[Berlin] Kundgebung vor der JVA Tegel

never surrender 03.02.2008 18:10 Themen: Antifa Repression Soziale Kämpfe
Am Sonntag, dem 03. Februar versammelten sich 70 bis 80 Menschen vor der JVA Tegel im Norden Berlins um ihre Solidarität mit dem inhaftierten Antifaschisten Christian S. und allen Gefangenen auszudrücken.
Wie am Freitag bekannt wurde, soll Christian am Montag in die Abteilung für Suchtkranke verlegt werden. Weitere Infos dazu:  http://de.indymedia.org/2008/02/206954.shtml
Mit dieser Kundgebung protestieren wir dagegen. Trotz einer kurzen Mobilisierungszeit von zwei Tagen kamen am Sonntag Nachmittag zwischen 70 und 80 Personen zur JVA Tegel um ihrer Solidarität Ausdruck zu verleihen. Es wurden Redebeiträge zu Christians aktueller Situation verlesen, Musik gespielt und das ABC Berlin informierte über die Verurteilung der drei jungen HausbesetzerInnen in München und rief zur Solidarität mit ihnen auf.
Eine Petition, mit welcher Christians baldige Freilassung gefordert wird, wurde von allen TeilnehmerInnen der Kundgebung unterschrieben. Daraufhin sollte diese an eine verantwortliche Person der Zwangsanstalt überreicht werden, aber dieser weigerte sich das Schriftstück entgegen zunehmen, da er behaupte nicht befähigt zu sein das zu dürfen.

Falls Christian verlegt wird, wird es am nächsten Sonntag wieder eine Kundgebung um 15 Uhr vor der JVA Tegel geben. Achtet auf weitere Infos und Ankündigungen.

Gegen alle Zwangsanstalten!!!
Freiheit für alle!!!
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Redebeitrag

abc berlin 03.02.2008 - 18:23
Freiheit für die in München inhaftierten HausbesetzerInnen!

Am 28. Juni des letzten Jahres wurden in München drei junge Menschen bei der Räumung des durch sie besetzen Hauses festgenommen. Seitdem saßen Sven, Steffi und Lukas in Untersuchungshaft. Die eingesetzten USK-Beamten verhielten sich äußerst brutal, obwohl eine Räumung verhindert hätte werden können, wenn es vorher Gespräche mit den BesetzerInnen gegeben hätte.

Aber drei Wochen nach dem G8-Gipfel sollte damit eine harte Linie gegen widerständiges und nicht staatstreues Verhalten demonstriert werden. Bei der Räumung wurden drei Beamte verletzt, zwei leicht und einer schwer. Die BesetzerInnen hatten sich mit Steinwürfen gewehrt. Die Staatsanwaltschaft forderte daraufhin eine Verurteilung wegen versuchtem Totschlags. Am letzten Donnerstag wurden die drei jeweils zu fünf Jahren Knast verurteilt. Die Richterin rechtfertigte dies damit, dass dies ihre letzte Chance sei und die drei nun Zeit hätten eine Berufsausbildung zu machen und damit sich wieder in die Gesellschaft und ihre demütigenden Normen und Regeln einzuordnen.

Das Urteil ist das erste, in dem Steinwürfe auf behelmte und durch Schutzanzüge geschützte Polizisten nicht wie sonst üblich als gefährliche Körperverletzung und Landfriedensbruch geahndet werden, sondern als versuchter Totschlag. Damit wird es jetzt noch einfacher werden zum Beispiel nach dem 1. Mai Personen, welche sich gegen durchgeknallte Bullen mit Steinwürfen wehren, hinter Gitter zu sperren. Dieser Entwicklung muss entschieden entgegen getreten werden.

Freiheit für alle!!!
Solidarität ist unsere Waffe!!!