Kiel 15.02. Solidarische Grüsse nach Chiapas

solicrew kiel 15.02.2008 21:20 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
auch in kiel gabs heute protestkundgebungen zur repressiven situation in chiapas (mexiko)
Auch in kiel gabs heute protestkundgebungen zur repressiven situation in chiapas (mexiko).
um 10.00uhr protestiete ein kleiner haufen vor dem in kiel ansessigem weltwitschaftsinstitut,
um 13.00. gabs dann die zweite kundgebung in der fussgängerinnen zone wo der kampagnenflugi verlesen wurde. Die verteilten Flyer wurden (meist) interessiert aufgenommen und einige PassantInnen bekundeten spontan Solidarität mit den ZapatistInnen.

solidarität!
kapitalismus abschaffen


Hier noch einige fotos:::
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Ergänzungen

Noch mehr internationale Solidarität aus Kiel

am Mi., 20.2.: 18.02.2008 - 15:30
Ungdomshus nu!
Für linke Freiräume - überall!

Ungdomshuset - da war doch was...

Vor fast einem Jahr, am 1. März 2007 wurde in der selbsternannten "innovativen Boomstadt" Kopenhagen das seit 1982 als autonomes Politik- und Kulturzentrum genutzte "Ungdomshuset" im Jagtvej 69 von Anti-Terror-Einheiten der dänischen Polizei gewaltsam geräumt und wenige Tage später dem Erdboden gleich gemacht. Ermöglicht wurde dieser Akt der Zerstörung durch ein einige Jahre andauerndes reaktionäres Bündnis der sozialdemokratischen Stadtregierung mit der rechtsfundamentalistischen Christensekte "Faderhuset". An diese verhökerte die Stadt das Haus, in der Hoffnung, sich auf diese Weise einem unbequemen Ort der Widerständigkeit und Selbstbestimmung entledigen zu können. Doch bereits lange Zeit vor der Räumung formierte sich in Kopenhagen Widerstand gegen diesen Angriff auf die dortige subkulturelle und linke Szene: Es kam zu stetig wachsenden Demonstration, vielfältigen Aktionen und schließ-lich zur fast dreimonatigen Besetzung des "Ungeren". Unterstützt wurden die AktivistInnen in Kopenhagen dabei von einer Vielzahl Solidaritätsbekundungen, auch weit über die dänischen Grenzen hinaus.
Als Kopenhagens Bürgermeisterin Ritt Bjerregaard die Räumung gegen den Widerstand trotzdem durchsetzte, provozierte sie damit tagelange Straßenschlachten und Massenprotest vor allem im Stadtviertel Nörrebro, dem einstigen Zuhause des "Ungeren". Die Polizei versuchte mit Massenfestnahmen, Razzien und der Verstüm-melung der Bewegungsfreiheit wieder Herrin der Lage auf Kopen-hagens Straßen zu werden, was ihr jedoch nicht gelingen sollte...


Der lange Atem der Bewegung

Denn die Ungdomshus-Bewegung ließ sich von der Repression nicht brechen, sondern wuchs und verbreiterte sich seit der Räumung zusehends. Wöchentlich fanden seither jeden Donnerstag Demonstrationen mit mindestens vielen Hundert TeilnehmerInnen statt, die von mal zu mal Fortschritte im selbstbewussten Umgang mit der Polizei machten. Auch der linke Aushängepopstar Manu Chao schaute auf einer dieser Veranstaltungen mal vorbei. Ein weiterer Höhepunkt war eine gemeinsame Demonstration von Ungdomshus- und AktivistInnen der ebenfalls dauerhaft bedrohten "freien Stadt" Christiania, an der sich 10.000 Menschen beteiligten und die Besetzung des "Ground 69" zum Halbjahrestag der Räumung, in dessen Folge es abermals zu Straßenkämpfen kam. Schon lange forderte die Protestbewegung nicht mehr nur ein neues Ungdomshus, sondern wandte sich allgemein gegen die neoliberale Stadtumstrukturierung und rechten "Normalisierungs"-Wahn in Kopenhagen mitsamt seinen Begleiterscheinungen.


"Lasst uns auf eine politische Lösung hoffen, so dass dieses Irrenhaus hier enden kann!"

Mit diesen Worten forderte die Kopenhagener Polizeichefin Hanne Bech-Hansen im Oktober Ritt Bjerregaard auf, der Bewegung endlich ein neues Haus zu Verfügung zu stellen, da die dänische Polizei durch die andauernden Aktionen ans Ende ihrer Ressourcen getrieben worden war, so dass nach eigenen Angaben die alltäglichen Polizeiaufgaben nicht mehr zu bewältigen waren. Zu diesem Eingeständnis der Überforderung sah sich Bech-Hansen genötigt, nachdem die dänische Polizei sogar in der bürgerlichen Presse wegen des äußerst brutalen Vorgehens gegen die betont gewaltfreien TeilnehmerInnen der G13-Aktion, dem Versuch einer angekündigten Massenbesetzung am 6.10.07, in die Kritik geraten war. Nach dem Umkippen der in die Knie gezwungenen Polizei stand schließlich auch die Stadtregierung unter solchem Druck, dass sich im November schließlich eine Mehrheit im Rathaus zähneknirschend für ein neues Ungdomshus aussprechen musste.


Regierung Schachmatt setzen!

Trotz der (verschriftlichten) Lippenbekenntnisse gibt es bis heute immer noch kein neues Ungdomshus, weshalb in Kopenhagen dazu mobilisiert wird, unter dem Arbeitstitel "blokr" am das Kopenhagener Rathaus mit Blockaden lahmzulegen, solange bis es endlich ein neues Haus gibt. Wann die Aktion tatsächlich steigen wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. Ein erster für den 21. Februar ange-setzter Termin wurde verschoben, nachdem die Stadt in letzter Sekunde nochmals Bemühungen um konkrete Angebote signalisierte. Sicher ist jedoch, dass am ersten Jahrestag der Räumung des alten "Ungeren" am 1.3.2008 weitere Aktionen stattfinden werden, ob mit oder ohne Haus... Es bleibt zu hoffen, dass die Bewegung ihren Schwung auch in Zukunft weiter aufrecht erhalten kann und ihn auch über die Ungdomshus-Frage hinaus dazu einsetzen wird, weiter an der zwangsweisen Unterordnung jeglicher Lebensbereiche unter kapitalistische Interessen zu rütteln und die Versuche eines Zusammenlebens jenseits bürgerlicher Normen zu verteidigen und auszubauen.


Von Kopenhagen bis Berlin:
Solidarität mit den Kämpfen um linke Freiräume!

Wir wollen auch in Kiel wieder einmal unsere Solidarität mit unseren kämpfenden GenossInnen in Kopenhagen ausdrücken. Wir denken, dass die Ungdomshus-Bewegung in ihrer Breite, Vielseitigkeit und Ausdauer, die sich vom Staat weder integrieren noch in "friedlich" und "militant" spalten lassen hat, ein erfolgreiches Beispiel dafür ist, dass der Kampf um unsere Freiräume auch heute noch, in Zeiten hochgerüsteter "Sicherheits"staaten und gesellschaftlichen Rechtsrucks, Perspektiven haben kann. Die internationale Solidarität hat mit zum Erfolg der Ungdomshus-Bewegung beigetragen, genauso wie wir aus ihr Kraft und Erkenntnis schöpfen können, um den Kampf um unsere Freiräu-me vor der eigenen Haustür auszutragen. Sei es um die akut räumungsbedrohte Köpi in Berlin oder im immer noch nicht endgültig beigelegte Konflikt um die Alte Meierei in Kiel, der nach wie vor jederzeit wieder ausbrechen kann. Solange wir keine Gesellschaftsordnung herbeigeführt haben, die uns ein menschenwürdiges Leben garantieren kann, werden wir auf unsere Freiräume angewiesen sein, in denen wir zumindest punktuell und temporär der alltäglichen Unterdrückung und Ausbeutung entfleuchen können. Wir widmen ihrer Verteidigung daher weiterhin das zu diesem Zwecke nötige Maß an Einsatz.
Kampen fortzaetter!


Solidarität mit der Ungdomshus-Bewegung!
Mi., 20.02.2008: Kundgebung - 11.30 Uhr - Dänisches Konsulat Kiel (Lorenzendamm 28/30)


Auf nach Kopenhagen!
Sa., 01.03.: Nichts vergessen - nichts vergeben! 1 Jahr nach der Räumung (www.ungdomshuset.dk)
Watch out: Belagerung des Kopenhagener Rathauses (www.blokr.nu)

UnterstützerInnen: * Gruppe Zunder (Kiel) * NutzerInnenplenum der Alten Meierei * Soligruppe Kopenhagen (Kiel) *

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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bla bla

lothar 15.02.2008 - 22:15
ja wer super gern gekommen , bestimmt auch noch mehr leute , aber die zeit geht ja nun ma gar nich !
trotzdem super das sich dehalb leute finden !