Bundeswehr führt "Tapferkeitskreuz" ein

Antimilitarismus 07.03.2008 12:23 Themen: Militarismus
Die Bundeswehr bekommt 53 Jahre nach ihrer Gründung eine "Tapferkeitsauszeichnung". Bundespräsident Horst Köhler billigte eine neue Auszeichnung für "außergewöhnlich tapfere Taten". Der Orden erinnert an das Eiserne Kreuz.
Neue Kriege brauchen neue Auszeichnungen. Der Präsident des Reservisten-Verbandes der Bundeswehr, Ernst-Reinhard Beck (MdB, CDU), hatte eine derartige Tapferkeitsauszeichnung gefordert und dabei eine Wiederbelebung des 1813 in den Befreiungskriegen gegen Napoleon eingeführten Eisernen Kreuzes angeregt. Adolf Hitler hatte das Eiserne Kreuz im Zweiten Weltkrieg als Kriegsauszeichnung erneut eingeführt. Nun werden deutsche Soldaten wieder damit ausgezeichnet. Das Hoheitsabzeichen der Bundeswehr ist bereits von diesem Kreuz abgeleitet worden.
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Ergänzungen

Ergänzung

blubb 07.03.2008 - 13:05
Mit allem was ihr sagt, habt ihr Recht!

Allerdings hat dieser CDU-Politiker, neben dem heroischen Soldatenhelden gedöns auch damit begründet, dass das Eiserne Kreuz auch das Zeichen der Bundeswehr sei und er es deshalb auch nur schlüssig fände, wenn dieses wieder als Auszeichnung einzuführen.

"Er wisse zwar, "dass unter diesem Zeichen viel Angst und Schrecken über die Völker gekommen sei", hatte CDU-Bundestagsabgeordnete argumentiert. Das Eiserne Kreuz prange aber auch jetzt an allen Flugzeugen, Schiffen und Panzern des deutschen Militärs - und sei bei den Auslandseinsätzen zwischen Balkan und Hindukusch zu einem "Zeichen der Hilfe und Solidarität" geworden." [Quelle: Spiegel-Online  http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,539785,00.html ]

Das dieses Zeichen noch immer an jedem Fahrzeug der Bundeswehr prangt ist genauso schlimm!

Fehlinformation

Richtigsteller 07.03.2008 - 14:47
Vielleicht sollte man die Meldungen erst lesen, bevor man derlei Unfug postet.
Bislang ist lediglich vorgeschlagen worden, ein neues Ehrenzeichen einzufuehren, dem hat Koehler auch zugestimmt. Ob dieses Ehrenzeichen tatsaechlich eingefuehrt wird und wie es aussehen soll, ist noch nicht entschieden. Nur weil Beck das Kreuz vorgeschlagen hat, wird es noch lange nicht eingefuehrt.
Solche Artikel schaden Indys Glaubwuerdigkeit.

Sehnsucht nach Eisernem Kreuz

http://www.rp-online.de 07.03.2008 - 15:06
Angesichts zahlreicher Auslandseinsätze der Bundeswehr will das Verteidigungsministerium eine Tapferkeitsauszeichnung schaffen und hat einen entsprechenden Vorschlag Bundespräsident Horst Köhler unterbreitet. Denn allein das Staatsoberhaupt kann solche Orden stiften. Aus der Truppe gibt es massiven Druck, zu diesem Zweck das „Eiserne Kreuz“ wiederzubeleben. Doch das stößt auf Bedenken.

Das „Eiserne Kreuz“ sei „historisch belastet“, erklärte Ministersprecher Thomas Raabe. Außerdem sei es eine Auszeichnung für Kriegshandlungen gewesen. Die Auslandseinsätze hätten jedoch nichts mit einem Kriegszustand zu tun. Dagegen verweist etwa Reservistenverbandschef Ernst-Reinhard Beck darauf, dass das „Eiserne Kreuz“ seit 1956 offizielles Erkennungszeichen der Truppe sei und alle Auslandseinsätze auch dadurch symbolisiert würden. Es sei nicht nur in der Nazi-Zeit mit Hakenkreuz verliehen worden, sondern reiche bis ins Jahr 1813 zurück.

Bislang gibt es für Soldaten im Auslandseinsatz die 1996 geschaffene Einsatzmedaille, die nach mindestens 30-tägigem Einsatz verliehen wird - bislang mehr als 200000 Mal. Dann gibt es das 1980 geschaffene Ehrenzeichen der Bundeswehr in Bronze, Silber und Gold, das für treue Dienste und beispielhafte soldatische Pflichterfüllung verliehen wird. Darüber hinaus können verdiente Soldaten auch mit allen Stufen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet werden.

Dennoch ist die Nachfrage nach einer speziellen Tapferkeitsauszeichnung enorm, wie eine öffentliche Petition des Transportflugschülers Timmy Schwarz aus Bremen zeigte. Binnen kürzester Zeit fand er 5070 Mitzeichner seines Anliegens, das „Eiserne Kreuz“ wiederzubeleben. Ehrenzeichen und Medaillen würden derzeit „zu freigiebig“ verliehen, um damit besondere Tapferkeit würdigen zu können. Das sieht auch das Ministerium so: „Wir wollen etwas Neues“, sagt Raabe, „aber das ,Eiserne Kreuz’ wollen wir nicht.“

tapfere helden ???

totalverweigern 07.03.2008 - 15:41
wie kann ein befehlsempfänger ein "heldenhaftes" verhalten zeigen können?
das ist doch eher sowas wie ein bonbon zur belohnung ihres kindergartens.
ein krieger entscheidet selbst ob, wann und wie er kämpft - ein soldat ist nur eine lächerliche marionette, die sich bewegt wenn ein "vorgesetzter" an den fäden zieht.
die einzige form der tapferkeit in der bundeswehr ist diesem lächerlichen verein fern zu bleiben.
TOTALVERWEIGERUNG! Hasta siemprè!

Köhler für Tapferkeitsorden

Aktualisierung 07.03.2008 - 22:56
„Kein Eisernes Kreuz“

Bundespräsident Köhler hat das Vorhaben grundsätzlich gebilligt, eine Tapferkeitsauszeichnung für Bundeswehrsoldaten zu stiften. Die Auszeichnung für „außergewöhnlich tapfere Taten“ solle als eine weitere Stufe des sogenannten Ehrenzeichens der Bundeswehr geschaffen werden, das bisher in drei Stufen (Bronze, Silber, Gold) existiert, teilte ein Sprecher Köhlers mit.

Das Verteidigungsministerium hatte schon im vergangenen Jahr Köhler eine entsprechende Vorlage unterbreitet. Ein Sprecher sagte, es sei offen, wie dieser Orden aussehen soll. Es gehe um eine Neuauszeichnung, an eine Wiederbelebung des Eisernen Kreuzes sei nie gedacht worden. Eine solche Auszeichnung war vom Präsidenten des Reservistenverbandes, dem Bundestagsabgeordneten Beck (CDU), vorgeschlagen worden.

„Eigenständige Form ohne historischen Bezug“

Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Arnold, zeigte sich dafür offen. Allerdings soll nach seiner Auffassung nicht Tapferkeit, sondern eine „besondere Leistung im Einsatz“ ausgezeichnet werden. Arnold sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, es müsse mit Blick auf den Orden um eine „ganz eigenständige Form ohne „historischen Bezug“ gehen.

Die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Homburger sagte: „Gegen eine Ergänzung der Auszeichnungsmöglichkeiten der Bundeswehr um ein Ehrenzeichen für besondere Tapferkeit ist nichts einzuwenden. Das erweitert die individuellen Auszeichnungsmöglichkeiten.“ Die Frage der Ausgestaltung sei Sache des Verteidigungsministers.

Skeptischer äußerte sich die FDP-Politikerin Hoff. „Wozu, wann, für welches Szenario soll so eine Auszeichnung verliehen werden?“, fragte sie. „Will die Bundesregierung implizieren, dass sich die Bundeswehr schon im Kampfeinsatz befindet?“

„Schräge Symbolpolitik“

Der Grünen-Verteidigungspolitiker Nachtwei zeigte sich offen für eine „besondere Anerkennung für besondere Leistungen in Rahmen der Friedensordnung der Bundesrepublik Deutschland“, will sie aber nicht auf Soldaten begrenzen, sondern auch Entwicklungshelfer und Polizisten im Auslandseinsatz einbezogen wissen. Wenn die auszuzeichnende Tapferkeit auf soldatische Kämpfer reduziert werde und dies mit Bezügen auf die Vergangenheit gepaart werde, sei dies eine „schräge Symbolpolitik“.

Der Linke-Verteidigungspolitiker Schäfer wandte sich gegen einen „neu-alten Heroenkult“. Die gesellschaftliche Hervorhebung des Soldatenberufs durch Ehrenmale und Auszeichnungen sei oft ein Vorbote deutscher Kriegsbeteiligung gewesen.

Das eiserne Kreuz..

moxin 18.03.2008 - 08:16
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.

"1813 stiftete Preußenkönig Friedrich-Wilhelm III. (1770–1840) das Eiserne Kreuz (EK) als militärischen Orden im Krieg gegen Napoleon: ein schwarzes „Tatzenkreuz“, wie es die Ritter des Deutschen Ordens im Mittelalter auf weißem Mantel getragen hatten."

Dass es "historisch belastet" ist, steht ausser Frage aber es ist nicht nur auf 12 Jahre Hitler beschränkt.


Das eiserne Kreuz ist doch das Hoheitsabzeichen der Bundeswehr und somit ein Symbol für Demokratie und Freiheit. Tausende Fahrzeuge haben das eiserne Kreuz als Symbol aufgemalt usw...warum sollte dann eine Auszeichnung plötzlich ein Problem sein.

Wir sollten lieber ein wenig mehr selbstbewusster sein, alles ist und war nicht schlecht in der Vergangenheit und Gegenwart.

Gibts hier keine Bildverweise?

sanchez 24.06.2008 - 20:21
Es fehlt jeglicher Bildverweis auf den Ursprung dieser Grafik. Kommt von titanic und ist ein Fake.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Sarkasmus — Kriegsgegnerin

he langsam — narhallamarsch

Copyleft — Incal

wahre tapferkeit — brieföffner

Keine ahnung — perkele