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Auswetung zum 19.01.2008

Autonome Linke Magdeburg 05.02.2008 22:03
Hier eine Auswertung der Ereignisse des 19.01.2008 in Magdeburg!
Anlässlich des 63. Jahrestages der Bombardierung Magdeburgs durch die Alliierten, rief die Neonazigruppe „Initiative gegen das Vergessen“, zu einem „Trauermarsch“ am 19.01.2008 auf. Im Hinblick auf diesen Naziaufmarsch bildeten sich verschiedene Bündnisse um gegen die Neonazis und ihre geschichtsrevisionistische Ideologie vorzugehen. Unsere (erst frisch gegründete) Gruppe, die Autonome Linke Magdeburg ( kurz A.L.M.), schloss sich einem der Bündnisse an, um sich gemeinsam den Nazis in den Weg zu stellen.
Die antifaschistischen Bündnisse planten verschiedene Aktionen, welche auf der Straße ihre Wirkung zeigten und den Aufmarsch der extremen Rechten behinderten. Der Aufmarsch konnte aber trotz zahlreicher Aktionen nicht verhindert werden, was letztlich auf das hohe Polizeiaufgebot zurück zuführen ist.

Schon im Vorfeld des alljährlichen Nazigedenkens zur Bombardierung der Stadt Magdeburg am 16.01.1945 gab es viele Aktionen und Veranstaltungen. Am 16.01.2008 inszenierten die Magdeburger Neonazis, nachdem eine Pressekonferenz der NPD im Rathaus durch die Stadt verboten wurde, eine Mahnwache in der Innenstadt von Magdeburg. Antifaschist_innen hatten vor Ort eine Gegenkundgebung angemeldet und demonstrierten gegen deutsche Opfermythen und Geschichtsrevisionismus. Des weiteren fand am gleichen Abend eine Infoveranstaltung zu der rassistischen Pogromstimmung in Deutschland Anfang der 90er Jahre am Beispiel Hoyerswerda (September 1991)
statt.
Freitag den 18.01.2008 fand eine letzte Veranstaltung mit aktuellen Infos zum Naziaufmarsch statt. Im Verlauf des weiteren Abends sammelten sich ca. 40 AntifaschistInnen, aus mehren Städten, zu einem Stadtrundgang auf der Route der Nazis. Dabei wurden massenhaft Aufkleber und Plakate verklebt. Am Naziladen Narvik splitterten die Fensterscheiben.
(Quelle:  http://de.indymedia.org/2008/01/205448.shtml)

Am 19.01.08 war es dann soweit, um 11.00 Uhr trafen wir uns am Hbf/ZOB um unter dem Motto „Gegen Faschismus, Militarismus und die Verfälschung der Geschichte“ gegen den Naziaufmarsch zu demonstrieren. Organisiert wurde die Antifa-Demo vom „Linken Bündnis Magdeburg“, welchem unsere Gruppe angehörte. Die Demo hatte zeitweise ca. 350 TeilnehmerInnen. Der Demozug bewegte sich, verspätet, vom ZOB über die Olvenstedter Str., die Immermannstr. und über die Diesdorfer Str. zurück in Richtung Nazitreffpunkt am Hauptbahnhof. Die Demo wurde kurz vor dem Endpunkt am ZOB aufgelöst und die TeilnehmerInnen verstreuten sich in verschiedene Richtungen um in die Innenstadt zu kommen. Einige TeilnemerInnen hatten kurze zeit später ein Gerangel mit den Bullen, die verhindern wollte das die AntifaschistInnen in Richtung der Nazis kommen.

Zeitgleich fanden zwei weitere Demos gegen den Naziaufmarsch statt.
An der zweiten Antifa-Demo beteiligten sich nach eigenen Angaben teilweise ca. 400 Menschen. Diese Demo wurde vor der „Grünen Zitadelle“ dem Hundertwasserhaus, wo sich auch der Naziladen „Narvik“ befindet, von der Polizei eingekesselt und gestoppt. Gegen 17 Uhr beendete der Versammlungsleiter die Demonstration.
Die 3. Demonstration, initiiert vom „Bündnis gegen Rechts Magdeburg“, ging vom Westfriedhof in die Innenstadt. Wo sie dann eine Kundgebung abhielten und sich auflösten.

Die Nazis trafen sich um 14 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz, wo sie auf Grund antifaschistischer Aktionen bis 16 Uhr im Kessel und im Regen stehen mussten. Von dort aus ging es dann mit der Beschallung von klassischer Trauermusik zum Innenministerium, dann über den Breiten Weg zum Rathaus und schließlich zum Bahnhof zurück. Der faschistische Aufmarsch in Magdeburg endete gegen 18.30 Uhr. AntifaschistInnen versuchten während der gesamten Zeit des Aufmarsches, an die Nazis heran zu kommen und diesen zu stören und zu verhindern. Ca. 1100 Bullen versuchten die Aufmarschroute der Nazis zu schützen und prügelten ihnen den Weg frei.
Immer wieder kam es zu Provokationen und Festnahmen von AntifaschistInnen durch die Polizei.

Durch den vielfältigen Widerstand wurde verhindert, dass die Faschisten an diesem Tag durch Stadtfeld marschieren konnten und ihr eigentliches Ziel den Westfriedhof erreichten. Sie konnten aber dennoch durch die Magdeburger Innenstadt ziehen.

Auch im nächstem Jahr werden die Faschisten wieder versuchen ihren Geschichtsrevisionismus auf die Straße zu tragen und ihre menschenverachtende Ideologie zu verbreiten. Wir hoffen das ihr auch nächstes Jahr wieder an unsere Seite steht und das wir gemeinsam den Naziaufmarsch im Januar 2009 zum Desaster machen.

Wir bedanken uns bei allen AntifaschistInnen, die mit uns auf der Straße waren und sich den Nazis entgegenstellten.

Im Jahr 2008 werden noch einige Schlachten gegen die Nazis geschlagen werden müssen, tun wir dies gemeinsam.
Auf allen Ebenen. Mit allen Mitteln.


www.autonomer.widerstand.de.md

 autonomelinkemd@web.de


Ps.:und hier noch ein paar Bilder:
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