Leipziger Osten: Nazis drehen am Rad

l'antifa 28.02.2008 15:13 Themen: Antifa
Der Leipziger Osten hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten zu einem regen Aktionsfeld lokaler Nazis entwickelt. Drumherum: eine Mischszene aus Rechten und Fußball“fans“ aus dem LOK-Umfeld.
(Erstveröffentlichung für Indymedia)

In der letzten Zeit häuften sich Übergriffe durch organisierte Nazis in den Stadtteilen Reudnitz, Anger-Crottendorf und Stötteritz. Besonders ins Blickfeld geriet dabei ein Haus in der Holsteinstraße, dass von mehreren studentischen Wohngemeinschaften (allesamt ohne expliziten politischen Hintergrund), aber auch Rentnern bewohnt wird.

Zunächst wurden am 21. November des letzten Jahres zwei große Hakenkreuze an die Außenfassade gesprüht, tags darauf gab es einen Angriff im Hooligan-Style auf das Haus; dabei wurden Steine geworfen, Pyros verschossen und eindeutige Parolen gebrüllt („Rotfront verrecke“). Am 12. Januar durfte die Zwischenkundgebung eines Naziaufmarsches der „Freien Kräfte“ in diesem Stadtteil vor dem Haus abgehalten werden – den BewohnerInnen, die laut Musik spielten, wurde durch die Polizei der Strom abgedreht. Am Morgen des 19. Januar kam es zu Steinwürfen auf Scheiben, in der Nacht zum 20. Januar versuchten mehrere Nazis, sich mit Gewalt Zutritt zu einer WG im Wohnhaus zu verschaffen.

Als es daraufhin am nächsten Tag zu einer Antifa-Spontandemo mit immerhin 400 TeilnehmerInnen kam, sammelten sich in der Nähe zehn Nazis der „Freien Kräfte Leipzig“, und bewaffneten sich dabei u.a. mit Zaunslatten. Am 15. Februar zerstörte eine Nazigruppe die von einer BürgerInnen-Initiative aufgehangenen Wimpel. Der vorerst letzte Vorfall ereignete sich am vergangenen Montag, als drei Personen, die eine thematische Informationsveranstaltung in einem Reudnitzer Gymnasium besuchen wollten, attackiert wurden.

Der Personenkreis, von dem solche Aktionen ausgehen, lässt sich klar umreißen: Es handelt sich um die so genannten „Freien Kräfte Leipzig“, eine seit etwa zwei Jahren bestehende Kameradschafts-Gruppe, denen auch die Website des „Freien Netz Leipzig“ zuzurechnen ist. Besonders hervorstechend ist dabei die Person Istvan Repaczki (Oststraße 96; siehe Bild) – er meldete den Aufmarsch vom 12. Januar an, schmierte die Hakenkreuze an das Haus in der Holsteinstraße und riss die Wimpel der BürgerInnen-Initiative herunter.

Daneben ist die Herausbildung einer Mischszene aus Nazis und Fußballfans zu beobachten, die sich im Umfeld des Vereins FC Lokokomitive Leipzig verorten. Bei vergangenen Anlässen traten Nazis und Lok-Hools gemeinsam auf, besuchen gegenseitig Veranstaltungen und leisten sich „Schutz“. Dadurch wächst die unmittelbare Mobilisierungskapazität der Nazis, aber auch das Gewaltpotential.

Die zahlreichen Gewalt- und Einschüchterungsaktionen sind nur eine Seite der Medaille. Haufenweise ästhetisch missratene Graffitis - „NS-Revolution now“ (sic!), „LVZ = Judenpresse“ u.ä. - zeugen von der rechten Hegemonie im Viertel, auch werden regelmäßig Plakate angebracht – vor kurzem auch solche, auf denen Antifas „geoutet“ werden sollten.

Durch das weitgehende Fehlen linker und antifaschistischer Strukturen in der Gegend fühlen sich die hiesigen Nazis besonders sicher.

Um den Entwicklungen etwas entgegen zu setzen, findet am kommenden Samstag, den 1. März, eine offensive und kraftvolle Antifa-Demo im Leipziger Osten statt. Beginn: 13 Uhr am S-Bahnhof Stötteritz.

* Mobi-Website:  http://www.left-action.de/antifa

* Aufruf des Demo-Bündnisses:  http://left-action.de/antifa/aufruf.html

* Infos zu Naziaktivitäten im Leipziger Osten:  http://leipzig.noblogs.org/

* Antifa-Newsflyer:  http://gamma.antifa.net
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Ergänzungen

Nazischläger und Nazifeiglinge

Sportlichkeit ist keine Schande 28.02.2008 - 18:49
Moinsen

Naja am Montag liefs ja auch für einige Nazis und Junghools nicht so gut im Leipziger Osten, da sind ja etwa 15 von denen ganz schön gerannt als sie es mit einigen Antifasportlern zu tun bekamen, naja ist ziemlich bezeichnent für die jungen Großmäuler,
anders hingegen sah es zum selben Zeitpunkt in Anger-Crottendorf und Stötteritz aus.
Dort trieb sich die 6 Köpfiger Nazischlägerbande unter ihrem Häuptling Thomas "Tommy" Naumann (übrigens links auf dem Bild) herum, wer sich schon mal mit dennen gehauen hat weiß das das kein spaß ist, so griffen er und sein Handlanger Schröter im Dezember vorigen Jahres eine etwa 20 Köpfige Gruppe linker Bahnreisender um 6 uhr früh auf dem Leipziger Hauptbahnhof an
naja nichts desto trotz stapften sie diesesmal unverrichteter dinge wieder sinnlos in der Gegendrum.
Übrigens Naumann sprach am 12.01. gemeinsam mit Repacki vor dem Haus, er tratt ebenfalls als Redner auf mehreren Demos auf und organisiert die Abfahrten sowie die Treffpunkt der Leipziger Nazis bei Demos etc.
zusammen mit Repacki dürfte er den Kader der organisierten Leipziger Neonazis stellen

Kein ruhiges Hinterland - Nazis vertreiben, aus Reudnitz und überall

Hinweis

Plagwitzer 28.02.2008 - 23:16
An alle die von Außerhalb anreisen. Probiert euch in größeren Gruppen zu bewegen. Die örtliche Faschoszene wir diese "Schmach" von einer Demo in ihrer Hometown kaum hinnehmen. Die Sportler von LOK und aus dem Umland werden sich es auch nicht entgehen lassen ihre braune Scheiße in Gewalt zu projezieren. passt uff. Da gibt es Leute mit denen nicht zu spaßen ist. War mit an dem JuSo Stand. Kranke Kunden, dumm wie Brot, aber krank.

WarmUpParty

Besucher 29.02.2008 - 14:22
Innerhalb der Aktionswoche im Leipziger Stadtteil Reudnitz fand gestern eine Party im Club 4 Rooms statt, mehr als 150 Menschen besuchten diese. Reudnitzer bzw. Leipziger Bands & DJs präsentierten sich, es gab eine kleine Ausstellung, die die Nasen-Aktivität noch einmal zusammenfasste und mit Fotos unterlegte.
Gegen 0.30 sammelten sich Kleingruppen von Nasen am Bayrischen Bahnhof, aber bis nach Reudnitz haben sie sich dann nicht bewegt, ihre Stosstrupps haben dann wohl doch durchgegeben, dass das sinnlos ist (trotzdem danke für den Eintritt).

Das Problem heißt Deutschland: Hier & überall!

Der Leipziger Osten

maja 29.02.2008 - 17:06
Im Leipziger Osten, genauer in Reudnitz brodelt es zur Zeit gewaltig. Die "Freien Kräfte", eine rechtsextreme Vereinigung, versucht, Menschen mit nichtrechtem Hintergrund aus dem Viertel zu terrorisieren. Jetzt engagieren sich auch endlich Leipziger – im Interview mit Volly Tanner spricht eine betroffene junge Frau, Steff A., über ihre Sicht der Dinge. Der Name ist - verständlicherweise - von der Redaktion geändert.

Hallo Steff. In den letzten Monaten verschärft sich die Situation im Leipziger Osten immer mehr, nachdem rechte Strukturen im Leipziger Westen republikweit für Aufsehen sorgten. Beschreibe mal bitte aus Deiner Sicht den Ablauf der Eskalation.

Aufmerksam geworden bin ich auf die Aktivitäten der rechten Szene im Leipziger Osten durch Informationsblätter, die Ende November 2007 in Reudnitz an vielen Haustüren zu sehen waren. Darin wurde berichtet, dass sich eine Gruppe von Nazis vor einem Haus versammelt hatten, rechte Parolen skandierte und das Haus auch mit einer Leuchtrakete beschoss. Ein paar Tage zuvor waren an dasselbe Haus Hakenkreuze gesprüht worden. Symbole mit offensichtlich rechtem Hintergrund sind in letzter Zeit zunehmend im Leipziger Osten zu finden.

Als dann am 12. Januar eine Demonstration von Nazis durch Stötteritz, Reudnitz und Anger-Crottendorf genehmigt wurde und das Reudnitzer Haus eine Woche später erneut angegriffen wurde, drängte sich der Verdacht mehr und mehr auf, dass der Leipziger Osten nun als das ausgemachte Aktionsfeld der sogenannten Freien Kräfte Leipzig betrachtet werden muss, die versuchen, Bürgerinnen und Bürger ohne deutsch-nationale Gesinnung wegzuterrorisieren.
Als Bewohnerin dieses Stadtteils beunruhigt mich die Entwicklung der letzten Monate stark.

Die von den "freien Kräften" ausgerufene Offensive 08 läuft ja mittlerweile im Osten bedauerlicherweise, aber leider gerechtfertigt durch die Wegschaumenthalität der Normbürger sehr gut an. Gibt es Gegenbewegungen in Reudnitz, die versuchen demokratische Grundgepflogenheiten zu erhalten?

Nun, es gab ja eben eine Gegendemo und auch direkte Reaktionen auf die Demonstration am 12. Januar. Leute haben Transparente über ihre Balkone gehängt und Musikanlagen ins Fenster gestellt, um die Athmosphäre ein bisschen zu "entgiften". Außerdem eine Spontandemo nach dem erneuten Angriff auf das Reudnitzer Haus sowie einzelne Aktionen von Bewohnerinnen und Bewohnern des Stadtteils, die vordringlich der Information der Bevölkerung dienten, aber insgesamt doch eher unstrukturiert abliefen.

Es gibt schon so etwas wie bürgerliches Engagement. In der Mühlstrasse gibt es eine Begegnungsstätte. Da findet zum Beispiel Ende Februar das 10. Jugendfestival „Junge Musiker gegen Gewalt und Rassismus“ statt. Dann gibt es die Projekte "Bunter Laden", "Bunte Gärten", die Initiative "Leipziger Osten" und einiges mehr, wobei ich da nicht auf dem neuesten Stand bin. Die Humboldtschule hat eine Auszeichnung für ihr Engagement für eine offene Gesellschaft erhalten, "Schule mit Courage". Das ist zwar schon ein paar Jahre her, doch da läuft jedes Jahr ein Folgeprojekt.

Allerdings scheint das Bewusstsein, dass man etwas untenehmen muss, noch nicht die Mehrheit der Leute erreicht zu haben. Das wäre aber nötig um Bewegung in die Gegenbewegung zu bringen. Und offen bleibt für mich weiterhin die Frage, mit welchen Maßnahmen die Stadt Leipzig entgegenwirken will.

Nun muss ja ehrlich gesagt werden, dass bürgerschaftliches Engagement Faschisten nicht wirklich stört. Die Freien Kräfte versuchen ja gerade gewalttätig und durch Einschüchterung die Straße zu gewinnen. Wie ist da Dein ganz persönliches Gefühl in Reudnitz im Zusammenhang mit diesen offenen Drohungen?

Ich fühle mich unter Druck gesetzt und finde es erschreckend wie unverhohlen die Freien Kräfte Gewalt anwenden. Allerdings sind mir die Straßen von Reudnitz nicht wesentlich unsympathischer als vorher. Es schockiert tatsächlich eher, welches Drohpotential eine verhältnismäßig kleine Gruppe gegenüber verhältnismäßig Vielen aufbauen kann.
Andererseits sehe ich hier genau das Betätigungsfeld für bürgerliches Engagement, das ich im übrigen überhaupt nicht als wirkungslos gegenüber faschistischen Aktivitäten ansehe. Mir stellt sich die derzeitige Situation so dar, dass die Nazis hier im Moment agieren können, eben weil nicht genug bürgerliches Engagement zu verzeichnen ist.

Wenn die Bewohner des Leipziger Ostens sowohl inhaltlich als auch zahlenmäßig deutlich zu erkennen geben, dass sie diese Aktivitäten nicht tolerieren, dann wird es diese kleine Gruppe recht schwer haben, weiterhin ungestört zu agieren. Aber dazu bedarf es zumindest flächendeckender Information, der Herstellung einer Öffentlichkeit. Außerdem, was sind denn die Alternativen? Der Gewalt mit gleichem entgegentreten oder auf die Klärung des Problems durch die Polizei oder Stadt warten? Natürlich tut es gut zu hören, wenn ein paar dieser Nazis mal von den Connewitzern eins drauf kriegen, natürlich soll auch die Polizei aufmerksamer werden und das Problem ernst nehmen, und natürlich wäre es auch hilfreich, wenn sich die Stadt etwas mehr für das politische Klima im Leipziger Osten interessieren würde. Aber all das ist sinnlos, wenn von denen, um die es hier geht, nämlich die Bewohner von Reudnitz, kein klares Signal aus geht.

Wie kann aber nun konkret gegen die FKL vorgegangen werden - kurzfristig und ergebnisorientiert?

Ich ahne, worauf du mit kurzfristig und ergebnisorientiert hinaus willst. Jedoch denke ich, wie bereits dargelegt, dass purer Aktionismus nichts an der Lage im Leipziger Osten ändern wird, sondern die Situation vielleicht sogar noch weiter eskalieren lässt, so dass sich kleine Gruppierungen in einem straßenkriegähnlichen Szenario gegenüberstehen.

Nein, ich denke, das Vorgehen sollte eher eine langfristige Orientierung haben und auf Nachhaltigkeit setzen. Natürlich sind dazu Ereignisse wie die 1.-März-Demonstration ein probates Mittel, aber wichtiger, als hierbei den Leipziger Nazis zu zeigen, dass sie mit Widerstand zu rechnen haben, wird es sein, solche Veranstaltungen zur weiteren Vernetzung zu nutzen, um das Zeichen, das wir damit setzen wollen, nachhaltig zu stärken und die breite Masse im Leipziger Osten dabei mit einzubeziehen. Nur so kann den FKL das Wasser abgegraben werden, wenn ihnen die Räume, die wir durch breites Unwissen und Desinteresse öffnen, genommen werden.

Danke, Steff, für das kurze Gespräch.


Demonstration "Bunt statt Braun!", 1. März um 13 Uhr ab S-Bahnhof-Stötteritz

Weitere aktuelle Beiträge aus der Rubrik Interviews.


Quelle: www.lizzy-online.de

Weitere guter Artikel befindet sich in der Printausgabe des Kreuzers!(www.kreuzer-leipzig.de)



Wir sehen uns dann morgen auf der Demo,egal wie das Wetter wird....

Neonazi Prozess in Halle

Radiowelt 29.02.2008 - 17:59
Die Skinhead-Bewegung «Blood & Honour» entstand in den 80er Jahren in Großbritannien. Die «Blood & Honour Division Deutschland» und ihre Jugendorganisation «White Youth» wurden am 12. September 2000 verboten. Wer nun also heute diese verbotenen Organisationn unterstützt oder aktiv ist, macht sich strafbar! So geschehen ist das in Sachsen-Anhalt und nun wird am Landgericht in Halle der Fall verhandelt.

 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21319

900 Leipziger demonstrieren gegen Rechts

http://www.linie1-magazin.de 01.03.2008 - 18:15
Der Protest richtet sich gegen die Neonazi-Szene vor allem im Stadtteil Reudnitz

Rund 900 Menschen haben am Samstag in Leipzig gegen Neonazis und Rechtsextremismus demonstriert. Bis zum Nachmittag hatte es keine Störungen gegeben, wie ein Polizeisprecher auf ddp-Anfrage sagte. Der Protest richtet sich gegen die Neonazi-Szene vor allem im Stadtteil Reudnitz. Dort hatten Rechte in den vergangenen Wochen mehrfach ein mehrheitlich von Studenten bewohntes Haus attackiert und mit Nazi-Parolen besprüht.

In den vergangenen Jahren war es bei Aufmärschen von Rechten in Leipzig mehrfach zu Ausschreitungen gekommen, es brannten Barrikaden und die Polizei setzte Wasserwerfer ein.

35 Prozent mehr rechtsextreme Straftaten

http://www.sz-online.de 01.03.2008 - 20:23
An Sachsens Schulen ist die Zahl rechtsextremer Straftaten laut einem Bericht der „Leipziger Volkszeitung“ (Freitag) gestiegen. Registrierten die Ermittler 2006 noch 108 Delikte, so waren es im vergangenen Jahr bereits 146. Das entspricht einem Anstieg um rund 35 Prozent. Dies geht aus einer aktuellen Antwort von Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) auf eine parlamentarische Anfrage hervor, so das Blatt.

Bei den Straftaten handelte es sich überwiegend um Schmierereien wie Hakenkreuz-Kritzeleien, SS-Runen oder Nazi-Parolen. Auch das Verteilen von CDs mit rechtsextremen Stücken oder einer verbotenen Schülerzeitung gehörten dazu. Schwerpunkt der Straftaten an Schulen war den Angaben zufolge Dresden. Hier registrierten die Ermittler 23 Delikte, gefolgt von Leipzig mit 16. Auf dem dritten Platz rangiert Pirna mit 12 Fällen. Dagegen waren es in Chemnitz nur 4. Die mit Abstand meisten wurden an Mittelschulen (48 Delikte) registriert. An zweiter Stelle standen die Berufsschulen mit 30 Fällen. An Gymnasien gab es 13 Vorfälle.

Protest gegen Neonazis

http://www.neues-deutschland.de 03.03.2008 - 07:10
Rege Beteiligung bei Demonstration in Leipzig

Nachdem es in den letzten Monaten in Leipzig wiederholt zu rechtextremen Übergriffen und Aufmärschen kam, zeigten am Samstag fast 1000 Leipziger Zivilcourage gegen Rechtsextremismus. Anlass der Demonstration waren verstärkte Aktivitäten organisierter Neonazis der so genannten »Freien Kräfte Leipzig« , insbesondere im Stadtteil Reudnitz.

Immer wieder kam es in den letzten Wochen zu Übergriffen mit einem rechtsextremen Hintergrund. Angriffsziel war dabei zumeist ein Haus im Stadtteil Reudnitz, welches vorwiegend von Studenten bewohnt wird. Im November letzten Jahres wurden aus einer Gruppe von zirka 40 Personen Leuchtspurgeschosse auf das Gebäude gezielt, fremdenfeindliche Parolen skandiert und zwei meterhohe Hakenkreuze an das Gemäuer geschmiert. Anfang Januar eskalierte die Gewalt. Unbekannte versuchten gewaltsam in Wohnungen einzudringen und warfen Feuerwerkskörper.

Unterstützt wurde die Demonstration vom Wochenende von Grünen, SPD und der LINKEN. Juliane Nagel, Mitglied des sächsischen Landesvorstandes der LINKEN und Anmelderin der Demonstration, bezeichnete diese als vollen Erfolg. Zugleich fordert sie von der Stadt ein politisches Konzept zur Bekämpfung des zunehmenden Rechtextremismus ein. Das ist aus ihrer Sicht nämlich nicht nur ein Problem in diesem Stadtteil von Leipzig. Die Demonstration könne deshalb nur ein Anfang für eine grundsätzliche Debatte sein.

Am Rande der friedlichen Demonstration wurden nach Polizeiangaben sechs Teilnehmer vorläufig festgenommen. Ihnen wurde Verstoß gegen das Versammlungsgesetz vorgeworfen. Sie hätten sogenannte Schutzbewaffnung und Reizgas bei sich gehabt, teilte die Polizei am Sonntag mit.

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..... — ...