DO: Spontandemo nach Neonaziangriff

AntifaschistInnen Dortmund 11.03.2008 20:32 Themen: Antifa Antirassismus Soziale Kämpfe
Am Abend des 10. März fand eine Spontandemonstration als Antwort auf neonazistische Angriffe auf das Kulturhaus Taranta Babu und das Parteibüro der Grünen, welche sich in der vorherigen Nacht ereigneten, statt. In der Nacht zum 6. März wurden bereits die kulturelle Einrichtung Zone 10 und ein Kiosk in der Nordstadt zum Ziel von Neonazi-Attacken.
Gegen 18:30h begannen sich die TeilnehmerInnen der Demo an der Straßenbahnhaltestelle Kampstraße zu sammeln und um etwa 19:00h setzte sich der Demozug, der anfangs von nur wenigen PolizistInnen begleitet wurde, in Bewegung.

Die Route verlief über die Hansastraße und Hohe Straße zur Beurhausstraße und über die Wilhelmstraße und Humboldtstraße auf die Rheinische Straße. Auf Höhe Ofenstraße versperrte die Polizei martialisch mit Wannen die Rheinische Straße, um so das Demonstrieren vor dem Nazitreffpunkt „Donnerschlag“ zu verhindern.

An dieser Stelle wendete der Demonstrationszug und wurde gegen 20:30h an der Kampstraße aufgelöst. Auf dem Weg zur Kampstraße kam es zu Rangeleien mit zwei Neonazis, die sich an der Rheinischen Straße aufhielten. Hierbei war aggressives Vorgehen, der zu diesem Zeitpunkt zahlreicher vertretenen Polizei zu beobachten.

Zwischenkundgebungen wurden an der Hansastraße, Ecke Westenhellweg, direkt vor dem Taranta Babu in der Humboldtstraße und an der Rheinischen Straße vor dem Café Casablanca, das Ende 07 ebenfalls von Neonazis attackiert wurde, abgehalten. Es nahmen über 100 Menschen an der Spontandemo teil. Es wurde Entschlossenheit gezeigt und somit Provokationen von Seiten der Polizei zu Beginn ignoriert.
Gemeinsam gegen Nazis und für linke Freiräume!

Am 29.März sehen wir uns wieder in Dortmund, um Thomas "Schmuddel" Schulz zu gedenken, der am 28. März 05 von einem Neonazis erstochen wurde zu gedenken.
Kein Vergeben Kein Vergessen! Infos auf  http://www.no-nazis.de/

Redebeitrag:

In der Nacht vom 9. zum 10. März 08 haben Neonazis das Kulturhaus Taranta Babu im Dortmunder Klinikviertel, in dem am heutigen Abend das Café Move Ya stattfinden sollte angegriffen und schwer beschädigt. Durch eine Fensterscheibe wurde ein Gegenstand geworfen und durch eine Türöffnung wurde der Innenraum mit Buttersäure beschädigt, und somit die Veranstaltung unmöglich gemacht. Zudem wurde eine Außenwand mit dem Schriftzug „Kein Freiraum für Linksfaschisten! AZD“ beschmiert. Bereits einige Tage zuvor wurde ein nahezu identischer Schriftzug an die Hauswand der Zone 10 in der Dortmunder Nordstadt gesprüht. Dieser Überfall reiht sich ein in eine neonazistische Angriffstimmung, die sich in ganz Deutschland bemerkbar macht: So wurde in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein von AntifaschistInnen bewohntes Haus in Fürth zum wiederholten Male von Neonazis angegriffen und beschädigt, in der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden das soziokulturelle Zentrum Gerberstraße 1 und 3 in Weimar, sowie das Sama-Café in Berlin-Friedrichshain von Neonazis, die zum Teil mit Pfefferspray und/oder Schlagstöcken bewaffnet waren, angegriffen und mehrere BesucherInnen teilweise schwer verletzt. In Weimar glänzte, die dort alarmierte Polizei durch verspätetes Erscheinen und nachlässiges Verhalten bei der Verfolgung der TäterInnen und auch in Berlin war nachlässiges Handeln zu beobachten.
Gerade in Dortmund kommt dieser Überfall nicht grundlegend überraschend: „Dortmund ist unsere Stadt“ lautet eine Devise, welche die Dortmunder Neonaziszene um „Führungskader“ wie Dennis Giemsch, Dietrich Surmann und Alexander Deptolla bereits vor einigen jahren verlautbaren ließ. Die eigene Unfähigkeit kulturelle Akzente zu setzen veranlasst die Naziszene augenscheinlich dazu neben groß angelegten Flyerverteil- und Klebeaktionen dazu durch gezielte Gewalt und Sachbeschädigungen ihre politischen GegnerInnen und Andersdenkende einzuschüchtern. So fanden seit Monaten unzählige gezielte Übergriffe in der City auf alternative Jugendliche und auch MigrantInnen statt. Seit April 2006 wurde mehrfach die alternative Kneipe Hirsch-Q in der Brückstraße Ziel von militanten Angriffen, bei denen mehrfach Menschen krankenhausreif verletzt wurden und hoher Sachschaden entstand. Ebenfalls wurden die Parteibüros der Parteien Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen jeweils mindestens zweimal beschmiert und/oder die Fensterfront demoliert und eingeworfen. Im November 2007 wurde das Café Casablanca an der Rheinischen Straße unter Einsatz von diversen Waffen von einem ca. 30 Personen fassenden Neonazimob angegriffen. Auch hier waren Verletzte und hoher Sachschaden die Folge. Während Stadtverwaltung und Dortmunder Polizei die Augen vor diesem Problem verschließen, es verharmlosen und somit begünstigen, haben es Neonazis geschafft sich in einigen Teilen Dortmunds wie dem Stadtteil Dorstfeld zu verankern und von dort aus ungestört agitieren zu können bzw. diese Teile zu Angsträumen für linke und alternative Menschen, MigrantInnen und allen anderen, die nicht in ihr Weltbild passen zu machen.
Ya Basta! Es reicht! Wir wollen uns nicht weiter von Neonazis einschüchtern lassen und uns unsere Freiräume nehmen lassen. Wir wollen uns solidarisch erklären mit dem Kulturhaus Taranta Babu, mit der Hirsch-Q und allen anderen Räumlichkeiten und Projekte, die kontinuierlich von neonazistischem Terror überzogen werden. Wir wollen uns wehren und für eine linke, antifaschistische Politik und Jugendkultur und deren Freiräume einsetzten. Dortmund ist nicht die Stadt der Neonazis!
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Ergänzungen

Weitere Pics

Dein 11.03.2008 - 20:46
Wir bieten euren braunen scheiße endlich aufhalt!

anderer Bericht

verlinker 11.03.2008 - 20:55

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 11 Kommentare an

So muss das immer — AnitfA

Wundeschön — Dortmunder

@AntifA — keine Homezone für Antideutsche

@HTML — MIR

hey — toll!

endlich — egal

Naziüberfall in Dortmund — antifa.sozialbetrug

@MIR — RIM