Berlin: Veranstaltung mit Batasuna

Antifaschistische Linke Liste (16) 16.01.2008 23:14 Themen: Soziale Kämpfe Weltweit
Bericht zur Veranstaltung "Leben, studieren und kämpfen im Baskenland" vom letzten Dienstag (15.1.2008) an der Freien Universität in Berlin. Auf Einladung der Antifaschistischen Linken Liste - 16 referierte der Autor Raul Zelik sowie ein Vertreter der baskischen Linkspartei Batasuna.
Zunächst gab der Berliner Autor Raul Zelik einen Einstieg in die kämpferische Geschichte des Baskenlandes. Er gab einen historischen Einstieg zum baskisch-spanischen Konflikt.

Anschließend kam der baskische Rechtsanwalt Jonan Lekue zu Wort. Er lebt zur Zeit in Brüssel, hat aber mehrere Jahre in Deutschland gelebt, so dass keine Übersetzung nötig war. Lekue legte einen Schwerpunkt auf die Kämpfe an den Universitäten und die aktuelle Repression gegen die baskische Linke. So griff er auch aktuelle Fälle von Folter von Anfang Januar 2008 auf (vgl. dazu verschiedene Indymediaberichte).

Bei einer anschließenden Diskussion ging es unter anderem um die Frage, wie sich die spanische Linke (Gewerkschaften, Kommunistische Partei, Sozialdemokraten, soziale Bewegungen, etc.) zum Konflikt verhalten. Eine interessante Frage, da Spanien ja seit 2003 vom Sozialdemokraten/Sozialisten Zapatero regiert wird.

Alles in allem eine interessante Verastaltung und endlich mal ein anderes Thema. Toll.



Eine Anmerkung, die nicht Teil der Debatte an der FU war:
• Spanische Gewerkschafter äußern sich i.d.R. nicht zum baskisch-spanischen Konflikt oder stellen sich sogar hinter die politische Repression (Verbot von Batasuna).
• Mit der Kommunistischen Partei (Izquerda Unida) verhält es sich ähnlich: schweigen oder ‚Ja’ zur Repression um nicht selber als „Terrorist“ verdächtigt zu werden.
• Die Sozialdemokraten (Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens) hat den Druck auf die baskische Linke sogar noch erhöht und zuletzt die Friedensverhandlungen abgebrochen (Zapatero-Vertreter hatte mit Batasuna verhandelt und ETA mit dem Innenministerium).
• Die sozialen Bewegungen solidarisieren sich in der Regel mit der baskischen Linken, wobei es in Zentralspanien oft sehr schwer ist, weil keine Öffentlichen Veranstaltungen möglich sind, ohne dass sie selber unter Terrorverdacht geraten. So wurde etwa eine Antifa-Demo in Madrid unter anderem deshalb verboten, weil sich die Organisatoren ausdrücklich mit der baskischen Linken verbrüdert hatte!
• Sehr solidarisch geht es in den zwei anderen Regionen mit starker Unabhängigkeitsbewegung (Katalonien und Galizien) zu. Dort gibt es auch (linke) Parteien, NGOs, etc. die sich für eine Friedenslösung aussprechen.


Anmerkung zur Wahl zum StuPa (Studierendenparlament) an der FU: Das StuPa ist das höchste Gremium der Studierenden und bestellt den AStA, der Studierenden in ihren alltäglichen Belange zur Seite steht (Beratungen, Veranstaltungen, …). Ihr könnt noch am Donnerstag 17.1.08 in der Zeit von 9:45 Uhr bis 16:15 Uhr im Wahllokal der jeweiligen Fachbereiche wählen.

Zum Beispiel die Antifaschistische Linke Liste (Liste 16).
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Ergänzungen