Ratzeburg: 300 gegen rechte Gewalt
Am ersten Weihnachtstag überfielen mehrere Neonazis eine kleine Gruppe Jugendliche. Ein Opfer des Gewaltaktes verliert auf einem Auge einen Großteil seines Augenlichtes. Heute demonstrierten 300 Antifaschisten aus Solidarität in Ratzeburg (Schleswig - Holstein), dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die hatte größes Gerät aufgefahren. Zwei Wasserwerfer und sogar ein Räumpanzer wurden in die Kleinstadt verlegt.
Gegen 12:00 Uhr setzte sich die Demonstration in Bewegung. Bereits zu Beginn wurde von Seiten der Teilnehmer deutliche Kritik an der lokalen Polizei geübt. So wurde bemängelt, dass dem eindeutig rechtsextremen Überfall politische Beweggründe abgesprochen wurden. Erst auf Druck lokaler Antifaschisten sei die Polizei zurückgerudert und habe den Zusammenhang eingestanden. Auch das Verhalten der Beamten direkt am Tattag wurde kritisiert. So wurde der Polizei vorgeworfen nicht energisch genug zu ermitteln. Auf Unverständnis stieß etwa, dass die Beamten keine Beweissicherung vor Ort vorgenommen hatten. Nicht mal eine Opfervernehmung wurde angeordnet.
Die Polizei widerspricht dieser Darstellung entschieden. In einer Pressemitteilung heißt es u.a.:
"Bei dem Vorfall in der Nacht auf den 25.12.2007 war die Polizei bereits wenige Minuten nach der Tat am Einsatzort. Unmittelbar nach Aufnahme des Sachverhalts, fertigten die eingesetzten Polizeibeamten eine Strafanzeige und leiteten somit ein Ermittlungsverfahren aufgrund eines Körperverletzungsdelikts ein. Der Tatverdächtige und jetzige Beschuldigte in diesem Verfahren wurde noch während der Sachverhaltsaufnahme am Tatort von den eingesetzten Polizeikräften vorläufig festgenommen und dem Polizeigewahrsam zugeführt. Dort blieb er bis zum kommenden Morgen. Die Behauptungen, dass die Polizei nicht oder erst nach öffentlichem Druck tätig geworden war, entsprechen nicht den Tatsachen!"
http://pinnwand.ln-online.de/herzogtum-lauenburg-020208-samstag-ratzeburg-demonstration-am-02022008/2463
Die Mitteilung erwähnt jedoch nicht, dass auch gegen eines der Opfer ermittelt wird. Ihm wird Beamtenbeleidigung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Während der Auseinandersetzungen soll eine von ihm geworfene Flasche eine Fassade beschädigt haben.
Während der Demonstration hielt sich die Polizei zunächst stark zurück. In der Innenstadt kam es jedoch zu einigen Konfrontationen zwischen Linken und den Beamten. Das Ordnungsamt hatte aus 'verkehrstechnischen Gründen' die Route durch die Innenstadt untersagt. So mussten die hauptsächlich jugendlichen Teilnehmer durch eher schwach besiedelte Viertel ziehen.
Am Rand hatten sich dennoch zahlreiche Schaulustige eingefunden die neugierig die teils überregional angreisten Antifaschisten beäugten. Durch zahlreiche Flyer wurden die Anwohner über die Hintergründe der Demonstration aufgeklärt.
Dennoch wollten zahlreiche Teilnehmer ihren Protest über die Zustände in der Stadt auch im Zentrum verkünden. Ein Durchbruchsversuch scheiterte jedoch. Bei Rangeleien mit den Beamten gab es einige Verletzte. So musste eine Person behandelt werden, weil ein extrem lauter Knallkörper in seiner unmittelbaren Nähe explodiert war. Mindestens zwei Personen erlitten durch eingesetzte Polizeihunde leichte Bisswunden.
Obwohl sich die Situation inzwischen beruhigt hatte, ließ es sich die Polizei nicht nehmen einen Wasserwerfer und ein Räumpanzer aufzufahren. Die Demonstranten wurden aufgefordert zurück Richtung Bahnhof zu gehen. Daraus entstand recht schnell eine Spontandemonstration mit etwa 100 Teilnehmern. Vereinzelt wurden Gegenstände auf die Fahrbahn gezerrt. Die Polizei schritt jedoch nicht ein.
Teilnehmer sprachen von einem Erfolg der Demonstration. So konnte lokalen Antifaschisten der Rücken gestärkt werden auch zahlreiche Bürger wurden erreicht. Die heute erschienene 'Richtigstellung' der Polizei zeigt, dass hier ein Finger in die Wunde gelegt werden konnte.
Die Veranstalter sprachen von 350 Teilnehmern die Polizei gibt 300 an. Eigenen Beobachtungen bestätigen diese Zahlen.
Die Polizei widerspricht dieser Darstellung entschieden. In einer Pressemitteilung heißt es u.a.:
"Bei dem Vorfall in der Nacht auf den 25.12.2007 war die Polizei bereits wenige Minuten nach der Tat am Einsatzort. Unmittelbar nach Aufnahme des Sachverhalts, fertigten die eingesetzten Polizeibeamten eine Strafanzeige und leiteten somit ein Ermittlungsverfahren aufgrund eines Körperverletzungsdelikts ein. Der Tatverdächtige und jetzige Beschuldigte in diesem Verfahren wurde noch während der Sachverhaltsaufnahme am Tatort von den eingesetzten Polizeikräften vorläufig festgenommen und dem Polizeigewahrsam zugeführt. Dort blieb er bis zum kommenden Morgen. Die Behauptungen, dass die Polizei nicht oder erst nach öffentlichem Druck tätig geworden war, entsprechen nicht den Tatsachen!"
http://pinnwand.ln-online.de/herzogtum-lauenburg-020208-samstag-ratzeburg-demonstration-am-02022008/2463
Die Mitteilung erwähnt jedoch nicht, dass auch gegen eines der Opfer ermittelt wird. Ihm wird Beamtenbeleidigung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Während der Auseinandersetzungen soll eine von ihm geworfene Flasche eine Fassade beschädigt haben.
Während der Demonstration hielt sich die Polizei zunächst stark zurück. In der Innenstadt kam es jedoch zu einigen Konfrontationen zwischen Linken und den Beamten. Das Ordnungsamt hatte aus 'verkehrstechnischen Gründen' die Route durch die Innenstadt untersagt. So mussten die hauptsächlich jugendlichen Teilnehmer durch eher schwach besiedelte Viertel ziehen.
Am Rand hatten sich dennoch zahlreiche Schaulustige eingefunden die neugierig die teils überregional angreisten Antifaschisten beäugten. Durch zahlreiche Flyer wurden die Anwohner über die Hintergründe der Demonstration aufgeklärt.
Dennoch wollten zahlreiche Teilnehmer ihren Protest über die Zustände in der Stadt auch im Zentrum verkünden. Ein Durchbruchsversuch scheiterte jedoch. Bei Rangeleien mit den Beamten gab es einige Verletzte. So musste eine Person behandelt werden, weil ein extrem lauter Knallkörper in seiner unmittelbaren Nähe explodiert war. Mindestens zwei Personen erlitten durch eingesetzte Polizeihunde leichte Bisswunden.
Obwohl sich die Situation inzwischen beruhigt hatte, ließ es sich die Polizei nicht nehmen einen Wasserwerfer und ein Räumpanzer aufzufahren. Die Demonstranten wurden aufgefordert zurück Richtung Bahnhof zu gehen. Daraus entstand recht schnell eine Spontandemonstration mit etwa 100 Teilnehmern. Vereinzelt wurden Gegenstände auf die Fahrbahn gezerrt. Die Polizei schritt jedoch nicht ein.
Teilnehmer sprachen von einem Erfolg der Demonstration. So konnte lokalen Antifaschisten der Rücken gestärkt werden auch zahlreiche Bürger wurden erreicht. Die heute erschienene 'Richtigstellung' der Polizei zeigt, dass hier ein Finger in die Wunde gelegt werden konnte.
Die Veranstalter sprachen von 350 Teilnehmern die Polizei gibt 300 an. Eigenen Beobachtungen bestätigen diese Zahlen.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
oehm
300 Autonome demonstrieren in Ratzeburg
Die Aktivisten wollten damit gegen den gewalttätigen Übergriff mutmaßlicher Rechtsradikaler gegen eine Gruppe Alternativer in der Nacht auf den 25. Dezember in Ratzeburg protestieren.
Entgegen der ursprünglich geplanten Route vom Bahnhof bis zum Marktplatz durften die Demonstranten "aus verkehrstechnischen Gründen" nur bis zum Rathausplatz ziehen. Mit einem Großaufgebot von 300 Beamten unter anderem der Einsatzhundertschaft aus Eutin und der Bundespolizei sowie zwei Wasserwerfern sicherte die Polizei die Veranstaltung ab. Die Ratzeburger Innenstadt wurde gegen die Demonstranten abgeriegelt.
Nach dem offiziellen Ende der Kundgebung kam es zu vereinzelten Provokationen. Immer wieder versuchten kleine Gruppen in die Innenstadt einzusickern und zum Ort des Übergriffes auf die Alternativen am Café "L'ile" vorzudringen. Und dann kam es zu Rangeleien zwischen Beamten und Vermummten.
Erst als die Polizei einen Wasserwerfer auffuhr, zogen sich die Teilnehmer schließlich zum Bahnhof zurück. Zwischenzeitlich hatten immer wieder Gerüchte über mögliche Störungen Rechtsradikaler für Unruhe unter dem Demonstranten gesorgt. Während der Demonstration war die Ratzeburger Innenstadt für mehr als eine Stunde für den Verkehr gesperrt.ch versuchen
Nach unbestätigten Meldungen gab es zwei Verletzte. In einem Fall soll ein Polizeihund gebissen haben.
Fotos der Demo
@Widerstand
Verletzte
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
durchbruchsversuch — Dein Name
rechter konsens — egal
Police — Reagge
Durchbruchsversuch in Ratzeburg — RZ Brecher
jojo — Elmo
fotos — egal
spontifotos — .
hä? — egal
nochmal fotos — muss ausgefüllt werden
Polizei — Widerstand