Informationsaktion zur Freiraumkampagne

Wir Bleiben Alle! 21.02.2008 22:14 Themen: Freiräume
Anlässlich der gestarteten Freiraumkampagne "Wir Bleiben Alle! - Selbstorganisierte Räume verteidigen & erkämpfen / Hierarchien dekonstruieren"
fand gestern eine Verteilungsaktion von Informationsmaterialien an die Besucher des Anti Flag Konzertes vor dem So36 statt.
Anlässlich der gestarteten Freiraumkampagne "Wir Bleiben Alle! - Selbstorganisierte Räume verteidigen & erkämpfen / Hierarchien dekonstruieren"
fand gestern eine Verteilungsaktion von Informationsmaterialien an die Besucher des Anti Flag Konzertes vor dem So36 statt.
Die Informationsmaterialien sollten die Kampagne vorstellen und politische Musikhörer zur Teilnahme an der DIY-Kampagne ermutigen.
Anti Flag gilt als eine der politischsten Bands in der Punkszene, auch wenn ihr Wechsel zu einem Major Label von vielen Aktivisten aus der Szene
eher kritisch betrachtet wird.
Die nächste Vollversammlung der Kampagne (WBA) findet am 27.2 um 19.30Uhr im Bethanien statt. Interessierte
Menschen sind hierzu herzlichst zum diskutieren, aktiv und kreativ werden eingeladen.
Weitere Informationen unter:

www.wba.blogsport.de

Text des Flyers:

Besetze deine Stadt
Ein Gespenst macht sich breit, um die ganze Stadt zu fressen und mit ihr die ganze alternative Kultur. Es wird
Stadtumstrukturierung oder auch Gentrifikation genannt. Unter dem Deckmantel der Sanierung und Neubebauung
kommt es daher, um ganze Stadtteile und die dortige Bevölkerungszusammensetzung auf dramatische Weise zu ändern.
Ihre Wesen ist die „Aufwertung“ eben dieser Stadtteile.
Friedrichshain ein schöner Bezirk. So bunt, so tolerant, so …
teuer! Wir schreiben das Jahr 2008. Die Welle der
Hausbesetzungen ist schon längst vorbei. Viele verschiedene
Projekte und Freiräume sind aus dieser Bewegung
hervorgegangen und haben F´hain sein Gesicht verliehen.
Erwähnt sei hier die Mainzer Str.
Doch Staat und Wirtschaft holten schnell zum Gegenschlag aus
und machen kontinuierlich Projekte, Häuser und Wohnungen dem
Erdboden gleich. Mit ihr ging das politische Engagement
verloren. Was blieb und bleibt ist eine handvoll von Orten an
denen sich noch ordentlich vergnügt werden kann. Doch auch
diese Projekte sollen Luxuswohnungen, Konsumtempeln und
schicken Cafés weichen. Das Resultat ist erschreckend. Wer sich die neue Miete, das tägliche Shoppen oder den Café
Latte nicht leisten kann muss raus und wird durch eine neue dynamische Businessclass ersetzt. Für Armut,
Individualität und Selbstverwaltung ist kein Platz mehr in dieser Stadt. Nicht in F´hain, nicht in Kreuzberg,
Prenzlauerberg oder Mitte. Gewünscht ist ein oberflächlicher Lifestyle mit viel Geld und wenig Verstand.
Genau hier kommen die besten Freunde von Stadtumstrukturierung ins Spiel. Sie heißen Privatisierung, Entregelungen
des Mietspiegels und Studiengebühren. Die eine möchte gerne alles dem Wettbewerb Preis geben, um mehr Gewinn bei
gleichzeitiger Kostenreduzierung zu erzielen. Das zweite liebt es den Menschen die vorher einen Minimalschutz auf
leben als Recht auf eine bezahlbare Wohnung besaßen, aufzulösen. Letztere mag es lieber wenn nur die Elite und die
mit dem nötigen „Kleingeld“ in Berlins Unis studieren. Alle 3 gehören zum Club namens Neoliberalismus1 . Dieser
Club hat es nun auf die letzten alternativen Projekte in Berlin abgesehen. Betroffen sind:
· Das RAW-Gelände mit Berlins einziger öffentlicher Skatehalle und vielen Konzertsälen
· Das Wohn- und Kulturprojekt Köpi samt Konzertsälen, Band- und Theaterräumen, dem Kinosaal, der
Siebdruckwerkstatt uvm.
· Die Rigastraße 84 und 94 mit der Kneipe Kadterschmiede, sowie unzähligen Wohnungen
· Der Schwarze Kanal, Berlins berühmtester Bauwagenplatz mit all seinen Werkstätten und Workshops
· Die Liebigstraße mit dem „Infoladen Daneben“ und dem XB-Liebig
· Brunnenstraße mit dem Umsonst-Laden
· Kastanienallee mit dem Tuntenhaus und der selbstverwalteten Druckerei
· Bethanien mit all seinen antirassistischen und bürgernahen Initiativen
· Thommy Haus mit seiner Kneipe und dem Konzertsaal
· Brunnenstr.7 mit ebenfalls einer Location dem Subversiv (Konzerte, Vokü, Partys)
Was das konkrete bedeutet, wird klar, wenn wir uns Berlin mal ohne die Konzertsäle vorstellen. Keine lokalen oder
„Underground“ Bands mehr, die für wenig Geld spielen ( Shows bis max. 5 Euro!!! ). Auch die Angebote an
vegetarischen/veganen Essen oder einfach die Räume zum
chillen, Kreativ sein, politisch partizipieren, diskutieren, Spaß
haben, frei sein, wenig Geld haben werden fehlen.
Und da naht auch schon die Rettung. Die Freiraumkampagne
„Wir bleiben Alle – Freiräume erkämpfen und Verteidigen –
Hierarchien dekonstruieren“ tritt an, um Berlins letzte Freiräume
zu retten. Es wird Konzerte, Plakate und Street Art, eine
Protestpostkarte, Straßenfeste, eine Internetseite und viele viele
Aktionen geben. Werde auch du Teil des Superheld_Innen-
Kollektivs. Join us! Das Leben wartet mit uns auf dich...
Mehr unter:
 http://wba.blogsport.de/
und
 http://wba.blogsport.de/logodiskussion/

1 Warum das nichts Anderes ist, als die selbe alte kapitalistische Verwertungslogik, und warum es sich nur in seiner Geschwindigkeit unterscheidet,
dass müsst ihr auf Grund der kürze des Flyers selbst herausfinden:-)→ Kleiner Tip:  http://www.junge-linke.de/files/kakritik.pdf
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