ist wenn es scheiße läuft

Miss Piggy 16.03.2008 - 02:05
@antifa: Erfolgreich kann man die heutige Zusammenkunft auf der Domplatte wohl nur nennen, wenn man keinerlei Anprüche an eine irgendwie geartete "Linke" bzw. "links-liberale" Bürgertum stellt. Auf der Demonstration waren die Freaks von der "Anti Genozid Bewegung AGB" mit Abstand am stärksten vertreten. Ungefähr 600 AGBler und 400 Rest "Bürgerrechts-Leutchen" konnten gezählt werden. Vielleicht hätten sich die 60 "Antifas" neben den Bemühungen um eine stilvolle Vermumung auch mal die Demo mit der man unterwegs ist genauer ansehen solln. Das nächste Mal vielleicht. Interessant war es auf jeden Fall, dass die Veranstalter der Demonstration trotz Hinweisen (explizit wurde auch V: Beck persönlich informiert) aus die Shoa-Relativierung nichts unternommen haben.

Hier noch mal das Fluig des Antifa AK Köln zu der Demo.

Ein AGB Anhänger berichtet über Ivo Sasek...

Markus 16.03.2008 - 02:18
Diese selbsternannten Christen sind noch homophob dazu..., wem wundert es:
"Im Sommer 2001 war dann dieser folgenreiche Tag, an dem meine Eltern total begeistert aus dem Sommerurlaub in Österreich wiederkamen. Dort hatten sie den Schweizer Ivo Sasek und seine Familie auf deren Sommertournee kennen gelernt. Total überwältigt von dieser heilen Familie und, vor allem, von den zehn Kindern, die obwohl sie noch relativ jung sind (der Älteste war damals 16), schon so erfüllt von Gott waren, dass sie eigene Predigten und ein selbst geschriebenes Musical vortrugen.(...)
Nach dem Gottesdienst stieg ein Pastor rauchend in seinen neuen Sportwagen und fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit, nicht auf die spielenden Kinder achtend, vom Hof. Gut erinnern kann ich mich auch an den, der das Evangelium Gottes verkündigte, aber, von seiner Unenthaltsamkeit gepeinigt, Schwierigkeiten hatte seinen 150kg Körper die Predigt über auf den Beinen zu halten. Oder an denjenigen, der es ganz normal fand, dass sein Homosexueller Sohn immer Weihnachten „Ihr Kinderlein kommet“ auf der Blockflöte säuselte."
Gefunden unter www.beobachter-forum.de

Doppelt falsch.

@antifascista 16.03.2008 - 18:58
Erstens heißt die von antifascista angesprochene Gruppe trotz sich hartnäckig haltender Gerüchte "Georg-Weerth-Gesellschaft Köln" (Georg Weerth war kein Adliger, sondern ein kommunistischer Bürger), zweitens hat diese das antiimperialistische Online-Propagandaforum "Arbeiterfotografie" niemals als "Weltverschwörer" bezeichnet. Es reicht vollkommen aus, sie als Reaktionäre zu klassifizieren, denen viel an Völkern, aber nichts am Glück des Einzelnen liegt.

Was positiv war und was nicht

unbekannt 17.03.2008 - 22:31
Die AGB sind eine Sekte, die glauben, dass der RFID-Chip die Menschheit ausrottet und stellt somit eine Gefahr für die AGB dar. Das einzig positive, was ich dem abgewinnen kann, ist dass sie das StopRFID Logo des FoeBuD e.V. verwendet haben. Auf der einen Seite ist es scheiße, dass sie damit mit dem FoeBuD in Verbindung gebracht werden könnten (was sie NICHT sind!!!), auf der anderen Seite machen sie damit natürlich Werbung für die FoeBuD Aktion.

Wenn der Block schreibt, dass er sich sogar bis nach vorne durchgerungen hat, kann ich nur lachen. Ich war zu der Zeit ganz vorne. Die Demo hielt an, als sich der schwarze Block vordrängelte, dann lächelten sie uns (in der Tat) an und sagten, wir sollen nachkommen. :D klasse! Ich hatte das Gefühl, dass der schwarze Block im Moment einfach nur Osterferien hatte. ;)

Waren wir auf derselben Demo?

diamondring 19.03.2008 - 00:59
Kleine Frage: Worum geht es bei euch eigentlich? Um eine Hetze gegen einen sogenannten Ivo Sasek oder um über die Demo "objektiv" zu berichten? Man kann fast den Eindruck gewinnen, es geht in diesem Artikel nur darum, sich über eine angebliche Sekte auszulassen. Dabei wird mit aus dem Internet rauskopierten Artikeln, deren Wahrheitsgehalt mehr als fraglich ist, irgendwie versucht das ganze zu untermauern. Warum konzentriert ihr euch nicht auf die wirklich wichtigen Inhalte. Ihr habt doch auch ein Ziel? Warum gebt ihr euch mit solchen Nebensächlichkeiten ab und reibt euch an Kleinigkeiten auf, bzw. spielt Dinge hoch und in den Vordergrung (Holocaust-Verharmlosung), die so bstimmt nicht gemeint waren, wie ihr es darstellt. Warum seid ihr nicht froh, dass es wenigstens noch Leute gibt, die sich aufraffen und ihren Hintern bewegen, um ihren Protest an der jetzigen politischen Situation kund zu tun. Wollt ihr lieber, dass gar keiner kommt und ihr dann ganz alleine dasteht? Schneidet euch nicht ins eigene Fleisch, seid doch froh, dass es Leute gibt, denen nicht alles egal ist und die den Politikern und der Regierung nicht vorbehaltlos vertrauen, egal wie ungewöhnlich ihr Hintergrund ist. Wo bleibt das Recht auf freie Meinungsäußerung bei euch? Das, was ihr bei anderen anklagt, tut ihr selber.
LG
diamondring

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 9 Kommentare

Zur kölner Antifa

Antifascista 16.03.2008 - 03:01
Bin weder Autonomer noch Antideutscher, aber Gegner jeder Verharmlosung und Instrumentalisierung des Holocausts für was auch immer für Zwecke. Desweiteren bin ich gegen die Zersetzung antifaschistischer Kräfte in Köln. Mir gefällt gegenwärtig in Köln weder der dumpfe, zum inhaltlosen neigende Aktionismus Reissdorf saufender kölner Antifas, auf der einen Seite, noch der von der Georg-von-Weerth Gesellschaft unterlaufene kölner "Antifaschismus" der "www.Arbeiterfotografie.de" z.B. als Weltverschwörer bezeichnet.
In Köln kann es nur besser werden...
PS: Bin weder in der Arbeiterfotografie, noch Stalino, noch Antisemit, noch Gutmensch...
So long.

Ivo Saseks "Helden sterben anders"

Simon Spiegel 16.03.2008 - 03:09
Die Passion Winkelrieds

Der Schweizer Film boomt und diversifiziert sich. Dabei werden auch ganz neue Genres entwickelt, etwa das «No-Budget-Epos». Luke Gasser hat mit «Anuk - Der Weg des Kriegers» Pionierarbeit geleistet, und «Helden sterben anders» schickt sich nun an, den Vorläufer gleichzeitig zu über- und unterbieten.

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Erzählt wird eine der bekanntesten Schweizer Legenden, jene von Arnold Winkelried, der sich - so will es die Sage - bei der Schlacht von Sempach uneigennützig in die Lanzen des Habsburger Heeres geworfen hat und so den Eidgenossen eine Bresche schlug. Guter Stoff für ein Heldenepos, und wahrhaft episch sind auch die Zahlen, mit denen «Helden sterben anders» aufwarten kann: Zweieinhalb Stunden Spielzeit, 1500 Komparsen, 50 Drehorte und noch so einiges mehr. Das hört sich nach einer ganz grossen Kiste an, wie man sie normalerweise nur aus Hollywood kennt. Tatsächlich aber ist der Film Ivo Saseks keine finanziell grosszügig ausgestattete Grossproduktion, sondern ein Amateurstreifen, der praktisch ohne Geld, dafür aber mit umso mehr Einsatz der Beteiligten produziert wurde.

Wie schon bei Luke Gassers glückloser Bronzezeitsaga haben wir es hier mit einem Werk von Enthusiasten zu tun, und auch sonst sind die Ähnlichkeiten verblüffend: Beiderorts wird die trauliche Schweizer Berglandschaft in ein Schlachtfeld verwandelt, und hier wie dort sprechen die Laienschauspieler aus nicht nachvollziehbaren Gründen Hochdeutsch. Der grosse Unterschied ist aber, dass «Anuk» bei allen Schwächen etwas fürs Auge bot. Gasser kann Bilder machen, hat echten Sinn fürs Epische, «Helden sterben anders» dagegen ist visuell eine einzige Stümperei. In dem überlangen Film gibt es kaum ein überzeugendes Bild, stattdessen flüchtet sich der Film immer dann, wenn grosse Dramatik markiert werden soll, in läppische Zeitlupenaufnahmen. Würde man alle Slow-Motion-Szenen in normaler Geschwindigkeit abspielen, der Film wäre ein angenehmes Stück kürzer.

So aber zelebriert der Film seine Unzulänglichkeiten geradezu, und deren gibt es viele: Darsteller, die die Bezeichnung «Schauspieler» nicht verdient haben, Dialoge zum Haareraufen, ein unausgegorener Plot, in dem sich Winkelried vom Alpen-Ninja zu Jesus National wandelt, und zum Schluss noch einen gänzlich unerwarteten Abstecher in AUNS-nahe Gefilde. Und dazwischen Massenszenen, die zwar schrecklich unbeholfen inszeniert und gefilmt sind, bei denen man aber staunt, was die Filmemacher da alles an Komparsen, Zelten, Rüstungen und Pferden zusammengetrommelt haben. Zweifellos, «Helden sterben anders» ist als rein logistische Grossleistung mehr als beeindruckend und hat den Titel «aufwendigster Schweizer Amateurfilm aller Zeiten» redlich verdient - bloss sehenswertes Kino ist das nicht. Simon Spiegel

@Miss Piggy

Reaktionär 16.03.2008 - 03:41
Johnny Cash @ the Muppets singing with Miss Piggy:
www.youtube.com/watch?v=E4TRvYAyt3k

Ein bischen vater- und phantasielos...

Ivo Saseks musical Lemuel

Markus 16.03.2008 - 03:57
Folgenden Bericht über die Ausführung eines Musikals Ivo Saseks habe ich gefunden.

vo Sasek auf Sommertournee 2002

Der Gründer der OCG (Organische Christus-Generation), Ivo Sasek, hat im Juli und August 2002 eine Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz unternommen. Von der Veranstaltung am 10. August in der Stadthalle Chemnitz soll im Folgenden berichtet werden.

Auf dem Programm stand am späten Vormittag ein „Gala-Brunch“ mit Kurzreferaten und Liedern von Ivo Sasek, seiner Frau und seiner 10 Kinder sowie am Abend die Aufführung des Musicals „Lemuel - Der Mann zwischen Himmel und Erde“ von Ivo Sasek. Die reichlich 200 Teilnehmenden aller Altersschichten konnten an liebevoll gedeckten Tischen platznehmen und sich auf ein erlesenes 4-Gänge-Menü einstimmen. Nach kurzen Ansagen der Veranstalter und dem Einzug seiner Familie betrat Ivo Sasek die Bühne und erläuterte mit sein Grundanliegen mit dieser Veranstaltung:
Weltuntergang

Die Welt ist dem Untergang geweiht. Das Massaker von Erfurt, der internationale Terrorismus, der zunehmende Zerfall der Familien usw. sind deutliche Anzeichen dafür, dass es mit der Menschheit immer weiter bergab geht. Wurden zu Nohas Zeiten die Menschen noch 900 Jahre alt, so werden sie jetzt in Nepal nur noch 40. All dies geschieht, weil die Menschen sich von Gott entfernt haben und meinen, seine Gesetze und Ordnungen ungestraft übertreten zu können. Aber nun wird die Welt von Gott immer mehr ihren Wirkungen überlassen. Sie strebt auf eine Katastrophe zu. Keine Gruppe, keine Kirche oder Denomination ist davon ausgenommen. Aber es gibt einen Ausweg, einen Weg zurück zu Gott, der ihm (Ivo Sasek) von Gott gezeigt worden sei. Dieser besteht in der völligen Unterordnung unter den Willen Gottes und im Aufgeben aller Eigenwilligkeit. Ivo Sasek und seine Familie seien nun hier als ein lebendiger Beweis, dass dieser Weg funktioniert. Davon möchten sie Zeugnis geben in ihren Kurzreferaten und ihren Liedern in der Hoffnung, dass die Teilnehmer angeregt werden, selbst diesen Weg zu gehen.
Frau mit Vision: Unterordnung

Unterbrochen und aufgelockert von den selbstgedichteten und -komponierten Liedern der Sasek-Kinder, die auch auf CD erhältlich waren, folgten Redebeiträge der Familie Sasek. Als erste Rednerin nach der ausführlichen Einleitung erläuterte Ivo Saseks Frau Anni, dass Harmonie in der Familie nur durch das Einhalten der göttlichen Schöpfungsordnungen zu erlangen sei. Es gibt viele Gesetze, an die wir uns gewöhnt haben und von denen wir wissen, dass uns deren Übertretung schadet (z.B. Schwerkraft, Zeit, Elektrizität, Straßenverkehrsordnung). Als eine ähnlich zwingende göttliche Schöpfungsordnung wurde die Haustafel aus Eph. 5,21ff. präsentiert. Anni Sasek bezeugte, wie schwer ihr anfangs die Unterordnung unter ihren Ehemann als dem Haupt der Familie gefallen sei und wie sie es sich abgewöhnen musste, ihn zu „manipulieren“. Früher hatte sie bei Hausumbauten ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen mit eingebracht, hatte sich mit gekümmert, ihren Mann gefragt „Ivo, hast du daran gedacht...” Aber erst nachdem sie dies alles als mangelnde Unterordnung bekannt und künftig gemieden hatte, habe Gott ihr inneren Frieden geschenkt und ihrem Mann die Weisheit gegeben, alles perfekt zu richten. Für die Notwendigkeit dieser Unterordnung führte sie aus, dass immer das Haupt denkt, die Organe aber ausführen, sonst wäre der Mensch ein Krüppel und es könne keine Körper mit zwei Köpfen geben. Frau Saseks Anliegen sei es, dass die Frauen in diese Abhängigkeitsrolle wieder hineinfinden sollten. Ihr Mann betonte danach, dass er sich keine Dienerin erzogen habe und wie schwierig es für einen Mann sein kann, seine Frau zu führen und ihre Bedürfnisse „abzuspüren“. Aber um so hilfloser und anvertrauter ein Geschöpf ist, desto liebenswerter sei es, meinte Ivo Sasek. Das Thema der Unterordnung wurde noch mehrfach an diesem Tag wiederholt, sowohl in Liedern als auch im Musical.
Gehorsam als Kind

Als nächste ergriffen Ivo Saseks älteste Söhne Simon (17) und David (15) das Wort. Sie wurden von ihrem Vater als Gegenbeweis dafür eingeführt, dass die Pubertät Rebellion und Absturz beinhalte. Seine Kinder haben im Alter von 13-20 Jahren bereits Erziehungsfunktionen und leiten eigene Kinderversammlungen, in denen hunderte Kinder darüber unterrichtet werden, wie man den Eltern gehorsam ist.

Simon berichtete von Joseph als Beispiel eines standhaften Jugendlichen, David betonte die Notwendigkeit der Treue im Kleinen an Beispielen aus seiner Teilnahme am Straßenverkehr: Er fuhr mit dem Mofa obwohl er nur einen Stempel für das Bestehen der theoretischen, aber noch nicht die Vignette der praktischen Fahrprüfung hatte und wurde prompt von der Polizei erwischt. So sei es auch vor Gott: Zu sagen „Ich habe ja einen Stempel“ d.h. das rechte Bekenntnis reicht nicht, es kommt auf das rechte Tun an. Wegen eines Computerfehlers der Polizei musste er seine Strafe dort nicht bezahlen. „Bei Gott passiert das nicht.“ Gott komme es nicht darauf an, dass wir ihn preisen, sondern dass wir seinen Willen tun. Er schloss seine Ausführungen damit: „Wenn ich nicht in jeder Situation treu meine Sache mache, kann Gott mich nicht gebrauchen.“

Der Beitrag von Tochter Lois (14) betonte, dass die Bibel nicht mystisch, sondern praktisch zu verstehen sei und interpretierte die biblischen Berichte von Simson und Jona in existenzieller Weise auf ihre Gehorsamsbeziehung zu den Eltern. Dabei wurde der Anspruch deutlich, dass in der Familie vollkommene Harmonie herrschen soll. Wenn ein Familienmitglied jedoch nicht in der Ordnung Gottes lebt, entsteht Unruhe. Deren Ursachen müssen gesucht und beseitigt werden, bis die Harmonie wiederhergestellt ist.

Zum Abschluss des „Gala-Brunch“ betonte Ivo Sasek noch einmal den vorbildhaften Charakter seines Familienlebens für alle Christen, die den kommenden Bedrängnissen der Endzeit entgehen und sich Gottes Willen unterstellen wollen.
Das Musical

Am Abend versammelte sich die Besucherschar im kleinen Saal der Stadthalle zur Präsentation des angekündigten Musicals „Lemuel -der Mann zwischen Himmel und Erde“. Zur Einführung erklärte Ivo Sasek, dass er dieses Musical als „prophetisches Stück“ ansehe. Zwar sei es kein unmittelbares Gotteswort, aber er nehme an, dass es sich so durchaus ereignen könne. „Dieses Musical sucht das Spannungsfeld zwischen undifferenzierter Fundamentalismus-Bekämpfung und geradlinigem Christentum zu verarbeiten.“ stand auf den Einladungsplakaten. Was damit gemeint sei erläuterte Ivo Sasek anhand des neuen Antidiskriminierungsgesetzes in Schweden, dass herabsetzende Äußerungen über Homosexuelle unter Strafe stellt, so dass nun die biblische Kritik an der Homosexualität nicht mehr gelehrt werden darf. Wer heute Fundamentalist ist, werde verfolgt wie Bin Laden. Er selbst habe einen sehr schlechten Ruf in den Medien und gelte als extremer Fundamentalist.

Das Musical bestand aus gespielten Szenen, die durch vorab eingespielte Videosequenzen miteinander verbunden wurden. Die Handlung schildert das Leben des Lemuel, eines Menschen, von dem Großes gesagt wird: Er gilt als Repräsentant „von etwas, das mehr als nur König und Erlöser ist - eine ganze Herrscherdynastie, ein ganzes Erlöservolk!“ Drei Engel sind auf die Erde gesandt, um Lemuels Lebensweg zu beschützen und jegliche Sünde von ihm fernzuhalten. Lemuel wird damit auch zum „Musterchrist“, sein Handeln ist in allen Punkten vorbildhaft. Wie eine Mischung aus Weihnachtsgeschichte und Johannesapokalypse erschien die mystische Rahmenhandlung, wobei die Rolle des Herodes von einem roten Drachen übernommen wurde, der die dämonische Seite repräsentierte.
Wie Gottes Willen erkennen?

Die ersten Szenen beschreiben Lemuels Geburt und Kindheit. Seine Geschwister werden immer wieder von Dämonen angestachelt, ihm Unrecht zu tun. Er jedoch hält nach einer ungerechten Ohrfeige, während er Mt 5,39 zitiert, auch seine andere Wange hin. Als Jugendlicher isoliert er sich von den Gleichaltrigen, denn er wolle nur den Willen Gottes tun. Bei der Frage nach dem Diskobesuch habe er gespürt, dass der Friede Gottes nicht darauf ruht. „Dies ist für mich das sichere Zeichen, dass es nicht der Wille Gottes ist.“ sagt Lemuel zu seinen Mitschülern. Von seiner Standhaftigkeit beeindruckt kommen einige der Freunde mit zu ihm nach Hause, um zu lernen, wie man den Willen Gottes im Alltag erfahren kann.

Lemuel berichtet von seiner Bibellesepraxis und erläutert: Man kann den Willen Gottes nur schrittweise erkennen lernen. Bevor wir direkt unter Gottes Willen laufen können, müssen wir unter denen laufen lernen, die Gott uns als Autoritäten gesetzt hat. Dies sind zunächst die Obrigkeit (staatliche Gewalt) und geistliche Führer als (von Gott) Vorgesetzte der Väter und Männer. Frauen sollen sich gemäß Eph. 5 ihren Männern unterordnen, Kinder ihren Eltern. Offenbar berührt dies einen zentralen Punkt in Ivo Saseks Glaubensverständnis, wenn diese Unterordnungen als das wichtigste erscheinen, dass neuen Glaubensinteressenten über Gott mitzuteilen sei.
Wütender Drache

Angesichts der missionarischen Erfolge Lemuels tobt der Drache und fordert von seinen Dämonen die Vernichtung der Anhänger des Christus:

„Klagt sie an als Terroristen, hetzt alle Medien gegen sie auf, bis dass sie im ganzen Land verhasst sind! ... Verstellt euch als Christen, schleicht euch ein in ihre Versammlungen, reizt alle geistlichen Führer gegen sie auf, tut der ganzen Schöpfung durchs Internet kund, was für eine Gefahr hinter diesen Christen steckt...“

In dem nachfolgenden Traum Lemuels tanzen Dämonen um ihn herum, fangen einen Polizisten und benutzen seinen Arm um ihn zu schlagen. Ein Richter, ein Pfarrer und ein Lehrer treten auf, werden von den Dämonen besprungen und wie Rosse gegen Lemuel gelenkt.

Hier wird angedeutet, was im zweiten Teil des Musicals breiter ausgeführt wird: die Auseinandersetzung Lemuels bzw. Ivo Saseks mit einer zunehmend kritischen und als feindlich erlebten Umwelt. Dem kundigen Betrachter wird deutlich, dass Lemuel sehr stark autobiographische Züge trägt und etliche Erlebnisse aus Ivo Saseks Leben verarbeitet, freilich z. T. in abgewandelter und zugespitzter Form. So wird z.B. eine Karikatur eines Theologieprofessors gezeichnet, der die Beschäftigung mit anderen Glaubens-auffassungen verbietet und Lemuel dafür von der Universität verweist. Diese im universitären Rahmen völlig unglaubwürdige Begebenheit thematisiert Ivo Saseks Rausschmiss an einer freikirchlichen Bibelschule. Ebenfalls überspitzt und karikiert ist der Auftritt einer Journalistin bei Lemuels Familie, die ständig ihren Mann (einen Pfarrer) zitiert und hinterher einen reißerischen Artikel produziert.
Lemuels Predigt

Von einer himmlischen Stimme dazu aufgefordert, hält Lemuel in einer Versammlung von hunderten Christen eine Predigt. Diese soll - als Beispiel für Ivo Saseks zentrale Anliegen - hier zitiert werden:

„Gott wird jede Ungerechtigkeit ins Gericht bringen. Jesus Christus hat uns geboten, wir sollen mit den empfangenen Talenten handeln, einige von Euch aber sitzen lieber vor dem Fernseher, gehen ihren Lüsten nach und suchen nur das Ihrige. Jesus hat gesagt: Wen der Sohn Gottes frei macht, der ist recht frei. Ihr Menschen aber behauptet, man könne von den Sünden nicht richtig frei werden. Ihr aber wollt lieber tun und lassen, was euch gerade passt. Ihr wollt nicht, dass Jesus über euch herrscht. Gott will, dass wir in Christus göttlicher Natur teilhaftig werden. Ihr aber wollt lieber weiterleben wie die Würmer. Gott will unsere Vereinigung mit sich selbst. Ihr aber wollt nicht glauben all dem Guten, das Gott gesagt hat.“

Viele strömen nach dieser Predigt nach vorn, unterstellen ihr Leben Jesus und werden von Lemuel gesegnet. Der Predigterfolg wird als Bestätigung der göttlichen Führung aufgefasst. Doch dann trifft die „Frucht der Verleumdung“ ein: der Artikel in der Zeitung wirft dem „Sektenguru“ Lemuel u. a. Menschenrechtsverletzungen an den Kindern und Prügelei vor und verlangt nach der Eindämmung solches „christlichen Terrorismus“ durch die Justiz. Daraufhin klingelt immer wieder das Telefon mit Distanzierungen, Drohanrufen und Beschimpfungen aus der Nachbarschaft, es fliegen sogar Steine durch die Fensterscheibe. Die Lehrerschaft weist darauf hin, dass Kindesmißhandlung strafbar sei und die Veranstaltungshalle für Lemuels nächste Predigt wurde gekündigt. Als Höhepunkt der Geschehnisse dringt ein Überfallkommando der Polizei in die Wohnung ein und verhaftet Lemuel unter heftigen Kämpfen seiner Familie.

Wer nach dem aprupten Ende an dieser Stelle noch Zweifel an der Identifikation Ivo Saseks mit Lemuel hatte, konnte diese zerstreuen als Ivo Sasek vor den Vorhang trat und kritische Zeitungsartikel präsentierte, die seine Tournee begleitet hatten und auf die von ihm früher gelehrte Prügelstrafe für Kinder bezug nahmen. Das Schicksal des Lemuel sei sein eigenes. Dass er selbst unter der Anklage der Kindesmißhandlung in Untersuchungshaft war, erwähnte er nicht direkt, die Entsprechung zu den dargestellten Vorgängen war aber deutlich.
Der neue Hirte

Betrachtet man die Veranstaltung in der Chemnitzer Stadthalle im Gesamtrückblick, so war es eine mit großem Aufwand und vielen engagierten Helfern betriebene Selbstinszenierung eines charismatischen Predigers mit großem Sendungsbewusstsein:

* am Vormittag die Präsentation seiner Familie als ideales Vorbild gottgefälligen Verhaltens,
* am Nachmittag die Präsentation seiner Selbstwahrnehmung, gefasst in die Geschichte des Lemuel.

Glaubt man seinen Worten, so geht es ihm eigentlich nicht um sich selbst. Er möchte Menschen zum Tun des Gotteswillens anleiten. Seine Familie und er sind lediglich Vorbilder, gleichsam nur Mittel zum Zweck. Dennoch bleibt es dabei, dass sich mit dem Vorbildwirken ein ungeheurer Anspruch verbindet: In Verbindung mit dem Rundumschlag gegen alle anderen christlichen Gemeinschaften wird den Zuschauern seine Lebensweise als die einzig mögliche Form verwirklichten christlichen Glaubens dargestellt. Die Identifikation Saseks mit Lemuel zeigt es noch deutlicher: Ivo Sasek versteht sich als von Gott berufener neuer Messias („mehr als nur König und Erlöser“), der aus den bestehenden Kirchen und Gemeinschaften ein „neues Herrschervolk“ herausruft, jene die Gottes Willen auch wirklich tun. Im Musical wird zu Lemuel gesagt: „Gott hat dich aber zum Hirten in jener Körperschaft gesetzt, die es von uralter Zeit her gegeben hat, die Gemeinde all jener, die mit der Tat in der Wahrheit wandeln.“ Mit keiner der bestehenden christlichen Gemeinschaften konnte sich Lemuel alias Ivo Sasek einig werden. Darum beschließt er, „den Weg mit Gott alleine fortzusetzen.“ Er fühlt sich mit allen Gotteskindern verbunden, wird aber mehr und mehr in die Isolation getrieben. Aber ist diese Entwicklung wirklich nur durch die immer stärker werdender Verleumdung satanisch verführter Gegner zu erklären, wie es das Musical darstellt? Gibt es dafür nicht auch gewichtige theologische Gründe?
Menschlose Sündlosigkeit

Als grundlegender Differenzpunkt zur übrigen Christenheit muss Ivo Saseks Auffassung angesehen werden, dass der Mensch zu einem Leben ohne Sünde fähig sei, wenn er sich nur ganz Christus öffnet. Die Erkenntnis, dass der Mensch auch als Christ in Sünde verstrickt und damit auf die Vergebung Gottes angewiesen bleibt, vermag er nur als Alibi für faule Eigensucht anzusehen und macht sie verächtlich, wie die Predigt des Lemuel deutlich zeigt. Vor diesem Hintergrund steht auch die für Lemuel (=Sasek?) behauptete Sündlosigkeit, die letztlich nicht so etwas besonderes darstellt, da sie für jeden „wahren“ Christen gefordert wird. Dies sei möglich, indem auf allen Eigensinn, auf alles menschliche verzichtet, und nur Christus Raum gegeben werde. Ein solcher Grundansatz verleiht dem Denken und den Forderungen Ivo Saseks eine Radikalität, die so in der Tat von kaum einer anderen christlichen Gemeinschaft geteilt wird und allenfalls bei den Zeugen Jehovas Parallelen hat, wenngleich dort mit anderen Inhalten.
Dämonische Gegner

Im Toben des Drachen und in dem nachfolgenden Traum Lemuels wird eine bedenkliche Selbstwahrnehmung Ivo Saseks und seiner Bewegung deutlich: Widerstände und Kritik werden als von Dämonen gewirkt aufgefasst. Dass Ivo Sasek mit der Staatsmacht in Konflikt geraten ist, kann er sich nur dadurch erklären, dass Dämonen deren Führung übernahmen. Die kritischen Äußerungen von Vertretern verschiedenster Kirchen gehen nach seiner Sicht auf den Befehl des Drachen zurück. Ihn ficht das nicht an. Der Sektenvorwurf ist Ivo Sasek nicht unbekannt, er vermag ihm aber nur durch Dämonisierung der anderen und Reklamation der göttlichen Autorisierung allein für seinen Weg zu begegnen. Allerdings sind solche Argumentationen wenig geeignet, ihn zu entkräften.
H. Lamprecht (Confessio 4/2002)

EEifrig und schnell Freisler!

bearpicknick 16.03.2008 - 23:03
Entschuldige, dass ich dir das sage, aber dein Beitrag wäre mehr wert, wenn du weniger überstürzt und subjektiv urteilen würdest. Die AGB hat am Samstag mit dir in ein Horn geblasen, weil sie etwas verhindern will, das dir schadet. Wer bist du und von welcher Welt träumst du? Träumst du von einer Welt, in der doch wieder alle dieselbe Meinung haben müssen? Und zwar Deine Meinung? Und zwar zu 100%? Wer bist du, dass du hier öffentlich eine Gruppe von Menschen aburteilst? Du musst doch zugeben, dass die Assoziationen die du mit etwas gesehenem, gelesenen usw. verbindest, wenig mit der Realität zu tun haben müssen, sondern eventuell mehr über dich selbst – und hier etwas über deine Voreingenommenheit - aussagen. Aus deinem Eifer schließe ich, dass du noch sehr jung bist. Das entschuldigt zwar einiges, aber ich rate dir, erwirb etwas Zurückhaltung und Besonnenheit. Du schießt auf Freunde! Wenn du das weiter so heißspornig tust, könnte es sein, dass du deinen Feinden eines Tages alleine gegenüber stehst. Leider können Leute wie du heute übers Internet so viel Schaden anrichten. Cool the Engines, Man!

@ bearpicknick

ich 17.03.2008 - 12:14
Es gilt nicht "wer meines Feindes Feind ist, ist mein Freund". Je undifferenzierter man dieses so handhabt, desto mehr Unheil wird heraufbeschworen.

Positives Echo

Schiller 20.03.2008 - 20:49
In den regionalen und überregionalen Zeitungen kam die Demo glattweg positiv rüber. Dort zählen wohl doch in erster Linie Zahlen. Und da ist es doch schöner, wenn von einer Demo mit über 2000 Leuten die Rede ist, als nur ein kümmerlicher Haufen von vielleicht knappen 1000. Wenn jetzt jeder am Rummäkeln ist, wer da an der Demo teilgenommen hat, dann ist sowieso bald der Ofen aus in der Bewegung für Freiheit. Ich hab zum Beispiel auch keine großen Ambitionen mich mit linken Krawallmachern zusammen zu tun. Aber wenn es um meine persönliche Freiheit geht, nehm ich auch das in Kauf.

@nasen die hier rumtrollen

calimero 26.03.2008 - 02:12
kommt doch mal auf ein afa treffen und sagt uns mal so richtig eure meinung vielleicht können wir sie dann ja in den nächsten flyer einbauen. danke.

Das ist wichtig!!

Robert 20.10.2008 - 20:28
Hey Leute,
Ich hab mal die Kommentare durchgelesen und gemerkt ds wir so nie etwas bewegen werden!!
Wir zerfleischen uns gegenseitig und die Zeit geht gnadenlos weiter.
Wenn wir nicht gemeinsam gegen Überwachung kämpfen sondern uns gegenseitig niedermachen kanns keinen Aufbruch geben. Also hört auf damit - vereint euch und GEWINNT :-)