Dresden: Frieden war gestern!

alerta 03.02.2008 20:01 Themen: Antifa
In Dresden läuft die Mobilisierung gegen die Naziaufmärsche am 13. und 16. Februar 2008 auf Hochtouren. Zahlreiche Transpi-Aktionen, Plakate und Graffitis erregen Aufmerksamkeit in der Stadt.
Am 13. und am 16. Februar werden Neonazis durch Dresden marschieren, um ihr verqueeres Geschichtsbild demonstrativ zu verbreiten. Während am Abend des 13. Februar mehrere hundert Neonazis der „Freien Kameradschaftsszene“ erwartet werden, ruft für den 16. Februar die JLO (Junge Landsmannschaft Ostdeutschland) und die NPD zu einer Großdemonstration mit mehreren tausend TeilnehmerInnen auf. Es wird einer der größten Naziaufmärsche Europas werden und wahrscheinlich der größte deutsche Nazi-Umzug im Jahr 2008. In der Zeit vom 11. bis zum 17. Februar möchte die Kameradschaftsszene Dresdens des weiteren eine Aktionswoche durchführen.

Auch die Antifa wird aktiv sein und gemeinsam mit Eurer Hilfe die Naziaufmärsche in Dresden stoppen! In diesem Jahr wird es ungleich schwerer werden, da es wahrscheinlich gleich zwei Aufmärsche geben wird und die Bullen ebenfalls mit mehreren tausend Beamten auf einiges vorbereitet sein werden, was in den letzten Jahren vielleicht noch überraschte. Mit vielen entschlossenen Leuten, die bereit sind jedes Mittel einzusetzen, sollten aber auch im Jahr 2008 die Chancen nicht schlecht stehen, dass der Neonazi-Umzug nicht mehr als eine schlechte Kundgebung wird.

Die Mobilisierung läuft inzwischen auf Hochtouren. So konnten, wie auf den Fotos gut erkennbar, an mehreren Orten in Dresden Transpi-Aktionen für Aufmerksamkeit sorgen. Am Albertplatz in der Dresdner Neustadt hing einige Tage lang an einem Hochhaus: „16./13. Februar Dresden / Frieden war gestern / Naziaufmärsche smashen!“ In der Dresdner Altstadt, direkt neben dem Terassenufer wurde auf einem Transpi die Frage gestellt: „Diese Stadt hat Nazis satt?“ und darauf die passende Antwort formuliert: „Dann 13./16.02. Blockieren!“ Zehn Tage vor den Antifa-Aktionen gegen Naziaufmarsch und jede Form von Geschichtsrevisionismus finden sich in fast allen Dresdner Stadtteilen Plakate und so mancher Orts gibt es Graffitis zu bewundern.
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Ergänzungen

mehr infos

hubert 03.02.2008 - 21:14

Infos

Blubb 03.02.2008 - 22:29
Mehr Infos findet man auch unter:  http://www.nazis-blockieren.tk/

Bis zum 16.02 Nazis Smashen - Mit Allen Mitteln !

Mobilisierungsveranstaltungen zu Dresden

Siska 04.02.2008 - 10:47
Liste der Info- und Mobiveranstaltungen:

24.01.08 Köln // Unikum (Universitätstr. 16) //20 Uhr
28.01.08 Köln // Alte Feuerwache (Melchiorstr. 3); // 20 Uhr
28.01.08 Jena //Carl Zeiss Str. 3, HS 4 // 19 Uhr
28.01. 08 Oldenburg // 20.00 Uhr // Alhambra
29.01.08 Bremen // 20.00 Uhr // Sielwallhaus
29.01.08 Greifswald
04.02.08 Hannover // 20.00 Uhr // UJZ-Korn
04.02.08 Würzburg (voraussichtlich)
06.02.08 Chemnitz // Reitbahnstrasse 84
07.02.08 Zittau // emil
07.02.08 Erfurt // ver.di-Jugendklub Filler, (Schillerstraße 44) // 19:00 Uhr
08.02.08 berlin, k9
09.02.08 potsdam


Schade, Leipzig ist nicht dabei)-:

... & [redok] berichtete ...

Kent Brockman 04.02.2008 - 12:21
Wieder braunes Februar-Dunkel über Elbflorenz (...)  http://www.redok.de/content/view/968/36/ [03.01.2008]

Warum zwei Aufmärsche 2008?

background 04.02.2008 - 18:09
Warum es im Jahr 2008 zwei Nazi-Aufmärsche in Dresden geben wird, kann u.a. hier nachgelesen werden:

 http://nip.systemli.org/Article353.html

Demonstrationsverbot für Neonazis

http://www.pr-inside.com 04.02.2008 - 21:54
Demonstrationsverbot für Neonazis in Sachsen an Gedenkstätten

Neonazis oder Linksextremisten sollen nach dem Willen der sächsischen Staatsregierung nicht mehr an Gedenkstätten demonstrieren dürfen, die an Opfer von Gewaltherrschaft erinnern. Wie Justizminister Geert Mackenroth am Mittwoch in Dresden mitteilte, soll dazu am 12. Februar ein Gesetzentwurf in das Kabinett eingebracht werden. Damit werde auch ein Signal für den 13. Februar gesetzt, sagte der CDU-Politiker.

An diesem Tag gedenkt Dresden den Opfern der alliierten Luftangriffe auf die Stadt am 13. und 14. Februar 1945. Ziel der Initiative sei, an solchen Tagen Demonstrationen von Rechtsextremisten verbieten zu können. «Wir dürfen nicht zulassen, dass sich der braune Unfug ungehindert breit machen darf», sagte Mackenroth.

Nach seinen Angaben sollen Extremisten von rechts und von links auch an historischen Stätten wie der Dresdner Frauenkirche oder der Nikolaikirche in Leipzig nicht mehr demonstrieren dürfen.

Möglich geworden ist die Gesetzesinitiative durch die Föderalismusreform. Danach ist die Gestaltung des Versammlungsrechtes jetzt Ländersache.

Kein Trauerort - nirgends!

Hugo Hahn 05.02.2008 - 02:02
Für alle die schön immer gegen den Opfermythos kämpfen.
Mobispecial:  http://youtube.com/watch?v=X-K6U786-M4

@hanswurst: Frauenkirche

alerta 05.02.2008 - 12:35
@hanswurst:

Ein schönes Beispiel dafür wie "Wiederaufbau" in Dresden auch aussehen kann ist die Neue Dresdner Synagoge. Die Alte Synagoge wurde am 09.11.1938 von DresdnerInnen nieder gebrannt. Sie stand direkt auf dem Terassenufer, auf dem Hasenberg und war als ein von Semper entworfener Bau der barocken Architektur der Dresdner Elbpromenade optisch angepasst. Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten hätte es durchaus die Möglichkeit gegeben diese Synagoge orginalgetreu wieder aufzubauen, so wie es mit der Frauenkirche geschah. Man hat sich allerdings bewusst gegen eine solche Möglichkeit entschieden, um mit einer völlig neuen Architektur ein deutliches Zeichen zu setzen, dass hier etwas geschehen ist. Es wird somit ein bewusster Bruch oder Einschnitt an der historischen-barocken Gesamtkompensation vorgenommen. Damit wird eine Schluss-Strich-Mentalität vermieden. Optisch unüberwindbar wird klar gemacht, dass etwas irreparabel zerstört worden ist und sich nicht einfach wieder herstellen lässt. Die Verantwortlichkeit für die Zerstörung der Frauenkirche im Februar 1945, darüber dürften wir uns ja einig sein, tragen die DresdnerInnen, welche den Nationalsozialismus aktiv und passiv unterstützt haben. An dieser Stelle lässt sich sicherlich darüber streiten, ob es nicht vielleicht sinnvoll gewesen wäre, den Trümmerhaufen da liegen zu lassen oder was völlig neues an diese Stelle zu setzen. Stattdessen gibt es im konservativen Dresden einen breiten Konsens darüber, dass nicht nur die Frauenkirche, sondern die gesamte Innenstadt absolut orginalgetreu (siehe auch Streit um einen modernen Bau für ein neues Gewandhaus) wieder aufgebaut werden muss. Die Chancen für andere Möglichkeiten wurden mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche verwirkt. Vielleicht gestehst du einigen Menschen das Recht zu, darüber nicht unbedingt erfreut zu sein. Der Wiederaufbau soll hier nicht "verteufelt" werden, aber auf Garantie auch nicht abgefeiert werden, so wie es die Mehrheitsgesellschaft in Dresden tut.

Den Vergleich den du hier ziehst, zwischen homophoben Sprüchen auf einer Antifa-Demo, die du natürlich völlig zu Recht kritisierst und der Meinungsäußerung über den Wiederaufbau der Frauenkirche, die als diskursiv zu verstehen ist, halte ich für äußerst problematisch. Vielleicht denkst du darüber nochmal nach.

Antifa plakatiert gegen Nazis

Von Andreas Rentsch 05.02.2008 - 21:44
Sächsische Zeitung
Mittwoch, 6. Februar 2008

Die Auseinandersetzung zwischen Rechten und Linken um den 13. und 16. Februar macht sich im Stadtbild bemerkbar.

Aktivistender linken Szene machen in der Stadt gegen den geplanten „Trauermarsch“der Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland (JLO) und andere Aktivitätenvon rechten Gruppen am 13. und 16. Februar mobil. So waren in denvergangenen Tagen an der Fassade des Hochhauses am Albertplatz, an derCarolabrücke oder am Fußgängerüberweg Bergstraße zeitweise Plakateaufgehängt, die zum Protest gegen die Demonstrationen von Neonazisaufriefen. Dokumentiert sind diese Aktionen seit Sonntag auf derWebseite des unabhängigen Medienzentrums Indymedia.

„Das Plakat am Hochhaus Albertplatz haben wir am Sonntag um dieMittagszeit entfernt“, sagt Thomas Geithner von der PolizeidirektionDresden. Inzwischen sei ein Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchseingeleitet worden.

Polizei bereitet Einsatz vor

Wie Geithner weiter mitteilt, gehen die Vorbereitungen für denJahrestag der Bombardierung Dresdens und das darauf folgende Wochenendenun in die heiße Phase. Eine Einsatzbesprechung ist für Montag geplant.Die im aktuellen Verfassungsschutzbericht als rechtsextremistischeingestufte JLO rechnet für ihren Marsch am 16. Februar mit 5000Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet.

Am selben Tag planen Vertreter von Parteien, Verbänden und Kirchendiverse Gedenkveranstaltungen in der Innenstadt. So ruft das Bündnisfür Demokratie ab 14.30Uhr zu einer Demonstration am Goldenen Reiterunter dem Thema „Geh Denken“ auf. Vor der Frauenkirche können BürgerKerzen anzünden. Die Kreuzkirche öffnet um 20.30 Uhr für einenökumenischen Friedensgottesdienst.

Dresdner wollen sich gegen Neonazis wehren

http://www.pr-inside.com 07.02.2008 - 11:39
Ein breites Bündnis aus rund 70 Verbänden, Parteien und Gewerkschaften hat für den 16. Februar zu einer Demonstration gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Dresden aufgerufen. Wie Ralf Hron von der Initiative «Dresden für Demokratie» am Mittwoch mitteilte, werden zu der Kundgebung unter dem Motto: «Geh Denken» rund 5.000 Teilnehmer erwartet. Die Demonstration richtet sich gegen eine für den gleichen Tag geplante rechtsextreme Kundgebung zum Jahrestag der alliierten Bombenangriffe auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945.
Unter den Rednern der Gegendemonstration sind unter anderem der amtierende Dresdner Oberbürgermeister Lutz Vogel und die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde von Dresden, Nora Goldenbogen. Nach ihren Angaben wird derzeit geprüft, ob der für diesen Tag geplante Schabbat-Gottesdienst auch für die Dresdner Bevölkerung geöffnet wird, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Hron sagte: «Wir akzeptieren nicht, dass Neonazis durch diese Stadt laufen».

noch besser als das transpi

ugauga 08.02.2008 - 20:55
in der nacht vom 4. zum 5. februar wurde das gebäude wo das tranpi herunterhing noch etwas besser und größer verziert.

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Überlegungen zur bundesweiten Mobi — Antifa aus Berlin

Demo für alle? — anarcho

Nationalfahnen — immigrant

Nationalfahnen — Geschichtsbewusst

;) — .

@ afa aus berlin — Lesen

edit — Lesen

@Ultradeutsche — Antifaschist aus Berlin

@berlin_antiimp — antifa

Fahnen — anarchistDD

@ all — xxx

frauenkirche — hanswurst

zur freuankirche — paul b

fahnenscheiß — anarchist

nazis stoppen:gemeinsam — dd-autonom

@Ultra-Deutsche — Antifaschist aus Berlin

@antifaschist aus berlin — leipziger_in

Einsatz gegen Umweltschützer akzeptabel — http://www.lvz-online.de

@leipziger_in — Antifaschist aus Berlin