Krieg in Kurdistan // Rückzug & Bilanz

Internationalist 03.03.2008 18:18 Themen: Militarismus Weltweit
Letzten Donnerstag gab der türkische Generalstab überraschend bekannt, das sich die 10 000 Soldaten der türkische Armee aus dem Irak zurückziehen werden. Vorausgegangen waren eine Woche schwerer Kämpfe zwischen der kurdischen Guerilla und den türkischen Streikkräfte, die auf beiden Seiten Menschenleben kostete. Es kam in der Türkei aber auch in den kurdischen Gebieten des Irak zu wütenden Protesten der kurdischen Bevölkerung und militanten Auseinandersetzungen mit der Polizei. (Siehe Indymediabericht:  http://de.indymedia.org/2008/02/208949.shtml)
Hier der Versuch einer Ersten Einschätzung der Gründe für den Rückzug und einer Bilanz der Proteste
Innen und Aussenpolitische Gründe für den Rückzug

Die türkische Armee hat ihre selbsternannten Kriegziele – eine deutliche Schwächung der Arbeiterpartei Kurdistans PKK oder eine Zerschlagung – nicht erreicht. Im Gegenteil, die PKK geht politisch gestärkt aus dem Konflikt hervor. Auch ihr eigentliches Kriegziel, ein Drohpotential gegen die Bestrebungen der irakischen Kurden aufzubauen und eine Destabilisierung der kurdischen Autonomieregion im Nordirak hat sie eindeutig verfehlt. Bei der Suche nach den Gründen für diesen totalen Fehlschlag des türkischen Militärs gibt es verschiedene Erklärungsansätze.

Interessenkonflikte zwischen Türkischer Republik und der USA

Die USA unterstützen die Türkei – einen ihrer wichtigsten NATO-Partner in der Region – in Kampf gegen die kurdische Befreiungsbewegung PKK. Sie lieferten der Türkei Geheimdienstinformationen die den Militäreinmarsch erst möglich machten. Trotzdem hat sie in der Region auch andere Interessen als ihr türkischer NATO-Partner. In ihrem Besatzungsregime im Irak sind die irakischen Kurden die wichtigste Säule. Durch den Sturz Sadams hat sich die Situation der irakischen Kurden – die unter Sadam brutal Unterdrückt wurden – erheblich verbessert. Im Gegensatz zur Sunnitischen und Schiitischen Bevölkerung des Iraks sympathisieren deshalb immer noch Teile der kurdischen Bevölkerung mit den us-amerikanischen Besatzern. Die traditionellen kurdischen Parteien des Nordiraks PUK und KDP unter Barzani und Talabani sind die wichtigsten politischen Stützen des Besatzungsregimes. Die kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak sind darüber hinaus die einzigen Halbwegs stabilen Regionen im Nordirak, wo der irakische Widerstand bisher kaum Unterstützung aus der Bevölkerung bekommt, im Gegensatz zum Restirak können sich die Besatzer dort (halbwegs) frei bewegen. Sie bewerten deshalb die Autonomiebestrebungen der irakischen Kurden deshalb geopolitisch anders als die Türkei. Die US-Militärs sympathisieren mit der Idee den Irak in einen kurdischen, einen sunnitischen und einen schiitischen Teil aufzuspalten. Für die Türkei wäre eine kurdische Autonomie im Nordirak eine grosse Katastrophe. Zum einen würde es die kurdischen Autonomiebestrebungen im eigenen Land anheizen, des weiteren beansprucht der türkische Nationalismus und Militarismus die ölreichen Gebiete um Mosul und Kirkuk für sich, da diese Mitte der 1920er Jahre von dem türkischen Staatsgebiet abgetrennt und der englischen Kolonialmacht zugesprochen wurden. Deshalb will die Türkei das Referendum um Kirkuk verhindern bzw beeinflussen. So siedeln sich mit ökonomischer Unterstützung der Türkei Turkmenen und andere Turk-Völker in letzter Zeit in Kirkuk an um die kurdische Bevölkerung zu verdrängen. Voher hatte die kurdische Bevölkerung die arabische Bevölkerung um Kirkuk vertrieben. Und noch voher hatte Sadam arabische Bevölkerung dort ansiedeln lassen und die kurdische Bevölkerung vertrieben. Die Türkischen und us-amerikanischen Interessen widersprechen sich also im Nordirak. Ein Grund für den Rückzug wird wohl der aussenpolitischer Druck von Seiten der USA gewesen sein. Auch wenn sowohl die Türkei, die USA als auch die PKK das dementieren.

Interessenkonflikte innerhalb der Türkei // Erdogans islamische AKP gegen das säkulare Militär

Auch innerhalb der Türkei gibt es einen Interessenkonflikt. Und zwar zwischen der gemäßigten islamischen Partei AKP unter Ministerpräsident Erdogan und dem – traditionell sehr Einflussreichen – westlich orientierten Militär. Seit dem faschistischen Militäputsch 1982 ist das Militär die stärkste gesellschaftliche Kraft in der Türkei und kontrolliert alle wichtigen Gremien. Wegen des Krieges gegen die kurdische Befreiungsbewegung und die revolutionäre Linke der Türkei, ist das Militär auch sehr eng mit der Mafia, den Rechtsextremisten und der Konterguerilla (dem so genannten Staat im Staat bzw Tiefen Staat) verwachsen. In den 80er und 90er Jahren ermordeten Konterguerillastrukturen und der Geheimdienst tausende kritische Intellektuelle, Gewerkschaftler und legale Linke. Bezeichnend für die Rolle der Militärs in der Türkei war der Suzuluk-Zwischenfall Mitte der 90er Jahre. Bei einem Autounfall kamen ein Abgeordneter der Sozialdemokratischen Partei, ein hoher Militär, ein Mafiaboss und eine Schönheitskönigen im selben Auto ums Leben. Im Kofferraum wurden Drogen, Waffen und viel Bargeld gefunden. Der Zwischenfall löste eine Protestwelle der türkischen Bevölkerung unter Führung der revolutionären Linken unter dem Motto „Eine Minute Dunkelheit – Für ewiges Licht“ aus. Hunderttausende Protestierten dagegen, es war die letzte Massenbewegung der türkischen revolutionären Linken. Doch das Militär richtete sich nicht nur gegen die Linke und die kurdische Bewegung, sondern ebenso gegen islamische Bestrebungen. Seit Atatürk gehörte die Trennung zwischen Staat und Religion zu den Grundsätzen der Türkischen Republik, die vom Militär mit aller Härte verteidigt wurde. So wurde die Vorgängerorganisation der jetzigen Regierungspartei AKP verboten. Die AKP wurde auch deshalb von der türkischen Arbeiterklasse und in den kurdischen Regionen gewählt weil sie selber im Konflikt mit den verhassten Militär und deren Parteien CHP (Sozialdemokraten) und MHP (Faschisten) standen. Obwohl die AKP im Gegensatz zu ihren Vorgängerparteien ein klares Bekenntnis zum Laizismus abgelegt hat, kam es im Sommer 2007 Jahres fast zum Militärputsch als mit Erdogan erstmals ein gemäßigter Islamist zum Staatspräsidenten gewählt werden sollte. Das Militär und die mit ihr verbändelte politische Elite blies zum Angriff. Nur Neuwahlen (aus den Erdogan gestärkt, und das Militär geschwächt) hervorging konnten einen Militärputsch in letzter Sekunde abwenden. Seitdem gibt es im türkischen Staatsapparat einen Interessenkonflikt. Erdogan benutzt den Kurdenkonflikt wahrscheinlich um sich das Militär vom Hals zu halten und Pläne wie die Abschaffung des Kopftuchverbotes an Universitäten durchführen zu können. Er lässt sozusagen dem Militär freie Hand beim Krieg gegen die Kurden um etwas Innenpolitischen Druck loszuwerden. Es kann somit sein das Erdogan die Militäroperation nur deshalb unterstützte um nationalistische und militärische Hardliner zu besänftigen, jedoch das Militär zurückpfiff als deutlich wurde das die Guerilla dem Militär schwere Verluste hinzugefügt hat und ihn aussenpolitischer Druck von Seite der USA entgegenwehte. Von den Militärs wollte er sich nicht in eine politische Katastrophe schicken lassen, seine Sympathien in den kurdischen Gebieten hat er jedoch mit dem Manöver komplett zerstört. Ein Grund für den Rückzug könnte somit sein das Erdogan nicht 100% hinter der Operation stand und Angst hatte von den Militärs in eine innenpolitische Katastrophe getrieben zu werden, auch weil sie die politische stärke der PKK unterschätzt hatten

Der starke Widerstand der Guerilla

Ein weiterer Grund für den Rückzug war augenscheinlich der starke Widerstand der Guerilla, mit dem das Militär so nicht gerechnet hatte. Der Einmarsch war noch vor der Schneeschmelze erfolgt, was viele Militärexperten im Vorfeld für äußerst unwahrscheinlich gehalten haben (Sie hatten erst im April mit der Bodenoffensive gerechnet). Ziel war es die PKK zu überraschen und einen Blitzsieg davonzutragen. Das ging gründlich in die Hose. Das Militär war davon ausgegangen das die Guerilla durch die ständigen Luftangriffe seit Dezember zermürbt und geschwächt war und jetzt schnell zerschlagen werden könnte. Doch die PKK hatte ihre großen Lager schon längst aufgelöst, die Infrastruktur abgezogen und die meisten Verbände waren schon nicht mehr im Irak sondern im Iran, in der Türkei und gerüchteweise in die Kaukasus-Region eingesickert. Einzelnen verbliebenen Guerillaverbänden gelang es dem türkischen Militär keine Angriffsfläche zu bieten (das bombardierte meistens leere Berge) und punktuell in aufreibende Schlachten zu verwickeln. So stockte der Türkische Vormarsch schon sehr schnell. Ganze Militärverbände mussten Ausgetauscht werden, weil sie durch die psychologische Kriegführung der Guerilla traumatisiert und demoralisiert worden sind. Aufgrund der Winterbedingungen sollen nach Angaben der Guerilla dutzende türkische Soldaten erfroren sein.

Hier zur Dokumentation die Meldungen der Guerilla über die Gefechte:
Guerillameldung1 :
 http://www.hpg-online.net/ger/news_a/news_29.html
Guerillameldung2:
 http://www.hpg-online.net/ger/news_a/news_30.html
Guillamedlung3:
 http://www.hpg-online.net/ger/news_a/news_31.html

(Siehe auch KCK-Erklärung und junge Welt-Artikel am Ende des Berichtes)

Die Angaben über den Verlauf des Krieges gehen von beiden Kriegsführenden Seiten völlig Auseinander. Während die Guerilla meldet über 100 Soldaten getötet zu haben, einen Kampfhubschrauber abgeschossen und dabei nur 5 Guerilleros verloren zu haben, berichtet der türkische Generalstab von mehreren hundert Toten PKK-Rebellen. Beiden Seiten sollte Mensch mit einer gehörigen Portion misstrauen gegenübertreten. Was wirklich in den Bergen passiert ist, wer wie viel Opfer zu beklagen hat wird wohl erst die nächste Zeit, vielleicht auch niemals ans Licht der Öffentlichkeit kommen. Doch auch wenn wir – von den total unrealistischen Angaben des türkischen Militärs ausgehen (300 Tote PKKler) – ist die PKK eindeutig als politischer Sieger dieser Auseinandersetzung zu betrachten. Die Verluste in den eigenen Reihen dürfte die PKK in den nächsten Wochen wieder auffüllen können. Ihr Prestige ist sowohl unter der nordirakischen Bevölkerung als auch in der Türkei durch ihren entschlossenen Widerstand erheblich gewachsen. Grade in der Türkei kann die PKK aus dieser Situation nur Vorteile ziehen. Das Vertrauen der kurdischen Bevölkerung in die Regierung Erdogan wurde komplett zerstört und die parlamentarische gemäßigte prokurdische Partei DTP (Partei der demokratischen Gesellschaft) soll verboten werden, die einzige politische Kraft in Kurdistan ist nun die PKK. Es ist damit zu rechnen das sich in den nächsten Monaten tausende kurdischer Jugendlicher der Guerilla anschließen werden.

Proteste in Europa & Türkei / Festnahmewelle

Auch wenn es in den europäischen Medien größtenteils totgeschwiegen wurde, kam es während des Einmarsches zu massiven Protestaktionen der kurdischen Bevölkerung in der Türkei und im Nordirak. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei, Zivilen Aktionen gegen Militärstützpunkte, Demos mit zehntausenden (bis Hundertausenden) Beteiligten, Brandanschläge auf AKP-Büros, Polizeiwachen und Militäreinrichtungen. Neu war die starke Solidarität der nordirakischen Kurden mit der PKK, die bis dato kaum über Rückhalt bei den irakischen Kurden verfügte. Auch zu einigen Guerillaaktionen auf türkischen Gebiet kam es, bei dem ein hoher Militärbeamter und einige Soldaten ihr Leben verloren. Doch die Proteste waren natürlich auch begleitet von einer Repressions und Verhaftungswelle. In Amed, Van, Siirt und Dogubeyazit sind 33 Personen, die gegen die Invasion der türkischen Armee protestiert hatten, verhaftet worden. In Adiyaman wurden drei Personen verhaftet, denen vorgeworfen wird, ein Auto angezündet zu haben. In Bingöl wurden zwei Personen wegen „Werbung für eine terroristische Organisation“ verhaftet, in Cizre zehn Personen, die nach den Protesten am 15. Februar festgenommen worden waren.Somit sind innerhalb von zwei Tagen 48 Personen verhaftet worden.
Auch in Europa fanden dutzende Demos statt. Eine der grössten am Mittwoch mit über 1000 Teinehmern in Berlin. Auffällig war das es so gut wie keine Gruppe aus der deutschen Linken gab die sich mit dem Konflikt beschäftigte, einzig die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB) und das Kurdistan Solidariätskomitee Berlin positionierten sich. Erstere lieferte zum Krieg eine lesenwerte Analyse des kurdischen Konfliktes ( http://arab.antifa.de/index.php/content/view/133/1/)

Aufgrund der Tatsache das in der BRD sehr viele kurdische Menschen leben und die BRD das türkische Militär massiv unterstützt, wäre eine stärke Bezugnahme der Linken in der BRD auf die Ereignisse, zu wünschen gewesen. Auffällig war zum Beispiel das die Friedensbewegung sich überhaupt nicht zu Wort meldete und auch die – sonst zu jedem Konflikt mit einfachen Erklärungsansätzen präsente – antiimperialistische Linke komplett schwieg. Die KCK (Dachverband aller kurdischen linken Kräfte) ruft dazu auf die Proteste in der Türkei und Europa fortzusetzen und politischen Druck auf die Türkei auszuüben, bevor diese wieder einmarschiert. Deshalb ist davon auszugehen das die geplanten europaweiten Mahnwachen vor den Bundes- und Landesparlamenten am Mittwoch und Donnerstag stattfinden werde, in Berlin z.b. vor dem Bundestag

Wie weiter?

Wie gesagt die Regierung Erdogan geht Geschwächt aus der Schlacht, die PKK gestärkt. Wenn es denn Faschisten und dem Militär gelingt Erdogan vorzuwerfen nicht hart genug gegen die PKK vorgegangen zu sein und ihm so die Schuld an dem Desaster in die Schuhe zu schieben, könnten auch sie politisch gestärkt aus dem Konflikt gehen, was aber keinesfalls schon entschieden ist. Es könnte auch zu einer Schwächung des Militärs kommen, entscheiden wird das die türkische Bevölkerung. Aber obwohl die Türkei erstmal aus dem Irak abgezogen ist, kann es jederzeit zu einem neuen Einmarsch kommen. Einige Experten rechnen nach der Schneeschmelze mit einen neuen Einmarsch, andere sind der Meinung das es damit noch auf sich warten lassen wird. Auf jedenfall war das nicht der erste (der 25ste) und wird nicht der letzte Einmarsch der Türkei in den Nordirak sein. Solange der Kurdenkonflikt nicht politisch (unter Einbeziehung der PKK) gelöst ist, wird es immer wieder zu solchen Operationen kommen. Dazu kommt das die Türkei ihre Militärpräsenz im Irak weiter ausbaut. Bisher gab es 4 Stützpunkte der Türkei auf irakischen Gebiet, nach dem Einmarsch gibt es 11. Der Iran, der selbst ein massives Problem mit der in den letzten Jahren stark gewachsenen PKK-Schwesterpartei PAJK hat, schlägt derweil ein Militärbündnis zwischen Türkei, Irak und Iran gegen die Kurden vor ( http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/ausland/847580.html) und bereitet auch eine Militäroffensive gegen Stellungen der PAJK im Grenzgebiet vor. Die Guerilla der PAJK hat den verhassten Revolutionswächtern in den letzten 2 Jahren starke Verluste zugefügt und damit in der kurdischen Bevölkerung des Irans an Zustimmung gewonnen. Insofern bleibt die Region weiter sehr instabil und die kurdische Befreiungsbewegung wird weiterhin auf die internationale Solidarität aller linken und fortschrittlichen Kräfte angewiesen sein. Kein Grund zur Entwarnung also. Wir werden dieses Jahr warscheinlich noch oft von Kurdistan und der PKK hören. Höchste Eisenbahn für die radikale Linke in Europa also eine eigenständige Positionierung zu finden, die weder den Befreiungsnationalismus der PKK einseitig abfeiert, noch sich einer Positionierung in diesem Konflikt verweigert.



Erklärung der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans) ( http://de.wikipedia.org/wiki/Koma_Civakên_Kurdistan)

KCK: Niederlage der türkischen Armee

Der Exekutivrat der KCK hat in seiner ersten Bewertung über die türkische Militärinvasion nach deren Beendigung erklärt, die türkische Armee habe eine schwere Niederlage gegen die Guerilla erlitten. Dennoch seien noch umfassendere Angriffe nach wie vor auf der Tagesordnung.

„Die türkische Armee hat im Rahmen der am 21. Februarmorgen begonnen Militärinvasion in die Medya-Verteidigungsgebiete über Angriffe von vier Seiten aus versucht, zu Resultaten zu kommen. Von drei Seiten aus wurde der Zap und Cemco, wo sich das HPG-Hauptquartier befindet, angepeilt, ein vierter Arm sollte vom Basya-Tal aus weiterkommen. Aber diese Einheiten sind an einigen Stellen nicht weiter als zwei Kilometer von der Grenzlinie gekommen und es fanden zwischen dem 21. und 27. Februar heftige Gefechte mit den Volksverteidigungskräften statt. Bei den sieben Tage währenden Auseinandersetzungen, die Tag und Nacht in Form von gegenseitigen Angriffen auf verschiedenem Niveau stattfanden, wurden die Kräfte der türkischen Armee kontinuierlich durch eine intensive Bombardierung vom Boden und aus der Luft unterstützt. Dabei wurden modernste Technik und die am weitesten entwickelte Waffentechnologie dieses Zeitalters eingesetzt. Dennoch gelang es der türkischen Armee nicht vorwärts zu kommen und aufgrund der Gefechte und der Wetterbedingungen erlitt sie schwere Verluste. Desweiteren hat die türkische Armee in dieser Zeit Luftangriffe auf verschiedene Gebiete durchgeführt, bei denen unsere Kräfte keinerlei Verluste erlitten. Die in den türkischen Medien erschienenen Meldungen über Bodenoperationen in Haftanin und Xakurke sind vollkommen frei erfunden.

Die beiden Brigaden an der vordersten Front, die angesichts des Widerstandes der Guerilla einen schweren Schlag und Schock erlitten, wurden am dritten Tag ausgewechselt. Die türkische Armee wollte mit neuen Kräften weitermarschieren. Dagegen unternahm die Guerilla in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar einen umfassenden Angriff, der zu schweren Verlusten der Kräfte der türkischen Armee und einer Bewegungsunfähigkeit führte. Am Morgen des 28. Februar gab die türkische Armee den Angriff auf und zog ihre Kräfte eine Etappe zurück. Gleichzeitig unternahm die Guerilla einen Gegenschlag von zehn Seiten aus, woraufhin die Armee ihre Kräfte ganz aus dem Einflussgebiet der Guerilla abzog.“

Dieser Angriff auf die Befreiungsbewegung Kurdistans und das kurdische Volk sei ein erster Schritt eines umfassenden Konzepts gewesen, so die KCK: „Wenn dieser erster Angriff auf das Hauptquartier der HPG Erfolg gehabt hätte, wären die bereitgestellten Truppen in Bewegung versetzt und die Gebiete Haftanin und Xakurke besetzt worden. Somit wäre der Plan, eine Pufferzone zu errichten, frühzeitig umgesetzt worden und die türkische Armee hätte gleich zu Beginn des Jahres 2008 an moralischer und strategischer Überlegenheit gegenüber der Guerilla gewonnen. Aber dem Kräfteungleichgewicht zum Trotz wurde Dank der Willensstärke, des Mutes, der Selbstlosigkeit und der kreativen taktischen Fähigkeit der Guerilla die türkische Armee in eine große Niederlage geführt.“

Es handele sich möglicherweise um die härteste Niederlage, die die türkische Armee in dem 25 Jahre währenden Krieg erlitten habe, was für die Guerilla in Bezug auf Initiative und Moral den Vorteil großer Überlegenheit bedeute. „In diesem Sinne hat der große Erfolg der Guerilla trotz aller schwerer Bedingungen dem Plan des türkischen Staates, das Jahr 2008 zum Vernichtungsprozess für das kurdische Volk zu machen, einen ernsten Schlag versetzt.“

Weiter heißt es in der Erklärung: „Der türkische Generalstab hat die schlimme Situation, in die seine Truppen geraten waren, frühzeitig erkannt und zunächst versucht, diese zu überwinden, indem er die psychisch angeschlagenen Kräfte ausgetauscht hat. Als er gesehen hat, dass dies keine Lösung ist und die neu eingesetzten Kräfte den gleichen Weg gehen, hat er sofort den Rückzug beschlossen. Es handelt sich also nicht, wie in einigen Medien dargestellt wurde, um einen Beschluss auf Druck von außen, sondern mehr um etwas, das die militärische Logik erforderte. Das bedeutet allerdings nicht, dass die türkische Armee von ihren Kriegsplänen absieht. Wahrscheinlich werden sie versuchen, von neuem mit anderen Taktiken Offensiven zu starten. Es kann sogar sein, dass sie diese Niederlage und den Rückzug in ein taktisches Täuschungsmanöver verwandeln und das Vakuum zu füllen versuchen, indem sie ihre nach wie vor bereit stehenden Kräfte sofort vom Boden aus die Gebiete Haftanin und Xakurke angreifen lassen und gegen die gesamten Medya-Verteidigungsgebiete Luftangriffe durchführen. Aber was auch immer die türkische Armee künftig unternehmen wird, die Niederlage vom Zap wird sie lange Zeit nicht überwinden können.“

Die Guerilla habe in der Praxis des neun Tage andauernden Krieges ein weiteres Mal ihre Unbesiegbarkeit bewiesen. „Die Erklärung des türkischen Generalstabs zum Rückzug wird nicht ausreichen, um die Niederlage der türkischen Armee zu verbergen, denn die Erklärung besteht außer dem Satz „Der Rückzug hat ausschließlich aus militärischen Gründen stattgefunden“ von Anfang bis Ende nur lächerlichen Worten, die mit der Wahrheit nichts zu tun haben. Solche unrealistischen Angaben sind gleichzeitig eine Beleidigung der Öffentlichkeit der Türkei und des türkischen Volkes.

Letztlich hat diese Kriegspraxis ein weiteres Mal deutlich gemacht, dass mit Militäroperationen und gewalttätigen Methoden keine Ergebnisse zu erzielen sind. Es ist offensichtlich gewordenen, dass die Strategie des türkischen Staates, die Befreiungsguerilla Kurdistans auszuschalten und unter Einsatz militärischer Kraft Einfluss über Südkurdistan zu gewinnen, keine leicht umsetzbare Strategie ist. Jetzt ist vielleicht klarer geworden, dass ein Beharren des türkischen Staates auf dieser Strategie zu einem Krieg mit dem kurdischen Volk führt, der Jahrzehnte andauern und damit zu einem Verlust von Jahrzehnten und Zehntausenden, vielleicht auch Hunderttausenden Menschenleben führen kann. Deshalb betonen wir nochmals: Der türkische Staat muss davon absehen, die kurdische Frage mit gewalttätigen Methoden zu lösen und sollte über die Annahme der Lösungsvorschläge unseres Vorsitzenden eine Entwicklung zulassen.

Das ist nur über eine Konfrontation des türkischen Staates mit seiner eigenen Realität und Zugeständnisse möglich. Ohne eine Berücksichtigung des Willens des kurdischen Volkes ist es nicht möglich. Eine gesellschaftliche Versöhnung verläuft über eine gegenseitige Anerkennung und Respektierung. Zunächst muss der türkische Staat und seine Führung dies erkennen. Weiterhin ist offensichtlich, dass alle Parteien, Institutionen und Persönlichkeiten in der Türkei, die für Demokratie, Frieden und Geschwisterlichkeit eintreten, in einflussreicherer Form eingreifen und kämpfen müssen.

Der türkische Staat wird die Angriffe auf Kurdistan und die Pläne einer teilweisen Besatzung des Südens nicht aufgeben. Um dieses Konzept zu brechen, müssen alle Organisationen, Institutionen und politische Kreise Kurdistans basierend auf dem jüngsten Erfolg der Guerilla in einen aktiven diplomatischen Prozess treten.“

Bei den Gefechten seien insgesamt neun Guerillakämpfer gefallen, so die KCK. Da die Gefahr aber noch nicht überwunden sei, müssten die Protestaktionen in Kurdistan und im Ausland den gesamten März über weiterlaufen. „Um nicht immer erst in Bewegung zu treten, wenn die Angriffe angefangen haben, sondern um sie bereits jetzt zu verhindern, müssen Aktivitäten stattfinden, mit denen die Proteste zum Ausdruck gebracht und die Öffentlichkeit sensibilisiert wird.“

Quelle: ANF, 01.03.2008, ISKU


Übersetzung aus dem Türkischen
ISKU | Informationsstelle Kurdistan

Junge Welt-Artikel:

Sieg der kurdischen Guerilla

Von Nick Brauns: Türkische Armee auf dem Rückzug aus dem Nordirak.

Kriegsziele nicht erreicht

Geschlagen hat die türkische Armee eine Woche nach ihrem Einmarsch in den Nord­irak den Rückzug angetreten. Zahlreiche Militärfahrzeuge überquerten Freitag morgen die Grenze zur Türkei. Die von der Armeeführung verkündeten Ziele, die Präsenz der Arbeiterpartei Kurdistans PKK im Nordirak zu beenden und deren Führung auszuschalten, sind am Widerstand der Guerilla sowie dem Winterwetter gescheitert.

Insbesondere der Abschuß eines Kampfhubschraubers sowie die pausenlosen Schläge der Guerilla gegen die Bodentruppen hätten dazu geführt, daß die türkische Armee ihre Angriffe einstellen mußte, bewertete der von der Türkei meistgesuchte PKK-Führungskader, Murat Karayilan, das Scheitern der türkischen Invasion im kurdischen Fernsehsender Roj TV. »Sie haben Verluste gehabt, die Moral liegt am Boden«. Die türkische Armee sei hinter der Grenze kaum zwei Kilometer vorwärtsgekommen. Von über 100 getöteten türkischen Soldaten seien viele im Schnee erfroren. Auf ihrer Website sprach die Guerilla von fünf während des Krieges gefallenen Guerillakämpfern.

Der türkische Generalstab bezifferte die eigenen Verluste in einer Erklärung zum Abschluß der Bodenoffensive mit 27, während 240 Guerillakämpfer getötet und deren Camps zerstört worden seien. Der PKK sei gezeigt worden, »daß der Nordirak für sie keine sichere Region ist«. Die Armeeführung behielt sich weitere grenzüberschreitende Operationen ausdrücklich vor. Beobachter rechnen daher mit einer neuen Bodenoffensive gegen die PKK nach der Schneeschmelze. Die regierungsnahe türkische Tageszeitung Zaman meldete am Freitag unter Berufung auf Sicherheitskreise, die Armee wolle elf Militärstützpunkte auf irakischem Territorium errichten, um durch eine Pufferzone das Einsickern von PKK-Kämpfern in die Türkei zu verhindern. Während der letzten Tage hatte die Bevölkerung der irakisch-kurdischen Kleinstadt Bermerni durch Menschenketten das Ausrücken von Kampfpanzern verhindert.
 http://www.jungewelt.de/2008/03-01/053.php


weiter Indyartikel zu dem Thema:

Razzia im kurdischen Verein in Kassel
 http://de.indymedia.org/2008/02/209135.shtml

Berlin: Über tausend gegen Krieg in Kurdistan:
 http://de.indymedia.org/2008/02/209095.shtml

Krieg in Südkurdistan // Proteste:
 http://de.indymedia.org/2008/02/208949.shtml


Analyse der ARAB:
 http://arab.antifa.de/index.php/content/view/133/1/

Immer aktuelle News aus Kurdistan:
 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/isku
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Ergänzungen

Linke Gruppen...

berliner 03.03.2008 - 21:02
"Auffällig war das es so gut wie keine Gruppe aus der deutschen Linken gab die sich mit dem Konflikt beschäftigte"
Auf den Demos waren doch auch immer genug Antifas. Dass nicht jedes Grüppchen ihren eigenen Solidaritätstext veröffentlicht, ist doch zu befürworten.

Die Quellen sind ein Witz

Anti Antiimp 04.03.2008 - 00:00
Der Artikel ist ja wohl ganz schlecht zusammengeschustert worden. Allein die Quellen sind ein Witz. Der Kram der jungen Welt schreibt Nikolaus Brauns aka Nick Bruans. Der ist nicht nur Wasserträger bei der PDS (Die Linke), sondern darüber hinaus Publiziert er noch mit Leuten vom Initiativ e.V. (10 Euro für den Irakischen Widerstand) "Schriften" in denen der Islamistische Widerstand abgefeiert wird. Wer das als "neutral" betrachtet hat scheinbar so viel Ahnung von linker Politik, wie die PKK von Emanzipation !

 http://de.indymedia.org/2004/04/80969.shtml?c=on#c237597
 http://www.ndrtv.de/cgi/pan_video/video/vs/20031211_214400_tv_panorama_2145_irak.rm
 http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2003/t_cid-2904624_.html
 http://jungle-world.com/seiten/2004/39/3975.php
 http://www.amazon.de/s?ie=UTF8&rh=n%3A186606%2Cp_27%3ADimitri%20Tsalos&page=1

Kurdendemonstration in Istanbul aufgelöst

crossposting 04.03.2008 - 00:19
Mit dem Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken hat die Polizei in Istanbul eine Portestkundgebung gegen den Einmarsch türkischer Truppen in die autonome irakische Region Kurdistan aufgelöst. Mehrere hundert Demonstranten skandierten Sprechchöre, in denen Ministerpräsiden Erdogan als Mörder bezeichnet und die in der Türkei verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK gefeiert wurde.

Der türkische Generalstab hatte die Offensive gegen die PKK-Kämpfer im Nordirak am Freitag für beendet erklärt. Nach Angaben der Streitkräfte wurden 240 Rebellen getötet. Die eigenen Verluste bezifferte die Armee auf 27 Soldaten. Die PKK sprach von 130 getöteten türkischen Soldaten und 5 toten Rebellen.

Kurdistan

Info 04.03.2008 - 13:34
Kurdistan bezeichnet kein Staat, was auch nirgendwo im Text behauptet wird, sondern ein Siedlungsgebiet das sich über die Staaten Türkei, Syrien, Irak und Iran erstreckt. Bayern existiert ja auch obwohl es kein Staat ist. Im übrigen fordert die PKK schon seit Ende der 90er Jahre keinen eigenen Staat, sondern kämpft für eine weitreichende Autonomie innerhalb bestehende Staatsgrenzen.


Wikipedia über Kurdistan:
 http://de.wikipedia.org/wiki/Kurdistan

Tickermeldung

Verlinker 04.03.2008 - 14:01
Türkei wird grenzüberschreitende Operationen gegen kurdische Extremisten fortsetzen
04/03/2008 - ANKARA, (RIA Novosti).

Die türkische Armee wird Operationen, darunter auch grenzüberschreitende, gegen die kurdischen Extremisten fortsetzen.

Das kündigte der Generalstabschef der türkischen Streitkräfte, Armeegeneral Jasar Büyükanit, am Montag in Ankara an. "Die Operationen sind noch nicht zu Ende. Wir haben den Terroristen noch einige Lehren zu erteilen", sagte der Militär nach Angaben des Fernsehsenders NTV.

Am vergangenen Freitag hatte der Generalstab die Einstellung einer Operation im Norden des Irak gegen Extremisten der separatistischen Kurdischen Arbeiterpartei und den Abzug der türkischen Truppen aus dem Irak bekannt gegeben. Offiziellen Angaben zufolge wurden während der Operation 240 kurdische Extremisten getötet. Die türkische Armee habe 27 Mann an Toten verloren, hieß es

Polizeiangriffe bei Protesten in der Türkei

isku 04.03.2008 - 16:41
Kurden in Kurdistan und der Türkei haben am Wochenende erneut Protestaktionen gegen die türkische Invasion durchgeführt. Die staatlichen Kräfte, die offenbar die Niederlage der türkischen Armee nicht verkraften konnten, griffen die Teilnehmer in mehreren Städten an. Eine Vielzahl von Menschen wurde festgenommen.

In Amed/Diyarbakir protestierten Tausende in weißen Leichentüchern gegen den Krieg, in Agri, Batman, Istanbul und Mersin demonstrierten Zehntausende zu den Parolen „Mörder Erdogan – Heuchler Erdogan“, „Wir leben für den Krieg – wir sterben für den Frieden“, „Stoppt den Krieg“, „PKK ist das Volk und das Volk ist hier“, „Sterben und töten sind keine Lösung, die Lösung lauten leben und leben lassen“ und „Edi bes e“.

Quelle: ÖP, 03.03.2008, ISKU

Protestwochenende in Europa

ISKU 04.03.2008 - 16:56
Die Proteste gegen die Invasion der türkischen Armee in Südkurdistan und gegen jederzeit mögliche weitere Militäroperationen reißen nicht ab. Am Wochenende gingen erneut Kurden in Bonn, Dortmund, Freiburg, Frankfurt, Kassel, Leipzig, Mannheim, Münster, München, Saarbrücken, Stuttgart, Ulm Zürich, Paris, Rennes, Toulouse, Bordeaux, Grenoble, Den Haag, London, Athen und San Francisco auf die Straßen und forderten eine friedliche Lösung der kurdischen Frage. Vielfach wurde auch der Erfolg der kurdischen Guerilla gefeiert.

Quelle: ÖP, 03.03.2008, ISKU

Büyükanıt: Kaum wer übrig im Zap

ISKU 04.03.2008 - 17:36
In einem Pressegespräch mit ausgewählten Medienvertretern hat der türkische Generalstabschef Yasar Büyükanit erklärt, von 300 im Zap-Gebiet befindlichen Guerillakämpfern seien 240 getötet worden. Die Militäroperation sei sehr erfolgreich verlaufen, die Verluste der PKK seien eigentlich noch viel höher, es handele sich lediglich um eine Schätzung. Dass der Rückzug der Armee als Misserfolg der Operation betrachtet werde, sei Schuld der Medien, die die Ziele des Militärs aufgebauscht hätten. Weder die USA noch der Widerstand der Guerilla hätten auch nur das Geringste mit der Beendigung der Operation zu tun, falls dieses bewiesen würde, werde er seine Uniform ausziehen.

Selbstverständlich sei die Angelegenheit mit einer Bodenoperation nicht zu beenden, bei Bedarf könne auch eine neue Operation durchgeführt werden.

Quelle: ANF, 03.03.2008, ISKU

Tausende Frauen leiten 8. März ein

ISKU 04.03.2008 - 17:40


In Urfa-Suruc haben Tausende Frauen aus allen Teilen der Türkei und Kurdistans aus Anlass des internationalen Frauentags am 8. März unter dem Motto „Schluss mit Krieg, Gewalt, Identitätslosigkeit, wir sagen edi bes e – es reicht!“ demonstriert. An der Kundgebung nahmen auch die DTP-Vorsitzende Emine Ayna, als Verteidigerin von Abdullah Öcalan Rechtsanwältin Hatice Korkut sowie die SDP-Vorsitzende Filiz Kocali teil.

Während die Frauen unter Parolenrufen auf den Beginn der Demonstration warteten, wollten wie an jedem 8. März wieder Männer auf den Platz kommen. Als sie sich den Frauen näherten, protestierten diese. Über Lautsprecher wurde mehrmals die Ansage wiederholt, dass Männer sich vom Kundgebungsort fernzuhalten hätten. Trotzdem ließen sie sich nicht vertreiben, versuchten mit Parolenrufen auf ihre eigene Art, ein Beispiel an Solidarität mit Frauen zu geben und liefen schließlich im hinteren Teil des Demonstrationszuges mit. Die Demonstration wurde von türkischer, kurdischer und armenischer Musik begleitet.

Quelle: ÖP, 03.03.2008, ISKU

Frauen protestieren in Kandil

ISKU 04.03.2008 - 17:41
Knapp 100 Frauen haben mit einer Kundgebung in Kandil gegen die Militäroperation der türkischen Armee protestiert. Im Namen der Frauen aus vier Dörfern wurde eine Erklärung verlesen: „Wir als Frauen aus Kandil, die am meisten unter den Luftangriffen der türkischen Armee leiden mussten, rufen alle kurdischen Frauen und die internationale Öffentlichkeit zum Kampf gegen die türkische Besatzung auf. Bei diesen Angriffen ist unsere Freundin Ayse Ibrahim ums Leben gekommen, Suzan Mesir verlor ihre Beine. Familien wurden auseinander gerissen und zur Flucht gezwungen, das größte Leid dabei erleben wieder Frauen.“

Quelle: ANF, 03.03.2008, ISKU

Peinlichste Operation aller Zeiten

ISKU 04.03.2008 - 17:44
Die PKK-Guerilla HPG (Volksverteidigungskräfte) haben eine Bilanz der türkischen Invasion in Südkurdistan veröffentlicht. Demnach sind 125 Soldaten ums Leben gekommen, Hunderte wurden verletzt. Es handele sich um die „peinlichste, erbärmlichste und ergebnisloseste Invasion aller Zeiten“. Die Guerilla habe außerdem eine Vielzahl von Waffen und Munition erobert. Bei den Gefechten seien auch neun Guerillakämpfer ums Leben gekommen.

Quelle: ÖP, 03.03.2008, ISKU

‘Edi bese’-Alarm bei der Polizei

ISKU 04.03.2008 - 17:51
Während die Protestaktivitäten gegen den Besatzungsversuch Südkurdistans durch die türkische Armee andauern, bereitet sich die Polizei auf strenge Sicherheitsvorkehrungen im Vorfeld von Newroz vor und macht sich Gedanken über die Ausbreitung der laufenden Massendemonstrationen und der brennenden Autos in den Städten.

Zu diesem Zweck fand in Antalya eine Sitzung der Chefs der Antiterrorpolizei aus 36 „kritischen“ Städten und Provinzen wie Ankara, İstanbul, İzmir, Adana, Antalya, Mersin, Konya sowie Diyarbakır, Batman, Van, Şırnak, Hakkâri und Dersim statt. Diskutiert wurde dabei die zu erwartende Ausbreitung der Aktivitäten. Diese würden von der DTP gesteuert, weshalb auch Maßnahmen gegen die Partei erörtert wurden. Ein weiteres Thema waren Schutzmaßnahmen für Gebäude der AKP und der MHP sowie öffentlicher Einrichtungen.

Quelle: ANF, 03.03.2008, ISKU

Korrektur

Canroz Dersimij 05.03.2008 - 16:32
Die HPG (Volksverteidigungskräfte) berichten von neun gefallenen Guerillakämpfer/innen, nicht von fünf.

Gruß und danke für den Bericht

Noch eine Korrektur

Canroz Dersimij 05.03.2008 - 16:54
Heute bin ich mal penibel. Es heißt PJAK, nicht PAJK :-)

zwei aktuelle interviews

internationalist 07.03.2008 - 12:34
grenzenlos sendung februar
freies radio bermudafunk rhein-neckar

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zwei aktuelle interviews zur lage
mit Yekom und Brigitte Kiechle

wiederholungs sendetermine

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