Madrid: Nazi Meeting militant verhindert

autonomo 01.03.2008 19:24 Themen: Antifa Weltweit
Beim derzeitigen Wahlkampf in Spanien mischen leider auch faschistische Parteien mit.
Diesen Freitag (29.02) versuchten die rechtsextremen Gruppen aus dem "nationalrevolutionärem" Umfeld "Nación y Revolución" sowie "Combat España" ein Wahlkampfmeeting ("Die Preise steigen - wann steigen unsere Löhne?"). Dies wurde durch militanten Widerstand von hunderten antifaschisten Erfolgreich verhindert.
Die Erinnerung an den Mord an Carlos Palomino durch einen Nazi während der Anreise zu einer Gegendemo im November sind in Madrid noch sehr frisch, auch der Ort des Nazi Propagandameetings an diesem Freitag stachelte die Stimmung nur weiter an:
Plaza Tirso de Molina ist für den Madrider Antifaschismus einer der symbolträchtigsten Orte. Hier befindet sich der Sitz der Anarchosyndikalisten der CNT und hier werden jeden Sonntag dutzende INfostände aufgestellt - die vor zwanzig Jahren brutal von Faschisten überfallen wurden, was die sehr erfolgreichen antifaschistischen Demos am 20. November (Todestags Francos) einläutete.
Tirso de MOlina ist heute außerdem ein Viertel mit sehr hohen Migrantenanteil. Die Wahl dieses Ortes für eine Nazikundgebung war also eine unmissverständliche Provokation.

Dies wussten natürlich auch die Bullen, die von Anfang an massif vertreten waren und allen Antifaschisten den zutritt zum Platz verboten (Die Nazikundgebung war erlaubt worden...).
Gummigeschosse und heftiger Tränengasbeschuss verhinderten in den nächsten 3 Stunden zwar ein Vordringen der ca. 1000 Antifaschisten auf den umkämpften Platz, aber die Kundgebung der unter 100 Nazis wurde nach höchstens 10 Minuten von der Polizei aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Für die Nazis blieb nur der Abmarsch unter Polizeischutz. Ein bezeichnendes Bild für die derzeitigen Verhältnisse in Madrid.

Der Widerstand gegen die brutal auftretende Staatsgewalt breitete sich unterdessen auf die umliegenden Viertel aus. Lavapies und La Latina lagen in Flammen, Autos wurden als Barrikaden umfunktioniert, ein halbes Dutzend Banken wurde gesmashen (darunter eine Filiale der Deutschen Bank).

Bilanz: 7 Verhaftete, 2 Schwerverletzte (noch nicht bestätigte Gerüchte sprechen von einem Augenverlust aufgrund eines Gummigeschosses) auf Seite der Gegendemonstranten, mindestens 3 verletzte Bullen (nach der Mainstreampresse), heftiger Sachschaden. Nazis und Stadtverwaltung werden von einem zukünftigen Aufmarsch in Tirso de Molina wohl eher Absehen.

MADRID SERÁ LA TUMBA DEL FASCISMO!

CARLOS, HERMANO, NOSOTRXS NO OLVIDAMOS!




Ausführlicher Ticker zu den Gegenaktiitäten (spanisch), Bilder, Video:
 http://www.lahaine.org/index.php?p=28349

weiteres Video:
 http://www.diariosur.es/multimedia/videos/203664.html

Bilder:
 http://theplatform.nuevaradio.org/index.php?blog=4&p=652

Bericht zu einem weiteren Faschoaufmarsch (span.) an diesem Wochenende, Gegendemo und Repression, diesmal in Donosti:
 http://www.lahaine.org/index.php?p=28372
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Ergänzungen

...

autonomo 01.03.2008 - 19:42
Mittlerweile scheint sich zu bestätigen dass Zivilbullen auch 3 scharfe Schüsse in die Luft abgegeben haben.

Die 7 Gefangenen dürften Morgen vorläufig freikommen, gegen sie wird jedoch Anklage wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigung erhoben.

weiteres Video:
mms://a1037.v19048a.c19048.g.vm.akamaistream.net/7/1037/19048/v0001/telemadrid.download.akamai.com/19052/balas_200831V0.wmv

Verletzte bei Protesten gegen Rechtsextreme

http://www.ftd.de 01.03.2008 - 20:23
Bei Protesten gegen eine Wahlveranstaltung zweier rechtsextremer Parteien ist es im Zentrum Madrids zu schweren Zusammenstößen linker Jugendlicher mit der Polizei gekommen. Fünf Menschen seien verletzt worden, darunter drei Beamte, meldete der spanische Rundfunk am Samstag.

Zudem habe es sieben Festnahmen gegeben. Die Randalierer hätten die Polizisten mit Flaschen und Steinen angegriffen. Diese hätten Gummigeschosse und Tränengas eingesetzt. Zudem seien von Demonstranten Müllcontainer in Brand gesteckt und Fensterscheiben von Geschäften eingeworfen worden. Rund 200 Jugendliche aus der autonomen Szene hatten am späten Freitagabend versucht, eine Kundgebung der rechtsextremen Parteien «Nation und Revolution» und «Combat España» anlässlich der Parlamentswahlen am 9. März zu verhindern. Zu der Straßenschlacht kam es, als die Polizei die Demonstranten zurückdrängen wollte.

Zu den Fahnen

Pedder 01.03.2008 - 22:08
@ Fahnen:

Die Fahnen sind Kopien der anarchosyndikalistischen Flagge.

Faschistische Gruppen und Parteien in Spanien benutzen diese. Die erste Partei, die diese Flaggen benutze war die Falange zur Zeit der 2.Spanischen Republik.

Links zur CNT-IAA Madrid

Name 03.03.2008 - 00:23
Presseerklärung der Lokalföderation der CNT-IAA Madrid
 http://www.cnt.es/noticia.php?id=3722

Links zur CNT Madrid:
 http://cntmadridcons.blogspot.com,
 http://www.cnt.es/correos-madrid,
 http://www.cnt.es/sovmadrid,
 http://www.cnt.es/latiradepapel

Confederación Nacional del Trabajo (CNT_IAA)
 http://cnt.es

Flugblatt gegen den Faschistenaufmarsch:
 http://www.cnt.es/sovmadrid/textos/cartel_antifascista_cnt_madrid.pdf

Internationale Arbeiter/innen-Assoziation (IAA)
 http://www.iwa-ait.org

Mehr Infos über Anarchosyndikalismus:
 http://anarchosyndikalsmus.org

Zum Verlauf der Ereignisse am Fr und Sa

Partisana 03.03.2008 - 14:06
Noch zum Verlauf der Ereignisse:

Die Polizei hat das Gebäude, in demm sich die CNT befindet, abgeriegelt und weder Leute rein noch rau gelassen, also auch die nicht, die zur Gegendemo wollten.

Um Punkt 20:30, Uhrzeit für die die Gegendemo ausgerufen wurde, begann die Polizei Tränengas und Gummigeschosse einzusetzen, ohne dass auch nur irgendeine Agression der Antifschisten vorausgegangen war. Daraufhin wurden Barrikaden errichtet und angezündet. Die Straßenschlacht dauerte mehrer Stunden. Es gab unzählige Verletzte (leider keine ofiziellen Angaben), aber ich habe viele Leute mit blutenden Wunden gesehen.

Am Plaza de Lavapiés wurde eine Filiale der BBVA massiv beschädigt, alle Scheiben zerstört, die Inneneinrichtung inklusive der Rechner malträtiert und letztlich die Filiala angezündet. Die Polizei hat dann gelöscht.

Nachdem sich die Leute in sehr kleine Grüppchen zersplittert hatten und die Polizei auch von der anderen Seite (Glorieta Embajadores) nach Lavapiés hochkam, haben sich die Leute zerstreut und teilweise in Bars abgewartet, bis die Polizei abzieht.

Noch in der Nacht haben Polizei und Straßenreinigung alles aufgeräumt und gesäubert (sehr krass wie schnell das geht hier in Madrid).

Am Samstag gab es eine weitere Demo gegen den massiven und brutalen Gewalteinsatz und den Faschismus in Madrid, auch diese war ilegal. Es gab aber keine nenenswerten Auseinandersetzungen mit der Polizei, was wohl auch daran lag, weil die Demo nach Sol (dem komerziellen und tuoristischen Zentrum Madrids) zog und die Polizei dort nicht Tränengas einsetzen kann. Allerdings gab es einige Faschisten, die sich neben die Polizei gestellt haben und die Antifschisten beschimpften.

verletzter

autonomo 03.03.2008 - 22:49
Der Verlust eines Auges durch einen Direkttreffer eines Gummigeschosses war leider kein Gerücht...
Viel Stärke den Verletzten!!

NO PASARÁN!

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Fahnen — Blub

flagge — aus holland

madrid — egal

@egal — -

improvisierter schutz... verletzungen — alerta antifascista