Verhandlung gegen Berliner Antifaschistin

AutorIn 11.02.2008 20:34 Themen: Antifa Repression
Verhandlung gegen eine Berliner Antifaschistin!
Am 14.02 um 13.45 Uhr wird in der Wilsnacker Straße 4, Gebäude D 703 weiter verhandelt mit einem codierten LKA-Beamten, der als Zeuge geladen wurde!
Am 31.01.2008 fand bereits der erste Verhandlungstag gegen eine Berliner Antifaschisten statt. Ihr wird vorgeworfen, dass sie die Angaben ihrer Personalien in der Nähe einer NPD-Veranstaltung (8.5.2007, Neukölln) verweigerte.
Doch das Ziel dieser Festnahme war vielmehr die Schikane und Einschüchterung von Antifaschistinnen und Antifaschisten, sowie die Sammlung ihrer Daten. Die Durchführung dieses Prozesses ist nicht nur lächerlich, sondern zeigt zudem den Versuch der Kriminalisierung von antifaschistischem Handeln.
In Rahmen der Verhandlung wurden zwei codierte LKA-Beamte und eine weitere Antifaschistin als Zeugin und Zeugen geladen. Doch auf Grund einer Erkrankung erschien lediglich einer der beiden Codierten. Dieses lässt vermuten, dass zunächst die Aussage des einen abgewartet werden sollte, damit letztlich die zweite Aussage darauf aufgebaut werden kann, um die vorige zu untermauern und zu bestätigten. Sowohl der Richter als auch der Anwalt der Beschuldigten fragen nach der Notwendigkeit der Codierung und weshalb der Beamte nicht seine Identität preisgeben könne. Ausweichend wurde die Frage mit dem Hinweis beantwortet, dass er unter anderem mit der Aufklärung von links motivierten Straftaten und mit der Terrorismusbekämpfung beauftragt sei!
Die als Zeugin geladene Antifaschistin konnte eine Aussage verweigern.
Über das Verhalten der Beschuldigten empörte sich der Richter, da diese eine Aussage konsequent verweigerte. Im weiteren machte dieser deutlich, dass die Möglichkeit der Einstellung des Verfahrens auf Grund der Aussageverweigerung und durch das nach der richterlichen Auffassung uneinsichtige Verhalten der Angeklagten verspielt wurde.

Zum zweiten Verhandlungstag wurden neben dem noch ausstehenden Codierten weitere zwei Polizeibeamten als Zeugen geladen.

Der zweite Verhandlungstag findet am 14.02 um 13.45 Uhr in der Wilsnacker Straße 4, Gebäude D 703 statt!

Kommt alle, denn Solidarität ist unsere Waffe!
Für mehr emanzipatorisches, antifaschistisches Handeln mit konsequenter Aussageverweigerung! :-)
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Ergänzungen

OWiG-Verfahren?

Rogue 11.02.2008 - 21:18
Geht es in dem Verfahren lediglich um die Weigerung der Betroffenen, ihre Personalien anzugeben? Sowas wäre "nur" eine Ordnungswidrigkeit, nach § 111 OWiG, die mit einem entsprechenden Bußgeld geahndet wird. (Demnach wäre hier auch nicht von einer "Angeklagten" die Rede, sondern von einer "Betroffenen", so ist jedenfalls die Differenzierung im Gesetz.)

Wenn es also "nur" ein OWiG-Verfahren ist, dann ist es schon ziemlich krass, was Bullen und Justiz hier für einen Aufriss veranstalten: mehrere Verhandlungstage, codierte Polizeizeugen, ... Da soll wohl besonders hart durchgegriffen werden. Die Motivation der Behörden ist da schon recht offensichtlich.

Ordnungswidrigkeit

"Art Impson" Bialke 11.02.2008 - 21:49
Das mit der Ordnungswidrigkeit habe ich mich auch gefragt.

@ Autor/Autorin

Ist das ein Strafverfahren? Wenn ja, welche Straftat wird der Antifaschistin vorgeworfen?

Aber keine Sorge, da am 14.2. in der Turmstrasse 91, Raum 768, um 13 Uhr ein anderes Verfahren stattfindet, werden wahrscheinlich sowieso ziemlich viele ProzessbeobachterInnen im Gerichtsgebäude sein. Und da vermutlich nicht alle in den Gerichtssaal gelassen werde, können Wir auch ein wenig zwischen den beiden Verhandlungen wechseln.

 http://stressfaktor.squat.net/termine.php?tag=14022008

@ "Art Impson" Bialke

Leserin 11.02.2008 - 22:18
Wurde die andere Verhandlung am 14.02., auf die du dich beziehst, nicht verschoben? Das steht zumindest hier:  http://transgenialercsd.blogsport.de/2008/02/11/prozess-unbegruendet-verschoben/

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