Bericht aus Leipzig
Alles ruhig, ey ;-)
Die NPD hat alles richtig gemacht. So viel ist einzugestehen. Wir erinnern uns: In Leipzig tobt ein "Bandenkrieg": Kriminelle Ausländer terrorisieren friedliche Security-Unternehmen. Die Ausländer wollen unseren Kindern in den Discos Drogen verkaufen. Die Security-Unternehmen wollen dies verhindern. Heldenhaft gefährden sie das leibliche Wohl ihrer Mitarbeiter beim Versuch, die Ausländer - Südländer, für ihr Temperament bekannt! - abzuwehren.
Die NPD hatte für den 15. März eine Soli-Demo angemeldet: Marschieren gegen kriminelle Ausländer in Deutschland, für unser aller Wohl. Das ist doch okay, oder? Die Stadt hat die Demo dennoch verboten, wegen Baustellen und Buchmesse und so. Das war auch okay, sogar die NPD verstand es und sah von Einspruch ab. Das bringt ihr Pluspunkte, in der Presse wie in den Köpfen der anständigen Deutschen, die schon immer wussten: "Nichts gegen Ausländer, aber die sind doch irgendwie ..."
Blieb nur noch die Linke als Unsicherfaktor. Die Rechten wussten, auf die Linke wird Verlass sein, und blieben Daheeme. Auch die Polizei wusste es und zeigte mit 1500 Beamten (laut Presseberichten) Präsenz. Doch wo waren sie nun, die Linken, an denen es blieb, Leipzig in Schutt und Asche zu legen? (Wir wissen alle, die Stadt, dieses Sodom und Gomorrha, hätte es verdient!)
Für 9.30 Uhr war die erste Gegendemo angesetzt. Ich war spät dran, bewegte mich erst nach 13 Uhr vom Connewitzer Kreuz aus Richtung Innenstadt. Den Weg bis zum Leuschner Platz begleitete mich ein gutes Dutzend grünweißer Mannschaftswagen. Ich fühlte mich deswegen nicht sicher, im Gegenteil. Glücklicherweise schalteten sie auf dem Peterssteinweg die Martinshörner an und brausten über Rot davon.
Auch vor dem Redaktionsgebäude der Leipziger Volkszeitung waren schwarzgerüstete Polizisten aufmarschiert. Das erschien mir logisch, nahm doch die LVZ einmal mehr eine Hauptrolle in der Aufstachelung der Bevölkerung gegen Ausländer ein. Auch im Kriminalisieren des alternativen Stadtteils Connewitz glänzen die Kleingeister der LVZ-Lokalredaktion stets, ebenso wie sie sich für Videoüberwachung und härteres Eingreifen der Ordnungshüter gegen Linke stark machen. Daher wäre das Redaktionsgebäude ein denkbar angemessenes Ziel gewesen. Doch nicht das kleinste Rauchwölkchen stieg auf. Schade fast.
In der Innenstadt herrschte ausgelassene Einkaufstimmung - viel Polizeipräsenz, doch nur sehr wenige verdächtige Grüppchen. Einige Punks wurden kontrolliert. Ich trug Schwarz, Sonnenbrille und Handschuhe, doch die Grünen missachteten mich. Alles blieb ruhig. Auch die Linken ließen sich also nicht zum Sündenbock stempeln. Gut so.
Weniger schön wird sein, dass die Lokalpresse weiter hetzen wird. Sie wird weiterhin weitgehend verschweigen, dass die größten Kriminellen in diesem "Bandenkrieg" die von rechtsextremen Straftätern durchsetzten Security-Unternehmen Black Rainbow und LE Security sind. Auch die Rechten werden weiterhin versuchen, in Leipzig aufzumarschieren. Die Polizei wird weiterhin dort versagen, wo die wahren Schläger und Kriminellen sind, und weiter Schaueinsätze gegen Linke inszenieren.
Es ist und bleibt ein politisches und mediales Trauerspiel.
Die NPD hatte für den 15. März eine Soli-Demo angemeldet: Marschieren gegen kriminelle Ausländer in Deutschland, für unser aller Wohl. Das ist doch okay, oder? Die Stadt hat die Demo dennoch verboten, wegen Baustellen und Buchmesse und so. Das war auch okay, sogar die NPD verstand es und sah von Einspruch ab. Das bringt ihr Pluspunkte, in der Presse wie in den Köpfen der anständigen Deutschen, die schon immer wussten: "Nichts gegen Ausländer, aber die sind doch irgendwie ..."
Blieb nur noch die Linke als Unsicherfaktor. Die Rechten wussten, auf die Linke wird Verlass sein, und blieben Daheeme. Auch die Polizei wusste es und zeigte mit 1500 Beamten (laut Presseberichten) Präsenz. Doch wo waren sie nun, die Linken, an denen es blieb, Leipzig in Schutt und Asche zu legen? (Wir wissen alle, die Stadt, dieses Sodom und Gomorrha, hätte es verdient!)
Für 9.30 Uhr war die erste Gegendemo angesetzt. Ich war spät dran, bewegte mich erst nach 13 Uhr vom Connewitzer Kreuz aus Richtung Innenstadt. Den Weg bis zum Leuschner Platz begleitete mich ein gutes Dutzend grünweißer Mannschaftswagen. Ich fühlte mich deswegen nicht sicher, im Gegenteil. Glücklicherweise schalteten sie auf dem Peterssteinweg die Martinshörner an und brausten über Rot davon.
Auch vor dem Redaktionsgebäude der Leipziger Volkszeitung waren schwarzgerüstete Polizisten aufmarschiert. Das erschien mir logisch, nahm doch die LVZ einmal mehr eine Hauptrolle in der Aufstachelung der Bevölkerung gegen Ausländer ein. Auch im Kriminalisieren des alternativen Stadtteils Connewitz glänzen die Kleingeister der LVZ-Lokalredaktion stets, ebenso wie sie sich für Videoüberwachung und härteres Eingreifen der Ordnungshüter gegen Linke stark machen. Daher wäre das Redaktionsgebäude ein denkbar angemessenes Ziel gewesen. Doch nicht das kleinste Rauchwölkchen stieg auf. Schade fast.
In der Innenstadt herrschte ausgelassene Einkaufstimmung - viel Polizeipräsenz, doch nur sehr wenige verdächtige Grüppchen. Einige Punks wurden kontrolliert. Ich trug Schwarz, Sonnenbrille und Handschuhe, doch die Grünen missachteten mich. Alles blieb ruhig. Auch die Linken ließen sich also nicht zum Sündenbock stempeln. Gut so.
Weniger schön wird sein, dass die Lokalpresse weiter hetzen wird. Sie wird weiterhin weitgehend verschweigen, dass die größten Kriminellen in diesem "Bandenkrieg" die von rechtsextremen Straftätern durchsetzten Security-Unternehmen Black Rainbow und LE Security sind. Auch die Rechten werden weiterhin versuchen, in Leipzig aufzumarschieren. Die Polizei wird weiterhin dort versagen, wo die wahren Schläger und Kriminellen sind, und weiter Schaueinsätze gegen Linke inszenieren.
Es ist und bleibt ein politisches und mediales Trauerspiel.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
@ johnny
hat der was unternommen, als ein 19-jähriger anders-denkender so zusammengeschlagen wurde, dass er 2 mal reanimiert und in den künstlichen tiefschlaf versetzt werden musste???
da kann die lvz schreiben, was sie will
tatsache ist tatsache, zeitungsbericht bei lvz belibt zeitungsbericht bei lvz(also bullshit)
solidarität mi dem verletzten antifaschist
lg AAS
LVZ beurteilen
Glaub mir, ich kenne Blatt und Mitarbeiter seit über 20 Jahren. Unter Bernd Hilder und durch den Austausch der Leitung der Lokalredaktion ist noch einmal Vieles schlimmer geworden.
Die Demonstranten heute haben sich ausdrücklich gegen die Berichterstattung in der LVZ gewandt. Die LVZ berichtet nun:
"Zwei junge Frauen von der Grünen Jugend, die sich dem Ladenschlussbündnis angeschlossen hat, erklärten, warum sie an diesem sonnigen Samstagvormittag dabei sind. 'Wir wollen gegen rechte Gewalt demonstrieren.' Außerdem seien sie mit der öffentlichen Diskussion nach den Diskokrawallen vom vergangenen Wochenende unzufrieden. 'Das Gewaltpotenzial wird nicht in der Szene gesucht, sondern in der Herkunft der Menschen.'"
http://www.lvz-online.de/aktuell/content/57380.html
Muss das noch kommentiert werden?
Es geht nicht einfach um Unzufriedenheit mit der "öffentlichen Diskussion". Es geht um die tonangebende Lokalpresse, die Ausländerhetze fördert.
Die friedliche Demo
Die NPD und ihre Anhänger hielten sich aufällig dezent im Hintergrund zurück. Ab und zu sah ich welche, aber nur in der Ferne.
Um noch zu erwähnen wie besorgt die Polizei war: Sie machten an jeder Ecke Taschenkontrolle, nicht das ja jemand sein Taschenmesser mithatte. Ich wurde auch durchgecheckt, aber bei mir wurden keine Mänge gefunden - Zum Glück!
Ich hoffe bei der nächsten angekündigten Gegendemo werden mehrere Teilnehmer dabeisein!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
man soll — den tag
Organisierte Kriminalität — nö
lvz-berichte — johnny
@ johnny — LE
@ johnny — dein name
Kein Nazi-Aufmarsch in Leipzig! — antifa.sozialbetrug
Die einfache Welt des Herrn Butt_olo — 04277 never sleeping
npd/fk machen alles richtig? — beobachterin
... — Antibes