JVA-Tegel: Christian S. soll verlegt werden

Adams Ralph 01.02.2008 22:59 Themen: Antifa Repression
Für den 4. Februar hatte die Anstaltsleitung der JVA-Tegel angekündigt den Antifaschisten Christian S. aus dem Haus 1 der Strafvollzugsanstalt in Berlin-Tegel nach Plötzensee zu verlegen. Nach Abgabe einer routinemäßigen Urinprobe soll er nun in der Anstalt verbleiben und in die Abteilung für Suchtkranke (Haus 2) überstellt werden. Christian erfuhr nur zufällig von diesem Vorhaben.
Nach Angabe seiner Sozialarbeiterin sei die Umlegung des nicht-suchtkranken Häftlings Christian eine Entscheidung der Leiterin des Haus 1, Frau Lichtenberg. Angeblich sei die Urinprobe Christians verwässert – Rauschgift wurde nicht festgestellt. Er selbst bestreitet seit 1994 Drogen konsumiert zu haben.

Die geplante Verlegung in die JVA-Plötzensee war in der Vollzugsplanungssitzung am 26.11.2007 ( http://www36.websamba.com/Soligruppe/data/vollzugsplan_tegel.htm) im Einvernehmen beschlossen worden, u.a. weil Christian in der JVA-Moabit aufgrund seiner antifaschistischen Einstellung durch Neonazis erheblich bedroht wird. Nun wird von der planmäßigen Verlegung abgerückt und Christian steht eine massive Hafterschwerung im Haus 2 bevor, wo er ausschließlich mit suchtkranken Mitgefangenen eingesperrt wird. Auch hier sind Neonazis inhaftiert (Auflistung der Neonaziaktivitäten in der JVA-Tegel unter  http://www36.websamba.com/Soligruppe/data/pm15012008.htm).

Familienangehörige und Freunde von Christian wollen diese weitere Haftverschlechterung nicht hinnehmen. Für Sonntag, den 3. Februar ist ab 15 Uhr eine spontane Kundgebung vor der JVA-Tegel (Seidelstraße 39, U-Holzhauserstraße) geplant. Irgendwann musste eine Aktion auf die ständigen Schikanen erfolgen. Im Juli wurde Christian aus fadenscheinigen Gründen aus dem offenen in den geschlossenen Vollzug verlegt. In der JVA-Tegel wurde er von Neonazis mit dem Tode bedroht und die Anstalt tat nichts. Christian bekommt bis heute nicht seine vollständige Post ausgehändigt. Als sich seine Ehefrau über die Haftbedingungen beschwerte verpassten sie ihr drei Monate Besuchsverbot. Im Dezember befand die Anstaltsleitung seine antifaschistische Gesinnung als strafverschärfend und forderten das Absitzen der Gesamtstrafe.

Christian S. wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er am Rande eines NPD-Aufmarschs am 1.Mai 2004 eine Barrikade errichtete. Seit dem wurden etliche andere Verfahren gegen ihn geführt, welche größtenteils mit Freisprüchen endeten.

Solidate: 3.2. 15 Uhr Kundgebung vor der JVA-Tegel (Seidelstraße 39, U-Holzhauserstraße)
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Ergänzungen

flyer

Unterstützer 02.02.2008 - 13:12
hier der flyer für die kundgebung...

Votreffpunkt

Berliner 02.02.2008 - 15:03
Einen Vortreffpunkt gibt es auch. Der ist um 14 Uhr am Halleschen Tor. Von dort aus geht es dann gemeinsam zur JVA Tegel....

Knäste zu Baulücken!

3 jahr wegen ner barri

Text 02.02.2008 - 16:29
wegen steinwürfen 5 jahre:  http://de.indymedia.org/2008/02/207000.shtml

das ist so unglaublich was gerade hier passiert. lasst uns zeigen das die solidarität untereinander unsere beste waffe ist.

knäste zu baulücken

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?? — ???

Power durch die Mauer — Rigaer 94

Flyer — Alouba

@ Alouba — no prison - no state