500 auf Demo für freie Bildung in Heidelberg

Commandante 23.01.2008 01:13 Themen: Bildung Kultur
Am 22.01.08 gingen in Heidelberg ca. 500 Personen für freie Bildung und die Wiedereinführung verfasster Studierendenschaften in BaWü auf die Straße. Die Demonstration wurde unter anderem vom AK Studiengebühren Heidelberg, der FSK (Fachschaftenkonferenz) und dem unabhängigen und engagierten Boykott-Team der Uni und PH Heidelberg unterstützt. Sprechchöre, Kundgebungen und das unschlagbare Trommelensemble nach Samba-Manier brachten Öffentlichkeitswirkung.

Verlauf:

Dabei verlief die Demonstration vom Universitätsplatz über die Friedrich-Ebert-Anlage auf den Bismarckplatz, und von dort durch die Heidelberger Hauptstraße wieder Richtung Universitätsplatz. Es gab keine größeren Zwischenfälle, Demonstranten und Polizei verhielten sich ruhig, der EA musste nicht in Anspruch genommen werden.

Zu Beginn fand eine Kundgebung auf dem Universitätsplatz statt. Agil und Erfrischend zog die Demonstration über die Friedrich-Ebert-Anlage. Kurz vor der verkehrsspezifisch wohl bedeutendsten Kreuzung Heidelbergs, am Adenauerplatz, fand ein kurzes Sit-in statt, nachdem die Demonstranten mit großer Energie aufsprangen und Richtung Kreuzung rannten. Dort angekommen verweilte die Demonstration kurz, und folgte rasch der vorgegebenen Route zum Bismarckplatz.

Die Kreuzung wurde im Rahmen einer Blockade bei den Demonstrationen der Studierenden während der aktuellen Studiengebührenbewegung m. W. noch nie lahm gelegt. Auch diesmal, so scheint es, wollten die Demonstranten keine Provokation hervorbringen zumal jene Kreuzung immer am meisten durch Polizeikräfte geschützt wird. Dennoch war die Organisation der Einsatzkräfte mehr als durchlässig und eine Blockade hätte mit einfachstem Einsatz stattfinden können.

Eine weitere Anekdote über einen Zwischenfall während dem Rückweg durch die Heidelberger Hauptstraße gibt Aufschluss über die Organisation der Polizei. Während eines kurzen Gerangels in erster Reihe, verlor ein Polizist seinen Schlagstock. Mit Anwendung leichter Gewalt, verliehen die Polizeikräfte ihrem Wunsch die Waffe wieder zu bekommen Nachdruck. Nach einer kurzen Verweilfrist zog die Demo weiter Richtung Universitätsplatz.

„Leute lasst das Glotzen sein, reiht euch in die Demo ein“ war neben den inhaltlich aussagekräftigen Sprechchören der Anti-Studiengebührenbewegung Bestandteil der Szenerie.

Die Bevölkerung reagierte mit Akzeptanz bis Unsicherheit, auch sichtlich erfreute Passanten waren anzutreffen.

Konzert und VoKü:

Auf dem Universitätsplatz dann, gab es neben weiteren Kundgebungen auch noch ein kleines Stelldichein zweier Sänger der Irie-Revoltes, welche zu einer Dubplate live ihre Performance gaben. Inhaltlich höchst passen und interessant gaben sie zwei Stücke zum Besten und regten die verweilende Gruppe zum Tanzen an. Zeitgleich versorgte eine eigens eingerichtete VoKü (Volksküche) die Demonstranten mit einem annähernden 4-Gänge-Menü bester Qualität und heißem Tee.

Vielen Dank noch mal an die/den ausgezeichneten Koch/Köchin/Köche und an den sicherlich nicht selbstverständlichen spontanen Einsatz der Irie Revoltes, welche damit wieder einmal ihrem Ruf alle Ehre gemacht haben.

Inhalte der Kundgebungen waren unter anderem die Wiedereinführung demokratischer Verhältnisse an BaWü's Hochschulen und Universitäten durch verfasste Studierendenschaften (Jusos, Uebergebuehr) und die soziale Ungerechtigkeit von Studiengebühren, sowie die unangemessene Verwendung dieser Mittel.
Näheres zu den inhaltlichen Forderungen der neuen studentischen Bewegung gibt es hier.


„Für das Recht auf Bildung, Für das Recht auf Meinungsfreiheit"

Es gab auch u. a. Solidaritätsbekundungen aus Hessen, wobei auf den Bundesweiten Aktionstag unter o.g. Motto am Samstag den 26.01.08 in Frankfurt hingewiesen wurde. An diesem Tag jährt sich zum 3. Mal das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Zuständigkeit der Bundesländer für Studiengebühren.

Ablaufplan der Kundgebungen am 26.01.08 in Frankfurt:
Opernplatz:
Die dortige Kundgebung startet um 14 Uhr.
Willy-Brandt-Platz:
Die dortige Kundgebung startet um 14 Uhr.
Demonstration:
Start um 17 Uhr am Opernplatz über die Taunusanlage zum Willy-Brandt-Platz und von dort über die Neue Mainzer Landstraße zurück zum Opernplatz.



Im Anschluss an die Demonstration in Heidelberg fand zusätzliche eine Podiumsdiskussion im Hörsaal 7 der Neuen Universität statt.

Für Weitere Aufschluss gebende Informationen über die Inhalte der Podiumsdiskussion wäre die Plattform sicherlich dankbar.


Für die Salonfähigkeit von kritischer Meinungsäußerung und deren Demonstration, auch in Heidelberg.

Big Up an alle engagierten Personen.



Und nicht vergessen:Erst köpfen, dann stürzen!

(das Rätsel wird sicherlich in den Kommentaren gelöst, wenn sich nicht vielleicht schon in der Bilddokumentation ein Anhaltspunkt finden lässt)
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Ergänzungen

und am samstag auf nach frankfurt!

yellow resistance 23.01.2008 - 12:07
für solidarität und freie bildung!
wie immer auf den letzten drücker werden wir noch in den hessischen wahlkampf eingreifen und am samstag in frankfurt koch ein wenig dampf machen!
wichtig ist nicht, wie viele wir werden,
wichtig ist, was wir machen!
also auf auf,
frankfurt blockieren
 http://youtube.com/watch?v=So13Z82kiic

500 Studierende proben den Gebühren-Boykott

Rhein-Neckar-Zeitung 23.01.2008 - 12:53
Vom Uniplatz zum Uniplatz ging der Marsch der Studenten. 500 demonstrierten gestern gegen die Studiengebühren in Baden-Württemberg und marschierten über Friedrich-Ebert-Anlage und Bismarckplatz durch die Hauptstraße vor die Neue Uni. Dort hielten die Studenten ihre Abschlusskundgebung ab, danach gab’s billiges Essen für alle und zwei Mitglieder der Heidelberger Musikgruppe "Irie Revoltes" sorgten für den musikalischen Ausklang.

Mit wildem Trommelwirbel ging’s um 16 Uhr los. Aber nicht mit Parolen, sondern mit Musik machten die Demonstranten auf sich aufmerksam. Und "alles lief friedlich ab", sagte Polizeieinsatzleiter Erhard Loy nach der Demo. Allerdings sei einem Polizeibeamten ein Schlagstock entwendet worden, den die Studenten auch nicht mehr herausrückten.

Aber warum überhaupt noch gegen die Campusmaut demonstrieren? Sind denn die Studiengebühren nicht längst beschlossene Sache? "Nein", sagte etwa Michael Kolain vom Arbeitskreis Studiengebühren (AK): "Wenn wir genug Leute mobilisieren, dann können wir die Gebühren boykottieren." Gerade hätten die Studenten der Evangelischen Fachhochschule Freiburg die Studiengebühren an ihrer Hochschule gekippt – die Mehrheit der Studenten überwies die Gebühren einfach nicht. Das gab den Heidelbergern Mut und so proben auch sie in diesem Semester wieder den Boykott. Die Infrastruktur ist aus den vergangenen Semestern noch vorhanden.

Das Treuhandkonto etwa ist bereits eingerichtet: Auf dieses können die Studenten ihrer Gebühren einzahlen, anstatt sie an die Uni zu überweisen. Tun dies genug, so die Hoffnung der Organisatoren, wird die Uni die widerspenstigen Studenten nicht exmatrikulieren, sondern auf die Gebühren verzichten. Kommt hingegen nicht genug Geld zusammen, überweist der Treuhänder die Gebühren fristgerecht an die Uni und keiner der Protestler bekommt Probleme.

In der Studentenschaft scheiden sich derweil die Geister über den Wert der Studiengebühren: Die einen sind begeistert von "der neuen Ausstattung" oder "von den vielen neuen Tutorien". Die anderen hingegen verurteilen die Gebühren weiterhin. "30 Prozent weniger Neuimmatrikulierte an der Ruperto Carola zeigen klar, dass die Gebühren abschrecken", ist der AK überzeugt. Zudem würden die Gebühren lediglich Löcher stopfen und die Länder ermutigen sich noch weiter aus der Hochschulfinanzierung zurückzuziehen.

Hannover & der Norden demonstrieren Freitag!

Heini 23.01.2008 - 13:42
Diesen Freitag (25.1.) findet in Hannover eine Demonstration gegen Bildungs- und Sozialabbau statt. Zwei Züge beginnen jeweils um 14 Uhr, und zwar am Hauptbahnhof sowie an der Hauptuni (Welfenschloss).
Vor der Landtagswahl macht es Sinn, das Thema Bildung nochmal lautstark auf die Agenda zu setzen. Aus linker Sicht erscheint es aber auch sinnvoll, innherhalb der Demo systemkritische, weniger auf die Wahl schielende Inhalte zum Tragen kommen zu lassen.
Also: Arsch hochkriegen, nach Hannover kommen!
Aus fast allen Nord-Uni gibt es gemeinsame Anreisen.

26.01 - kostenlose Busse aus Berlin

. 23.01.2008 - 15:42
Aus Berlin fahren 2 Busse zum bundesweiten Aktionstag “reclaim your brain - Für Meinungsfreiheit und (kosten-)freies Studium” am, 26. Januar in Frankfurt am Main. Es gibt zwei organisierte Reisemöglichkeiten: Freitag 25.1. hin und sonntag 27. zurück sowie am Samstag 26.1. hin und Samstag zurück. Die Mitfahrt ist kostenlos. Anmeldungen über "hopo [ät] refrat.hu-berlin.de” oder “greim [at] gew-berlin.de” - Die Busse werden organisiert vom RefRat HU, der DGB-Jugend, der GEW, dem AStA FU und dem AStA ASFH.

B-TEAM

B-TEAM 23.01.2008 - 15:44
WER JETZT LUST AUF DEMONSTRIEREN BEKOMMT, DER SOLLTE AM FREITAG UM 14 UHR AM HAUPTBAHNHOF IN HANNOVER SEIN!!!!

Wir erwarten viel Studenten, Schüler, Arbeiter und andere, die gegen Bildungs- und Sozialabbau demonstrieren werden.

Frankfurt 24.1.

Koch & Merkel 23.01.2008 - 23:32
Die Frankfurter Studierenden werden sich morgen (Donnerstag 24.1.08) für den bundesweiten Aktionstag aufwärmen und die zentrale Wahlkampfveranstaltung der CDU-Hessen mit Koch und Merkel stören. KOMMT ALLE! DURCHDREHEN. JETZT. Treffpunkt: 16Uhr, Campus Bockenheim

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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??? — ernst?

de — asd

ergänzung... — ergänzer

solidarität — Rosaa

No Future for ALL — Lennert

meint ihr das ernst? — verwunderter

studenten — antinational

Wann? Was? Häh? — Maximillian

@indyaner: — andre

ere — asd

500 sind sau viel! — studi

@andre — inhalte?

@Maximilian — bekannt