Antifa-Demo in Meckeldeld gegen die NPD

Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen 20.01.2008 18:32 Themen: Antifa
Rund 450 Menschen beteiligten sich heute an der antifaschistischen Demonstration im niedersächsischen Meckelfeld. Anlass war ein Naziaufmarsch dort und die rassistische Hetze bei der aktuellen Debatte um Jugendkriminalität, die vom hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch vor dem Hintergrund des Landtagswahlkampfes losgetreten wurde.
An der Naziveranstaltung nahmen nur knapp 80 Nazis teil, die zudem noch aus mehreren Bundesländern herangekarrt wurden.
Auf grund eines großen Polizeiaufgebots und weil die Umgebung der Nazis hermetisch abgeriegelt war, gelang es nicht, die Nazis zu stoppen oder ihre Kundgebung zu stören. Allerdings beendete die NPD ihre Veranstaltung schon eine Stunde früher als geplant.
Trotz strömenden Regens, versammelten sich nach und nach rund 450 Menschen zur antifaschistischen Demonstration, die von der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen organisiert wurde.
Zunächst konnte die Anreise der Nazis gestört werden, da sich rund 150 Antifas aus Hamburg auf dem Bahnsteig befanden. Erst als die Polizei den Bahnhof räumte und die Antifas in Richtung des Demonstrationsauftaktorts drängte, konnten die Nazis zum S-Bahnhof gelangen. Die Reisegruppe aus Hamburg wurde dann in einem Wanderkessel zur Antifa-Demo eskortiert.
300 weitere AntifaschistInnen warteten zunächst eine Stunde auf die Gruppe aus Hamburg. Danach ging die Demo den anderen Antifas entgegen und unterwegs schlossen sich die beiden Gruppen zusammen.
Lautstark zog die Demo dann weiter durch Meckelfeld. Sämtliche Nebenstraßen waren von der Polizei abgeriegelt. Ein Durchkommen zu den Nazis war deshalb nicht möglich.
Nach einer Zwischenkundgebung in einem Wohngebiet endete die Demonstration wenig später wieder am Ausgangsort.
Viele anwesende Antifas versuchten dann noch in Richtung der Nazis zu gelangen. Doch ein Durchkommen war wegen der vielen Straßensperren und Einsatzzüge der Polizei nicht möglich.
Nachdem die Nazis den Ort wieder verlassen hatten, wurden die Straßensperren aufgehoben und der Zugang zum Bahnhof freigegeben.

An der Naziveranstaltung nahmen rund 80 Nazis teil. Darunter Thomas Wulff (Amholz in Meck-Pom), Christian Worch (Hamburg), Manfred Börm (Handorf bei Lüneburg), Adolf Dammann (Buxtehude), Matthias Behrens (Schneverdingen), Andreas Molau (Denkte bei Braunschweig) und Stefan Köster (Meck-Pom). Aus Bremen reisten Horst Görmann und Markus Privenau mit 5 weiteren jüngeren Neonazis an.
Während Thomas Wulff von einem angeblichen "antideutschen Rassismus" redete, rief Manfred Börm dazu auf, "Banden zu bilden", um sich "gegen Ausländergewalt zu wehren".
Die Nazikundgebung begann mit Verspätung und endete früher. Verärgert zeigten sich die Nazis auch, dass die in den Vortagen in Meckelfeld aufgehängten NPD-Plakatträger fast vollständig wieder verschwunden waren.

Die antifaschistische Demonstration kann als Erfolg gewertet werden. Auch wenn es nicht gelang den Naziaufmarsch zu verhindern, konnte in einer Region in Niedersachsen, wo es nur geringe antifaschistische Strukturen gibt, deutlich Flagge gezeigt werden und Inhalte an die Bevölkerung vermittelt werden. Mit 450 lag die Zahl der TeilnehmerInnen auch höher als erwartet.
Erfreulich war auch, dass sich BürgerInnen aus Meckelfeld an der Demonstration beteiligten. Dies ist besonders hervorzuheben, da der Gemeindebürgermeister und Ratsparteien vorher dazu aufriefen, an diesem Tag "Zuhause zu bleiben" und die NPD zu ignorieren.
Mit der Demonstration konnte somit auch den Ignoranten aus dem Gemeinderat ein Strich durch ihre Rechnung gemacht werden. Wenn der Gemeinderat in Meckelfeld schweigt, dann ist das ärgerlich und für diese Personen auch peinlich. Aber mit der Demonstration konnte gezeigt werden, dass viele Menschen eben nicht schweigen oder zu Hause bleiben. Für die Zukunft in Meckelfeld hoffentlich ein starkes Signal.

Die Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen bedankt sich bei allen Menschen, die sich heute trotz des widrigen Wetters an der Demonstration beteiligt haben und diese im Vorfeld unterstützt haben.
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Ergänzungen

Polizeibericht

1312 20.01.2008 - 18:46
Nach der ganzen Hetze im Vorfeld der Antifa-Demo und der Horrorgeschichten, die die Bullen da verbreitet haben, ist deren Pressemitteilung jetzt ganz entspannt:  http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/59458/1120808/polizeiinspektion_harburg

Wegen der Polizei, die aus ganz Niederscahsen und auch aus Schleswig-Holstein kam, war heute nicht mehr drin.

und das sagt der NDR

Antifa 20.01.2008 - 18:48
.

Hackfressen Ballett

Peter 20.01.2008 - 19:21

Eine andere Sicht:

Hamburg 20.01.2008 - 19:43
Ich muss leider in einigen Punkten dem Autor des Beitrags widersprechen.
Erstens waren im Zug aus Hamburg-Harburg mindestens 200 Leute. Das ist für eine Fahrt in den Süden für die meisten "Fischköpp" schon ganz beachtlich.
Zweitens wurde nach dem was ich mitbekommen habe niemand vom Bahnsteig gedrängt, sondern die Menge hat sich einfach von alleine in Bewegung gesetzt. Das war schade, weil die Stelle eine halbe Stunde vor Beginn der Nazidemo doch ziemlich ideal war.
Drittens fand ich die Demo auch nicht ganz so kraftvoll wie beschrieben. Es hätte sehr viel lauter sein können um die wenigen Bürger die sich blicken liessen zu informieren.

Es gab noch das Gerücht, dass bei der Rückfahrt in Harburg eine Person in der S-Bahn festgenommen wurde, weiss da jemand etwas genaueres?

harburg

stromberg 20.01.2008 - 19:57
Heimweg: Auf dem Bahnhof in Meckelfeld standen noch ca. 15 Nazis rum. Die Bullen riegelten ab und die ca. 150 Gegendemonstranten stand ca. 250-300m von denen entfernt. Ein spontaner Durchbruchversuch, der auch fast klappte, wurden von der Polizei abegwehrt.


In Harburg kam leider einige Antifas zu spät und die Nazis könnten nur in einem schnellem Sprint in das Bahnhofsgebäude rennen. Nun reagierten die 150 Antifas und gingen schnell in das Labyrinth ähnliche Kellersystem des Bahnhofs. Dort verloren sich viele aus den Augen und die Polizei reagierte ziemlich planlos und es kam zu kleinen Rangeleien.

@Hamburg

xxx 20.01.2008 - 20:05
hab nicht genau gesehn ob jetzt jemand in harburg verhaftet wurde. aber auf jeden fall kam ein grüppchen team grün aufs gleis und hielt recht offensichtlich nach jemandem ausschau. es gab wohl einen zugriff und den draus entstehenden üblichen tumult. in folge dessen war es mir nicht möglich genau zu erkennen ob jetzt jemand mitgenommen wurde.

möchte dir recht geben in bezug auf den punkt, dass die demo kraftvoller hätte sein können. denke nach dem weg vom banhof zum treffpunkt war bei einigen aufgrund des wetters die luft schon raus.

@Dein Name

xxx 20.01.2008 - 20:08
im zug nach harburg waren wohl 5 oder 6 von denen drin. diese kleine gruppe stand zumindest noch recht verloren auf dem gleis rum als wir dort ankamen. wurden aber von team grün so abgeriegelt, dass wieder kein rankommen war. es gab einen durchbruchversuch aber der scheiterte meiner auffassung nach. falls jemand da bessere sicht hatte bitte korrigieren.

Der Zug

Dein Name 20.01.2008 - 20:11
war der (außerplanmäßig haltende? verspätete?) Metronom aus Richtung Maschen (?) kommend um ca 15:30/45. Im vorderen Waggon saßen einige Faschos, denen dann in Harburg erstmal hinterher gerannt wurde.

Für die Zukunft

Dein Name 20.01.2008 - 20:32
Ich denke, obwohl die Demo in der Tat etwas lautstärker hätte von sich gehen können (das schlechte Wetter, und die Tatsache, dass es unrealistisch war, auch nur in die Nähe der Faschos zu gelangen haben die Stimmung natürlich nicht gerade gefördert), war allein die Zahl der Demonstranten ein Erfolg, immerhin kamen auf eine Nase ca. 5 AntifaschistInnen.
Ich finde, man sollte in Hamburg mehr für Demos im Umland mobilisieren. Das war diesmal mit 200 Leuten aus HH schon nicht schlecht, aber das einzige, was ich außerhalb des Internets an Mobi-kram gesehen hab, war ein Aufkleber in der Flora. Ich würd mal sagen, da ist noch mehr drin ;)

Lüneburg

Antifaschist.LG 20.01.2008 - 20:56
In Lüneburg gab es nach der Rückfahrt auch noch einen kurzen Zwischenfall, als eine Handvoll Nazis, die gerade in ihren Zug Richtung Uelzen steigen wollten, meinten die Antifaschisten noch provozieren zu müssen. Die Tür ging dann leider doch nicht so schnell zu wie erhofft..

Alles im Allen wieder ein frustrierender Tag, denn man kam auch nicht nur in die Nähe der Nazis. Den Veranstaltern kann man aber dafür natürlich keinen Vorwurf machen.
Hier nochmal die Mail-Adresse:
aa.lg-ue[at]gmx.net

Nazis Outen

Outer #1 21.01.2008 - 07:45
Hier mal ein paar Info zu dem Nazi neben dem NPD Transpi. Der typ mit der schwarzen kappuzenjacke und der Flasche vorn in der bauchtasche.

Das ist Jean F. Aus Eckernförde bei RIESEBY (Dazu gibts hier ja schon ein paar Artikel).

Betreibt dort die FNE-Domain und ist dort wohl der Regionale Kader für Eckernförde & Rieseby.
Und gründer der "militanten Kameradschaft Freie Nationalisten Eckernförde".

Er kommt uhrsprünglich aus Berlin und war dort in der Kameradschaft Reinickendorf Aktiv, und im Umfeld von Rene Betage (B.A.S.O.).

So das mus erstmal reichen

Nazis Outen wo immer mann sie findet.

Solidarische grüße an die Genossen aus Meckenfelde & Eckernförde

bahnhof harburg

egal 21.01.2008 - 10:16
am s-bahn-gleis bahnhof harburg haben die bullen noch kurzzeitig 1-2 junge antifas kontrolliert und es sah zunächst aus, dass sie diese mitnehmen wollen würden (vorwurf in einem vorfall war wohl, dass ein visier eines polizeihelmes heruntergeklappt wurde!?). als dann aber der großteil der antifas in die s-bahn richtung hbf einstiegen, haben sie dieses wohl wieder laufen lassen...

Festnahme S-Bahn Harburg

Stand daneben 21.01.2008 - 15:43
Im S-Bahnhof Harburg stand ich zufällig daneben und es gab keine Festnahme. Es sah zwar erst so aus. Eine Jugendliche wurde beiseite gezogen und ihr wurde vorgeworfen einen Bullen geschlagen zu haben. Sie wurde dann aber, nachdem die Bullen sich ihre Personalien aufgeschrieben haben, wieder freigelassen.

Wanderkessel? Undurchdringbare Polizeisperren

Dein Name 23.01.2008 - 12:07
Ich bin ein bisschen erschocken von der Darstellung...auch wenn ich die Demo insgesamt ebenfalls als einen erfolgreich bezeichnen würde: immer schön, Nasen rennen zu sehen! Und großartig war überhaupt, dass sich bei diesem angekündigten Scheißwetter überhaupt haben Leute blicken lassen!!

Trotzdem, punktuelle Richtigstellung meinerseits.

Erstens - die Polizei:

Lange habe ich keine so friedlichen und zurückhaltenden Einsatzkräfte gesehen; Deeskalation war die offensichtliche Strategie. Festnahmen oder Ingewahrsamnahmen hab nicht EINE gesehen. Erst in Harburg. Da war aber auch die Bundespolizei am Zuge... Anlass hätte das alberne Vermummungsverbot zahlreich geboten. Aus Hamburg ist man eine völlig andere Vorgehensweise gewöhnt - nichts worüber HamburgerInnen froh sein dürften. Die niedersächsische Polizei ist offenbar klüger als die Hamburger.

Zweitens - Wanderkessel:

Wo habt ihr denn einen Wanderkessel gesehen? Mensch konnte frei zwischen den Einsatzkräften umherwandern und hatte bspw. freie Platzwahl, um sich am Wegesrand genau das Bäumchen aussuchen, an das mann am liebsten "Lulu zu machen" gedachte. Und alles OHNE dass es seitens der Cops zu Drängeleien oder sonst etwas gekommen wäre. Es gab zu keinem Zeitpunkt ein geschlossenes Spalier, sondern stets viel Raum.

Drittens und besonders frappierend - Ergänzung zu den "massive Polizeisperren":

nach oder eher noch während der Abschlusskundgebung machten sich ein Großteil auf den Weg in Richtung Bahnhof, durchnässt, wohl auch frierend, aber vor allem OHNE richtige Polizeibegleitung! Team Green hatte das offenbar verpennt... Die Info war zuvor raus gegangen, die Nasen wären auf dem Weg zum Bahnhof.

So liefen ungefähr 250 - 300 Antifa's und andere Nazi-Hasser ALLEIN durch die Strassen Meckelfelds, im Rücken die langsam aufwachenden Einsatzkräfte. Als nach einigen Metern in der Ferne sichtbar massive Polizeikräfte den Weg in Richtung Nasenfraktion versperrte, wurde richtigerweise in ein Wohnviertel abgebogen und nach anderen Wegen gesucht. Dort traf mensch nach nicht als zu langer Zeit auf ein "Sperrchen" mit einer beeindruckenden Anzahl von vielleicht neun(!!) Beamten und einem quergestellten Bulli, die einen Zug von 250 - 300 Demonstranten mit den Worten "Hier geht's aber nicht lang!" aufhielten. Ich hatte Tränen in den Augen und wollte es nicht glauben... Der Standpunkt, dass man keine Beamten mit physischen Zwang aus dem Weg schupsen will, ist aus verschiedensten Gründen nichts, wofür man sich schämen müsste. Aber ein Durchkommen wäre an dieser Stelle sicher möglich gewesen. In jedem Fall auch ohne eine Gangart, die das Label "gewalttätig" objektiv verdient hätte! "Kraftvoll" war dies jedenfalls nicht!!

Noch deprimierender ging's dann weiter, indem man nach einiger Plan- und Konzeptlosigkeit versuchte, das "Sperrchen" mit den zehn triumphierenden Cops zu umlaufen. Dafür wurde ein Weg über Anwohnerparkplätze zu einer parallel laufenden Strasse gefunden, auf der es hätte weitergehen können. Mensch traf dort dann auf ein weiteres Sperrchen - wieder nicht mehr als neun Cops und wieder quergestelltem Bulli. Doch hier war es beileibe räumlich nicht so eng wie an der oben genannten Stelle, als dass man/frau nicht jeglichen Körperkontakt mit Einsatzkräften vermeidend mit alle Mann und Frau gleichzeitig links und rechts an den Beamten über unbezaunte Vorgärten (Rasenfläche!!) hätte stumpf vorbeilaufen können. Was hätten die paar Cops tun sollen? Demonstranten mit der Knarre aufhalten? Ins Bein schießen?

Stattdessen gab es überhaupt keine Durch"bruch"sversuche, die ich sehen konnte. Und sich diesbzüglich willigen Gruppen anschließen, wollte auch niemand!

So stand ich nun, mit Schaum vor'm Mund und konnte nicht fassen, was um mich geschah! Die Hälfte der Leute war ohne über mögliche Optionen überhaupt nachzudenken, gleich weiter gelaufen. Die nächste Sperre, die dann auch wirklich den Namen verdiente, war undurchdringbar. Und davor stand ich wieder und regnete nach und nach bis auf die Unterwäsche durch. Die Nasen hätten sich kringelig gelacht, wenn sie den Haufen so hätte sehen können und der Gedanke war mir peinlich...

17.30 Winsen

Phönix 24.01.2008 - 18:02
Heute am 24.01. um 17.30 Uhr beginnt ein Lautsprecherwagen der NPD in Winsen rumzukurven.
Er ist immernoch unterwegs. Gegenaktivitäten von Seiten der Antifa blieben bis jetzt aus. Er ist immernoch unterwegs. Wenn ihr in der Nähe von Winsen wohnt, kommt!!!

Keine Ausländerfeinnlichen Parolen! NPD-Wahlkampf blocken und smashen!

Antifas treffen sich am Rathausplatz an der Bühne.

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