Ludwigshafen: Brand weiterhin ungeklärt

Antifa Recherche Ludwigshafen 05.02.2008 22:05
+++ Wenig neue Infos zur Brandursache +++ Hinweise auf Brandstiftung häufen sich +++ Solidarität für die Betroffenen von vielen Seiten +++ Öffentliches Interesse blickt auf die Naziszene in Ludiwgshafen +++ Weitere Erkenntnisse werden in den nächsten Tagen erwartet +++
Ratlosigkeit in Ludwigshafen

Nach dem Wohnhausbrand in Ludwigshafen herrscht allgemeine Ratlosigkeit. Auf einer Pressekonferenz am frühen Abend gab es wenig neue Informationen bezüglich der Brandursache. Ab Morgen (Mittwoch) beginnt eine 50 köpfige Truppe mit den Ermittlungen. Dann können die Betroffenen auf neue Erkenntnisse hoffen. Neben den deutschen Ermittlern, hat die türkische Regierung Experten nach Ludwigshafen geschickt, die die Ermittlungen unterstützen sollen.

Solidarität für die Opfer des Brandes gab es von vielen Seiten. Neben des Offiziellen, wie Oberbürgermeisterin Lohse und Ministerpräsident Beck, kamen auch viele Privatpersonen, um ihre Trauer und Solidarität auszudrücken. Vertreter linker Parteien und Gruppen suchten die Betroffenen auf, es hat sich ein Solidaritätskreis gegründet. Auf Initiative der Angehörigen verfasste der Kreis eine Mitteilung, in der den Helfern gedankt und schnelle und lückenlose Aufklärung gefordert wurde. Wer auch immer verantwortlich sei, solle zur Rechenschaft gezogen werden. Es wurde sich klar gegen alle Bestrebungen positioniert, die ein friedliches Zusammenleben zwischen Türken und Deutschen verhindern wollen. Am Rande wurde viel über einen möglichen rechtsextremen Hintergrund spekuliert. Die Betroffenen erinnerten sich an rassistische Anschläge der Vergangenheit, aus den türkischsprachigen Unterhaltungen konnte man immer wieder "Lübeck", "Moelln" oder "Solingen" heraushören. In dieser Reihe wäre der Ludwigshafener Brand auch zu sehen, sollte er sich als rassistischen Anschlag herausstellen. Damit wäre dies der heftigste Nazianschlag seit Jahren.

Die antifaschistische Zivilgesellschaft ist ebenso ratlos. Ein Beschluss wurde gefasst. Sollte sich der Brand als rassistischen Anschlag herausstellen, ist an diesem Tag eine Demo ab 17 Uhr, Treffpunkt vor dem Lichttor (vor dem Rathaus, Fußgängerzone) geplant.


Die Hinweise auf Brandstiftung verdichten sich

Von offizieller Seite gehen die Ermittlungen in alle Richtungen. Es gibt allerdings vermehrt Hinweise auf Brandstiftung. Die rechtsextreme Szene wird dabei als einzige mit Tatmotiv vermutet. Wer sonst könnte türkische Menschen durch Feuer töten wollen? Den Journalisten rund um das Haus fielen Schmierereien, wie "Dreckstürken? Ausrotten!" und zahllose Naziaufkleber auf. Für Brandstiftung spricht aktuell:

- Zwei Kinder haben einen Mann gesehen, der im Haus Feuer gelegt haben soll. Der Mann soll dunkle Haare haben und deutsch sprechen. Die Kinder werden zur Zeit noch vernommen.

- Auf das Haus gab es bereits 2006 einen Brandanschlag. Zwei Unbekannte haben eine Fensterscheibe des Cafes im Erdgeschoss eingeschlagen und zwei Brandsätze ins Innere geworfen. Zum Glück gab es nur einen geringen Sachschaden. Die Tat wurde nie aufgeklärt. In einigen Medien ist hier von einem "fremdenfeindlichen Hintergrund" die Rede.

- Daneben gibt es zahlreiche Spekulationen über angebliche Konflikte mit Neonazis und ähnliches. Außerdem war in dem Haus vor etwa 15 Jahren die Nazikneipe "Crazy Corner" untergebracht. Über mehrere Jahre war dies der zentrale Treffpunkt der Ludwigshafener Naziszene. Nach dessen Schließung befanden sich verschiedene türkische Cafes in den Räumlichkeiten.


Anmerkung zum letzten Bericht

Es gab in kurzer Zeit zahlreiche Kommentare zum letzten Bericht " Wohnhausbrand in Ludwigshafen.9 Migranten tot". Desweiteren wurde er kurzzeitig versteckt. Wir gehen davon aus, dass die Kommentare zum großen Teil von Ludwigshafener Nazis geschrieben wurden. Wir gehen außerdem davon aus, dass sie dies weiterhin tun werden.

"Antifa Recherche Ludwigshafen" ist ein Kreis von Leuten aus der Antifaszene, die sich aktuell um die Situation in Ludwigshafen kümmern. Wir möchten eine, soweit uns möglich, seriöse Berichterstattung aus lokaler linker Perspektive bieten. Erreichen könnt ihr uns über die Kontakte zu den lokalen Antifagruppen.

Zur Diskussion, ob von Beck ein "fremdenfeindlicher Hintergrund" im vornherein ausgeschlossen wurde: Beck hat anfangs davon gesprochen, dass es keine Hinweise für einen fremdenfeindlichen Hintergrund gibt. Einige Zeitungen haben dies so aufgefasst, als ob Beck diese Möglichkeit "ausschließt" (z.B.  http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/panorama/deutschland/529014 und  http://www.morgenweb.de/service/archiv/xml/metropolregion/20080106_beck.html). Desweiteren ist aus antifaschistischer Perspektive zu kritisieren, dass Politiker bewusst versuchen, solche Möglichkeiten von Anfang an herunterzuspielen. Aktuell wird Schäuble zitiert mit "es gebe keine Hinweise auf einen Anschlag". Das leugnet die Aussagen der zwei Mädchen, die genau dies gesehen haben und die Tatsache, dass auf das selbe Haus schon einmal ein Anschlag verübt wurde. Es gab in der deutschen Vergangenheit zahlreiche Fälle, in denen von offizieller Seite bewusst heruntergespielt und rassistische Gewalt verharmlost oder geleugnet wurde (siehe z.B. Lübeck 1996). Die Migranten wissen das und sind wachsam. Nicht nur deshalb kommen türkische Experten zur Unterstützung der Ermittlungen nach Ludwigshafen.

Link zum letzten Bericht:  http://de.indymedia.org/2008/02/207155.shtml
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Tagesschau stream

mein name 06.02.2008 - 06:43

@ Hmmm / Lübeck 96

Ahhh 06.02.2008 - 13:11
Das ist falsch. Es ist zwar ein Mitbewohner verhaftet worden in U-Haft gesteckt worden, aber bei dem Prozess gegen ihn musste er freigesprochen werden.
Direkt nach dem Brandanschlag in Lübeck, wurden drei Nazis verhaftetet, dann aber wieder laufeb gelassen. Nachdem es den Freispruch vor Gericht gegen den Mitbewohner gab, stellte die Staatsanwaltschaft fest, dass diese Tat wohl nie aufgeglärt werden kann.
Nach heutigem Informationsstand, gibt es für diesen Brandanschlag keine Täter, obwohl bei allen drei glaich nach der Tat verhafteten Nazis Brandwunden festgestellt wurden. Komische Sache...

600 Tote bei Hausbränden pro Jahr

Red_Angel 06.02.2008 - 18:03
Jedes Jahr kommen in Deutschland rund 600 Menschen bei Bränden im eigenen Heim ums Leben. Die meisten Opfer sterben allerdings nicht durch die Flammen, sondern an einer Rauchgasvergiftung - Rauchmelder hätten sie retten können.

Der laute Alarm eines Rauchmelders warnt sicher vor tückischem Brandrauch, der sich lautlos und blitzschnell in der Wohnung ausbreitet. "Krach und Lärm sind besonders nachts wichtig", sagt Susanne Woelk von der Aktion "Das Sichere Haus" (DSH) in Hamburg. Denn im Schlaf nimmt der Mensch Gerüche nicht wahr. Dies habe zur Folge, dass Schlafende das hochgiftige Kohlenmonoxid einatmen, das fast immer im Rauch vorhanden ist. Nach nur drei Atemzügen kann Kohlenmonoxid bereits zur Bewusstlosigkeit

Red_Angel für Indymedia.

Trauer und Gerüchte

http://www.taz.de/ 07.02.2008 - 11:22
Der türkische Regierungschef Erdogan will das Unglückshaus in Ludwigshafen besuchen. Hass-Graffiti schüren Gerüchte über einen Anschlag.

Von dem Mehrfamilienhaus am Rande der Ludwigshafener City steht fast nur noch die rußgeschwärzte Backsteinfassade. Die Decke des ersten Obergeschosses ist eingestürzt und blockiert den Zugang zur Teestube des Türkischen Vereins im Parterre. "Kale" heißt sie: Burg. Eine "feste Burg" für die türkischstämmigen Menschen im Viertel sollte der Treffpunkt sein, weiß Ali Müller, 47, zu berichten. Jetzt kann das Haus nur noch abgerissen werden. "Hoffentlich war es kein Anschlag", sagt Müller. Dann nämlich werde hier in Ludwigshafen "alles aus den Fugen geraten".

Wie viele hundert Bürger ist der Beauftragte für Integrationsfragen aus dem benachbarten Mannheim am Mittwoch zum Ort der Katastrophe gekommen, um zu trauern - und um seine Solidarität mit den Angehörigen der neun Opfer zu demonstrieren, die am Sonntag zu Tode kamen. Blumen und türkische Fahnen hängen an den Bauzäunen. Die Stadt trauert.

Doch in der türkischen Community kocht auch die Gerüchteküche, wie Bayram Türkoglu, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde Rheinland-Pfalz berichtet. So soll eine der Familien, die im Haus lebten, drei Tage vor dem Brand einen Drohanruf bekommen haben: "Sie sind jetzt dran." Die Polizei in Ludwigshafen weiß allerdings nichts von einem solchen Drohanruf. Es gebe viele Spekulationen. "Wir gehen aber allen Hinweisen nach", sagt eine Sprecherin.

Bestätigen kann die Polizei hingegen, dass sich in dem Haus am Danziger Platz Mitte der 90er-Jahre eine Gaststätte befunden hat, deren Gäste "dem rechten Spektrum zuzuordnen waren". In den Jahren danach richteten sich im Erdgeschoss verschiedene türkische Gaststätten und Kulturvereine ein. Im August 2006 wurden Molotowcocktails in das Gebäude geschleudert, ohne dass je Täter ermittelt wurden. Der Fall soll nun auch in die Ermittlungen einbezogen werden. Auch die Brandruine gibt Anlass zu Spekulationen. An der Hauswand stehen die Wörter "Hass" und "Hure", offenbar vor dem Feuer auf die Fassade gesprüht. Doch es gibt auch vage Hinweise auf einen Unfall: Demnach könnte ein Kurzschluss den Brand ausgelöst haben. "Auch das sind nur Gerüchte", so die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU).

Die Brandursache ist und bleibt vorerst unklar. Die Spurensuche in dem einsturzgefährdeten Altbau kommt nur schleppend in Gang. Erstmals können am Mittwoch Brandexperten das Gebäude betreten. Mit Hunden suchen die Ermittler das Erdgeschoss ab. Spuren von Benzin, Diesel oder andere Hinweise auf eine Brandstiftung lassen sich zunächst keine finden. Die Polizei macht sich inzwischen daran, ein Phantombild eines möglichen Brandstifters zu erstellen. Ob dies gelingt, hänge davon ab, wie belastbar das acht- und das neunjährige Mädchen sind, die einen Mann beim Zündeln im Hausflur gesehen haben wollen, so die Polizei. Die Mädchen sind nach dem Brand traumatisiert.

Im abgesperrten Areal vor dem ausgebrannten Gebäude kommt es am Mittwochmittag zum Menschenauflauf. Vor allem türkische Reporter stürzen sich auf die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), und den für die Türken im Ausland zuständigen türkischen Staatsminister Mustafa Yazicioglu. Zusammen mit Angehörigen der Opfer legen sie Kränze nieder. Böhmer ist erschüttert. "Ich weiß, dass die Ludwigshafener Bevölkerung die Trauer der leidenden Familienmitglieder der Opfer teilt", sagt sie. Und fordert dann die türkischen Medien auf, sich auch mit der Rolle der zahlreichen Helfer aus den Reihen von Feuerwehr, Polizei und Technischem Hilfswerk zu beschäftigte, ohne deren schnelles und beherztes Eingreifen sicher noch mehr Opfer zu beklagen gewesen wären. Es müsse jetzt alles dafür getan werden, dass "keine falschen Annahmen verbreitet werden".

Am heutigen Donnerstag will nun der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan zum Ort der Brandkatastrophe kommen. Wegen der Sicherheitskonferenz in München am Wochenende ist er ohnehin im Land. Vier türkische Brandexperten beteiligen sich bereits an den Ermittlungen.

Nicht allen passt deren Anwesenheit. Sie sei rein innenpolitisch motiviert, sagt die SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün. "Erdogan will damit Stärke demonstrieren", sagt sie. "Dies geht auf Kosten des Vertrauens der türkischstämmigen Bürger in die deutsche Polizei." Auch die Gewerkschaft der Polizei zeigte sich verschnupft. Von einer offiziellen Beteiligung der türkischen Experten will sie nichts wissen. "Die türkischen Beamten sind Beobachter und können sich von der professionellen Arbeit unserer Polizei überzeugen", heißt es.

Oberbürgermeisterin Lohse kann mit den türkischen Experten gut leben. "Wenn es der Vertrauensbildung dient", sagt sie, "ist das in Ordnung."

nett nett

dieses Temperament 07.02.2008 - 12:52
Die Stimmung in Ludwigshafen spitzt sich weiter zu: Die Vorwürfe gegen Polizei und Feuerwehr werden immer schärfer. Inzwischen wurde ein Feuerwehrmann bereits angegriffen. Nun müsse schon Polizeischutz für die Feuerwehrmänner bereitgestellt werden, heißt es.

Ein 37-jähriger, in der Türkei geborener Mann machte laut Polizei in einem Lokal einem Feuerwehrmann Vorhaltungen und stieß ihn um. Polizeipräsident Wolfgang Fromm sagte, er bedauere es, dass es aufgrund von Negativschlagzeilen so weit gekommen sei, dass Helfern Personenschutz geleistet werden müsse, damit sie ihrer alltäglichen Arbeit nachgehen könnten. „Es geht nicht an, dass diese Menschen beleidigt, bedroht und bespuckt werden.“ Hier würden „Retter zu Tätern gemacht“.

 http://www.welt.de/vermischtes/article1640340/Feuerwehrmaenner_stehen_unter_Polizeischutz.html

"Ein Nest von Neonazis"

http://www.stern.de/ 07.02.2008 - 19:16
Die Brandkatastrophe in Ludwigshafen löst Angst und Misstrauen aus. Während der türkische Ministerpräsident Erdogan die Brandruine besucht, schreibt die türkische Presse, dass der Anschlag durch ausländische Extremisten verübt worden sein könnte. Im Interview mit stern.de erklärt "Hürriyet"-Journalist Ahmet Külahçi, warum.

Herr Külahçi, könnte der Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan in Ludwigshafen eine Art von Retourkutsche sein? Damals hatte sich die deutsche Regierung sehr deutlich in den Fall Marco eingemischt.

Das ist eine unhaltbare Interpretation. Es liegen überhaupt keine innenpolitischen Motive vor. Hier ist eine Tragödie passiert, neun Menschen haben ihr Leben verloren. Erdogan will wahrscheinlich in Ludwigshafen seine Anteilnahme übermitteln, seine Betroffenheit demonstrieren.

Er wollte sowieso nach Deutschland kommen: In Berlin trifft er am Freitagvormittag die Kanzlerin, in München wird er die Sicherheitskonferenz eröffnen, in Köln ist er auf einer anderen Veranstaltung eingeladen. Er hat lediglich sein Besuchsprogramm um ein paar Stunden nach vorne gezogen.

Die türkische Presse schreibt, dass der Anschlag durch ausländische Extremisten verübt worden sein könnte. Die Berichte sind mit Hakenkreuz-Symbolen illustriert. Lehnt sich die türkische Presse da nicht zu weit aus dem Fenster?

Wir wollen niemanden etwas unterstellen. Wir haben nur darauf hingewiesen, dass nicht einfach behauptet werden sollte - obwohl die Ursache noch nicht feststeht - Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Anschlag gebe es nicht. Und genau das ist geschehen. Die Ermittlungen in Ludwigshafen hatten noch gar nicht begonnen, da wurde schon lauthals von manchen deutschen Politikern verkündet: Es gibt keinen ausländerfeindlichen Hintergrund. Wir wollen, dass man bis zur endgültigen Klärung der Dinge alle Möglichkeiten offen hält.

Die "Hürriyet" hat aber geschrieben, Ludwigshafen sei ein "Nest von Neonazis".
Es ist kein Geheimnis, dass die Fremdenfeindlichkeit in dieser Stadt ein Problem ist. Es gibt sogar eine Resolution des Stadtrates, die das Thema behandelt. Die Menschen dort waren schon vor diesem Vorfall beunruhigt. In der Stadt finden Sie zahlreiche Symbole wie Hakenkreuze die ihre eigenen Geschichten erzählen. Darauf bezog sich unsere Feststellung, Ludwigshafen sei ein "Nest von Neonazis". Die türkische Presse - und da spreche ich jetzt sicher stellvertretend für alle - hat kein Interesse daran, die Bevölkerung zu beunruhigen - weder die türkische noch die deutsche.

Was haben Sie Ihren Lesern denn sonst noch in diesem Zusammenhang mitgeteilt?
Wir haben zur Besonnenheit aufgerufen. Es dürfen jetzt keine Vorurteile und Unruhe entstehen. Bei den Feuerwehrleuten und bei der Polizei haben wir uns für ihren Einsatz in unserer Europaausgabe bedankt.

Bei den Bildern von Ludwigshafen denkt mancher sicherlich auch an die Vorfälle in Mölln und Solingen. Zu Recht?

Daraus Parallelen zu ziehen, damit muss man sehr behutsam umgehen. Natürlich gibt es Assoziationen, natürlich denkt man an die Geschehnisse von damals. Aber wir müssen geduldig sein und abwarten, was bei den Ermittlungen herauskommt. Wir dürfen noch keine Debatte führen, bevor wir nicht wissen, was dahinter steht.

Die Todesopfer gehörten den Aleviten an, einer liberal-islamischen Glaubensgemeinschaft, die in der Türkei offiziell nicht anerkannt wird. Das wird in der türkischen Presse nicht erwähnt. Mit Absicht?

Was hat das denn damit zu tun? Das hat nun wirklich gar nichts mit diesem Vorfall zu tun. Neun Menschen sind tot. Das ist das Drama.

Brandursache gefunden?

Torben 08.02.2008 - 09:35
Die "Tagesschau" berichtete heute unter Berufung auf "zuverlässige Quellen", im Keller der Brandruine seien fehlerhafte und amateurhaft verlegte Stromkabel entdeckt worden. Die Polizei wollte dazu "aus ermittlungstaktischen Gründen" noch keine Angaben machen.

Fest steht inzwischen immerhin: Die Nazi-Symbole an dem Feuerhaus sind nicht frisch, sondern vor mehreren Jahren an die Wände geschmiert worden. Das gab Staatsanwalt Liebig bekannt. Neben dem Eingang des ausgebrannten und einsturzgefährdeten Wohnhauses steht zweimal das Wort "Hass". Die Buchstaben "S" sind mit SS-Runen geschrieben.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 15 Kommentare an

Dumm — Olga

Danke — meinereiner

Seriös???!!! — Donald Duck

so en scheiß — popel

hermann — lol

Angst? — egal

Katastrophe — S.Y.

Versicherungsbetrug — Ganz Klar

Dumm — T....

modder ation — ich

Moder ation — ich auch

Liebe Mods — antifa

Demo — Hans

+++++Newsticker++++ — Feuerqualle