Börsencrash

Wal Buchenberg 22.01.2008 11:00 Themen: Globalisierung Weltweit
Am gestrigen "Schwarzen Montag" stürzten die Aktienkurse in Frankfurt um 7 Prozent und eine seriöse Wirtschaftszeitung behauptet: "Dax-Crash vernichtet 63 Milliarden Euro". Die angeblichen 63 Milliarden Euro hat es nicht wirklich gegeben und konnten nicht "vernichtet" werden.

Wer Aktien im Wert von 1000 Euro kauft, ist seine 1000 Euro erst mal los. Den Großteil seiner 1000 Euro hat nun der Vorbesitzer der Aktien. Bei einer Erstausgabe bekommt die Aktiengesellschaft dieses Geld ("Gründergewinn"). Einen kleineren Teil, bis zu 3 Prozent, bekommt die Bank oder die Börsenmakler, die das Geschäft tätigen. Steigen die Kurse dann von 1000 auf 1100, dann hat der Aktienbesitzer "gefühlte" 100 Euro gewonnen. Kaufen kann er sich von diesem "gefühlten Gewinn" nichts.
Durch den gestrigen Kurssturz sind 63 Milliarden "gefühlte Euro" verschwunden. Das mag den einen oder anderen wirklich geschmerzt haben. Es gab aber einige, die gestern viel Geld verdient haben: die Börsenhändler. Die verdienen nämlich an jeder einzelnen Transaktion und am Montag wurde in Frankfurt die Rekordzahl von 1,8 Millionen Transaktionen getätigt. Die Börsenmakler bekommen rund ein Tausendstel oder 0,1 Prozent vom Wert der Transaktion, macht von 63 Milliarden immerhin 63 Millionen, die sie gestern verdienten.

Aktienkurse werden in fast allen Nachrichtensendungen vermeldet, als hinge das Schicksal aller Menschen daran. Tatsächlich gibt es derzeit nur 3,8 Millionen Aktienbesitzer in Deutschland. Es sind weniger als 5 Prozent der Bevölkerung - die Reichen und Mächtigen, die Geld für Aktienkäufe übrig haben.

Während Lohnarbeiter um ihren Job bangen müssen, bangen Aktionäre um ihren "gefühlten Kursreichtum". Verliert der Lohnarbeiter seinen Job, ist seine Existenz und die seiner Familie direkt bedroht, weil ihm die Existenzmittel fehlen. Sinken die Kurse, dann haben die Aktionäre keinen Cent weniger in der Tasche, nur ihr gefühltes Sparpolster auf der hohen Kante wird kleiner.

Ein Börsencrash bringt schlechte Nachrichten für Aktionäre, ein Arbeitsplatzverlust bringt wirkliche Not für die meisten Lohnarbeiter.

Meist wird an der Börse mit Geld gezockt, das die Reichen übrig haben. Es gibt auch einige, die mit geliehenem Geld zocken. Die bekommen bei sinkenden Kurse tatsächlich Probleme. Sinkt der Wert der Aktien unter den Wert des aufgenommenen Kredits, dann müssen diese Zocker wirkliches Geld an ihre Bank abdrücken, Geld das die Zocker gar nicht haben. Für den Zocker bedeutet das Bankrott, für die Bank, dass sie zusätzlich zur Hypothekenkrise weitere Kredite abschreiben muss.
Es ging das Gerücht, dass der gestrige Börsensturz von angeschlagenen Banken ausgelöst wurde, die zum Ende Februar unsichere Kredite gekündigt und zurückgerufen hatten. Das hat dann dazu geführt, dass etliche Schuldner ihre Aktien zu Geld machen mussten, um Schulden zu bezahlen.
Dieser Tanz um das Goldene Kalb des Kapitalismus, das Geld, wird wohl noch weitergehen: Solange die Kapitalisten meinen, dass nicht nur ihre Geschäfte, sondern auch die Geschäfte aller anderen gut laufen, geben sie sich gerne untereinander Kredit. Ist dieses Vertrauen dahin, dann wird kein Kredit mehr gegeben.
Dieses gegenseitige Misstrauen herrscht seit letzten August, dem Sichtbarwerden der weltweiten Hypothekenkrise, schon im Bankenverkehr. Es ist nur folgerichtig, dass dieses Misstrauen weitere Kreise zieht und alle Geschäftswelten erfasst. Das verlorene Vertrauen in die gegenseitige Kreditwürdigkeit verlangt dann bei möglichst allen Geschäften bare Zahlung.
Solange allgemeiner Optimismus herrscht, ist Geld nicht mehr als eine Ziffer. Ein Zahlungsversprechen gilt so viel wie wirkliches Geld. Ist das Vertrauen verloren, dann verlangt jeder nach Bargeld oder nach hohen Sicherheiten. Viele Warenbesitzer müssen dann verkaufen, egal zu welchem Preis, nur um Geld aufzutreiben. Dann setzt ein Kirchturmrennen auf die Geldbestände ein, und es stellt sich heraus, dass keine Bank so viel Bargeld liefern kann, wie nachgefragt wird.

Das ist dann der Moment, wo in kürzester Zeit die größten Vermögensverschiebungen eintreten. Es gibt einige "Global Players" , die freudig auf diesen Zeitpunkt warten. Dazu gehören auch "Staatsfonds" von Norwegen, Saudi Arabien, Kuwait, China, Singapur, Libyen, usw. Insgesamt horten diese Länder Fonds im Wert von fast 3 Billionen (3.000 Milliarden) Dollar.
Das mag im Vergleich zur gesamten Geldmenge in der Welt von 165 Billionen Dollar, die ständig nach Anlage sucht, gering scheinen. Siehe dazu die Grafik: Wer hat das Geld der Welt?

Doch das Wichtige an diesen Staatsfonds ist, dass sie außerhalb der Reichweite der gegenwärtigen Kreditkrise angesiedelt sind. Die Großanleger der kapitalistische Welt, die Rentenfonds, Investmentfonds, Versicherungen und Hedgefonds sind alle mehr oder minder stark von der gegenwärtigen Krise betroffen. Diese Staatsfonds werden von Regierungen betrieben, die weitgehend von dieser Krise verschont bleiben. Die angeschlagenen US-Großbanken Merrill Lynch und Citigroup mussten letzte Woche den Einstieg neuer Teileigner für insgesamt 20 Milliarden Dollar aus dem Nahen Osten akzeptieren.

Seit Ausbruch der Finanzkrise sind schon für fast 70 Milliarden Dollar Firmen- und Bankenanteile aus den Metropolen in die kapitalistische Peripherie verkauft worden. Da von der kommenden Krise die kapitalistischen Kernländer in Nordamerika und Europa betroffen sind, werden die Vermögensverwalter des westlichen Reichtums die süße Rache Asiens für die Asienkrise von 1998 zu spüren bekommen, als die westliche Finanzwelt die aufkommende kapitalistische Konkurrenz in Asien gedeckelt und geplündert hatte. Jetzt rollen die Käselaibe in die Gegenrichtung. Die Schwergewichte des globalen Kapitalismus geraten ins Wanken und verlagern ihren Schwerpunkt.

Wal Buchenberg für Indymedia, 22.01.2008
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Ergänzungen

Warum niemand verliert an fallenden Kursen

freebse 22.01.2008 - 12:23
Man kann auf Aktien setzen, wenn man viel Kohle ueber hat, man kann auf Optionsscheine setzen, wenn man weniger Kohle ueber hat, man kann Futures traden als Absicherung und man kann selbst an fallenden Kursen enorm verdienen. Als Rausgeber eines Optionsscheins Call wette ich gegen den Kaeufer, dass der DAX z.B. oder aber Schweinebaeuche in 3 Monaten z.B. weniger wert sind als heute. In drei Monaten zeigt sich dann wer gewonnen hat. Natuerlich wird hier gehebelt, d.h. eine Option, ein Future sind auf Aktien bezogen eben 300 Aktien, die natuerlich keiner eintauscht.

Aber vergessen wir das, wer darueber was wissen moechte kann das in der WiWo oder im Handelsblatt nachlesen, dort allerdings wird auf die Gefahren gar nicht hingewiesen.

Aktien sind das geringste Problem. Sie haben immerhin noch einen Grundwert, der eigentlich auch zumindest teilweise gedeckt ist. Mercedes Benz und Siemens haben einen gewissen Wert, nicht der aufgedruckte Aktienwert (der ist meist schon viel zu hoch), aber sie haben einen Wert.

Ein DAX Future soll eigentlich absichern, d.h. ich kaufe mir 30 Aktien und einen Future, sollte wiedererwartend alle Aktien fallen habe ich den Verlust durch den Future ausgeglichen und andersrum verdiene ich ja an meinen Aktien. Dadurch wird der Gewinn kleiner, aber das Risiko mehrt sich.

Nun haben wir an der Boerse sehr viele Verlierer, meist die "kleinen" Aktionaere, diese bekommen als erstes Panik und rufen die Sparkasse an. Sie verkaufen mit Verlust, viele Banken tun dies natuerlich nicht. Im gleichen Moment verdienen die Optionsscheinhaendler sich eine goldene Nase, da jeder seine auf steigende Kurse ausgerichteten Optionen verkaufen will, er muesste sonst nachschiessen. Nun kaufen die Banken und Broker diese Optionen fuer einen Bruichteil auf. Dann schiesst jemand Geld in den Markt und sorgt somit fuer steigende Kurse, diese werden dann wiederum dazu genutzt die Optionen einzuloesen und sich billig neue Aktienpakete zu beschaffen.

Wer denkt, an der Boerse wird nur an Aktien verdient, die steigen, ist leider nicht sehr gut informiert, wie eine Boerse funktioniert. Die Haendler verdienen soundso, die Banken und Broker im Prinzip auch, der Anleger nur zum Teil und der normale Mensch denkt wirklich, dass Siemens z.B. den Wert der Aktie hat und bei steigendem Kurs es der Firma gut geht, das alles ist natuerlich total falsch.

Leider haben gerade viele Linke keine Ahnung von sochen Vorgaengen. Ich finde es auch eher uninteressant, aber man sollte ein wenig wissen, wie Geld gemacht wird, wer woran verdient, sonst kann man keine Gegenmassnahmen ergreifen.

Der normale Mensch ohne BWL, VWL oder WiWi Studium kann sich bestimmt noch an den 11.9. erinnern, nachher wurde vermeldet das AlQuaida an sinkenden Aktienkursen massiv verdient hat, dabei sollte dann jedem auffallen, dass es keinesfalls so ist, dass die Haendler und Profis an der Boerse steigende Kurse wollen.

Das ist alles zwar nicht sehr kompliziert, man kann wikipedia nutzen und mal Futures, Optionsscheine, Call und Put Optionen eingeben. Dann weiss man das Aktien gar nicht das Geld machen an der Boerse. Firmen werden z.B. auch nicht dadurch uebernommen, dass jemand Aktienpakete kauft, sondern Optionen und dann dafuer sorgt dass die Aktienkurse der Firma sinken, dann kann er die Aktienpakete fuer einen Bruchteil ueber seine Optionen wieder ankaufen.

Man muss sich dies eher so vorestellen, wie ein billiges Wettbuero, uebrigens die Boerse der kleinen Leute :). Da wird auch auf bestimmte Sachen gewettet. Nur sind hier die Chancen nicht gerecht verteilt, da ist der Buchmacher zwischen. Bei der Boerse ist der Haendler zwischen, ausser das man bei einem 1:2 und einen Wettschein auf Heimsieg alles verliert ist das Prinzip aenlich. Man wettet auf fallende Kurse und die Kurse steigen, dann werde ich meinen Optionssschein wegschmeissen, dafuer hat der Haendler verdient und der Aktienbesitzer, andersrum verdiene ich. Nun kommt aber das unerklaerliche, mit sehr viel Geld kann ich die Kurse beeinflussen, ich kann Spielschen machen, das einzige Problem dabei ist, es koennte sein, dass jemand mit gleich viel Kohle meine Spielchen durchschaut und mir entgegen arbeitet. Das ist das Wallstreetproblem. Heutzutage wurde dies aber weitesgehend eliminiert.

Man soll sich Aktien kaufen, man soll fuer seine Rente vorsorgen usw. Wenn sich zwei gleich Reiche treffen und sich gegenseitig die Kohle wegnehmen ist keinem geholfen. Viel besser waere es doch wenn die Reichen sich absprechen. So haellt ein Reicher bei Siemens die Mehrheit und ein anderer bei der Telekom. 10% der Aktien werden nun an das gemeine Volk verteilt. Nun sorgt man massiv fuer fallende Kurse und wenn der kleine Anleger aus Panik verkauft, kauft man sich oben neu ein, schon alleine durch den Zukauf wird der Kurs wieder steigen. So verdienen die Haendler, die Reichen oben soundso und zwar beide und die Verlierer sind die "kleinen" Anleger unten, die Fonds sind ein weiteres Instrument die Kleinaktionaere abzuziehen. In einer solchen Situation wird der Fond umgeschichtet, daran verdienen dann die Bank als Fondhaendler, die Haendler an der Boerse. Natuerlich hat die Bank sich sofort schon vorher abgesichert, denn keine Bank sichert nicht ihre Fonds ab. Nur leider nicht fuer den Fondkauefer, sondern intern fuer sich selber.

Wenn man also in Zukunft Nachrichten liesst, wie 600 Mrd $ durch fallende Kurse, der sollte wissen, dass viele an fallenden Kursen verdiene, d.h. sagen wir es blieben noch 300 Mrd $ ueber, der rest wurde nur umverteilt. Die anderen 300 Mrd $ werden ganz schnell wieder generiert. Das Instrument des Splittens und Verteilens ueber Maerkte und Anlageformen wird jedem Hobbyaktionaer beigebracht, er weiss auch das es funktioniert, leider fehlt ihm das Kleingeld es auch so zu betreiben, wer soviel Kohle hat, kann so streuen, dass er nicht mehr verlieren kann, aber das duerften wenige hinkriegen, die Deutsche Bank z.B. ist da ein ganz kleines Licht. Insgesamt duerfte es wohl keinen geben, der diese Theorie umsetzen kann, aber insgesamt alle zusammen spielen dieses Spiel, so verliert insgesamt halt mal wer, Banken gehen pleite, oder Broker haben sich verspekuliert, der Moloch Boerse allerdings wird weiter existieren, die Boersen weltweit verlieren gar nichts.

Ein einziges kleines Problem gibt es noch. Ein kompletter Zusammensturz der Maerkte. An dieses Szenario glauben heutzutage aber nur noch wenige. Es ist global gar nicht moeglich, dass sowas wie 1929 entsteht. Das koennte ich erklaeren, aber das wuerde hier den Rahmen sprengen.

Ich moechte einfach nur darauf hinweisen, das Geld an der Boerse eigentlich keinen Wert hat, wenn es aber keinen Wert hat, dann exisitiert es auch nicht. Was nicht existiert kann man auch nicht verlieren. Der Rest ist eine Umverteilung. Wenn der Kurs von Siemens um 10% sinkt hat nicht jeder Aktionaer 10% verloren, so funktioniert das Spiel nicht.

Wie Waren im Film Wallstreet sagt, Geld wird nicht neu erschaffen, es wechselt nur den Besitzer.

Nun probiert man gerade unten die Leute abzuziehen. Die 5% von den der original Artikel ausgeht sind genau die 5% die dabei immer verlieren, es sei den sie haben Glueck. Glueck allerdings gehoert fuer die richtig Reichen in die Phantasiewelt, Glueck kann man absichern.

Lieber Wahl

your revolution 22.01.2008 - 12:45

"Meist wird an der Börse mit Geld gezockt, das die Reichen übrig haben. Es gibt auch einige, die mit geliehenem Geld zocken."

Die dezeitige Situation ist doch gerade dadurch gekennzeichnet, dass die Banken sich systematisch mit geliehenem Geld verzockt haben. Eine Analyse der Kundenstruktur etwa bei der WestLB dürfte zeigen, dass dort mitnichten "Großanleger" oder in deiner Sprache "Reiche" die Hauptkapitalmasse liefern. Was ceteris paribus nichts daran ändert, dass auch die allermeisten "Reichen" ihre Kohle irgendwelchen "ideellen" Leuten oder Institutionen leihen, die dann damit versuchen Rendite zu erwirtschaften. Außerdem geben ich zu bedenken, dass die Situation nicht dadurch "besser" wäre, wenn die "Reichen" ihr Kapital in "Realinvestionionen" verbraten würden - bei der Aktienanlage sind dies nämlich lediglich ihre Opportunitätskosten. Marx konnte das leider noch nicht in seine Ausführungen einbeziehen, weil diese auf einem anderen Geldsysthem basierten, aber ich denke, dass weißt du eigentlich auch. Deine Sprache trägt im übrigen nicht dazu bei sich auf einen erfolgsversprechenden Weg zu einem erkenntnisbringenden Verhältnis von Analyse und Kritik zu begeben.

Hochinteressanter Link

noname 22.01.2008 - 13:16

Weltschulden

komisch 22.01.2008 - 15:51
komisch ist warum auf Indymedia zwar von Börsencrash oder vom Devisenverfall die Rede ist, als wenn alle Indymedia-Leser Bänker wären, aber von den Weltschulden und zB. dem großzügigen Schuldenerlass von 40 Milliarden 2005 keine Rede ist.

Handelt es sich also um Reichtum womit die Revolutzer sich auseiandersetzen?

Das ist das einzig erstaunliche am globalen Geldsystem. Sind die Reichtümer der einen etwa die Schuld anderer armer Länder? Ich geb's zu 0,040 Billionen sind Peanuts gegenüber dem 165 Billionen aber das ist es doch was den Reichtum so brisant macht. Die Schuldner verlieren ihr Haus in Afrika, ihre Familien auf den Strassen Afrikas und ihr Leben an der Frontexgrenze Europas und die Revolutzer philosophieren permanent über die am Horizont auftauchenden Finanzkatastrophen als wenn es nix Schlimmeres gäbe.

Ja, Ja, Ja, der Kapitalismus wird untergehen, dabei verrecken die Börsianer ja ebenso, an Fettleibigkeit oder am Herzkasper den sie sich mit der ganzen Aufregung eingehandelt haben.

DIE WELTSCHULDEN! Was für eine Rolle spielen die und wie kann mensch den Menschen zurückgeben was ihnen gehört, bevor sie zu Fischfutter in der Adria werden. Was interessiert es mich wie und wohin die Bonzen ihre Billionen retten wollen. Probiert es mal mit Palmöl, das soll ja so gut sein. Die Indianermänner kommen ins Gefängnis, die Frauen und Kinder auf die Müllkippe, der Regenwald wird abgefackelt und eine wunderschöne Petrodollar Palmölplantage nach der anderen entsteht für eure ökologisch zertifizierten Ökokraftfahrzeuge, und das bringst's wirklich.

(Und am besten unterdrückt Indymedia-Deutschland diesen Kommentar gleich wieder, versteckt den ganzen Artikel und verheimlicht weiter, dass die Bundesregierung alle Daten und alle Artikel von Indymedia auf irgendwelchen Festplatten irgendwo speichert um mit diesen Daten irgendwen irgendwann irgendeine Straftat vorzuwerfen/nachzuweisen!)

Inhaltliche Ergänzung

RedZack 22.01.2008 - 16:24
"Aktienkurse werden in fast allen Nachrichtensendungen vermeldet,
als hinge das Schicksal aller Menschen daran. Tatsächlich gibt es
derzeit nur 3,8 Millionen Aktienbesitzer in Deutschland. Es sind
weniger als 5 Prozent der Bevölkerung - die Reichen und Mächtigen,
die Geld für Aktienkäufe übrig haben."

Auch wenn ich die Artikel von Wal B. oft informativ finde - das hier ist ziemlich platter, undifferenzierter Unsinn:

1.) Gibt es nicht 3,8 Millionen Aktienbesitzer in Deutschland, sondern rund das dreifache davon, nämlich 10,5 Millionen! Hier wurden die Besitzer von AktienFONDS einfach diskret vergessen - offenbar um zu suggerieren, dass Aktien nur die Sache einer kleinen priveligierten Gruppe ("die Reichen und Mächtigen") seien.

2.) Tatsächlich werden aber insbesondere gerade auch die weniger Begüterten durch den immer mehr um sich greifenden Zwang zur "privaten Altersvorsorge" in ein Engagement in Aktien und Fonds getrieben.

3.) Dreht sich nicht alles um Deutschland. Deutschland ist nicht der Nabel der Welt. Im internationalen Vergleich sind die Deutschen bekanntlich besonders schwach in Aktien investiert. Zum Vergleich: Nur ca. 15 Prozent der Deutschen sind Aktien-/Fondsanleger. Dem gegenüber sind z.B. in Schweden rund 37 Prozent der Bevölkerung in Aktien investiert. Und bestimmt gehören in Schweden nicht 37 Prozent der Leute zu den (Zitat) "Reichen und Mächtigen".

Fazit: SELBSTVERSTÄNDLICH betrifft die aktuelle Entwicklung an den Börsen BREITE Bevölkerungsschichten, Arme wie weniger Arme, in Deutschland und vor allem auch außerhalb Deutschlands!

Artikel von Robert Brenner zum Thema

Entdinglichung 22.01.2008 - 17:16
aus der aktuellen "Against the Current": Devastating Crisis Unfolds

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