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DO: ...denn es ist unsere Stadt!

bündnis 28.03. 07.03.2008 18:53
Drei Jahre ist es mittlerweile her, dass am Abend des 28. März 2005 der Punk Thomas "Schmuddel" Schulz in der U-Bahn-Station Kampstraße von dem damals 17-jährigen Nazi-Skin Sven Kahlin brutal niedergestochen wurde und kurze Zeit später verstarb. "Schmuddel" wollte die rechten Provokationen Kahlins nicht unkommentiert lassen und bezahlte seinen Mut und seine Zivilcourage letztendlich mit seinem Leben. Die organisierte Neonazisszene in Dortmund sprach in Bezug auf Kahlin von einem "Kameraden" und nur wenige Tage nach dem Mord erschien auf einem bundesweiten Neonaziportal im Internet eine Erklärung in der es hieß: "Die Machtfrage wurde gestellt und wurde für uns befriedigend beantwortet: Dortmund ist unsere Stadt!" Damit hatte die Gewalt der Neonazis in Dortmund ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.
Auch nach der Tat nahmen die Aktivitäten der Neonazis keinen Abbruch. Diese reichten von der Verbreitung von Plakaten und Aufklebern über ihre regelmäßig stattfindenden Aufmärsche bis zu gewalttätigen Überfällen. Im Vorfeld der letztjährigen Gedenkdemonstration für „Schmuddel“ verklebten sie beispielsweise in der ganzen Stadt, insbesondere entlang der Route der antifaschistischen Demonstration Aufkleber, auf denen neben der unverhohlenen Drohung „Antifaschismus ist ein Ritt auf Messersschneide!“ ein blutverschmiertes Messer abgebildet war. Diese geschmacklose Anspielung dokumentiert allzu deutlich, dass die Strategie der Neonazis neben ihrer häufigen Präsenz auf den Straßen durch Kundgebungen und Aufmärsche die Einschüchterung ihrer Gegner ist. Mit ihren zahlreichen, mittlerweile immer von Dennis Giemsch angemeldeten, Aufmärschen durch Dortmund wollen sie ihre vermeintliche Dominanz unter Beweis stellen und den Eindruck entstehen lassen, es gäbe hier keine Menschen, die sich ihnen in den Weg zu stellen bereit wären.

Durch den entschlossenen Protest von AntifaschistInnen, die dieser Wunschvorstellung zum Trotz an den Demonstrationen des Bündnis 28.3. teilnahmen und nicht selten dafür sorgten, dass die Aufmärsche der Neonazis keineswegs störungsfrei verliefen, sondern wie am 3.9.2005 oder am 28.1.2006 umgeleitet bzw. frühzeitig abgebrochen werden mussten, wurde das größenwahnsinnige Selbstbild der Neonazis mehr als einmal erschüttert. Die größte Schlappe war für Giemsch, Deptolla, Surmann und die aus ganz Westdeutschland angereisten „Kameraden“ jedoch ihr Aufmarsch am 1.Mai. Nachdem mehrere hundert AntifaschistInnen die S-Bahnstrecke, über die die Neonazis eigentlich zum Ort ihrer Auftaktkundgebung anreisen wollten, mit brennenden Barrikaden blockiert hatten, saßen hunderte von ihnen für mehrere Stunden am Hauptbahnhof und in Dorstfeld fest. Nur durch einen von der Polizei organisierten Shuttleservice mit städtischen Bussen konnten sie mit erheblicher Verspätung und gedämpfter Stimmung zu ihren „Kameraden“ stoßen, die die erste Hälfte der Route bereits mit nur 200 Teilnehmern hinter sich gebracht hatten und mittlerweile bei ihrer Zwischenkundgebung angekommen waren. Das mediale Entsetzen über die „gewalttätigen Ausschreitungen linker Chaoten“ darf auf keinen Fall darüber hinwegtäuschen, dass dieser antifaschistische Protest gegen die Neonazis, im Gegensatz zum volkfestartigen Zusammen kommen des DGB im Westfalenpark, erfolgreich war und Wirkung erzielt hat.

Dass sich den Neonazis in Dortmund niemand entgegenstellt ist also schlichtweg falsch. Das musste auch Thorsten Kellerhof feststellen, der in Bochum das Bekleidungsgeschäft „Goaliat“ betrieben hatte, in dem u.a. Kleidungsstücke der Nazimarke „Thor Steinar“ zum Verkauf angeboten wurden. Nachdem er den Laden in Bochum wegen der anhaltenden Proteste schließen musste, hatte er sich offenbar gedacht, dass er in Dortmund auf weniger Gegenwehr stoßen würde und eröffnete abermals ein Geschäft mit unverändertem Warenangebot auf der Hohen Straße. Die Antifaschistische Union Dortmund und das Antifaschistische Bündnis 28.03. klärten über die Presse die Dortmunder Bürgerinnen und Bürger auf und nachdem bereits kurz nach seiner Eröffnung die Schaufenster des „Goaliat“ in Mitleidenschaft gezogen wurden und der Protest gegen den Laden weiter anhielt, sah sich Kellerhof abermals dem Druck nicht gewachsen und schloss sein Geschäft schon nach kurzer Zeit wieder. Ein in diesem Kontext an den BVB gerichteter offener Brief der Antifaschistischen Union führte sogar dazu, dass der Verein das Tragen von „Thor Steinar“ Kleidung innerhalb des Westfalenstadions verbot. Solche Erfolge machen deutlich, dass konsequente antifaschistische Gegenwehr nicht nur der öffentlichen Selbstinszenierung der Neonazis ein Ende machen kann, sondern auch ihre Strukturen nachhaltig schwächt.

Das Neonaziproblem aufgrund dieser Einsicht zu unterschätzen oder zu glauben, die Lage in Dortmund hätte sich grundlegend verbessert, wäre jedoch völlig falsch. Denn die „politische“ Praxis der erlebnisorientierten Autonomen Nationalisten ist durch ein Moment geprägt, das auch in ihrer Ideologie einen hohen Stellenwert einnimmt: Gewalt. Ihre politische Bedeutungslosigkeit hilft denen, die von ihnen überfallen, gejagt oder zusammengeschlagen werden, herzlich wenig. Dies gilt z.B. für die Besucher der Gaststätte "Casablanca" in der westlichen Dortmunder Innenstadt. Die überwiegend von MigrantInnen besuchte Gaststätte wurde in der Nacht zu Samstag den 17. November 2007 von etwa 30 Neonazis unter Einsatz von Schlagstöcken, Pflastersteinen und einer Schusswaffe angegriffen. Ebenso sind die mittlerweile zahlreichen Überfälle auf die Innenstadtkneipe Hirsch Q und unzählige Pöbeleien und Angriffe auf Jugendliche, die von den Neonazis als Linke ausgemacht wurden zu erwähnen. Die Präsenz der Neonazis, die sich mittlerweile immer öfter in der im Brückstraßenviertel gelegenen „Coronita-Bar“ einfinden, in der Dortmunder City stellt somit ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Ein Problem, das durch die Tatsache erschwert wird, dass offenbar viele Partywütige, die sich in Dortmund die Nächte vertreiben, entweder die Neonazis gar nicht als solche erkennen, weil zumindest die Autonomen Nationalisten mittlerweile aussehen wie Skater oder Antifas, oder weil sie sich an ihnen schlichtweg nicht stören. Dabei wäre es gerade wichtig, dass die Neonazis in aller Deutlichkeit zu spüren bekommen, dass sie unerwünscht sind und dass ihre Anwesenheit keine Duldung erfährt. Deshalb muss sich in Dortmund wieder eine starke antifaschistische Jugend formieren und als solche in Erscheinung treten. Junge Antifaschistinnen und Antifaschisten müssen überall dort, wo die Neonazis sich ungestört bewegen zu können glauben, also in der Innenstadt, im Stadion oder auf der Kirmes, präsent sein und ihnen die Räume entreißen. Es gibt in Dortmund keine „national befreiten Zonen“, aber es gilt, diesen Status quo nicht bloß zu verteidigen, sondern im Gegenteil no-go-areas für Neonazis zu erkämpfen. Der Wille eines jeden einzelnen ist dafür notwendig. Ebenso wichtig ist es aber, dass wir uns organisieren! Denn nur gemeinsam sind wir stark und können erfolgreich gegen die Neonazis in dieser Stadt kämpfen und sie aus dem öffentlichen Raum vertreiben.

Organisiert euch! Bildet Banden! Schlagt zurück!
Für einen Antifaschismus, der den Neonazis Beine macht!

antifaschistische Demonstration // 29. 03.2008 // 13 h // Dortmund Hbf
infos:  http://antifaunion.blogsport.de/
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Ergänzungen

naziposting löschen!!!!!!!

giemsch aufs maul!!! 07.03.2008 - 19:23
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Dortmunder verhältnisse

bekämpfen!!! 07.03.2008 - 20:07
Wie viele Antifas,beobachte ich die Entwicklung in Dortmund mit Sorge.Nach dem Mord gab es jede Menge Wut,und Elan zur Bekämpfung der organisierten Naziszene.Aber das scheint schnell abgeflaut zu sein.Die Probleme der organisierten Antifa werden in Dortmund besonders deutlich.So gab und gibt es keine adäquaten Bündnisspartner,wie die Distanzierung des DGB Vorsitzenden nach dem ersten Mai bewiesen hat.Erst ein "Rock gegen Rechts" Konzert weitab des
Naziaufmarschs veranstalten,um "Jugendliche von möglichen Ausseinandersetzungen mit der Polizei fernzuhalten",und anschliessend öffentlich
über die erfolgreichen Blockaden (nicht nur)autonomer Antifas abrotzen...Auch das Bündniss gegen Rechts bekleckert sicht nicht mit Ruhm,wenn es bei Demos israelsolidarische Antifas von der Demo schmeisst.Das mag vielleicht an Ulli Sanders liegen,der ja im VVn-Rundbrief davon abgeraten hat,an der Gegendemo der Antifa UNion am 01.09.2007 teilzunehmen.Ausserdem happert es an Organisierung und Koordination...Das kann man hier ruhig schreiben,das wissen die Nazis sowieso.Die Arschgeigen sind immer dreister geworden,erst laufen sie auf ner Demo mit,dann greifen sie mitten am Bahnhof Antifas an,die Hirschq wird mehrmals angegriffen,usw.Das kann doch nur so erklärt werden,das sie kaum negative Erfahrungen gemacht haben.Es muss einfach mehr passieren,auch,und gerade auf der Strasse.Wie das aussehen könnte,muss man nicht hier besprechen,dafür würde sich ja vielleicht nen Kongress oder nen Camp anbieten.Ich würde die Kritik auch nich an den örtlichen Gruppen festmachen,sondern sehe die Problematik in der gesamten Antifabewegung.Ähnliches wurde ja z.b.auch schon von der Kampagne NS-Verherrlichungstoppen("Antifa heisst...") formuliert.

Verbot der "freien Kameradschaften"!

antifaschist 08.03.2008 - 11:32
Diese Forderung wird auch vom Bündnis gegen Rechts unterstützt, fehlt aber in dem Schreiben.

DES 99 STOPPEN

willi wucher 08.03.2008 - 17:32
Gestern in der späten Nacht kam es zu Übergriffen vereinzellter DES'99 (Ultras Dortmund) Mitgliedern,
der Vorfall ereignete sich in der Markgrafenstraße,
Polizeiangaben zufolge kam es zum Streit mehrerer Anhänger der DES'99 (Desperados Dortmund) und Punks die zuvor Gäste einer lokalen Geburtstagsfeier waren;
Die Polizei ermittelt wegen schwerer Körperverletzung und § 86a (Verwendung von Nazisymbolen)

Die DES'99 traten schon mehrmals in Erscheinung, zudem ist diese Gruppe äusserst national einzustufen, Mitglieder seien schon desöfteren auf regionalen bzw. bundesweiten Nazidemos erkannt worden, viele von ihnen tragen auch Thor Steinar Klamotten

Don`t believe the hype

Räuber Hotzenplotz 08.03.2008 - 19:49
Peinlich, peinlich:
Diese Selbstbeweihräucherung der Antifa Union.
Fakt ist zwar, dass die Antifa Union und das Bündnis 28.3. eine Presseerklärung herausgab. Diese veranlasste aber den BVB nicht, dass Tragen von Thor Steinar Kleidung im Stadion Ende August letzten Jahres zu verbieten.
Richtiger wäre es zu sagen, dass dieses Verbot eine Maßnahme zur Imagepflege des Dortmunder Vereins war. Die Presserklärung der beiden Gruppen diente als einfache Passvorlage für einen PR-Elfmeter.
Hier eine ältere Erläuterung dazu:
„... So entschied sich der BVB am 23.08. das Tragen von „Thor Steinar“ und anderer eindeutig rechter Marken im „Signal Iduna Park“ zu verbieten. Genau auf der Strecke zu diesem Stadion wollte Kellerhoff seine „Fußballkleidung“ loswerden (laut einem Flyer „Ideal für den Stadionbesuch“).
Wieviel antifaschistisches Engagement hier dem BVB zuzuschreiben ist, ist jedoch äußerst fragwürdig. So wusste der Verein spätestens seit dem 09.08. von der Problematik um Thor Steinar, einer Marke die sich wohl auch in den Fanbetreuer- und Ordner-Kreisen des BVB großer Beliebtheit erfreut. Reagiert hat man dort jedoch erst, nach dem Skandal beim Bundesliga-Derby am 18.08., als der Torwart des BVB, Roman Weidenfeller, den Schalker Gerald Asamoah als „Schwarzes Schwein“ titulierte. Der Vorfall wurde kleingeredet, die rassistische Äußerung bestritten. Um die Wellen zu glätten verbot man schnell das Tragen von „Thor Steinar“. In eine Debatte um die Weidenfeller-Äußerungen hätte sich sonst sicherlich auch der Hauptsponsor des BVB, die RAG, eingeschaltet - denn diese plant zurzeit eine antirassistische Kampagne. ...“
(  http://de.indymedia.org/2007/08/192649.shtml )


Und noch eins zur 1.Mai Demo. Die Antifa Union, hatte den EA übernommen und dann die Daten aus „Sicherheitsgründen“ vernichtet. So lagen keine Daten für die anschließende Soliarbeit vor. Eine Soliarbeit an der sich die Antifa Union auch nicht beteiligte.


Don`t believe the hype!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 8 Kommentare

Wieder stellt Ihr die Machtfrage

Vollstrecker 07.03.2008 - 19:17
wie viele wollt Ihr
noch beerdigen?
Wer will der Nächsr sein?

und am 15.03.2008

nach Ganderkesee 07.03.2008 - 19:45
12:00 Uhr Bahnhof, www.fahrtinsgruene.tk

"Antideutschtum" in linken Läden

führt 07.03.2008 - 22:00
zu Desinteresse bei potentiellen Interessenten und letztendlich zu einem deutsch-national, Nazi - dominierten Ruhrpott!

Die internationalistisch-antifaschistisch-antikapitalistische Bewegung muss her!

Komischer, wenn auch guter Bericht

afa_nds 08.03.2008 - 01:09
Der Bericht deckt sich jedoch nicht mit den Angaben in letzter Zeit und den ständigen Übergriffen auf die Hirsch Q. Wie um alles in der Welt kann man von einer Stadt sprechen in der die Nazis nichts zu melden haben, wenn es jede Woche neue Übergriffe und Aktionen von eben denen gibt? In Dortmund gibt es noch viel u tun für uns...und dem müßen wir uns stellen!!!

Aber nicht mit gloriffizierten Berichten und Artikeln!

BUKO in Dortmund

... 08.03.2008 - 11:56
Is zwar nix spezifisch Antifaschistisches, aber: Der nächste BUKO Kongress (im Mai?) wird soweit mir bekannt ist wohl auch in Dortmund stattfinden. Könnte ja durchaus ne Möglichkeit sein, sich zu organisieren bzw. zumindest über die Situation vor Ort zu informieren.

solidarity with the union !
Nazis geht kacken.

@räuber hotzenplotz

berlina 09.03.2008 - 02:01
sorry, aber was haben denn, ganz abgesehen von dem nicht nachprüfbaren wahrheitsgehalt deiner aussagen, solche interna hier verloren?
grundsätzlich denke ich sollte jegliche kritik an gruppen, zusammenhängen etc. intern oder per mail an die gruppen und zusammenhänge geklärt werden. damit hier irgendwelche gerüchte zu verbreiten ist keiner/m gedient. zudem ist das ein unverantwortlicher umgang untereinander, da hier hinz und kunz/ bullen und nazis mitlesen können.

Zur Information

Räuber Hotzenplotz 09.03.2008 - 14:34
Zum Teil muß ich Dir Recht geben. Zum anderen Teil, muß ich sagen:
- Der erste Verweis ist eine ältere Verlautbarung auf indymedia. Das ist also kein Interna und ist soweit nur die Information, dass der Sachverhalt sich völlig anders zugetragen hat. Wenn Leute sich Ereignisse und Ergebnisse auf die Fahnen schreiben, zu denen sie nur wenig beigetragen haben. Für Nicht-Informierte ist dieser Umstand sicherlich interessant. Und die Kritik sollten das Bündnis und die Union doch verkraften können.

- Zur EA-Frage. Das ist wahrlich heikel hier zu veröffentlichen.
Es gab bei den 1.Mai Ereignissen über 100 inhaftierte Antifas. Vor allem Minderjährige. Die Leute, die sich um Solidaritätsarbeit kümmerten, bekamen bei ihren Anfragen bei der Antifa Union keine Antworten. Es stellte sich über Umwege heraus (jetzt laß ich mal viele Internas weg), dass die Union die Daten aus der EA-Arbeit vernichtet hatten. Nun lagen über 100 Anzeigen, eingeleitete Strafverfahren, etc. bei Leuten aus ganz NRW vor. Diejenigen, die die Repression versuchten aufzufangen und Antireppressionsarbeit zu machen, mußten bei Null anfangen. Kein Zuckerlecken. Die Union beteiligte sich erst gar nicht bei dieser Arbeit. Erst Monate später, als eine weitere antideutsche Gruppe Verfahren bekam, wurde die Soli-Gruppe um Informationen angefragt.

Jetzt geht die Antifa Union wieder hin und stellt auf ihre Seite zum 29.3. eine EA-Nummer zur Verfügung.
Wozu bitte? Will sie wieder alles in die Tonne kloppen? Die EA-Arbeit anderer ruinieren? Die Anti-Repressions-Arbeit behindern?

Du hast Recht: Dies ist wahrlich ein Thema, das hier nicht hingehört.
Es muß aber bei den EAs aus NRW, den Rote Hilfe-Gruppen und den umliegenden Antifas diskutiert werden. Was ist aber, wenn diese es nicht tuen?
Welchen Antifas kann man denn noch anraten nach Dortmund zu fahren, um gegen Nazis zu protestieren, wenn die EA-Arbeit ein fake ist? Was bedeutet dies für ein vertrauensvollen Umgang auf Demos, wenn man sich sicher sein möchte, dass Repression später gemeinschaftlich aufgefangen wird? Welches Vertrauen kann es generell noch in Demostrukturen und Antrepressionsarbeit geben, wenn sie so "betrieben" wird?

Um auf diesen Missstand hinzuweisen, habe ich diese Form gewählt. Eine andere Umgangsform erschien mir bei solchen Strukturen in und um Dortmund nicht mehr möglich.
Vielleicht finden sich ja jetzt Strukturen, die solchen fake adäquat begegnen.

Räuber Hotzenplotz


P.S.: Nur mal so am Rande: Die 1.Mai Demo der Nazis 2007 war mit ca 1400 bis 1500 Personen die zentrale und bundesweit größte Nazidemo. Es wurde seitens der Antifas NRW-weit mobilisiert. Es kamen viele Antifas und viele wurden inhaftiert.
Das Dortmunder "Bündnis gegen Rechts" hat sich ebenso wie die Antifa Union einen Kehrricht um die Inhaftierten des 1.Mai 2007 gekümmert. Noch drei Monate später hatten das komplette BGR nicht die kleinste Information zu diesem Thema.
Die Frage, die hier aufgeworfen werden muß, was mit dieser Stadt los ist? Wo örtliche antideutsche und reform/altkommunistische Strukturen hin mobilisieren, aber sich einen Scheißdreck um die Sicherheit der GenossInnen kümmern, weder um die aus Dortmund noch die aus anderen NRW-Städten.


P.P.S.:Das hier ist mein letzter Beitrag zu diesem Thema.

P.P.S.: Etwas Galgenhumor.
Uhh, da kommen sie schon. Das Union-Kasperle und der BgR-Seppel. Jetzt, wo ich gesagt habe das Großmutters Kaffeemühle so schlecht braune Bohnen mahlt. Sie wollen mich fangen und mit Oberwachtmeister Schulze-Dimpfelmoser in das Spritzenhaus sperren. Schalom Freunde, ich mach mich mal vom Acker und versteck mich wieder im autonomen Busch.

@"räuber hotzenplotz"

- 09.03.2008 - 16:29
super "räuber hotzenplotz", erst mal wieder fett internas auf indymedia raus hauen und immer schön auf die "antideutschen" drauf schlagen. scheint mittlerweile schon ne art indymedia tradition zu sein, dass unter jedem dortmund artikel irgend ne scheiße steht. kommentare abschaffen!

ps: warum nennst du dich eigentlich räuber hotzenplotz? sonst schreibst du doch auch immer unter "polit-cafe dingsbums". solltest schon dafür stehen was du fürn scheiß verzapfst...