Erneuter Nazianschlag in Fürth

Antifaschistische Linke Fürth 08.03.2008 21:33 Themen: Antifa
In der Nacht auf Freitag haben Neonazis erneut das Haus einer antifaschistischen Familie beschädigt. Bereits im Januar besprühten Nazis Auto und Haus der Familie mit rechtsextremen Parolen.
Damals wurde der Sachschaden auf circa 4000 Euro beziffert, diesmal müssen wohl rund 5000 Euro aufgebracht werden um die mit schwarzer Farbe beschmierte Hausfassade zu reinigen.

Dieser Anschlag reiht sich in eine Kette von militanten Angriffen auf AntifaschistInnenen in den letzten Monaten ein. So kam es vermehrt zu körperlichen Übergriffen und auch andere Wohnungen wurden von FaschistInnen beschädigt. Die Opfer dieser rechten Gewalt sind überwiegend auf der Homepage der sogenannten „Anti-Antifa“ veröffentlicht. Auf dieser Internetseite wurden bereits rund 200 AntifaschistInnen namentlich und zum Teil mit Bild registriert. Diese Veröffentlichungen sollen laut Aussage der rechtsterroristischen Organisation als Grundlage für Gewalt gegen Antifaschisten dienen. So wurde auch über die geschädigte Familie vor und nach den Anschlägen berichtet, in einem dieser Berichtete rühmt sich die „Anti-Antifa“ über ihre Tat und kündigt weitere Gewalttaten an.

Trotz dieser Reihe von rechtsextremen Anschlägen scheint es so, dass Polizei und Justiz nur halbherzig die Ermittlungen vorantreiben. Beispielsweise wurden nach dem ersten Angriff auf das Einfamilienhaus noch keine Ermittlungsergebnisse veröffentlicht. Und auch die Verantwortlichen der „Anti-Antifa“ werden nicht zur Rechenschaft gezogen. Im Gegenteil, so wird ein Mitglied dieser Vereinigung nach den Kommunalwahlen in den Nürnberger Stadtrat einziehen. Der auf Listenplatz zwei der Bürgerinitiative Ausländerstopp geführte Sebastian Schmaus fiel in den letzten Jahren als Fotograf für die „Anti-Antifa“ bei Demonstrationen und Veranstaltungen auf.

Miriam Rüttler die Sprecherin der Antifaschistischen Linken Fürth dazu: „Es ist ein Skandal, dass die Polizei keine Anstalten macht das Treiben der „Anti-Antifa“ und die daraus resultierenden Übergriffe zu stoppen. Dies zeigt ein weiteres Mal, dass es in Sachen Antifaschismus keinen Verlass auf Staat und Behörden gibt.“

Um der betroffenen Familie bei den Kosten für die Reinigung des Hauses unter die Arme zu greifen, wurde vom Fürther Bündnis gegen Rechts ein Spendenkonto eingerichtet:

Kontonummer: 195 239 857
Postbank Nürnberg (BLZ 760 100 85)
Stichwort: Solidarität.
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Ergänzungen

Presse & Bullenmeldungen

ALF 08.03.2008 - 21:43
Fürther Nachrichten:

Fassade erneut besprüht
Familie aus dem Stadtwesten im Visier von Rechtsradikalen
Fassade erneut besprüht
FÜRTH (hän) - In der Nacht zum Freitag ist das Einfamilienhaus einer Familie im Westen der Stadt zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit mit Farbe verunstaltet worden. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Tätern erneut um Rechtsradikale handelt.

Bereits Ende Januar hatten Neonazis die Hausfassade mit einschlägigen Parolen besprüht, das Schloss der Eingangstür verklebt, den Wagen mit weißem Lack überzogen und alle Reifen zerstochen. Damals betrug der Schaden nach Polizeiangaben rund 4000 Euro, diesmal sind es 5000 Euro. Offenbar haben sich die Täter auf das hinter dem betroffenen Haus liegende Grundstück in Hanglage geschlichen und von der erhöhten Position aus mit leistungsfähigen Spritzpistolen schwarze, wasserunlösliche Farbe auf rund 14 Quadratmeter der weißen Hauswand befördert.

Als Motiv für die massiven Sachbeschädigungen wird vermutet, dass sich die Familie mit zwei Kindern im jugendlichen Alter stark gegen das Auftreten Rechtsextremer in Fürth engagiert. Nach Angaben der Polizei ist deshalb auch die Abteilung Staatsschutz an den Ermittlungen in beiden Fällen beteiligt.

Hinweise auf die Täter der nimmt die Polizei unter der Rufnummer 75905114 entgegen.

Cops:
POL-MFR: (437) Hausfassade beschädigt

Fürth (ots) - Bislang Unbekannte haben in der Vacher Straße in Fürth eine Hausfassade auf einer Fläche von ca. 14 qm beschädigt und dabei einen Schaden von etwa 5.000 Euro angerichtet.

Der oder die Täter mussten zur Tatausführung ein Nachbaranwesen betreten, das unmittelbar an das geschädigte Wohnhaus angrenzt. Anschließend wurde mithilfe einer größeren Spritzpistole mit entsprechendem Tank gezielt auf die westliche und nördliche Hausfassade geschossen. An der Fassade sind mehrere großflächige Farbspritzer festzustellen. Es wurde eine schwarze wasserunlösliche Farbe verwendet.

Als Tatzeitraum konnte die Nacht vom 06.03.2008, 23.30 Uhr, bis 07.03.2008, 06.45 Uhr, eingegrenzt werden.

Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Fürth unter der Telefonnummer (0911) 75905114 entgegen.

Peter Schnellinger/n

Lübeck: 200 Menschen protestierten

http://www.ln-online.de 09.03.2008 - 16:16
Großer Polizeieinsatz gestern Vormittag bei zwei Demonstrationen in der Breiten Straße. Rund 150 Beamte aus Lübeck und Eutin waren fünfeinhalb Stunden lang im Einsatz, um Zusammenstöße zwischen Rechtsradikalen und Vertretern des Bündnisses "Wir können sie stoppen" zu verhindern. In der Fußgängerzone gab es zwischen Mengstraße und Beckergrube für Passanten Behinderungen. Mit wenigen Ausnahmen blieb jedoch alles friedlich.

Im Anschluss an eine Kundgebung auf dem Schrangen versammelten sich gegen 9 Uhr rund 200 Demonstranten des Bündnisses "Wir können sie stoppen", zu dem neben linken Gruppierungen unter anderem auch Lübecker Kirchengemeinden zählen, in der Breiten Straße. Sie forderten "Kein Nazi-Aufmarsch in Lübeck" und formierten sich in zwei Gruppen, um eine für 11 Uhr angekündigte "Mahnwache" von Neonazis vor der Commerzbank zu blockieren.

Um kurz nach zwölf erreichte der kleine Trupp Neonazis, der aus etwa 40 Mann bestand, die Mengstraße. Die Polizei leitete die Rechten durch die Einfahrt des Karstadt-Parkhauses - vorbei an dem Riegel der Gegendemonstranten. Über den Hinterhof gelangten die Neonazis an den Platz für ihre "Mahnwache". Mit höhnischen Gesten in Richtung der Linken, mit Fahnen und Transparenten bezogen sie dort Stellung. Derweil wurde der Protest der Gegendemonstranten lauter. Sie riefen "Deutsche Polizisten schützen die Faschisten" und "Nazis raus".

Der Großteil der linken Demonstranten verhielt sich diszipliniert. Nur vereinzelt kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Während viele Beobachter das Verhalten der Beamten als besonnen beschrieben, übte eine 43-jährige Passantin Kritik: "Polizisten haben drei junge Leute brutal nach hinten gestoßen, obwohl sie einfach nur dastanden und sich unterhielten." Um 14.30 Uhr löste sich die Veranstaltung auf. Nach Polizeiangaben wurden fünf Streifenwagen durch Graffiti und Abtreten eines Spiegels beschädigt. Am Bahnhof wurde eine Scheibe eines Linienbusses eingeworfen. Die Polizei nahm drei linke Demonstanten in Gewahrsam - "zur Störungsbeseitigung", wie es im Polizeibericht hieß.

Für die Geschäfte in der unteren Breiten Straße war es ein schlechter Vormittag: Polizisten und Demonstranten ließen zwar die Passanten durch, aber viele drehten um. H & M schloss sogar vorübergehend sein Geschäft. Massive Kritik übte daher der Lübecker Handel. Andreas Joslyn, Karstadt-Geschäftsführer und Referent für den Einzelhandel beim Lübeck-Management, kritisierte, dass die Geschäftsleute "keine Vorinformation von Polizei und Stadt" über die Demonstration erhalten haben.

Persse

ALF 11.03.2008 - 23:07
Polizei erbost über Vorwürfe Linke sehen Nachlässigkeit bei Ermittlungen gegen Neonazis
Linke unterstellen Nachlässigkeiten bei Ermittlungen gegen Neonazis
Polizei erbost über Vorwürfe Linke sehen Nachlässigkeit bei Ermittlungen gegen Neonazis
FÜRTH (hän) - Die Fürther Polizei verwahrt sich gegen Vermutungen aus linken Kreisen, sie verschleppe die Ermittlungen gegen Neonazis, die zwei Mal das Heim einer Fürther Familie beschädigt haben.

Wie berichtet, hatten die Täter die Fassade des Hauses im Westen der Stadt jeweils nachts mit Farbe verunstaltet; beim ersten Angriff Ende Januar wurden auch die Haustür und das Auto beschädigt. Dabei entstand ein Schaden von insgesamt 9000 Euro. Weil sich die betroffene Familie stark gegen Rechtsextremismus engagiert, vermutet die Polizei die Täter in einschlägigen Kreisen der so genannten «Anti-Antifa«.

In der Pressemitteilung einer linken Gruppierung, die sich «Anti-Antifa-Stoppen« nennt, wird nun behauptet, die Polizei gehe im konkreten Fall nicht energisch genug vor. So seien auf der Internetseite der neonazistischen Anti-Antifa rechtswidrig Bilder von einem Mitglied der attackierten Familie zu sehen, der Fotograf sei den Beamten bekannt. Dennoch sähen diese «keinerlei Grundlagen für weitere Ermittlungen«. Die Polizei «scheint auf dem rechten Auge blind zu sein«, so die Linksaktivisten.

Kein Beweis

Helmut Kienel weist derartige Unterstellungen freilich entschieden zurück. Kienel ist beim Kommissariat Staatsschutz der Fürther Kripo für den Fall zuständig und bezeichnet den Hinweis auf den angeblichen Urheber der Fotos als reine Vermutung. «Beweisen können wir das bis jetzt nicht«, so der Ermittler. Erschwert werde die Arbeit der Staatsschützer dadurch, dass die Homepage der Anti-Antifa von Neonazis in den USA ins Netz gestellt werde. «Aber wir führen unsere Ermittlungen gewissenhaft«, versichert Kienel.

Erkenntnisse darüber, wer für die beiden Anschläge auf das Haus der Fürther Familie verantwortlich ist, habe man dessen ungeachtet bisher nicht. Weder gebe es Tatzeugen noch habe man verwertbare DNS-Spuren am Tatort gefunden.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Also...so kann man es nicht sagen!! — Anonyme Antifaschisten/innen Süd Deutschland

Genau! — hammerhead

Keiner der RAB — keinervonuns!!