Harz: Antifa-Mehr als nur gegen Nazis.

Redical M 21.01.2008 00:34 Themen: Antifa
Am 19.01. fand in der im Südharz gelegenen Kleinstadt Bad Lauterberg eine von der A.L.I. organisierte antifaschistische Bündnisdemonstration unter dem Motto "Es gibt kein ruhiges Hinterland" statt. Auch die Göttinger Gruppe Redical M mobilisierte "gegen Deutschland und seine Nazis" zu einem antikapitalistischen linksradikalen Block.
"Am Samstag Mittag machten sich ganze fünf Reisebusse aus Göttingen auf den Weg nach Bad Lauterberg, um dort gegen die erstarkenden Neonazistrukturen zu protestieren. Eine Sprecherin der Antifaschistischen Linken International (A.L.I.) spricht von einem Rückzugsraum, “in dem sie ihre Strukturen in relativer Ruhe organisieren können”. Es käme seit mehreren Jahren zu systematischen Zuzügen von rechten Kadern, wie auch David Janzen von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt in Braunschweig zu berichten weiss.

“In Redebeiträgen wurden die Verantwortlichen für faschistische Propaganda, Angriffe gegen alternative und migrantische Jugendliche, sowie Bedrohungen gegen antifaschistisch engagierte BürgerInnen beim Namen genannt”, so eine Pressemitteilung der A.L.I.. Die Gruppe betrachtet die Demonstration, die auch nach Polizeiangaben absolut friedlich verlief, als politischen Erfolg. “Alle, die anhand eines “Gewaltszenarios” Stimmung gegen unsere antifaschistische Initiative gemacht haben, behielten Unrecht. Sie müssen sich nun wieder der wesentlichen Frage zuwenden, nämlich was ihr Beitrag sein soll, um konkret gegen die erstarkenden Neonazistrukturen im Südharz vorzugehen”, kommentierte die A.L.I.-Sprecherin die öffentliche Diskussion der letzten Wochen im Südharz. Es war anlässlich der angekündigten Demonstration zu Distanzierungen von Extremismus aller Art gekommen. Die ebenfalls zur Demo aufrufende Gruppe redical[M] nahm dazu auf ihrer Homepage stellung. “Diese - zumindest rhetorische - Spaltung in “gute” und “böse” Antifaschistinnen und Antifaschisten im Vorfeld der Demonstration spielt ihren Gegnern geradewegs in die Hände. Denn es handelt sich weder um eine Anti-Gewalt- noch um eine Anti-Extremismus-Demo, sondern um eine notwendige antifaschistische Manifestation gegen rechten Terror, seine Protagonisten und Strukturen.”

Die anwesenden Bürger betrachteten die zu großen Teilen schwarz gekleideten Demonstrierenden entsprechend mit Argwohn. Einige hatten Angst vor einer brennenden Innenstadt, andere bestritten, ein Nazi-Problem in Bad Lauterberg zu haben. Widerum andere erkannten zwar die rechte Problematik, hatten aber ein Problem mit “den Linksextremen”. Als der Demonstrationszug in die Einkaufsstraße einbog, verriegelten die Geschäfte ihre Türen. Eltern schickten ihre Kinder aus Angst um ihr Wohl ins Haus. Wohlwollende Sympathiebekundungen hat es auch gegeben, diese blieben jedoch in der Unterzahl."

zitiert nach:  http://monsters.blogsport.de/2008/01/20/antifa-2-nazis-0/

Aufruf der A.L.I.:  http://www.puk.de/ali/index.php?option=content&task=view&id=290#aufruf

Aufruf der Redical M:  http://www.puk.de/redicalm/stuff2/Bad_Lauterberg.htm

Jungle World-Artikel:  http://jungle-world.com/seiten/2008/03/11313.php

Regionalpresse:  http://harzkurier.de/news.php?id=5806
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Ergänzungen

http://www.puk.de/ali/index.php?option=conten

LeserIn 21.01.2008 - 12:01

Gerecht und unwichtig

genervt-2 22.01.2008 - 14:29
Och Leute,
hab mich eigentlich gefreut, dass die ALI und Redicals mal wieder gemeinsam für ne Demo aufrufen, die nicht zur Verhinderung eines Naziaufmarsch in Göttingen dient.

Doch schon auf der Rückreise in den Bussen gab es auf allen Sitzen wieder das übliche getuschel. Die haben das gesagt und die anderen haben das gesagt. Natürlich hat jeder dem Anderen Schläge angedroht oder sexistisch beleidigt. Die selbe Laier wie seit Jahren.

Ich bitte euch doch, lasst es doch die direkt beteiligten untereinander Persönlich begleichen und beteiligt euch nicht an irgendwelchen Diskussionen wenn ihr nur Aussenstehende seit. Und wenn, macht dies im privaten Rahmen.

Und große Schande über die, wenn hier welche aus einer der beiden genannten Gruppen stammen und hier öffentlich und anonym über eine Andere ablästern.

Und an "Gerecht und richtig":
Antifaschismus und -kapitalismus ist weder ein Kleidunsstil, noch ein Musikgeschmack, noch wird er daran ausgemacht, wie "medientauglich" man sich und seine Leute an den Bullenreihen verheitzt. Und das nicht jeder Bock auf Bündnisarbeit hat sollte man auch respektieren.

Und zuletzt: Es gibt nicht nur Antideutsche und Antiimps, dazwischen ist ein riesengroßer Raum in dem Platz ist für aller Hand differenzierter Meinungen. Der antiimperialistische Konsens hat eine lange Tradition in der Linken, welche die antideutschen Theorien ersteinmal Kräftig durcheinander gewirbelt und hinterfragt hat und so uns "Linke" doch einen riesen Schritt modernisiert hat. Auch wenn man dem nicht mit allem Übereinstimmt, ist es doch schön, wenn die eigene Meinung öfter mal hinterfragt wird. Denn nur so, kann man sie für einen selbst Prüfen. Und man sollte sich selbst auch Fehler und Irrungen eingestehen können.

Kein Platz für Neonazis in Bad Lauterberg

antifa.sozialbetrug 22.01.2008 - 18:06

,,Dies kann erst der Anfang sein"

alerta 25.01.2008 - 22:07
Im ,,Harzkurier" erschienen:

Bürgerbündnis „Bunt statt Braun“ zur Demo
„Die Antifa-Demonstration verlief friedlich“

Bad Lauterberg (red/mko). „Über 800 Antifaschistinnen und Antifaschisten kamen am vergangenen Samstag zusammen, um gemeinsam gegen rechtsextremistische Organisationen, Parteien und deren Unterstützer zu demonstrieren. Im Vorfeld kam es zu erheblichen Verzögerungen. Die Polizei kontrollierte mehrmals die sieben Busse aus Göttingen, Hannover und Braunschweig, die friedliche Demonstranten nach Bad Lauterberg bringen sollten“, so D.S. vom Bürgerbündnis „Bunt statt Braun“.
Nach ihren Aussagen wären die Teilnehmer der Veranstaltung durch die „Verzögerungstaktik“ zu Beginn der Demo gezwungen gewesen, die Aktion in der Dunkelheit zu beenden. Dies habe eine große Angriffsfläche von ansässigen Rechtsextremen geboten und nicht zur Sicherheit beigetragen. „Trotz der Provokation der Einsatzkräfte und der gezielten Stimmungsmache gegen die Demonstrationsteilnehmer kam es zu keinerlei Ausschreitungen seitens des Demozuges. Die Demonstration verlief friedlich. Eine Distanzierung von der Aktion am 19. Januar war vollkommen überflüssig und unnötig“, so D.S., die ebenfalls bei der Demo dabei war.
Timo Rose, der auch Mitglied im Bündnis „Bunt statt Braun“ ist, ergänzte hierzu: „Ich erwarte von einem demokratischen überparteilichen Bürgerbündnis, dass es alle Aktionen gegen Rechtsextremismus deutlich unterstützt. Eine antifaschistische Bewegung ohne antifaschistische Kräfte hat wenig Nutzen.“
Ilyas Cangöz, der bei der Demonstration in seiner Eigenschaft als 1. Vorsitzender des alevitischen Kulturvereins eine Eröffnungsrede hielt, äußerte sich zum Bürgerbündnis „Bunt statt Braun“ enttäuscht: „Ich hätte nie gedacht, dass bewusst Stimmung gegen antifaschistische Organisationen gemacht wird. Nur durch die Zusammenarbeit aller Antifaschisten kann man etwas gegen rechtsextremistische Tendenzen ausrichten.“
Die Mitglieder des Bündnisses, die aus Überzeugung an der Demonstration teilgenommen hätten, seien sich einig: „Dies kann erst der Anfang sein. Wir müssen unsere Zusammenarbeit mit A.L.I. und anderen antifaschistischen Organisationen festigen, um eine entschiedene Front gegen den Rechtsradikalismus aufbauen zu können.“
Das Team von Dorothée Menzner, die die Demonstration angemeldet hat, bedanke sich bei allen Teilnehmern an der Demo, die persönlichen Einschüchterungen getrotzt, und trotzdem diese wichtige Aktion unterstützt hätten.
Auch die Einreihung von Bad Lauterberger Bürgern in die Demonstration zeige deutlich, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr von den Demonstranten ausgegangen sei. Hanjo Rose, der an diesem Tag als Ordner zum Einsatz kam erzählt: „Zu keinem Zeitpunkt hatten die Ordner die Situation nicht im Griff. Die Präsenz der Polizei war einfach übertrieben und bei dieser friedlichen Demo meinungsverzerrend.“
D.S. ausführend: „Die Provokation der Polizei, die bildliche Aufzeichnung der Demonstranten, das gezielte ‚Reinspringen‘ von Einsatzkräften in die Menge, die Schikanen zu Beginn – all dies hat nicht zu der, von den Gegnern erhofften, Eskalation geführt. Parteien wie die CDU haben sogar Gebäude zur Verfügung gestellt, damit die Polizei gezielte Aufnahmen der Demonstration machen konnte. Was ist dies für ein Bürgerbündnis, das nicht auf seine Mitglieder hört!? Ein zurückgetretener erster Vorsitzender nimmt sich das Recht heraus, ein falsches Meinungsbild der Mitglieder an den Harz Kurier zu geben.“

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Redical -fan — frankfurter

Redical Fan No.2 — Popper

Entfremdung und Isolation — Anti-Dogmatiker

wirklich nicht inhaltlich — natürlich anonym

alerta!!! — antifa 4-eve

vorfall ? — efkadvnnc vadf

Vorfall — genervt

Noch ne Demo — gegen NPD

Warum Black bLock? — Heinz

gemeinsam kämpfen — antifa

@ "Gerecht und richtig." — Noch Szene aber zukünftiges ALI-Mitglied

Ruhiges Göttingen ? — wäre super

und nochn unbrauchbarer — kommentar

@ no fun — aliboykott

verscherzt — Antifa