Skandal in Leipziger Kunsttempel

r.mutt 02.03.2008 12:55 Themen: Kultur
Gunter Sachs gilt als Prototyp eines sorgenfreien Lebemannes: Industriellenerbe, Jetsetter der ersten Stunde, als Playboy verrufen, einst mit Brigitte Bardot verheiratet, ein Liebling der Boulevardmedien. In Leipzig erhält der inzwischen 75-Jährige nun eine Retrospektive in einem renommierten städtischen Kunstmuseum. Ein Skandal in mehrfacher Hinsicht.
Über das Museum der bildenden Künste in Leipzig heißt es bei Wikipedia: "Es beherbergt eine der ältesten, größten und wertvollsten bürgerlichen Kunstsammlungen Deutschlands." Es handelt sich also um ein renommiertes Haus. Das Museum residiert in einem rund 75 Millionen Euro teuren Neubau, es produziert immense Betriebskosten, verfügt jedoch kaum über Geld für Ankaufe und Sonderausstellungen.

In Zeiten hoffnungslos verschuldeter Etats interessiert es Stadträte, denen es ohnehin längst an kultureller Bildung mangelt, wenig, ob städtische Museen gute, kritische Arbeit leisten. Sie interessiert nur, ob sich die Besucherzahlen und Einnahmen optimieren lassen. In Leipzig führt das zu paradoxen Situationen. Das Museum der bildenden Künste steht Unternehmen wie BMW und DHL zu Spottpreisen für Betriebsfeiern zur Verfügung. Es richtet Ausstellungsreihen und -räume für Privatsammlungen ein. Sonderausstellungen geraten zu Werbeträgern: Hans Hartung, sponsored by Deutsche Bank. Auf der Strecke bleibt Ansehen, Bedeutung und letztlich die Existenzberechtigung. Museen sind weder Litfasssäulen noch mietbare Mehrzweckhallen. Sie sind Schutzräume für Güter, welche einen Wert besitzen, der jenseits kapitalistischen Denkens besteht. Lassen sie davon ab, so machen sie sich selbst überflüssig.

Nun hat der Ausverkauf in Leipzig eine weitere Dimension angenommen. Gunter Sachs, bekannt aus den Boulevardmedien als Prototyp des Playboys, erhält den gesamten Sonderausstellungsbereich, knapp 2000 Quadratmeter Fläche, um seine eigenen Fotos von leicht- bis unbekleideten Mädchen, seine Filmchen, seine Motorräder, den Inhalt seiner Fotoalben, zahlreiche Porträts, die ihn zur Ikone stilisieren, sowie einige Werke seiner Kunstsammlung zu zeigen. Kritisch begleitet wird die Ausstellung nicht, Sachs hatte völlig freie Hand bei der Gestaltung. Das eigentlich finanzklamme Museum bezahlte dem Multimillionär dennoch Transport, Versicherung und einiges mehr. Gezeigt wird beispielsweise eine Kopie von Andy Warhols "Superman". Sachs besaß das Original, verkaufte es jedoch 2004 für den Rekordpreis von rund 25 Millionen Dollar. Der 75-Jährige behandelt Kunst scheinbar selbst wie Aktien. Sein Pressesprecher erklärt dennoch dreist, Sachs schaue mit Unverständnis auf den heutigen Kunstmarkt.

Dass die Ausstellung mit dem schlüpfrigen Titel "Die Kunst ist weiblich ..." in dieser Form überhaupt in einem städtischen Kunstmuseum stattfindet, ist für sich bereits Skandal genug. Doch der PR- und Medienapparat, der flankierend bemüht wird, gibt weiteren Grund zum Protest. Die Ausstellung wird von Publikationen begleitet, in denen eindeutig und wissentlich Unwahrheiten verbreitet werden. So darf Sachs behaupten, er habe 1972 in seiner Hamburger Galerie "die erste Warhol-Ausstellung auf unserem Kontinent" eröffnet. In Wirklichkeit dagegen war Warhol bereits seit 1964 etliche Male in Einzelausstellung in Europa zu sehen, in Museen wie in Galerien. Der Kunsthistoriker Wolgang Strack konfrontierte den Museumdirektor Hans-Werner Schmidt mit diesem Faktum. Doch der Direktor wimmelte den Experten flapsig ab. Offensichtlich genießt der Opel-Enkel Gunter Sachs in dem Kunsttempel Narrenfreiheit. Inzwischen machen sich selbst Museumsmitarbeiter nicht mehr die Mühe, ihren Unmut über diese Ausstellung zurückzuhalten. Vergeblich, ihre Kritik prallt an der Chefetage ab.

Markant an der Geschichte ist auch die überwiegend positive Medienresonanz. Es klingt geradezu nach einer Verschwörungstheorie, doch Sachs verfügt schlicht und einfach über vorzügliche Kontakte in Chefredaktionen. Die einzige lokale Tageszeitung vor Ort, die Leipziger Volkszeitung, lässt ihre Artikel und Fotos über die Ausstellung von Sachs' Pressestelle absegnen, bevor sie erscheinen. Der Chefredakteur speiste nach der Vernissage mit Sachs und Ehrengästen, darunter Mario Adorf und Günter Netzer, im Edelrestaurant Auerbachs Keller. Anders als üblich, war die Vernissage nicht öffentlich, Einlass nur mit Einladung.

Auf Kosten der Steuerzahler erhält so ein steinreicher Altplayboy, einst Ehemann von Brigitte Bardot, eine exquisite Gelegenheit, sein Image zu polieren und seine Kunstsammlung aufzuwerten. Von außen betrachtet ein unfassbarer Vorgang!
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Ergänzungen

kritische Ausstellungspraxis

skeptiker 02.03.2008 - 19:44
Ich verstehe die vorangegangenen "Ergänzungen" nicht. Wenn es stimmt, dass dieses Museum in Leipzig auf kritische Ausstellungspraxis verzichtet und statt dessen den Renommiergelüsten eines Möchtegernkünstlers nachkommt, dann ist das durchaus ein Skandal.

Leipzig ist eine Stadt, in der darüber debattiert wird, ob sie das Marx-Relief der Uni noch zeigen darf oder auf der Halde entsorgen muss. Das Relief wird nun an den Innenstadtrand abgeschoben und erhält einen kritischen Kommentar. Vorschlag: Das Relief unkommentiert lassen, Sachs kommentieren.

Das mit der Zeitung empfinde ich ebenfalls als ungeheuerlich. Hofberichterstattung ziemt sich weder bei Politikern noch bei Multimillionären. Freiwillige Zensur ist ein Armutszeugnis. Insofern hat der Bericht schon seine Berechtigung.

Der Kaiser ist nackt

Adelheid 02.03.2008 - 23:44
Lasst sie uns gleich wieder abbauen - Der Kaiser ist nackt!

Statt der selbsternannten VIP's hätten die tausenden Hartz-IV-Empfänger der Stadt Leipzig bei der Ausstellungseröffnung anwesend sein müssen. Sie hätten sehen können, was man alles erreichen kann, wenn man nicht arbeitet...

Die Ausstellung ist die Show eines Menschen, der Geld, aber kein Können hat. Aus den Fotos grüßen nakte Hohlkörper. Weder der Fotograph ist zu spüren, noch eine Beziehung zwischen Fotograph und Modell. Auch das Modell strahlt nichts aus - Leere, eine Ansammlung von bunten Pixeln, Nichts. Aber das verwundert auch nicht weiter. Nach eigener Aussage wählte er zum Beispiel sein Modell Tanja nach folgenden Kriterien: trotz extremer Schlankheit zeichnet sich keine Rippe ab, Arme verlaufen ohne wahrnehmbare Ellen, ebenmäßige klassische Züge, natürlicher Gang (aus dem Begleitheft zur Ausstellung). - Auf Ausstahlung kam es eindeutig nicht an.

Kunst kommt von Können. Sachs "Können" geht so weit, dass er das von anderen eingereichtete Jugendstilzimmer mit Nippes verunstaltet und mit Büchern, denen man auch aus einiger Entfernung ansehen kann, dass sie nie gelesen wurden.

Hier feiert sich die Dekadenz - zum Beispiel mit Bildern aus dem Club Dracula in St. Moritz. Sachs findet nächtliche Rodeltouren Ende der 1960'er Jahre so wichtig, dass er sie im Ausstellungsheft glaubt, beschreiben zu müssen. Hat die (Kunst-)Welt nichts Wichtigeres zu berichten? Diese künstliche Welt wohl nicht.

Und was dachten wohl die Herren Schmidt (Direktor des Museums) und Jung (OBM der Stadt Leipzig), als sie zweimal vor den gleichen Gästen dieselbe nichtssagende Rede redeten? Nein, liebe Herren! Es waren unter den Gästen nicht nur langstielige Blondinen! Wir haben's gemerkt! Fehlte Dr. Schmidt ggf. die Zeit, zwei Reden vorzubereiten? Nun, mit der Organisation der Ausstellungseröffnung hat er diese nicht zugebracht. Nachdem die "Vipsten" schon 18.00 Uhr erschienen, hatten die "Normal-Vips" 20.00 Uhr ihren Auftritt - mit Hindernissen. Erst kamen sie - trotz Einladung! - kaum ins Museum rein, dann waren die Kapaziäten der Gardarobe erschöpft. Wer seinen Mantel nicht anbehalten wollte, durfte gleich wieder gehen. Zu schlechter Letzt ließ man die Geladenen noch vor der Glastür stehen, obwohl im Empfangsraum noch genügend Platz war. Sie durften sich die Nase platt drücken - oder gleich wieder gehen. Nein Herr Dr. Schmidt - so geht man mit Museumsbesuchern nicht um! Hier mangelte es an Feingefühl und Respekt. Es hatte keinen Stil - insoweit passte es allerdings schon wieder zu dem zweitklassigen Werk, dass im Untergeschoss auf die Gäste wartete.

Was hat Gunter Sachs' Werk im Museum der BILDENDEN KÜNSTE zu suchen? Wer die Scheinwelt reicher Leute, für die selbst nach über vierzig Jahren eine nächtliche Rodeltour in St. Moritz bedeutsam ist, sehen möchte, der schlage irgendeine Illustrierte auf. Im Bildermuseum hat dies nichts verloren. Und für die - zum Glück vorübergehende - Einlagerung dieser Werke ist das Bildermuseum zu teuer. Oder zahlt Sachs Einlagerungsgebühren?

Zum Schluss bleibt die Frage: Warum ist gerade die nachgestellte Selbststrangulierung einer Frau das Motiv für diese Ausstellung?

Nein, diese Ausstellung wird keine Milliionen Besucher anziehen. Niemandem ist zu raten, Geld für eine Eintrittskarte auszugeben, damit sich Dekadenz und Nichtkönnen selbst feiern können.

Lasst uns diese Ausstellung sofort wieder abbauen - der Kaiser ist nackt!

Mit fremden Federn schmücken?

r.mutt 03.03.2008 - 06:24
Noch eine interessante Ergänzung. Der Museumsdirektor stellt das Zustandekommen der Ausstellung wie folgt dar: Er habe der Eröffnung des Frieder-Burda-Museums beigewohnt, dort Gunter Sachs gesehen und sich gefragt, warum dieser seine Sammlung eigentlich nicht öffentlich zeigt. Er schickte Sachs deshalb einen Brief mit Information über das Museum. Sachs sei dann nach Leipzig gekommen und die beiden Skorpione (Sternzeichen, ein Forschungsgebiet von Sachs) hätten die Ausstellung vereinbart.

Laut Wikipedia verhielt sich die Sache allerdings anders. Demnach hat die Agentur Reichelt und Brockmann die Ausstellung im Leipziger Museum platziert, gegen Vermittlungshonorar von Sachs. Zitat aus der Wikipedia-Diskussion über Gunter Sachs:

"Peter Reichelt und Ina Brockmann haben im Sommer 2006 ihre Idee einer großen Sachs-Retrospektive an Gunter Sachs und an das Museum in Leipzig herangetragen. Ein erstes persönliches Treffen in dieser Causa zwischen Sachs, Reichelt und Brockmann fand im Juni 2006 in Velden/Österreich statt. Sachs gab daraufhin Reichelt und Brockmann den Auftrag, anläßlich seines 75. Geburtstages einen repräsentativen Ausstellungsort in Deutschland zu finden. Reichelt und Brockmann kontaktierten daraufhin im Herbst 2006 den Direktor des Leipziger Museums, Hans-Werner Schmidt. Schmidt war von der Idee und dem Projekt begeistert. In den Folgemonaten fanden umfangreiche Sondierungsgespräche in Leipzig und München statt, die das Ausstellungsbüro Reichelt und Brockmann vollumfänglich organisiert hat. Daraufhin wurde zwischen Sachs und dem Museum ein Ausstellungsvertrag geschlossen. Reichelt und Brockmann erhielten im Januar 2008 für ihre erfolgreiche Arbeit zur Realisierung der Ausstellung von Gunter Sachs eine Honorierung. Dieser gesamte Vermittlungsprozeß ist durch umfangreichen Schriftverkehr zwischen Sachs, dem Museum und Reichelt und Brockmann dokumentiert."

Quelle:  http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Gunter_Sachs

Kritik der Kunst

etralooping 03.03.2008 - 20:34
Möglicherweise ist diese Ausstellung und deren Zustandekommen/Umsetzung tatsächlich grottenschlecht. Das könnte auch als solches differentiert krtisiert werden. Stattdessen wird hier die angeblich ach so autonome Kunst idealisiert (als ob nicht diese nicht schon immer auch Warencharacter gehabt hätte)

Statt sich die Gute alte Zeit zurückzuwünschen, in der die "Kunsttempel" noch von sachverständigen/stattlichen Priester-Autoritäten betreute "Schutzräume für Güter, welche einen Wert besitzen" waren deren besonderheit angeblich darin bestehe "jenseits kapitalistischen Denkens" zu liegen und die von der Institutional Critique zurecht angegriffen wurde, sollte eine moderne "Kritik der Kunst" deren wiedersprüngliche gesellschaftliche Herkunft und Funktion und damit ihren ideologischen Charakter sichtbar machen.

"Die Autonomie der Kunst ist Moment ihrer Eman­zipation von den Abhängigkeiten der vorbürger­lichen Gesellschaft, von Hof und Kirche. Die Idee der Autonomie der Kunst korrespondiert mit dem Entwurf eines autonomen Subjekts, das – dem Ideal der Aufklärung folgend – die empha­tische Selbstbestimmung meint; gleichzeitig wird die Kunst zunehmend zum einzigen Ort, an dem das autonome Subjekt sich überhaupt verwirklichen kann – als Künstler. Derart wird Autonomie zur Qualität einer geschlossenen Einheit des Kunstwerkes, wobei zur Autonomie der Kunst ihr Wahrheitsgehalt gehört, der auf Erkenntnis zielt. Hieraus leitet sich die gesamte »Ideologie des Ästhetischen« (Terry Eagleton) ab, die den Kunstbegriff und den Kunstbetrieb im bürgerlichen Zeitalter kennzeichnet.

Denn die Ästhetik der Autonomie ist nur möglich, wo sich ein eigenständiger Kunstmarkt herausbildet. Die »Zweckmäßigkeit ohne Zweck« (Kant), die als Grundsatz der Autonomie-Ästhetik gelten kann, wird im Kunstwerk dadurch gerettet, dass der gesellschaftliche Zweck der Kunst vom Werk selbst abgespalten wird; erst wo die Kunst zur Ware wird, kann sie eine Form der Auto­nomie realisieren, die paradoxerweise darin besteht, die Unabhängigkeit vom ökonomischen Markt zu deklarieren. Damit verdoppelt sich in der Kunst der von Marx beschriebene Fetischcharakter der Ware."

Roger Behrens in "Autonomes Krisengebiet" ( http://jungle-world.com/seiten/2008/06/11402.php)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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das ist reichlich dämlich

gunter sachs 02.03.2008 - 15:55
"Museen sind weder Litfasssäulen noch mietbare Mehrzweckhallen. Sie sind Schutzräume für Güter, welche einen Wert besitzen, der jenseits kapitalistischen Denkens besteht."

Bestenfalls nochmal nachdenken und dann diesen Artikel nochmal schreiben. Das abstrakte Warenverhältnis ist auch nicht so abstrakt das mensch solch einen bullshit schreiben muss. Ich begreife daher diese Passage als Witz.

na und

daniel 02.03.2008 - 17:30
verstehe nicht, was daran skandalös sein soll, dass gunter sachs ausstellungsfläche in nem museum erhält. is es weil er industriellen-erbe ist? das allein ist kein verbrechen. ist es weil er playboy ist? ist es weil er trivial ist?

das alles ist kein grund, jemandem am ausstellen zu hindern... das ist höchstens ein grund, die ausstellung nicht zu besuchen...

da kann die bürgerliche kunst (die du wohl viel zu unkritisch siehst) politisch viel gefährlicher sein (weil subtiler) als gunter sachs



oh gott

Mike 02.03.2008 - 17:50
oh gott, wie schlecht ist denn der artikel über diese ausstellung, hier wird wieder mal beweiesen, was für ein problem die Linke mit sex, freizügigkeit und freizügiger popkultur hat, sorry, das ist einfach nur lächerlich, so wie du die situation darstellst. ein museum wird halt nun einmal anders gemanagnet als eure alternativen projekte, wo ja zumahl eh immer eine fehlplanung existiert, jetzt mit dieser flachen argumentationskette kommen, das BMW und DHL diese Räume billig mieten können, ist erstens nicht bewiesen und zweitens völlig unbeachtlich, im zusammenhang mit der thematik von günter sachs....


liebe schöne Frauen als verlumpte Hippietanten...

keine Kunstkritik & bürgerlicher Standpunkt

r.mutt 04.03.2008 - 07:31
@ etralooping:
Bitte lass mir meine Sicht auf die Dinge. Sie ist mit nachprüfbaren Fakten untermauert. Ich habe versucht, nachvollziehbar zu erläutern, warum ich hier eine skandalöse Manipulation und den Missbrauch einer Institution sehe.

Wenn Du diese Argumentation nicht teilst und diese Institution ohnehin als überkommen betrachtest, ist das Dein gutes Recht. Schreibe drüber, vielleicht stimme ich Dir zu! Doch bitte verlange nicht von mir, dass ich schreibe, was Du lesen willst ("Statt ... sollte"). Ich sollte offensichtlich schreiben, was ich schrieb! "Priester-Autoritäten" wünsche ich mir nicht, der Begriff trifft den Anpruch des derzeitigen Leipziger Museumsdirektors aber wahrscheinlich ziemlich gut.

In obigem Artikel ging es mir darum, darzustellen, wie derzeit in Leipzig ein Multimillionär mit Playboy-Ansehen den Raum erhält, um ungestört sein Image aufzupolieren, sogar ganz besonderen Raum erhält. Vielleicht ist der mediale Boulevard ja das neue Opium fürs Volk und der Körper der Kult unserer Tage, ergo darf beides nun in die Tempel einziehen? Nein, Quatsch, diese Kritik kommt ohne weise Anleihen bei Marx, Adorno, Horkheimer aus.

Es geht mir schlicht darum, zu zeigen, wie dieser Opel-Enkel die Medien beeinflusst, wie er Fakten fälscht und so weiter.

Es geht mir nicht um Kunstkritik. Er legt ein nacktes Mädchen mit Schutzbrille ins Studio und fotografiert sie mit einer Highspeedkamera, während er sie mit sattblauer Farbe bewirft. Die Resultate dieses "künstlerischen" Akts hängen nun in Nachbarschaft von Cranach, Dürer und Klinger im Kunstmuseum. Man kann Cranach, Dürer, Klinger und den ganzen restlichen Kram zum Kotzen finden, aber dennoch erkennen, dass hier eine enorme Diskrepanz zu Tage tritt. Kunstkritik braucht es hier nicht.

Das von Dir angeführte Zitat gefällt mir sehr gut. Falls wir jedoch den Kunstbegriff diskutieren wollen, sollten wir dies nicht in diesem Posting tun. Der Einfachheit halber lasse ich mir hier von Dir gern ein spießbürgerliches Kunstverständnis unterstellen - auch wenn ich mich dadurch missverstanden fühle.

Weiterer Skandal um Sachs - Ausstellung

der aufklärer 04.03.2008 - 15:21
aktueller auszug aus wikipedia zu gunter sachs - diskussion...

Peter Reichelt und Ina Brockmann Initiatoren und Vermittler der Gunter Sachs-Ausstellung in Leipzig

Peter Reichelt und Ina Brockmann haben im Sommer 2006 ihre Idee einer großen Sachs-Retrospektive an Gunter Sachs und an das Museum in Leipzig herangetragen. Ein erstes persönliches Treffen in dieser Causa zwischen Sachs, Reichelt und Brockmann fand im Juni 2006 in Velden/Österreich statt. Sachs gab daraufhin Reichelt und Brockmann den Auftrag, anläßlich seines 75. Geburtstages einen repräsentativen Ausstellungsort in Deutschland zu finden. Reichelt und Brockmann kontaktierten daraufhin im Herbst 2006 den Direktor des Leipziger Museums, Hans-Werner Schmidt. Schmidt war von der Idee und dem Projekt begeistert. In den Folgemonaten fanden umfangreiche Sondierungsgespräche in Leipzig und München statt, die das Ausstellungsbüro Reichelt und Brockmann vollumfänglich organisiert hat. Daraufhin wurde zwischen Sachs und dem Museum ein Ausstellungsvertrag geschlossen. Reichelt und Brockmann erhielten im Januar 2008 für ihre erfolgreiche Arbeit zur Realisierung der Ausstellung von Gunter Sachs eine Honorierung. Dieser gesamte Vermittlungsprozeß ist durch umfangreichen Schriftverkehr zwischen Sachs, dem Museum und Reichelt und Brockmann dokumentiert.(Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von 91.89.105.31 (Diskussion • Beiträge) 00:01, 3. Mär. 2008) --Kuebi 08:51, 3. Mär. 2008 (CET)

Und das alles ist relevant, weil ...? --PeterWashington 00:49, 3. Mär. 2008 (CET)
Nicht relevant, noch nicht mal für die Diskussion. --Kuebi 08:51, 3. Mär. 2008 (CET)
IST relevant, da es sich bei der ausstellung um die erstmalige und einmalige!!!präsentation des künstlerischen lebenswerkes von gunter sachs handelt. ohne reichelt und brockmann hätte es diese ausstellung niemals gegeben!!!!ehre wem ehre gebührt!benutzer:janeb (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von 85.216.94.228 (Diskussion • Beiträge) 11:22, 4. Mär. 2008) Bitte korrekt mit --~~~~ signieren.--Kuebi 15:14, 4. Mär. 2008 (CET)
ohne reichelt und brockmann hätte es diese ausstellung niemals gegeben!!!!ehre wem ehre gebührt!: Ich sehe hier zwei Probleme. Zum einen fehlt jegliche verlässliche Quellenangabe. Die Namen Brockmann und Reichelt tauchen im Material zur Ausstellung nicht auf, bei der Pressekonferenz war nicht von ihnen die Rede etc. Zum anderen geht es hier nicht um Ehre, sondern um den Wikipedia-Eintrag zu Gunter Sachs, und für diesen Eintrag ist es nicht erstrebenswert, alle Agenturen aufzuzählen, mit denen er möglicherweise arbeitet und schon gearbeitet hat. --Pere Ubu 11:38, 4. Mär. 2008 (CET)
Ich kann Pere Ubu nur beipflichten, es handelt sich hier eindeutig um eine unzulässige Eigenwerbung, die nicht belegbar ist. Nachdem über mehrere Wochen versucht wurde, auf der Hauptseite solche POWs zu plazieren. soll nun der Umweg über die Diskussionsseite genommen werden. Und das zudem ständig ohne eine eigene Anmeldung. Insofern nicht akzeptabel und zu löschen. --Heimann68 meine antwort darauf: siehe nachfolgend: Benutzer:Andreasberlin


ein kunstskandal in leipzig

hallo pere. es ist relevant im sachs-beitrag reichelt und brockmann zu erwähnen, wenn durch die idee, vorschlag und vermittlung von reichelt und brockmann der lebenstraum von gunter sachs verwirklicht wird, einmal in einem bedeutenden! museum gezeigt zu werden und das museum in leipzig ist ein solches!, das bedeutendste museum im osten für zeitgenössische kunst...
du hast recht mit der bisher "fehlenden" quellenangabe, bzw. "tätigkeitsnachweis".die erfolgreiche, fast 2 jährige arbeit von reichelt und brockmann, wurde und wird von direktor schmidt und von gunter sachs offensichtlich aus eigennützingen gründen gegenüber der öffentlichkeit totgeschwiegen. die version, die von beiden verbreitet wird..."direktor schmidt kam auf die idee einer sachs-ausstellung und da hat direktor schmidt gunter sachs mal angeschrieben und sachs war begeistert von der einladung usw...", wie nicht nur im STERN zu lesen ist, stimmt so absolut nicht!frei erfunden! mir liegt der tatsächliche schriftverkehr zwischen sachs, reichelt und brockmann und direktor schmidt zwischen 2006 und 2008 vor. und dieser spricht eine klare sprache: ohne reichelt und brockmann keine ausstellung über das lebenswerk, keine retrospektive...nichts.es war einzig und allein die arbeit von reichelt und brockmann, sachs und schmidt von ihrer idee zu überzeugen. reichelt hat zuerst sachs mit seinem vorschlag kontaktiert. sachs teilte ihm mit, wenn überhaupt eine ausstellung, dann nur eine über sein lebenswerk zu seinem 75. geburtstag und nur an einem ort in deutschland. einmalig. da wollte er seine ganze kraft der realisierung reinstecken.sachs gab reichelt im sommer 2006 den auftrag ein solches museum für ihn zu finden.reichelt kontaktierte daraufhin direktor schmidt in leipzig, den er von einer früheren zusammenarbeit in kiel her kannte und unterbreitete ihm den vorschlag sachs' lebenswerk in seinem haus zu präsentieren.schmidt war von der idee sofort fasziniert. erste treffen fanden dann im herbst 2006 in leipzig statt, an denen der architekt von sachs, ina brockmann und direktor schmidt teilnahmen. im winter 2006 kam es zum ersten persönlichen treffen schmidt - sachs. auch sachs war von dem leipziger museum begeistert. kurze zeit später wurde der vertrag für die ausstellung gemacht.nachdem dann reichelt und brockmann für ihre erfolgreiche arbeit im frühjahr 2007 ihr honorar für ihre tätigkeit einforderten, begann das große schweigen. sachs und das museum stellten sich monatelang tot. man wollte sich offensichtlich um die zahlung des "vermittlungshonorars" drücken. nur durch einschaltung eines rechtsanwaltes wurde schließlich kurz vor klageerhebung fast ein jahr späeter ein "honorar" von gunter sachs an reichelt und brockmann im januar 2008!!!überwiesen! reichelt und brockmann haben zur eröffnung nicht einmal eine einladung nach leipzig erhalten. ging ja auch nicht, weil dann die wahrheit über die wahren hintergründe dieser ausstellung ans tageslicht gekommen wäre. so konnte sachs und schmidt am eröffnungstag der ausstellung am 1.3.2008 und vor der presse "ihre" version, ohne widerspruch von reichelt und brockmann zu erwarten, in die welt setzen. grüßeandreas p.s. stelle sehr gerne den relevanten schriftverkehr zur einsicht zur verfügung...andreas(Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von 85.216.94.228 (Diskussion • Beiträge) 13:25, 4. Mär. 2008) Bitte korrekt mit --~~~~ signieren.--Kuebi 15:16, 4. Mär. 2008 (CET)