Berlin: 1000 Menschen für Andrea

@narcho 09.03.2008 17:45 Themen: Gender Kultur Repression Soziale Kämpfe
Etwa 1000 bis 1500 Menschen haben gestern in Berlin aus Anlass der internationalen Frauenkampf-tages in Solidarität mit der inhaftierten Antifaschistin Andrea und allen politischen und sozialen Gefangenen demonstriert. Vom U-Bahnhof Eberswalder Straße ging die Demonstration durch den “Szenebezirk” Prenzlauer Berg zum Frauenknast nach Pankow, wo Andrea zur Zeit einsitzt. Bericht und Kommentar.
Im Zuge der Auftaktkundgebung am Startpunkt der Demo gab es zunächst einige Redebeiträge zum 8. März. So wurde unter anderem auf die lange Geschichte des internationalen Frauenkampftages, der seinen Ursprung in der Forderung nach dem Frauenwahlrecht hatte, im Dritten Reich zum Muttertag umgedeutet wurde, in der DDR ganz selbstverständlicher Teil des Alltags war und auch sonst weltweit immer wieder genutzt wurde um emanzipatorische Forderungen an die Gesellschaft zu stellen und Fortschritt zu erkämpfen, thematisiert. In einem weiteren Redebeitrag wurde anschließend darauf hingewiesen dass, obgleich es ohne Zweifel Verbesserungen gegeben habe, unsere Gesellschaft noch immer von repressiven Rollenbildern und patriarchalischen Strukturen geprägt ist.

Die Demo begann schließlich, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass aufgrund des BVG-Streiks viele Menschen zu Fuß anreisen mussten, etwa ein Stunde später, nachdem noch kurz die von weither angereisten Genoss_Innen aus Hamburg, Niedersachsen und anderen Ländern, sowie die Kommunistische Arbeiterpartei Irans und der kurdische Kulturverein begrüßt und sich mit der zeitgleich stattfindenden Demonstration für die “ungehorsamen Frauen” in Afghanistan, Irak und Iran solidarisiert wurde.
Die Demo ging nun, voran der Frauenblock, die Schönhäuser Allee hoch. Vor der S-Bahnstation Schönhäuser Allee wurde dann ein weiterer Redebeitrag verlesen, der anhand konkreter Zahlen wie die Anzahl der durch Beschneidung verstümmelten Frauen, dem hohen Prozentsatz von Frauen die Erfahrung mit sexuelle Gewalt machen, aber auch der Tatsache, dass Vergewaltigung in der Ehe selbst im scheinbar so aufgeklärten Deutschland erst seit 1997 strafbar ist, deutlich machte, dass das Patriarchat noch lange nicht am Ende ist. In der Robeson Straße wurde die Demo dann von den Bullen gestoppt, die den Demozug bisher im lockeren Spalier begleitet hatten. Anlass waren die vielen kleinen schwarzen Fähnchen der Demo, die als Bewaffnung gewertet wurden. Im Gegenzug wurde nun vom Lauti mittels der Umwandlung der Robeson Straße in eine Allee der Rückzug des Spaliers gefordert - die grünen Uniformen sollten doch einfach stehen bleiben während der Demozug weiterginge und so die Lebensqualität der Anwohner verbessern. Die Situation wurde schließlich ausgesessen und nach einer Viertelstunde rumstehen gaben die Bullen nach.

In der Seelower Straße und auch in der Bornholmer Straße wurde die Demo schließlich mit lauter Musik und einem Transparent von einer Wohnung, sowie mit schwarz-roten Fahnen von einem weiteren Balkon aus gegrüßt. Vor dem Naziladen Harakiri in der Bornholmer Straße, der verrammelt war und mit antifaschistischen Parolen “beschmiert” ist, wurde in einem Redebeitrag auf die Geschichte der Ladens und die Anti-Antifa Aktivitäten des Landeninhabers hingewiesen. An der Ecke Schönhäuser Allee/Bornholmer Stra0e grüßten schließlich etwa 5 vermummte Antifas die Demo vom Dach des Eckhauses mit mehreren Fahnen, einem großen Transparent (Free Andrea), Feuerwerk und einem Flyer- und Konfettiregen. Plötzlich sehr dynamisch versuchte anschließend ein Zug Bullen das Haus zu stürmen (weitere Infos bitte ergänzen). Sehr nett anzusehen waren auch die zahlreichen, entlang der Demoroute gesprühten Parolen, die Bezug auf die Demo und den Tag nahmen.

Nun ging es in schnellerem Tempo durch die Häuserschluchten Pankows die Berliner Straße hoch zum Knast. Zwischendurch wurde noch ein Redebeitrag verlesen, der sich mit der Entwicklung in den Knästen im allgemeinen, sowie der Verschlechterung der konkreten Haftbedingungen und der Entstehung einer privaten Knastindustrie im speziellen befasste. Auch hier wurde auf die besonderen Bedingungen hingewiesen, denen Frauen im Knast unterliegen. So sei es beispielsweise so, dass Männer Hygiene-Artikel umsonst bekämen, während Frauen dafür bezahlen müssten - in Italien habe dies bereits zu Knastrevolten weiblicher Gefangener geführt. Weiter wurde, aus Anlass eines millionenschweren Knastneubaus in der Nähe Berlins, eine Kampagne gegen das “Knastsystem” angekündigt. Noch einmal richtig laut wurde es am, mitten im Wohngebiet gelegenen, Frauenknast, der im Zuge der Endkundgebung, mit lauter Musik und lautstarken Parolen beschallt wurde, auch gab es noch mal ein wenig Feuerwerk. Es wurden Transparente hochgehalten und an einem Baum aufgehangen. Des Weiteren wurde ein Redebeitrag Andreas verlesen und nochmals deutlich gemacht, dass die Demo nicht nur die Freilassung der politischen Gefangenen, sondern auch die Freilassung der sozialen Gefangenen fordere. Denn, wie der ebenfalls einsitzende Antifa Christian feststellte: “Im Knast verschwimmen die Grenzen zwischen politischen und den anderen Gefangnen” (O-Ton). Der Knast selber war komplett mit Hamburger Gittern umstellt und unter anderem von Hundeführern “beschützt”. Die Polizei filmte die Demo mittels einer Standkamera von einem Balkon. Für Heiterkeit sorgte die Aufforderung der Polizei, die generös vom Lauti durchgesagt wurde, doch bitte “keine Pakete über die Gefängnismauern” zu werfen. Nun ging die Demo zum nahegelegen S-Bahnhof Pankow und wurde nach kurzen Dankesworten aufgelöst.

Nachdem sich die Bullen auf der Demo zunächst zurückgehalten hatten waren sie auf den Gleisen mit mehreren BFE-Einheiten präsent und versuchten in der völlig überfüllten S-Bahn mitzufahren, konnten aber in einem z.T. rüden mehrminütigen Gerangel außer an einer Tür aus der Bahn gedrängt werden. Nett zu beobachten waren dabei einige Pankower BürgerInnen, die sich mit den Demonstrant_Innen solidarisierten (Beobachtung am Rande) und das Vorgehen der BFE-Einheiten verurteilten. Nachdem der Zug schließlich weitgehend ohne Bullenbegleitung losfuhr gab es zwei Stationen weiter am Gesundbrunnen einen weiteren unschönen Zwischenfall. Ein Teil der Demonstrant_Innen wollte hier in die Ring-Bahn nach Osten umsteigen und wurden von BFE-Einheiten (Infos zu Herkunft der Einheit bitte ergänzen) durch Schubsen und an einer Stelle durch wildes Boxen und ein Pfefferspray Einsatz direkt in den vollen Waggon hinein schließlich im Zuge einer ca.5-minütigen Auseinandersetzung aus dem Zug geräumt und anschließend gefesselt. Viele Leute solidarisierten passiv und blieben außerhalb des Kessels stehen. Immer wieder kamen im Zuge dessen auch laute Sprechchöre auf (This is what democrazy looks like). Dann hieß es erst mal ca. eine Viertelstunde rumstehen - die Bullen wussten anscheinend nicht genau, was sie machen sollten oder hatten keine genaue Order - und dann ging es im Wanderkessel vom Gleis zur Personalienfeststellung.

Insgesamt erfreulich war die gesamte Demoorganisation. Der Lauti war ausreichend laut, immer wieder gab es Kurzdurchsagen, die über den Anlass der Demo informierten, außerdem lief der Großteil der Demo in Ketten. Die Polizei hatte anscheinend wirklich nur etwa 200 Kräfte im Einsatz, lief nur locker Spalier und verzichtete weitgehend darauf die Demo zu provozieren obwohl mehrere Transparente länger als 1,50m waren. Als kleinen Kritikpunkt könnte man hier vielleicht noch die zwar insgesamt deswegen zwar sehr symphatisch wirkende, allerdings teilweise etwas ZU schnoddrige Moderation vom Lauti anführen (“ja Kapitalismus und Patriarchat det is halt scheisse und auch dat Knastsystem lehnen wir ab...” O-Ton). Und auch wenn die vordere Hälfte der Demo mehrfach davonsprintete und so z.T. kurzzeitig große Lücken entstanden , könnte und sollte dies der Auftakt zu einer organisierteren, offensiveren - kurz besseren - Berliner Demokultur sein. Fazit: schöne, große Demo die Spass machte mit allerdings unnötigem Stress auf dem Nachhauseweg. Jetzt gilt es den Druck auf die Behörden weiterhin aufrechtzuerhalten und zu erhöhen und zumindest Verbesserungen für Christian und Andrea zu erkämpfen.


Weitere Artikel:

09.03.2008: "Freiheit für Andrea"- Demo in Berlin
 http://de.indymedia.org/2008/03/209910.shtml


08.03.2008: 8. März-Demo in Berlin - Freiheit für Andrea
 http://de.indymedia.org/2008/03/209887.shtml

07.03.2008: Andrea-Demo: Geringes Bullen-Aufgebot
 http://de.indymedia.org/2008/03/209812.shtml


05.02.2008: Freiheit für Andrea
 http://de.indymedia.org/2008/02/207202.shtml



Videos:
 http://de.youtube.com/watch?v=YSFaYRTVgcg
 http://www.youtube.com/watch?v=lymASAZCvn8
 http://www.myvideo.de/watch/3614300
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

pro/contra

exilLBG 09.03.2008 - 19:39
(+)

# viele Leute trotz vielen anderen Demos und anderen Widrigkeiten wie den
(absolut notwendigen) Streiks

# mitunter kraftvolle und laute Demo, sowie großer Zusammenhalt und Solidarität
unter den Teilnehmern (siehe die lange Wartepause höhe Schönhauser Allee)und
größtenteils Kettenbildung


(-)

# manchmal ist weniger mehr, das betrifft vor allem die "Moderation" via Lauti;
die Redebeiträge/Infos der verschiedenen Gruppen waren sehr gut, aber alles was
sonst so gesagt wurde war teilweise echt peinlich und dem Anlass nicht würdig
("wir kommen jetzt nach Pankow, d.h. wir können nicht mehr auf Solidarität aus
der Bevölkerung hoffen, d.h. wir können schneller laufen" ... selten sowas däm-
liches gehört) kämpferisches und entschlossenes (auch verbales) auftreten der
Situation entsprechend sind ok, aber dann bitte mit Niveau ...

-------------------------
ansonsten ... :

... konnte ich so gegen 19 / 19:15 an der Schönhauser beobachten, wie mehrere
Wannen und mind. zwei Ziviautos heranrauschten und eine große Gruppe Cops
(behelmte und viele Zivi-Bullen) auf den Bahnhof stürmten, kurz danach sah man
sie eine Gruppe Demo-Teilnehmer (? - zumindest vom Äußerlichen) ausm Bahnhof in
Richtung Dänenstraße jagen. Den Laufenden folgten noch mehrer Wannen. Gruselige
Szenerie auf jeden Fall und es passte auch in das Auftreten der Cops nach der
Demo ... absolute sinnlose Aktionen seitens der Staatsmacht. Das was ich mitbe-
kommen habe, war teilweise gezielte Eskalation seitens der Polizei.

noch mehr Senf

Lob 09.03.2008 - 19:54
Ich fand gerade das Anhalten am Anfang sehr gut. Auch wenn es vorne bestimmt nicht alle mitbekommen haben: hinten wurden 2 (oder noch mehr?) Demonstrant_innen festgesetzt und deren Personalien aufgenommen. Zunächst sah es aber so aus, als ob sie mitgenommen würden. Daher hat der hintere Teil der Demo angehalten und es entstand ein Lücke, bis das zum Lauti und weiter vorne klar war. Nach ca.20 Minuten konnten wir mit den beiden gemeinsam weitergehen. War in der Vergangenheit auch eher selten...
Noch ne Beobachtung zur Teilnehmer_innenzahl:
Am Auftakt waren wir sicherlich nicht mehr als 800, aber schon während der ersten 10 Minuten Demo kamen sehr viele Menschen aus den umliegenden Straßen dazu. Ist zwar ne individuelle Variante, diese blöden Vorkontrollen zu umgehen, funktioniert für einzelne aber auch.

Ab dem ersten Linksabbiegen waren wir bestimmt 1500.

auch waren ne Menge themenbezogene Transpis zu sehen. (über die beiden Schleimer von der Trotzkibande haben die meisten bestimmt eher gelacht...)
Echt ne gute Demo. Das Ende scheint ja für viele schlecht gewesen zu sein, aber auch das bekommen wir beim nächsten Mal besser hin.
Apropos: nächsten Samstag um 15 Uhr, Mehringdamm/Gneisenaustr: Für die Freiheit der politischen Gefangenen weltweit!"  http://www.political-prisoners.net/18maerz2008/index.html

ein bar bilder

äxel 09.03.2008 - 20:01
bilder von der Freiheit für Andrea"- Demo in Berlin

?

leo 09.03.2008 - 20:20
sorry, aber es waren keine 1000 leute auf der demo 300-400 ja aber nicht 1000!!!

Bulleneinheiten am Gesundbrunnen

egal 09.03.2008 - 20:44
Die Bullen am S-Bahnhof Gesundbrunnen waren Einheiten der Bundespolizei. Es waren Bullen mit den Nummern 13 und 14 auf den Helmen. Kann sein, dass noch andere Einheiten da waren. Das sind die, die ich auf jeden Fall gesehen habe.

War insgesamt ne merkwürdige Sache. Die Bullen haben die Leute in den Waggons getrennt (also zumindest in dem, wo ich war), mit der Begründung, dass der eine Teil der Leute aussteigen solle.

Weiß wer, ob die Durchsage, dass der Zug endet und alle aussteigen sollen, auch von nem Bullen kam? Mir wurde berichtet, dass der Zugfahrer auf dem Bahnsteig stand und ein Bulle in der Zugfahrerkabine stand.

ergänzung

ergänzer 09.03.2008 - 21:08
1. Die Demo war erstaunlich gut vorbereitet worden...sehr schön! Die Grafities auf der Strecke, die "out of control-actions", die Mobi usw., man hatte wirklich den Eindruck, das sich hier richtig bemüht wurde...wirklich sehr gut.

2. Zum Lauti: Die Redebeiträge waren wirklich gut, aber tatsächlich war die Moderation diesmal eher nicht so gut, und das wundert mich irgendwie, denn sonst wird von der Lauti-Seite sonst nicht so in die "unterste-Niveau-Schublade" gegriffen. Die Moderation war unsensibel sag ich mal, viel zu wirr und unstrukturiert, und teilweise völlig unpassend, und das war schade.

Auch solche Sprüche wie "jetzt seid mal laut" oder "jetzt lauft mal schneller hier ist eh nichts los", "macht dies macht jenes" zeugen zwar davon, dass sich die Veranstalter für einen guten und reibungslosen Demoverlauf einsetzten, dies aber mit völlig falschen Mitteln taten!
Denn so erreicht man gar nichts, manchmal ist das ja in Ordnung, aber meistens nerven diese Durchsagen mehr als dass sie nützen!
Insgesamt hat sich hier auch gezeigt, dass das Lauti-Konzept wirklich in Frage gestellt werden muss, auch wenn die Vorteile natürlich auf der Hand liegen.
Denn wie bei jeder Demo ist der Lauti die Schwachstelle der Demo. Und wie so oft geht hier auch die Stärke der Parolen und die geschlossenheit der Demo verloren, wenn teilweise die Musik so derbe Laut ist. Oft scheint der Lauti die Wirkung und die Stärke der Demo eher abzuschwächen als zu schützen, gerade, wenn nicht so viele TeilnehmerInnen vorhanden sind (okay hier warens 800-1000). Ich habe schon weitaus kämpferischere Demos OHNE Lauti erlebt.

3. Noch ein paar Sachen zu den Bullen: Nun, dass mit der Unterzahl der Bullen hatte sich mit der extra angeforderten NRW-Hundertschaft erledigt, wir wurden von einer Menge Cops (NRW+ 13./A1+ andere)begleitet, auch wenn die NRWs keine Ahnung hatten, hehe.
Zwar waren die Cops provokant, etwa als sie mitgebrachte Fahnen als Waffe bezeichnen und einsacken wollten, sie hielten sich während der Demo zurück, um dann aber in der S-Bahn Rabbatz zu machen.

Waffen durch die Vorkontrollen ?!

Arbeitsname 09.03.2008 - 23:35
Interessant war an den Fahnen ja auch das diese ohne Probleme durch die Vorkontrollen gekommen sind. So wie ich das beobachten konnte wurden diese nur kurz abgetastet dann aber als okay befunden. Das ganze war ein plumper Provokationsversuch seitens der Polizei, die Krone erhielt das Ganze mit den „Angebot“ der Polizei wenn die Menschen mit Fahnen von der Demo ausgeliefert werden dürfte die Demonstration dann auch unbehelligt weitergehen...

Was den Lauti betrifft muss ich sagen dass die Sprechweise zwar gewöhnungsbedürftig war, sie ansonsten aber gut war. Wobei es sicherlich gut gewesen wäre die EA-Nummer öfter durch zugeben, gerade für Menschen die nicht häufig (in Berlin) auf Demonstrationen gehen.

Sprüche 1

Kommentar-Tor Bialke 10.03.2008 - 01:27
"Auch solche Sprüche wie "jetzt seid mal laut" oder "jetzt lauft mal schneller hier ist eh nichts los", "macht dies macht jenes" zeugen zwar davon, dass sich die Veranstalter für einen guten und reibungslosen Demoverlauf einsetzten, dies aber mit völlig falschen Mitteln taten!"

Schauste bei Wiki unter "Emanzipation" nach und findeste: "Sklaviis durch Handauflegen in die Freiheit zu entlassen." Die Moderation war relativ passend und "das Mittel Demonstration" hat all das erreicht was es erreichen konnte. OK, mehr positive Aufmerksamkeit wäre schön, mehr TeilnehmerInnen!

Das mit der S-Bahn war eine Polizei/Bahn-Verarsche. An der Bahn selbst war nichts kaputt, warum sollte die Bahn denn plötzlich nicht mehr weiterfahren. Normalerweise fährt die immer im Kreis und davor und danach ist sie auch im Kreis gefahren. Auf dem Bahnhof Gesundbrunnen habe ich eine einzelne Festnahme gesehen. Da waren auch verhältnismässig viele (Ex-)DemonstrantInnen, aber die Kommunikation hat untereinander nicht funktioniert. Auch da war eine Person die emanzipatorische Anweisungen gegeben hat, anderen "die Hand auflegte". "Aber was willste machen?" Die Menschen, auch ich, standen rum und waren eher apathisch, autistisch und wollten nach hause oder von Party zu Party.

Es wurde durchgesagt, dass der Kontaktpolizist zur Demonstration ein bekannter Schläger ist. Vielleicht kann dazu wer was ergänzen...

Mehrere Gruppen von Polizei schiikaniert

Autonomer Anarchist 10.03.2008 - 14:08
Nach der Demo wurden mehrere abreisende Gruppen von der Polizei schikaniert.

So wurde eine ca 20 Leute große Gruppe Bornholmer Straße in die S-Bahn geschoben und geschlagen.

S-Bahnhof Gesundbrunnen wurde mit einem Pfeffersprayeinsatz mit und Schlagstöcken durch die Polizei ein S-Bahn-Waggon geräumt. Die Leute noch stundenlang festgehalten.

Eine andere Gruppe die sich Gesundbrunnen abgesetzt hatte wurde die ganze Zeit durch Polizei bis S Schönhauser begleitet. Als LKA Staatsschutz diese Gruppe aus der S-Bahn Schönhauser gebeten wurde, setzte sich ein Teil der Gruppe ab. Eine stundenlange Identitätsfeststellung auf dem Arminplatz, bei der jemandes ein Stück Zahn verlor fand auch noch statt.

Bei all diesen Übergriffen hat der berliner LKA Staatsschutz die Initiative ergriffen!

FrauenLesbenTransgender

Trans 10.03.2008 - 14:13
Leider gab es im Vorderen Teil der Demo immer wieder Kommunikationsprobleme. Ein Grund war, dass der Lauti vor dem hinteren Drittel der Demo lief.
Durchsagen kamen vorne leider gar nicht an und es konnten nur einzelne Worte verstanden werden. Daher kam es in Situationen, in denen die hinteren 2/3 die Ansage zum Anhalten verstanden hatten, das vordere Drittel jedoch akustisch nicht erreicht wurden, zu Lücken.
Laut Aussagen anwesender Personen konnte der Lauti jedoch seine Position nicht ändern, weil die vor ihm laufenden Ketten ihn nicht durchließen.
Da für ein geschlossenes Auftreten funktionierende Kommunikation unabdingbar ist, rufe ich für weitere Demonstrationen dazu auf, gemeinsam darauf zu achten, dass der Lauti seine geeignete Position einnehmen kann.
Denn mangelnde Information führt zu Verunsicherungen und im schlimmsten Fall kann die Demo auseinander reißen.

Glücklicherweise haben diese Schwierigkeiten keine negativen Konsequenzen im Umgang mit der Polizei gehabt. Die Demo war laut und stark. Der FrauenLesbenTransgender-Block an der Spitze ist entschlossen voran gelaufen. Das gemeinsame Vorgehen gegen Patriarchat und Faschismus stärkt uns in unserer Einigkeit zur Befreiung von Geschlechterrollen. Es sollte auf jeder Demo einen FrauenLesbenTransgender-Block geben.

Männerblock?

Ein Mann. 11.03.2008 - 11:36
Nichts gegen Selbstbeweihräucherung, das macht ja schliesslich Spaß, aber da fehlt mir die Selbstkritik am hinteren Block, den mensch aufgrund der Zusammenstellung ruhig als „Männerblock“, vielleicht schon als „Mackerblock“ bezeichnen könnte:

Schade war die wahrscheinlich nicht ganz beabsichtigte räumliche Distanz zum Frauenblock, auffällig dagegen die unterschiedlichen Auftretensarten (verketteter, aggressiver), zum Kotzen fand ich, dass das Wort „Patriarchat“ in keinem der Demosprüchen hinten vorkam und dass vom Frauenblock abgewandelte Sprüche wie „Hoch die antipatriarchale Solidarität“ hinten als „Hoch die internationale Solidarität“ weiter skandiert wurden.

Da fehlt mir einfach die Verbindung zum Thema um das es eigentlich ging und die Solidarisierung mit „den Frauen“, die ja schliesslich im Aufruf schrieben „Wir bedürfen nicht so sehr männliche Genossen, die sich für der Frauen Freunde halten, als der männlichen Genossen, die bereit sind, zum Feind des Mannes zu werden“.

In Zukunft wünsche ich mir im Vorfeld von uns allen mehr Kommunikation zum Thema und nicht einfach eine Reproduktion der gesellschaftlichen Zweiteilung.

Demo in Zürich

Indymedia ch 11.03.2008 - 15:13
Fotos von der Demo zum Internationalen Frauenkampftag 8. März in Zürich.

 http://www.aufbau.org/index.php?option=com_zoom&Itemid=92&catid=35

oder hier:

 http://switzerland.indymedia.org/de/2008/03/57909.shtml

Das autonome Frauenhaus in Gießen wird 30

Radio Unerhört Marburg 14.03.2008 - 21:00
Günes und Ute, Mitarbeiterinnen des autonomen Frauenhauses Gießen, berichten im Interview mit Wiebke von der Redaktion "feministisch biertrinken" über die Gründungsgeschichte des Frauenhauses, die aktuelle Arbeit und geben eine Einschätzung der Situation von Frauen in der Bundesrepublik. (Entschuldigt die schlechte Tonqualität!)

 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21516

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 10 Kommentare an

aha — menschen?

auf jeden fall.... — antifa

wieso — egalllll

Mein Senf — Senftube

demo — provinzlerin

20-Jährige nach rassistischem Übergriff in UH — http://newsticker.welt.de/

@ein Mann — der_dude

@der_dude — mein Name