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Leipzig: Naziüberfall in Straßenbahn nach Reudnitz

Silke 25.02.2008 16:43
Zwei Leipziger Neonazis aus dem Dunstkreis der „Freien Kräfte Leipzig“, die zum Neonazinetzwerk des „Freien Netz Deutschland“ gehören, haben am Sonnabend den 23.02.2008 eine dunkelhäutigen Menschen in einer Straßenbahn angegriffen und verletzt.Auch wenn 5 couragierte Mitbürger den Überfallenen zu Hilfe kamen, hatten die Neonazis genug Zeit gehabt, um dem Opfer mittelschwere Verletzungen zuzufügen.Auf Anfrage, warum die zwei Neonazis den Mann angegriffen hatten, antworteten sie, dass er sie mit seiner schwarzen Haut provoziert hätte. Das Eingreifen der 5 couragierten Menschen war trotzdem ein erhebliches Glück für das Opfer, da die zwei „FKLs“ in vorher mit dem Totschlag gedroht hatten.
LVZ Bericht:

Übergriff auf Afrikaner in Straßenbahn:

Fahrgäste helfen dem Opfer

Leipzig. Ein gebürtiger Nigerianer ist am Sonnabend in Leipzig offenbar Opfer eines ausländerfeindlichen Übergriffs geworden. Der 32-Jährige stieg gegen 6 Uhr am Augustusplatz in eine Straßenbahn und fuhr in Richtung Reudnitz. Nach Angaben der Polizei begannen zwei 26 und 27 Jahre alte Männer den Afrikaner noch bei der Suche nach einem Sitzplatz als "Neger" zu beschimpfen.

An der Haltestelle Koehlerstraße stießen die beiden Deutschen ihr Opfer zunächst aus der Straßenbahn, hieß es von den Ermittlern weiter. Anschließend hätten sie den auf der Straße liegenden 32-Jährigen geschlagen und getreten, sowie dabei gerufen: "Wir machen dich fertig". Den Jüngeren der beiden Angreifer habe das Opfer mit Pfefferspray außer Gefecht gesetzt.
Während der Attacke eilten fünf Fahrgäste dem Afrikaner zu Hilfe, bewahrten ihn vor weiteren Schlägen und riefen die Polizei. In einer ersten Vernehmung gaben die beiden Angreifer an, der 32-Jährige habe sie provoziert. Deshalb hätten sie ihn zur Rede stellen wollen.


"Diese Version wurde von den Zeugen aus der Straßenbahn aber nicht bestätigt", sagte Polizeisprecher Andreas Loepki gegenüber LVZ-Online. Genauen Aufschluss über den Tathergang solle nun ein Videofilm aus einer Überwachungskamera geben. Bis dahin werde sowohl gegen den Nigerianer, weil er das Pfefferspray eingesetzt hat, als auch die beiden Deutschen wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.

mro, LVZ-Online





Der Überfall reiht sich in eine unsägliche Reihe von rechten Umtrieben in Leipzig ein.Auch wenn sich in diesem Fall Leute couragiert verhalten haben, ist Courage in Leipzig ein Sonderfall und rechte Übergriffe, gerade wie oben in Reudnitz, Normalität.



Beratungsstellen melden Zunahme bei Übergriffen Rechtsextremer (SäZ online, 22.02.2008)



Wurzen - Beratungsstellen für Opfer rechtsextremer Gewalt in Sachsen haben für 2007 eine Zunahme entsprechender Taten gemeldet.

Demnach hätten sie Kenntnis von 306 Übergriffen erhalten, im Jahr zuvor seien es 208 gewesen, teilten die Initiativen Amal und RAA Sachsen am Freitag in Wurzen mit. Somit hätten sich wöchentlich fünf bis sechs rechtsextrem motivierte Taten ereignet. Die Berater gingen aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Die meisten Fälle wurden aus Leipzig (74) und dem Landkreis Mittweida (56) bekannt.

Insgesamt seien 402 Menschen von Übergriffen betroffen gewesen. In etwa der Hälfte der Fälle wurde Anzeige erstattet. Konkret ging es um Straftaten wie Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung, Brandstiftung und Sachbeschädigung. „Diese Zahlen bringen zum Ausdruck, dass Sachsen noch immer als Schwerpunkt für rechtsextreme und rassistische Gewalt gelten muss“, hieß es. Die Protagonisten der extremen Rechten seien im Freistaat flächendeckend aktiv und könnten auf gewachsene Strukturen zurückgreifen. Hinzu kämen unorganisierte Akteure.

Laut Amal haben die bisherigen Anstrengungen nicht ausgereicht, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Für nachhaltige Verbesserungen müsse sich vor allem in der Alltagskultur etwas tun. Die Arbeit von zivilgesellschaftlichen und anderen Initiativen reiche nicht aus. Sie seien oft personell überlastet und nicht ausreichend finanziert. „Engagement gegen Rechtsextremismus darf nicht nur Experten überlassen werden.“ Die Zahlen der Opferverbände decken sich mitunter nicht mit der offiziellen Polizeistatistik. Diese liegt für 2007 voraussichtlich Mitte März vor. (dpa)






Genau aus diesem Grund ist es wichtig am 1.März in Leipzig ein Zeichen gegen die Neonazis des „Freien Netzes Deutschland“ zusetzen, deren Kameradschaften in Leipzig, Delitzsch, Burg, Altenburg, Hof, Merseburg, Chemnitz und Zwickau ihre menschenverachtete Ideologie mit Gewalt ausleben wollen.



Ein schönes Beispiel dafür sind die Ereignisse vom Wochenende in Colditz, wo nicht wie nach Angaben der sächsischen Zeitungen der „Sturm 34“ maßgebend war, sondern das „Freie Netz“ die Initiatoren der Randale gegen ein angebliches Anti-Nazi Konzert waren.





MDR Sachsen

100 Rechtsradikale randalieren in Colditz

In Colditz (Muldentalkreis) haben am Sonnabend etwa 100 Vermummte randaliert. Sie zerstörten unter anderem eine Schaufensterscheibe und warfen eine Nebelgranate. Nach Angaben der Polizeidirektion Westsachsen handelte es sich bei der Gruppe um rechtsradikale Jugendliche. Darunter seien auch Mitglieder der verbotenen Vereinigung "Sturm 34" gewesen.
Laut Polizei wollten die Rechtsextremen ein Konzert mit "linksorientierter Musik" stören. Da das zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht stattfand, zogen die vermummten Rechtsextremen in den Stadtkern von Colditz, wo sie offenbar gezielt die Schaufensterscheibe eines Elektrofachgeschäftes zerstörten. Der Eigentümer des Ladens betreibt in Colditz auch eine Konzerthalle, in der wiederholt linksorientierte Bands auftraten. "In diesem Fall muss von einem gezielten politischen Racheakt ausgegangen werden", erklärt die Grimmaer Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz von der Linkspartei.

Laut Köditz ist die jüngste Zusammenrottung kein Einzelfall. Am 16. Februar 2008 hätten Rechtsradikale nahe Colditz eine Gruppe von Jugendlichen überfallen, die von einer Demonstration gegen Rechtsextremismus in Borna kamen. In einem Waldstück sei das Auto der linken Jugendlichen gestoppt worden. Durch Angriffe mit Baseballschlägern hätten die vermummten Rechtsextremen den Wagen anschließend völlig demoliert, so Köditz. Die Polizei bestätigte inzwischen, dass dieser Vorfall einen politischen Hintergrund hatte. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen, teilte die Polizeidirektion Westsachsen mit. Dabei wird auch überprüft, ob alle genannten Vorfälle mit weiteren Ereignissen dieser Art im Colditzer Raum in Zusammenhang stehen. Nach Aussage von Kerstin Köditz haben bereits vor drei Wochen rechte Schläger ebenfalls in Colditz ein linkes Konzert gestürmt und dabei mehrere Menschen verletzt. Diesen Vorfall bestätigte die Polizei bislang nicht.






Ebenfalls sehr guten Kontakt hat das rechte „Freie Netz“ zu Berliner Neonazis. Immer wieder kann man auf sächsischen Neonazidemonstrationen Transparente bestimmter Berliner NS sehen, die um ein nationales Jugendzentrum in Berlin bitten.



Und deshalb kommt am 01.03.2008 zur Antifademo nach Leipzig.



Zeigen wir den ostdeutschen Zuständen und der darin integrierten Neonaziszene (z.B. NPD im Landtag von Sachsen), dass wir sie wieder ernst nehmen und deshalb vehement bekämpfen werden.

Unter den Motto »Nicht mehr euer Bier!« findet die überregionale Demo im Leipziger Osten statt.

Treffpunkt und Beginn ist 13 Uhr am S-Bahnhof Stötteritz und läuft von dort in die Leipziger City.
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Ergänzungen

Polizeibericht

Anti-Polizeigewalt 25.02.2008 - 18:34
Leipzig zeigt Courage

Ein gebürtiger Nigerianer (32) war über Wochenende zu Besuch in Leipzig und musste die Stadt erst von ihrer schlechten Seite – soweit zwei Personen repräsentativ sind – kennen lernen, bevor er ihre gute spürte.
Am frühen Samstagmorgen (gegen 6.00 Uhr) stieg er am Augustusplatz einer Straßenbahn zu und wollte nach Reudnitz fahren. Noch während der Sitzplatzsuche begannen zwei junge Deutsche (26, 27), den Mann u.a. mit „Neger" zu beleidigen und zu provozieren, was sich bis zur Haltestelle Koehlerstraße fortsetzte. Sobald die Bahn dort gestoppt und sich die Türen geöffneten hatten, erhielt der Geschädigte einen Stoß, weshalb er aus der Bahn stürzte und auf der Fahrbahn landete. Unter Äußerungen wie „wir machen dich fertig" schlugen und traten die beiden Deutschen dann auf ihr Opfer ein. Während der 32-Jährige ein Pfefferspray zog und damit einen Angreifer (26) außer Gefecht setzte, zeigten mehrere Leipziger Courage. Mindestens fünf Bahninsassen (zwei Frauen, drei Männer) stiegen aus, hinderten die Angreifer an weiteren Taten, hielten sie fest und riefen die Polizei.
Jetzt laufen Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung sowie Beleidigung gegen die beiden Mitzwanziger. Ob dies ihr verqueres Weltbild korrigieren kann, bleibt abzuwarten.
Da beide den Sachverhalt naturgemäß etwas anders darstellten, als der Geschädigte und die Zeugen es konnten, wurde auch ein Ermittlungsverfahren gegen den Nigerianer eingeleitet. Dieses betrifft Beleidigungen sowie den Einsatz des Pfeffersprays als Tatmittel einer gefährlichen Körperverletzung. (Loe)

16.02.2008 Übergriffe in Connewitz

Nazis aufs Maul 25.02.2008 - 19:07
Nazi-Übergriffe in Connewitz am Samstag (16.02.08)

In der Nacht vom Samstag zum Sonntag waren ca. 10 Hessletten in Connewitz unterwegs, zumindest 3 Autos wurden gesehen. Diese griffen willkürlich einzelne Leute an, die morgens um 5Uhr auf dem Heimweg waren. Ein Mensch wurde direkt am Connewitzer Kreuz mit Schlagstöcken und Reizgas attackiert, nachdem mehrere Maskierte mit "Du Jude, verrecke!"-Rufen auf ihn zustürmten.

 http://leipzig.noblogs.org/post/2008/02/19/nazi-angriffa-am-samstag-16.02.08

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