Gedenkdemonstration in Lübeck

Anarchist Federation 19.01.2008 18:11 Themen: Antifa
Am 19.01.2008 fand eine Demonstration in Gedenken an die Opfer des Hafenstraßenbrandes statt.
Gedenken an die Opfer des Hafenstraßenbrandes

Am 18.01.1996 wurde ein Brandanschlag auf das Asylbewerberheim in der Lübecker Hafenstraße verübt.
Die Täter, vier rechtsradikale Jugendliche aus Grevesmühlen, wurden bis heute nicht verurteilt. Im Gegenteil die Justiz entblödete sich nicht, den Bewohner Safwan Eid der Tat zu beschuldigen. Am Ende der Ermittlungen und Gerichtsverfahren stand das Urteil, dass die Tat unaufgeklärt bliebe, „nicht ohne den Beiklang, dass Safwan Eid weiterhin verdächtig ist, ihm die Tat lediglich nicht nachgewiesen werden könne“, so die Gruppe „Anarchist Federation“, welche aus diesem Anlass am 19.01.2008 eine Demonstration in Gedenken an die Opfer des Hafenstraßenbrandes organisierte.
Im Vorfeld fand am 12.01.2008 ein antifaschistisches/antirassistisches Konzert im Jugendzentrum Burgtor statt, um für die Gedenkdemonstration zu mobilisieren. Neben der Lübecker Band „Phlegmatix“ spielten „Alert!“ aus Kiel und „Twiks featuring Rauchende Colts“ aus Eutin. Ungefähr 150 Menschen wohnten dem Konzert bei.
Das Konzept der Mobilisierung schien aufgegangen zu sein, da circa 100 Menschen die Demonstration eine Woche später besuchten und ihrer Betroffenheit zum Ausdruck brachten.
Eine Sprecherin der Gruppe „Anarchist Federation“ bezeichnete die Demonstration als „gelungen“ und „dem Anlass angemessen“.
Am Ort des Gedenkens fand eine Schweigeminute für die zehn verstorbenen und 39 teilweise schwer verletzten Bewohner des Asylheims statt. Zuvor wurden am Kohlmarkt Redebeiträge der Gruppe „Anarchist Federation“ und des Lübecker Flüchtlingsforums vorgetragen. Der Redebeitrag der veranstaltenden Gruppe rekapitulierte die Geschehnisse, während der Vortrag des Flüchtlingsforums die momentane Situation von Flüchtlingen in Deutschland thematisierte und Kritik an den Lebensverhältnissen der Migranten übte.
Auch das war Teil des Konzepts nicht „über die MigrantInnen“, sondern „mit den MigrantInnen“ zu reden, so Lise M. die Vertreterin der Gruppe.
Nach der Schweigeminute kehrte die Demonstration auf die alternative e.V. zurück, um in sich in ruhiger Atmosphäre austauschen zu können. Auf dem Rückweg wurde aus Pietät keine Musik gespielt.
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Ergänzungen

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NoPasaran! 19.01.2008 - 19:30
◘Die rassistische Hetze stoppen◘
•••Keine Nazikundgebungen in Meckelfeld und anderswo•••

Kurz vor der Landtagswahl am 27. Januar 2008 in Niedersachsen, versucht die niedersächsische NPD noch in die Offensive zu gehen. Nachdem der Wahlkampf der Nazis in Niedersachsen bisher nur wenig öffentlichkeitswirksam war, will die NPD noch mit drei Aufmärschen die Öffentlichkeit erreichen. Am 19. Januar 2008 soll eine Doppelkundgebung in Goslar und Salzgitter-Lebenstedt stattfinden und am 20. Januar 2008 ein Aufmarsch in Meckelfeld (bei Hamburg).

Die niedersächsische NPD versucht mit ihren aktuellen Aktionen auf die derzeitige Debatte über Jugendgewalt und die Verschärfung des Strafrechts aufzuspringen. Nach den rassistischen Äußerungen vom hessischen Ministerpräsidenten Koch und verschiedener anderer CDU-Funktionäre, verstärkt nun auch die NPD ihre rassistische Agitation und versucht sich als konsequenteste Kraft in dieser widerwärtigen Debatte darzustellen. So fordert sie in ihrem Wahlprogramm u.a. die Trennung von "ausländischen Kinder" und "deutschen Kindern" im Schulunterricht oder die Einführung eines "Ausländerrückführungs-Beauftragten" in Niedersachsen.

Hatte die niedersächsische NPD zunächst nur ein Plakat mit dem Titel "Sicher leben ohne Multikulti" für den Wahlkampf veröffentlicht, hat sie mit einem weiteren Themenplakat mit dem Text "Damit Opa sich auch morgen noch auf die Straße trauen kann - Kriminelle Ausländer raus" nachgelegt.

Am 20. Januar 2008 will die NPD unter dem rassistischen Motto "Sicher leben ohne Multikulti - gegen Ausländergewalt!" im niedersächsischen Meckelfeld auftreten. Für den regionalen Unterbezirk Lüneburg der niedersächsischen NPD, hat der Nazi Manfred Börm aus Handorf (bei Lüneburg) den Aufmarsch angemeldet. Unterstützung erhält die NPD dabei von Hamburger Nazistrukturen, wie dem sog. "Aktionsbüro Norddeutschland" und dem bundesweit bekannten Naziaktivisten Christian Worch.

Als Anlass versucht die NPD einen Überfall auf zwei junge Männer am Neujahrsmorgen in Meckelfeld und die aktuelle Debatte über Jugendgewalt und die Verschärfung des Strafrechts, für sich auszunutzen.

Im örtlichen Wahlkreis 51 (Seevetal) tritt der Neonazi Michael Kraft für die NPD als Direktkandidat an. Der 1973 in Buchholz in der Nordheide geborene Michael Kraft ist gelernter Maurer und lebt heute in Dohren (Nähe Tostedt). In der Öffentlichkeit ist er bisher nicht in Erscheinung getreten und stammt vermutlich aus der Neonaziszene aus dem Raum Tostedt. In Tostedt ist die Kameradschaft "Gladiator-Germania" aktiv und der verurteilte Totschläger und aktive Neonazi Stefan Silar betreibt dort den Szeneladen "Streetwear Tostedt".

Im benachbarten Hittfeld lebt und arbeitet der Naziaktivist und Autolackierer Andreas Hemann. Dieser bewegte sich schon in den 1980er Jahren in der FAP. Heute gehört er der NPD an und ist bei den Auseinandersetzungen während einer NPD-Veranstaltung in Steinburg (Schleswig-Holstein) im Dezember 2004 als einer der Steinwerfer und Schläger der Nazis aufgefallen.

Die Nazis wollen sich um 11.30 Uhr am örtlichen S-Bahnhof treffen. Loslaufen wollen sie um 12 Uhr. Vom S-Bahnhof soll es über die Straßen Rehmendamm und An den Höfen, zur Kreuzung An den Höfen/Mattenmoorstr. gehen. Auf dem kleinen Parkplatz Am Anger soll die Kundgebung der NPD voraussichtlich stattfinden.

---{Demo gegen den Naziaufmarsch und rassistische Politik}---
Sonntag, 20. Januar 2008
11 Uhr
Schulzentrum Meckelfeld
Appenstedter Weg

Weitere Infos:
 http://tag.blogsport.de/
 http://www.antifainfo.de/
 http://antifa-lg.de/frameset/start.html

Infotelefon:
0172-4152311

|Gemeinsam auf die Strasse|
- Faschismus in die Tonne -