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Berlin: Übergriffe in Marzahn am 16./17.02.

(ABM) Antifa Bündnis Marzahn-Hellersdorf 18.02.2008 23:57
Pressemitteilung vom Antifaschistischen Bündnis Marzahn-Hellersdorf zu den Übergriffen am 16. und 17.Februar in Berlin-Marzahn.
PM vom 18.02.08:

Rechtsextreme Übergriffe in Marzahn am 16./17.02.08:

Am Morgen des vergangen Samstag, den 16.02.08, überfielen drei Neonazis das Geschäft einer vietnamesischen Blumenhändlerin in der Flämingstraße in Marzahn-Nord. Die Täter zerschlugen die Fensterscheibe des Geschäfts, stießen die Besitzerin zu Boden und raubten Bargeld aus der Kasse. Etwa 5min später griffen die Nazis eine vietnamesische Mutter, die mit ihrer zwei-jährigen Tochter an einer Straßenbahnstation wartete, an, beleidigten sie fremdenfeindlich und schlugen ihr mehrfach ins Gesicht. Als die Frau mit ihrem Kinderwagen flüchtete, warfen die Täter Steine aus dem Gleisbett nach ihr. Beide Opfer mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden, das Kind blieb unverletzt.

Weiterhin wurde am Morgen des 17.02.08 ein Taxifahrer mit libanesischer Herkunft von zwei Fahrgästen in Marzahn fremdenfeindlich beschimpft. Als er die beiden daraufhin aufforderte sein Fahrzeug zu verlassen, wurde er weiter beleidigt und am Daumen verletzt.

Dazu erklärt Daniel Neumann vom Antifaschistischen Bündnis Marzahn-Hellersdorf:
„Immer wieder kommt es in Marzahn-Hellersdorf zu rassistischen Übergriffen und Pöbeleien. Die Täter sind jedoch zumeist keine organisierten Nazis mit ideologisch geschlossenem Weltbild, sondern gewöhnliche Schläger mit rassistischen Ressentiments. Die rechtsextreme NPD versucht durch einfache Antworten auf gesellschaftliche Probleme und die Benennung von vermeintlich schuldigen Minderheiten, bei diesen Marzahn-HellersdorferInnen Stimmen zu fangen.

Im Juli 2005 fand ein NPD-Aufmarsch unter dem Motto „Lernmittelfreiheit statt Multikulti" in Marzahn-Nord statt. Bei der vergangenen Wahl im September 2006 erhielten die Nazis im dortigen Wahlbezirk 119 mit 10,1% der abgegebenen Stimmen das zweithöchste Ergebnis in Berlin. Im April 2007 kam es zu einem brutalen Übergriff durch Nazis auf zwei Jugendliche in der Rosenbecker Straße und erst im vergangenen Monat musste die Polizei wegen lauter Nazimusik zu Privatpartys im Belziger Ring und der Kölpiner Straße ausrücken. Die Überfälle vom Samstag reihen sich ein in eine Kontinuität rechter Aktivitäten in Marzahn-Nord und im gesamten Bezirk.

So versuchten ebenfalls im Januar 2008 30 Neonazis die Eröffnung einer Ausstellung über Neofaschismus anlässlich des Auschwitzgedenkens im Freizeitforum Marzahn zu stören und Studierende der ASFH wurden von Marktbetreibern in der Angstzone Helle Mitte aufgrund eines aufgehängten Transparentes bedroht und beleidigt.

Die Probleme mit Alltagsrassismus, rechtsextremer Gewalt, sowie mangelnde Zivilcourage in Marzahn-Hellersdorf müssen endlich erkannt und offensiv thematisiert, antifaschistische und zivilgesellschaftliche Gruppen und Projekte gefördert und in zukünftige Initiativen des Bezirksamtes mit eingebunden werden. Marzahn-Hellersdorf hat ein Naziproblem. Dem wird bisher noch zu oberflächlich entgegen gewirkt.

Weitere Infos über Naziaktivitäten in Marzahn-Hellersdorf in der Chronik des ABM.

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Ergänzungen

Widerstnand

riot 19.02.2008 - 13:58
Wer seinen Widerstand über die oben genannten "Vorfälle" dieses Wochenende in Berlin zeigen will, dem bieten sich 2 Möglichkeiten:

1. Demo gegen Thor-Steinar-Shop. Freitag (22.2.) 17h. S-Bhf Oranienburgerstr.
 http://stressfaktor.squat.net/index.php?id=245


2. Gedenken an Horst Wessel verhindern! Samstag (23.2.)
- ab 13.00 Uhr Infopunkt (Bandito Rosso, Lottumstr. 10a, Tram M1 - Rosentahler Platz)
- 15.00 Uhr Kundgebung (St. Nicolai-Friedhof, Tram M2 - Prenzlauer Allee / Mollstraße)
- 19.30 Uhr Filmabend (Bandito Rosso, Lottumstr. 10a). Dokumentarfilm über das Leben und Ableben von Horst Wessel.
 http://nea.antifa.de/lokales/wessel.html

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