Dem “Tönsberg” in Berlin wurde gekündigt

Emil Jacobs Medienkollektiv Berlin 06.02.2008 23:31 Themen: Antifa Medien
Dem erst am 1. Februar in der Rosenthalerstraße 18 in Berlin Mitte neueröffnete Laden “Tønsberg”,
der ausschließlich die bei Rechtsextremen beliebte Marke „Thor Steinar“ verkauft, wurde der Mietvertrag gekündigt.
Damit reagierte der Geschäftsführer der Impala-GmbH anscheinend umgehend, nachdem er einige Protestschreiben von Anwohner und Gewerbebetreibern bekommen hat. Am Freitag lies er allerdings noch auf eine telefonische Aufforderung des SPD-Agbeordneten Tom Schreiber dem Laden zu kündigen folgendes antworten : “So lange die ihre Miete zahlen, werden wir sie nicht rausschmeißen”

Sich dem öffentlichen Druck anscheinend beugend lies der Geschäftsführer der Impala-GmbH der Protex-GmbH, welche hinter dem Laden steht und den selben Geschäftsführer und Firmensitz wie die Mediatex-Gmbh hat, am Dienstag ein Einschreiben zukommen lassen, in dem er die Protex-GmbH auffordert sein Objekt umgehend zu räumen.

Auch einige militantere Ladengegner liessen nicht sehr lange auf sich warten. Am frühen Mittwochmorgen wurde die Schaufensterscheibe des “Tönsberg” mit schwarzer und roter Farbe gefüllten Flaschen beworfen, die Scheibe wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen.

Bleibt abzuwarten wie schnell die Impala-GmbH die Protex-GmbH und ihren Geschäftsführer Uwe Meusel aus dem Ojekt heraus bekommt...
Dem schon im Sommer 2007 gekündigten Laden “Narvik” im Magdeburger Hundertwasser, der das gleiche Sortiment vertreibt und auch U. Meusel gehört, droht gerade eine Räumungsklage über die nächste Woche entschieden wird.

Anti-Thor Steinar Kampagne -  http://www.stop-thorsteinar.de.vu/
Indymedia Artikel zur Eröffnung -  http://de.indymedia.org/2008/02/206892.shtml
Weitere Links zu Artikeln über Thor Steinar -  http://www.antifa-freiburg.de/spip.php?page=antifa&id_article=270&design=3
Artikel der Berliner Zeitung -  http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/berlin/723105.html
Beitrag vom RBB -  http://www.rbb-online.de/_/nachrichten/politik/beitrag_jsp/key=news7031602.html

Erstveröffentlichung Indymedia

Text & Bilder Emil Jacobs
http;//www.medienkollektiv-berlin.org
 medienkollektiv_bln@gmx.net
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Ergänzungen

Ich habe ein besseres Foto

Klauer 06.02.2008 - 23:48
In den konservativen, rechten und rechtsextremen Foren tobt man vor Wut. Also Erfolg auf ganzer Linie...

Bürger + Antifa = ein Team

Echo 07.02.2008 - 08:17
Sehr schöne sache. das zeigt mal wieder gut es laufen kann, wenn sich bürgerlicher Protest von Anwohnern und SPD, Linke, Grüne mit militanten Aktionen ergänzen lassen.
Hat doch alles super geklappt.
Aber Thort Steinar wird mit sicherheit gegen die Kündigung klagen und das kann sich wie schon in Magdeburg locker 6-7 Monate hinziehen.
Deshalb muss man "jetzt erst recht" weitere aktionen und demos gegen den Laden starten.

presseschau

zeitungsleserin 07.02.2008 - 08:31
Erster Hass-Anschlag

Farbbomben gegen Mode-Laden

Mitte - Es war klar, dass das Ärger geben würde: Ausgerechnet in der Rosa-Luxemburg-Straße eröffnete letzte Woche ein Klamotten-Laden, aus dessen Regalen sich mit Vorliebe Neonazis bedienen sollen. Zur Eröffnung gab es eine große Demo, jetzt folgte der erste Hass-Anschlag. Attenäter feuerten ein Dutzend Beutel und zwei mit roter Farbe gefüllte Flaschen gegen die Fassade des "Thor Steinar"-Ladens. Ein Schaufenster ging zu Bruch. Besonders erbost die Kritiker, dass der Laden in der Hausnummer 18 residiert. Die Zahl gilt als Nazi-Code, steht für den 1. und 8. Buchstaben im Alphabet (A+H): Adolf Hitler. Inzwischen soll der Vermieter den Betreibern des Mode-Geschäfts gekündigt haben.
Berliner Kurier, 07.02.2008


Nach Protesten: Vermieter kündigt Thor-Steinar-Laden

Der Eigentümer sieht sich getäuscht und will das Geschäft nicht mehr in seinem Haus an der Rosa-Luxemburg-Straße haben

Eva Dorothée Schmid und Lotte Everts

Der Widerstand ist sichtbar. "Kauft nichts bei Nazis" steht in Großbuchstaben im Schaufenster des Kleiderladens Belleville. Gegenüber hat Rike Feurstein in das Fenster ihres Hutladens Informationen über die Kleidermarke Thor Steinar gehängt, auch auf Englisch, denn in die Rosa-Luxemburg-Straße kommen viele Touristen. Außerdem hängt bei ihr ein Plakat mit der Aufschrift "Gegen Nazis in Mitte". Man sieht das Plakat überall in der Straße: Auf Laternenmasten und an Mülleimern. Verteilt hat es ein Politologe, unterzeichnet ist es mit "Die Aktion der bürgerlich engagierten Anwohner ,Rosa Luxemburg'".

Unbekannte haben gestern am frühen Morgen zudem rote und schwarze Farbbeutel und Flaschen gegen das Schaufenster des Tönsberg-Ladens geworfen. Dabei wurde auch die Scheibe beschädigt. Gegen Tönsberg richtet sich der Widerstand im Kiez. Der Laden öffnete am Freitag im Haus Nummer 18 und verkauft Kleidung der Marke Thor Steinar. Betrieben wird er von der Protex GmbH aus Zeesen, die dieselbe Anschrift und denselben Geschäftsführer hat wie die Mediatex GmbH, die Thor Steinar vertreibt. Die Marke ist in der rechtsextremen Szene verbreitet - sie ist in der Broschüre "Symbole und Kennzeichen des Rechtsextremismus" des Berliner Verfassungsschutzes aufgelistet. Fredericke Winkler, Besitzerin des Belleville, fällt wie anderen Händlern die Hausnummer des Tönsberg-Ladens auf: "18 ist ein typischer Code in der rechten Szene und steht für A und H, die Initialen Adolf Hitlers", sagt sie.

Nicht alle haben sich getraut, das Anti-Nazi-Plakat aufzuhängen. Van Kha Nguyen vom asiatischen Restaurant Ho Vang beispielsweise hat Angst, dass er sich damit zur Zielscheibe von Rechten macht, ebenso wie Sebastian Kaynak vom Hörgerätespezialisten Amplifon. Aber sie haben wie andere Anwohner, Geschäftstreibende, wie die Hausverwaltung Ernst Hachmann, die in der Straße zahlreiche Räume vermietet, und Mieter der Rosa-Luxemburg-Straße 18 Beschwerdebriefe an die Impala Immobilien GmbH in Hamburg geschrieben - ihr gehört das Haus. 18 Seiten E-Mails und Faxe hat der Impala-Geschäftsführer, der aus Angst vor Rechten seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, gesammelt. Außerdem erzählt er von "massenhaften Anrufen". Für ihn Grund genug, der Protex GmbH zu kündigen. Am Dienstag ließ er ihr ein Einschreiben zukommen, in dem sie dringend aufgefordert wird, sein Objekt umgehend zu räumen, weil sie ihn im Hinblick auf den Mietvertragsabschluss und dessen Hintergrund "sehr geschickt im Dunkeln gelassen" habe. "Die müssen da unbedingt raus", sagte der Geschäftsführer der Berliner Zeitung. Das sei sonst "eine Katastrophe" für sein Unternehmen. Er wolle ein ruhiges, seriöses Umfeld und mit Thor Steinar nichts zu tun haben. Er sagt, er habe nicht gewusst, dass in dem Laden diese Kleidung verkauft werde. Die Betreiber hätten ihm gesagt, sie hätten sechs Läden, unter anderem bei der ECE, und sie beschäftigten 160 Mitarbeiter. "Das klang alles sehr positiv."

Er sucht jetzt einen Anwalt, der helfen kann, Tönsberg loszuwerden. Das wird wohl nicht ganz einfach, denn der Mietvertrag wurde für drei Jahre geschlossen. Protex-Geschäftsführer Uwe Meusel wollte sich nicht äußern, wie er auf die Räumungsaufforderung reagieren will. Sein Anwalt hat aber bereits ein Schreiben an Impala geschickt, das vermuten lässt, dass man sich gegen die Kündigung wehren wird. Auch in Magdeburg, wo Meusel im Sommer einen Laden im Hundertwasserhaus eröffnet hat, kam es gleich am Eröffnungstag zu einer fristlosen Kündigung durch die katholische Gero AG. Inzwischen läuft eine Räumungsklage, über die nächste Woche entschieden wird. Die Gero AG sieht sich ebenfalls vor Unterzeichnung des Mietvertrags über das Warenangebot getäuscht. Meusel pocht aber auf die Einhaltung seines Dreijahresvertrags.

Berliner Zeitung, 07.02.2008


Farbbeutelwürfe auf Geschäft

lala 07.02.2008 - 09:30
Farbbeutelwürfe auf Geschäft Mitte # 0394 Heute früh gegen 6 Uhr warfen vier unbekannte Personen rund ein Dutzend Farbbeutel sowie zwei mit Farbe gefüllte Glasflaschen gegen das Schaufenster eines Geschäfts in der Rosa-Luxemburg-Straße in Mitte. Durch den Aufprall der Wurfgegenstände ging die Schaufensterscheibe zu Bruch. Zudem wurden die Fassade und ein vor dem Geschäft stehendes Fahrzeug durch die Farbe beschmutzt. Da in dem Geschäft Produkte der Marke „Thor Steinar“ vertrieben werden und ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, hat der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. polizei berlin

so gehts

lulatsch 07.02.2008 - 15:12
die welt-online schreibt dazu:

[...] Das Unternehmen kündigte den Mietvertrag fristgemäß zum 31. Januar 2008, teilte die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) am Donnerstag mit. „Gründe für eine fristlose Kündigung waren und sind wegen der Rechtsprechung in dieser Angelegenheit nicht gegeben“, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme.

Nach heftiger Kritik der SPD-Fraktion, die der WBM „mangelndes Problembewusstsein“ vorgeworfen hatte, werde man künftig genauere Informationen vor Abschluss der Mietverträge sammeln, sagte die Pressesprecherin des Unternehmens, Steffi Pianka. Die WBM hatte nach eigenen Angaben vor Abschluss des Mietvertrages keine Informationen über die umstrittene Modemarke. [...]

Verkäuferin und Kunde

Tekno Punk 07.02.2008 - 15:26
Hier sind ein par Fotos

pressespiegel

antifa-blogger 07.02.2008 - 15:29
(aktuelle) infos rund um den shop gibt es u.a. auf  http://antifa-aktionen.blogspot.com/2008/02/thor-steinar-in-berlin-mitte-mit.html .
stay tuned - keep on rockin´!

Studie zu rechter Gewalt in Berlin

Axel C. Springerstiefel 07.02.2008 - 16:00
Studie: Rechte Schläger greifen vermehrt Linke an Berlin (dpa/bb) - Rechte Schläger fallen in Berlin immer häufiger über Linke her. Nach einer Studie des Verfassungsschutzes werden Linke und vermeintliche Linke inzwischen häufiger Opfer von rechten Attacken als Ausländer. Hintergrund sei das Erstarken rechtsextremistischer autonomer Aktionsgemeinschaften vor allem in östlichen Bezirken. Besonders in Lichtenberg, Niederschöneweide und Prenzlauer Berg häufe sich die Gewalt gegen links, heißt es in dem 84-seitigen Bericht «Im Fokus: Rechte Gewalt in Berlin», der der dpa vorliegt.

Neonazis in Berlin aggressiver

http://www.jungewelt.de 07.02.2008 - 19:19
Innensenator präsentiert Studie zu rechter Gewalt und konstatiert Zusammenhang zur NPD-Propaganda

Im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg haben sich von 2003 bis 2006 die meisten rechten Gewalttaten in der Hauptstadt ereignet. Insgesamt seien in diesem Zeitraum 37 solcher Taten registriert worden, sagte Verfassungsschutzchefin Claudia Schmid am Donnerstag bei der Vorstellung der Folgestudie »Im Fokus: Rechte Gewalt in Berlin 2003–2006«. Dies waren zwölf Prozent der angezeigten rechten Gewalttaten.

Insgesamt wurden der Erhebung zufolge etwa die Hälfte der rechten Gewalttaten in sieben der 92 Berliner Ortsteile registriert. Besonders betroffen waren neben Prenzlauer Berg Lichtenberg (30 Taten), Friedrichshain (26), Mitte (17) und Niederschöneweide (14). Rund 54 Prozent der Gewalttaten fanden in den Ostberliner Bezirken Lichtenberg, Pankow und Treptow-Köpenick statt.

Insgesamt wurden von 2003 bis 2006 in Berlin 300 rechte Gewalttaten angezeigt, davon waren 86 Prozent Körperverletzungsdelikte. Im Vergleich zur Vorgängerstudie (1998 bis 2003) waren dies sechs Prozentpunkte mehr.

Innensenator Ehrhart Körting (SPD) betonte, die Rechte sei aggressiver geworden. Er gab zugleich zu bedenken, daß dort, wo rechte Gewalttaten begangen werden, die NPD in der Regel die höchsten Wahlergebnisse erreiche und mit ihrer Propaganda »ein Klima, in dem solche Taten gedeihen«, erzeugen.

Pilsen (CZ) grüsst Berlin!

paintbomber 11.02.2008 - 20:16
A new facade and a shop-window of the nazi-shop "The Original Store" in Pilsen (CZ) :).

Tonsberg ist raus aus der Rosa-Luxemburg-Str

Quentin 05.03.2008 - 17:16
Ich war am 03.03.2008 in Berlin am Alex gewesen und dachte mir ich schaue mal nach ob die Nazibuchte noch da ist!
Als Ich dann aber am Laden vorbeiging habe ich nicht´s erkennen können dass der Laden sich noch in den angemieteten Räumen befindet!
Sprich Tonsberg ist raus aus der Rosa-Luxemburg Straße!
Jetzt kann mensch nur hoffen dass die Betreiber sich nicht woanders in Berlin "wieder" niederlassen!!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 15 Kommentare

jawollo!

afa 06.02.2008 - 23:46
super! und schön schnell.

Wie dumm können Nazis sein?

Bert! 07.02.2008 - 00:20
Im "TS-NEwsportal" schreiben die Neofaschisten:
"[TS ist unpolitisch] Dies beweist eine Spontanumfrage in allen Verkaufsgeschäften der Händler unserer Marke.
In dieser Umfrage wurde die eigene Einstufung der Kunden in politischer Hinsicht und nach "rechter Symbolik" auf den Kleidungsstücken gefragt.
Mit überwältigender Mehrheit stuften sich die Käufer der Marke als politisch uninteressiert oder in der Mitte der Gesellschaft befindlich ein. Ähnlich hoch war die Zahl derer, die keine "Rechte Symbolik" auf der "Thor Steinar"- Kleidung erkennen konnten."

Eine "überwältigende Mehrheit" soll also bei der offenbar gefakten/fiktiven Umfrage die Marke als unpolitisch eigestuft haben. Also deutlich über 50%. Okay,... und dann komts: "Ähnlich hoch war die Zahl derer, die keine "Rechte Symbolik" auf der "Thor Steinar"- Kleidung erkennen konnten" - Das geht nicht!!! Eine ähnlich hohe Zahl wäre auch 50 % - dann gibs also über 100% bei den Nazis??? DIese Drecksfaschos!

Indiz-Beweis: Drei Farbklekse

Roland Ionas Bialke 07.02.2008 - 00:22
Uhh, da gibt es wohl bald das nächste 129a-Verfahren...

Schöne Aktionen, das mit der Farbe und das mit dem öffentlichen Druck. Obwohl sich das allein sicher lang hinziehen würde.

@ bert

hinweisender 07.02.2008 - 00:51
Die Auswertung der Umfrage, die du der Unlogik bezichtigst, ist schon denkbar, weil ja für jede Frage ein prozentualer Satz errechnet werden kann. Also nix mit dumm. Ist aber auch gar nicht relevant.

Mal abgesehen davon, dass diese Umfrage wahrscheinlich gefaked oder zumindest hingebogen wurde - traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast - ist die Tatsache doch viel entscheidender, welche Beweggründe und Initiatoren hinter den Motivdrucken stehn. Und die sind laut antifaschistischer Recherche im rechten Spektrum auszumachen. Ergo unterstützt mensch mit dem Kauf der Marke zumindest doch Menschen mit rechter Gesinnung. Da können die Käufer noch so "unpolitisch" sein. Ein weiteres gutes Beispiel für das Paradox des "Unpolitischen".

Aber ansonsten ne ziemlich gute Entwicklung.

Thor Steinar ausfransen!

thor steinar bleibt zum kotzen

übelkeit 07.02.2008 - 06:10

NPD-Zentrale durchsucht

http://www.stern.de 07.02.2008 - 11:35
Die Bundeszentrale der NPD im Berliner Stadteil Köpenick wurde am Morgen von der Polizei durchsucht. Die Ermittler suchten nach Hinweisen auf den Verdacht der Untreue gegen den Schatzmeister der Partei, Erwin Kemna.

Die Polizei hat am Donnerstagmorgen die Parteizentrale der rechtsextremen NPD in Berlin durchsucht. Wie ein Sprecher der Polizei bestätigte, ermittelt das Landeskriminalamt Düsseldorf wegen Untreue gegen den Schatzmeister der Partei, Erwin Kemna.

Die Berliner Polizei leiste Amtshilfe. Die Staatsanwaltschaft Münster und das Düsseldorfer Landeskriminalamt haben für den frühen Nachmittag eine Pressekonferenz dazu angekündigt.

Razzia in der NPD-Parteizentrale

http://www.tagesspiegel.de/ 07.02.2008 - 11:40
Die Polizei durchsucht zur Stunde die NPD-Parteizentrale in Berlin. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Münster. Die Beamten haben es auf den Bundesschatzmeister der Partei, Erwin Kemna, abgesehen.

Seit dem Morgen sind Ermittler in der Parteizentrale der NPD in Berlin-Köpenick im Einsatz. Wie eine Polizeisprecherin in Berlin mitteilte, beschränkt sich die Razzia auf das Büro des Bundesschatzmeisters der rechtsextremen Partei, Erwin Kemna. Gegen ihn hat die Staatsanwaltschaft Münster ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft Münster und das Düsseldorfer Landeskriminalamt haben für 14 Uhr eine Pressekonferenz angekündigt, in der sie weitere Details zu der Untersuchung mitteilen wollen.

Wieder alles Sauber

Tekno Punk 07.02.2008 - 13:47
Ich war gerade am besagten Laden, und die Fasade ist wieder gesäubert!!!!
Muss unbedingt wieder verschönert werden.

nazis plattmachen

thorten schneidar 07.02.2008 - 17:10
was für ein drecksladen!

hahaha *schlapplach*

alerta antifascista 07.02.2008 - 20:40
super, dass sie rausgeworfen werden und dass der laden verunstaltet wurde

nja, fällt wohl unter "moderne kunst":D:D:D

viel spaß beim weitermachen
macht noch mehr krawall, bis die da endlich ausziehen, die nazischweine

@militanzfetischisten

no hero but antifa 08.02.2008 - 05:15
auf der einen seite zeigt sich wieder einmal, wie eine erfolgreiche antifakampagne laufen kann. also durch eine gleichberechtigte, breite und damit politisch starke koalition linksradikaler, linker und liberaler gruppen einerseits und bedachter, der situation angemessener und den kampagnenpartnern vermittelbarer, militanter politik andererseits.

auf der anderen seite zeigt sich aber auch wieder einmal, dass eine reihe von angeblichen antifas aus indymedia scheinbar nichts davon begriffen hat und nur nach noch mehr militanz schreit.

warum kann ich hier nirgends lesen: "toll so eine koalition sollten wir auch in unserer stadt gegen den lokalen naziladen/ die nazikneipe schaffen."
warum kann ich aber immer wieder lesen: "der laden ist wieder sauber, bewerft ihn noch einmal." oder "das ist noch viel zu wenig, macht es wie in rostock." oder "die antifas in griechenland sind unser vorbild - sie sind zwar gesellschaftlich isoliert - aber viel militanter."

:O

hm. 08.02.2008 - 09:02
Wieso viele nach mehr fordern? Weil die Nazis es einfach nicht anders zu verstehen scheinen, wenn die meinen ihren Laden auf der 'rosa-luxemburg-straße' zu eröffnen, dann haben sie es verdient plattgemacht zu werden, die müssen halt wirklich auf allen ebenen 'vernichtet' werden (meine das nicht im reellen sinne, eher vergleichend) juristisch muss ihnen gezeigt werden wo der hammer hängt und eine aufs maul hat einem nazi noch nie geschadet, wissen sie wenigstens wo sie dran sind - obwohl dies auch nicht zwangsläufig immer gutzuheissen wäre, aber naja - wir kennen ja die diskussion zur gewaltfrage - zurück zum thema jedenfalls muss gesagt werden, das es bisher eine sehr schöne aktion war und ich es wirklich gespannt verfolge, in der hoffnung das in den nächsten tagen wieder ein wenig mehr vom laden zu hören ist, natürlich im sinne der verschönerung ;) und der bearbeitung der fassade o.ä.

Shoppen

Freddy Lutschmann 08.02.2008 - 21:38
1. Adresswahl der Naziklamotten-Krämer ist dumm oder sehr dummdreist.
2. Erfreulich, wie schnell u.a. mit Farbeuteln gegen Tönsberg reagiert wurde.
3. Erstaunlich, wie schnell aus der Vermieter mit Kündigung reagiert hat.
4. Drollig, was für coole Klamotten das sind, die da für bestimmt viel Geld verkloppt werden ...mit Pelzkrägelchen usw. Der Antilopen-Kopf anner Wand kommt gut.
5. Die Marzahner Tusse in pink hinter der Ladentür ist scharf. ;)
6. Toll wäre es, wenn Hundebesitzer ihre in Tüten gesammelte Hundkacke dezent vor der Nr. 18 liegen lassen würden. Ich glaube, da hätten selbst die bärtigen Damen und Herren vom Ordnungsamt nicht dagegen.

Nazis..Weimar

Student 09.02.2008 - 19:40
Zur Zeit weile ich als Gast, in der Stadt Weimar. Dabei ist mir auf meinen Spaziergängen "ein Dorn ins Auge gestossen". In der Jakobstraße ca. 300 Meter von dem Wohnprojekt "Gerberstraße" entfernt liegt ein Tattoo Laden der offen mit verbilligten Thor Steinar Klamotten wirbt. Ansich schon ein Paradoxum ... Kenne leider "noch" keine antifaschistischen Kräfte in WE..Würde aber gern mal eine Stellungnahme lesen warum das so ist. Warum sich niemand daran stört. Glaube in WE kann man oder frau sich ein Beispiel an Rostock abschneiden.