Naziaktivitäten in Neunkirchen/Saar

maltemalzbier 10.02.2008 21:37 Themen: Antifa
Wie bereits berichtet (http://de.indymedia.org/2008/01/206088.shtml), häufen sich in den letzten Wochen die Aktivitäten von Neonazis rund um den Naziladen "First Class Streetwear" in Neunkirchen/ Saar. Einen vorläufigen Höhepunkt bilden die Geschehnisse vom Rosenmontag.
Eine Gruppe alternativer Jugendlicher traf sich, wie jedes Jahr, am Hammergraben - einem Platz in Neunkirchen - um dort während des Umzuges Fasching zu feiern. In ummittelbarer Nähe dieses Platzes befindet sich jedoch seit Sommer letzten Jahres der Naziladen "First Class Streetwear", geführt vom einschlägig bekannten Nazihool Torsten Staudacher. In und vor dem Naziladen sammelten sich im Verlauf des Mittags immer mehr Nazis und Hooligans und schufen somit bereits eine Drohkulisse für die teilweise recht jungen Jugendlichen. Es kam zu Pöbeleien, woraufhin Torsten Staudacher der Ladenbesitzer mit einer Kamera aus seinem Geschäft heraustrat und damit begann, die Anwesenden Jugendlichen zu fotografieren und abzufilmen. Zu seinen - schützend im Hintergrund positionierten -Nazihools und Sympathisanten folgte ein in die Hände klatschen, welches eindeutig als Aufruf, etwas unternehmen zu sollen, gedeutet werden muss. Vermutlich auf Grund der, wegen dem Faschingsumzug ohnehin präsenten, Polizei blieb es zunächst bei Pöbeleien.

Nachdem sich die Gruppe der Jugendlichen im Laufe der Zeit verkleinert hatte, kamen mehrere Nazis mit Stapeln einer Broschüre aus dem Laden heraus, die sich thematisch dem "Rudolf-Hess-Mythos" widmete, um diese an Passanten zu verteilen. In dieser Broschüre befand sich ein eingelegtes Faltblatt mit Namen und Fotos von vermeintlichen Antifa-Aktivisten aus dem Raum Neunkirchen. Die herbeigerufene Polizei, bei der auch umgehend Anzeige erstattet wurde, sah dies weder als Anlass den Laden zu durchsuchen, noch die Verteilaktion konkret zu beenden. Es wurde von Seiten der Beamten lediglich die Frage an die Neonazis gestellt, was denn hier los sei, woraufhin die alternativen Jugendlichen als "Provokateure" (sic!) ausgemacht wurden. Im Anschluss wurden zwei der Jugendlichen von mehreren der Nazis angepöbelt und es fielen diverse Morddrohungen.

Es ist erschreckend, wie viel sich die Nazis in Neunkirchen herausnehmen können, ohne dass es von Seiten der Polizei oder Stadtverwaltung zu einer angemessenen Reaktion kommt. Das Sammeln von Namen, Fotos und Adressen vermeintlicher politischer Gegner und das Verteilen solcher Listen, die zu nichts Anderem dienen als dem konkreten Aufruf zur Gewalt gegen die betroffenen Personen, ist strafbar und wird dennoch in widerlicher Art und Weise von der Neunkircher Polizei ignoriert. Es scheint einmal mehr klar geworden zu sein auf welcher Seite das Problem des Naziladens in der Neunkircher Innenstadt gelöst werden soll.

Achtet auf Ankündigungen für Aktionen in der nächsten Zeit und haltet euch auf dem Laufenden unter http://neunkirchen.antifa.net oder http://www.kein-raum-fuer-nazis.de.vu.
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Ergänzungen

Zitat

og 10.02.2008 - 22:23
Von wem stammt den das Zitat mit den "Provokateuren"? Von den Nazis ist ja nix anderes zu erwarten. Wenn die Polizei die Jugendlichen als Provokateure darstellt dann wär das allerdings ziemlich krass.

Falls ihr es nicht wisst(weil das aus dem Artikel nicht klar hervorgeht): sic! hat nix mit dem englischen sick(krank) zu tun und wird nicht gesetzt um zu zeigen wie krass oder unerhört eine Textstelle ist. siehe:  http://de.wikipedia.org/wiki/Sic%21

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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rechte cops — alerta antifascista

Prost ! — Nazihunter