Fürth: Antifa Fahrradtour (Outingaktion)

ALF 02.02.2008 21:23 Themen: Antifa Antirassismus
Am Freitag den 1.2.2008 startete in Fürth eine Fahrradtour mit dem Ziel „Vach“. In Vach einem kleiner Ortsteil von Fürth, wohnt die rechtsextreme Familie Ruff. Stella (geb. Müller) und Martin Ruff sind seit längerem aktive Mitglieder im Kreisverband Fürth der mittelfränkischen NPD. Stella war auf Platz 2 der NPD-Liste.
Wie berichtet versuchte die NPD in den Stadtrat in Fürth einzuziehen. Die benötigte Anzahl der 385 Unterschtriften wurde dabei glänzend verfehlt.
Dies geschah wie berichtet unter anderem aufgrund umfangreicher Gegenaktivitäten Fürther und Nürnberger AntifaschistInnen.  http://de.indymedia.org/2008/01/205658.shtml  http://de.indymedia.org/2008/01/204146.shtml
Die NPD reagierte auf ihre Niederlage äusserst agressiv und verlor dabei endgültig ihr bürgerliches Image.  http://de.indymedia.org/2008/01/205948.shtml
Am Freitag beschlossen sich AktivistInnen die Nachbarschaft der Ruffs über deren Umtriebe aufzuklären. Es wurden knapp 150 Flyer verteilt und eine spontane Kundgebung an einer zentralen Kreuzung abgehalten. In einem Redebeitrag wurde über die Nazifamilie aufgeklärt. Die AnwohnerInnen reagierten empört und erschrocken über die faschistischen Aktivitäten ihrer „netten“ NachbarInnen.
Alles in allem bewies sich hier mal wieder, das es durchaus möglich ist mit relativ wenig Aufwand, erfolgreiche Aufklärungsarbeit zu betreiben.
(Flyer kommt als ergänzung)

Nazis aus der Anonymität reißen! Es gibt kein ruhiges Hinterland!
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glückwunsch

grumpf 02.02.2008 - 23:35
herzlichen glückwunsch, ihr habt die listenkandidatin der npd "geoutet". wer wird als nächster aus der anonymität gerissen? udo voigt? steiner? frank rennicke?

immer dasselbe

psychostudi 02.02.2008 - 23:53
es gehört zu dem kleinen 1x1 der psychologie, dass eine lose gruppe sich untereinander solidarisiert, wenn einer von ihnen von ausserhalb angegriffen wird. um nichts anderes handelt es sich hier psychologisch. eine äussere gruppe (antifa) outet jemanden aus einer losen gruppe (stadtteilbewohner). automatisch fallen bei den stadtteilbewohnern die rolläden und sie solidarisieren sich mit ihrem mitbewohner. dies ist ein ganz normaler vorgang, noch nie hat eine outing aktion etwas gebracht, ausser der nazi ist schon vorher negativ (laute musik, ärger gemacht)in der gruppe der stadtteilbewohner aufgefallen. aber in unseren reihen wird man wohl nie begreifen, dass solche aktionen gerade das gegenteil von dem bewirken was sie eigentlich sollen. solche aktionen gehen, im allgemeinen immer nach hinten los. leute denkt doch erst einmal nach bevor ihr aktionen (nach)macht. so wird das nie was. gut gemeint ist nicht automatisch gut gemacht.

lol

giggy 03.02.2008 - 00:09
Toll waren auch die Outingaktion. Da wurde doch ein Kreistagskandidat, der auf jedem Flugi zu sehen war geoutet. Desweiteren gibt es NS-Studenten, die schon 4mal geoutet wurden.
lol

Der Effekt von "Outing-Aktionen"

brr 03.02.2008 - 01:44
Also der hiesigen Erfahrung nach läuft das in der Metropol-Region Nürnberg-Fürth-Erlangen so:

Nazis diffamieren Antifa in seiner/ihrer Nachbarschaft
=> Nachbarn solidarisieren sich mit Antifa

Antifas machen auf Umtriebe eines Nazis in seiner Nachbarschaft aufmerksam
=> Nachbarn finden Nazi eklig oder sagen:
"Wusste ja schon immer, dass mit dem/der was nicht stimmt"

Und warum ist das so? Weil mit Nazideppen keiner was zu tun haben will. (In Fürth hat's die NPD ja nicht mal geschafft, genügend Unterschriften zum Antritt bei der Wahl zu sammeln *g*)
So einfach ist das.

unlogisch

puh 03.02.2008 - 03:16
also wenn die nazis da eh keinen interessieren, braucht man sie auch nicht outen. für eine version müsst ihr euch schon entscheiden: sind die jetzt gefährlich oder nicht?

Sinn und Zweck

von "Outings" 03.02.2008 - 04:32
Natürlich ist es kein Meisterwerk, Nazikader zu outen, die eh auf einer Liste stehen!
Aber Ziel ist es vielmehr, die Nachbarn darauf aufmerksam zu machen wer neben ihnen wohnt.
Stella Ruff war zwar auf der Liste gestanden, trotzdem wusste der Großteil der NachbarInnnen nicht bescheid. Jetzt schon!
Wenn man keine Ahnung hat einfach die Fresse halten!

und nu?

__________ 03.02.2008 - 05:53
und jetzt wissen die nachbarn, was das für ne böse ist. und dann?

lasst mich raten

´hellseher 03.02.2008 - 08:17
vorsicht ironie!

lasst mich raten, unsere leutz sind mit käppi, sonnenbrille, schwarzen kapuzenpullis und schal aufgefahren und haben eine junge mutter mit zwei kindern als nase geoutet. so und jetzt raten wir drei mal für wen die nachbarn nun eher sympathie empfinden werden?

Richtig, natürlich für die ortsfremden im schwarzen outfit, der flyer über eine junge mutter aus der nachbarschaft verteilt. ist doch klar, so reagiert doch jeder normalo. oder vielleicht doch nicht?

oh man, denkt doch VORHER darüber nach was ihr wie erreichen wollt. ihr habt den nasen gerade mal in die hände gespielt, begreift ihr das denn nicht. aber es wird seit jahren in anderen städten so gemacht, da müssen wir das jetzt auch mal bei uns machen. hauptsache nicht mal selbst nachdenken. ist die menschliche psychologie so kompliziert oder was?

schwaches Argument

mön 03.02.2008 - 11:28
Hier reden einige ja so als ob Listenkandidaten der NPD jedem bekannt wären, als müsse man niemanden mehr darüber aufklären. So ein Unfug.

@mön

dgjjafa 03.02.2008 - 12:19
jetzt sind die nachbarn "aufgeklärt", ja und? wenn die das stören würde, würden die sich nicht auf die liste setzen lassn. das ist ungefähr so spektakulär als würdest du wowereit als schwulen outen.

aha

mön 03.02.2008 - 20:18
"wenn die das stören würde, würden die sich nicht auf die liste setzen lassn."
-> quatsch, warum sollten sie es unterlassen, wenn es die nachbarn "stören" würde?; wenn das so wäre würden wir deutlich weniger NPD-wahlteilnahmen haben ..
und selbst wenn es so wäre, rechnen sie vielleicht auch nicht damit dass das überhaupt jemand wahrnimmt.