Raumbesetzung an der Uni Göttingen
Am 16.01.08 haben Studierende einen Seminarraum an der Uni Göttingen besetzt, um hier ein selbstverwaltetes Cafe einzurichten. Die Situation ist bisher ruhig. Für die Seminare, die in dem Raum eigentlich statt finden sollten wurden Ersatzräume organisiert. Das Gebäudemanagement ist anwesend und hat seinen Unmut bekundet.
Hintergrund der Besetzung ist die seit Jahren zunehmende Beschneidung studentischer Freiräume an der Uni Göttingen. Nach einem allgemeinen Plakatiervebot in allen Unigebäuden und beständigen Verschärfungen von bürokratischen Hürden für studentische Selbstorganisation, war der bisherige Höhepunkt dieser Beschneidungen die Kündigung des Cafe Kollabs durch das Gebaüdemanagement. Das Cafe Kollabs war ein selbstverwaltetes Cafe, das bei dem Brand eines Unigebäudes zerstört wurde. Die Unileitung nutzte die Gelegenheit, um es aus der Welt zu schaffen. Dabei hat es die Rechnung anscheinend ohne die politisch aktiven Studierenden gemacht.
Mehr Infos zur Beschneidung von Freiräumen an der Uni Göttingen gibt es hier: http://www.bb-goettingen.de/612
Im Folgenden die Pressemitteilung der BesetzerInnen:
Raumbesetzung an der Uni Göttingen
Heute am gegen zehn Uhr besetzten Studierende einen Seminarraum im blauen Turm auf dem Campus der Uni Göttingen. Ziel der Aktion ist es einen selbstverwalteten Raum ähnlich dem von der Uni-Verwaltung gekündigte Café Kollabs zu schaffen. Die Besetzung verlief friedlich und ohne größere Schwierigkeiten. Inzwischen ist ein großer Kreis von Sympathisant_innen und Interessierten vor Ort. Von Seiten der Besetzer_innen wird kostenlos Kaffee und Kuchen angeboten. Im Raum läuft Musik und Studierende sitzen auf den Sofas, unterhalten sich, diskutieren oder lesen. Andere dekorieren die Wände.
Mit dieser Aktion soll ein Ersatz für das Café Kollabs, welches im vergangenen Jahr ohne Begründung geschlossen wurde, erkämpft werden. "Wir begreifen den zunehmenden Leistungsdruck und Klausurenstress, Studiengebühren, das Plakatierverbot und das Verbot im VG Parties anzumelden als strukturelle Probleme, die veränderbar sind. Mit der Aneignung dieses Raums und dessen Öffnung für alle Studierenden wollen wir symbolisch und praktisch zu dieser Veränderung beitragen.", so ein von den Besetzer_innen verteilter Flyer.
Das Ziel dieses Freiraums ist die Öffnung universitärer Räume für Möglichkeiten zur selbstverwalteten Gestaltung. Um deutlich zu machen, dass es sich um ein Projekt handelt, an dem sich alle aktiv beteiligen können, soll der Raum so offen wie möglich gestaltet werden.
Es gibt Kaffee und Kuchen! Kommt rum.
Mehr Infos zur Beschneidung von Freiräumen an der Uni Göttingen gibt es hier: http://www.bb-goettingen.de/612
Im Folgenden die Pressemitteilung der BesetzerInnen:
Raumbesetzung an der Uni Göttingen
Heute am gegen zehn Uhr besetzten Studierende einen Seminarraum im blauen Turm auf dem Campus der Uni Göttingen. Ziel der Aktion ist es einen selbstverwalteten Raum ähnlich dem von der Uni-Verwaltung gekündigte Café Kollabs zu schaffen. Die Besetzung verlief friedlich und ohne größere Schwierigkeiten. Inzwischen ist ein großer Kreis von Sympathisant_innen und Interessierten vor Ort. Von Seiten der Besetzer_innen wird kostenlos Kaffee und Kuchen angeboten. Im Raum läuft Musik und Studierende sitzen auf den Sofas, unterhalten sich, diskutieren oder lesen. Andere dekorieren die Wände.
Mit dieser Aktion soll ein Ersatz für das Café Kollabs, welches im vergangenen Jahr ohne Begründung geschlossen wurde, erkämpft werden. "Wir begreifen den zunehmenden Leistungsdruck und Klausurenstress, Studiengebühren, das Plakatierverbot und das Verbot im VG Parties anzumelden als strukturelle Probleme, die veränderbar sind. Mit der Aneignung dieses Raums und dessen Öffnung für alle Studierenden wollen wir symbolisch und praktisch zu dieser Veränderung beitragen.", so ein von den Besetzer_innen verteilter Flyer.
Das Ziel dieses Freiraums ist die Öffnung universitärer Räume für Möglichkeiten zur selbstverwalteten Gestaltung. Um deutlich zu machen, dass es sich um ein Projekt handelt, an dem sich alle aktiv beteiligen können, soll der Raum so offen wie möglich gestaltet werden.
Es gibt Kaffee und Kuchen! Kommt rum.
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Ergänzungen
Raumangabe
bullen
sehr schön
Solidarität mit allen BesetzerInnen und Grüße aus Frankfurt
Solidaritätserklärung
Wir wollen euch ohnehin nächste Woche besuchen, um auf unsere Demo hinzuweisen.
KOMMT ALLE AM 25. JANUAR UM 14 UHR NACH HANNOVER UM GEGEN BILDUNGS- UND SOZIALABBAU ZU DEMONSTRIEREN! TREFFPUNKT UM 14 UHR AN DER UNI ODER AM HAUPTBAHNHOF (STERNMARSCH ZUM STEINTOR). WIR RECHNEN MIT 5000-10000 MENSCHEN. AUCH ALLE GEWERKSCHAFTEN RUFEN DAZU AUF.
Soli aus Bochum
EILMELDUNG
Kommt zahlreich!
Solidarität mit den BesetzerInnen
Mit besten Grüßen
AStA Uni Bremen
Fotos von der Besetzung
Solidarität mit den Aktivist_innen die weiterhin ausharren!
Sie würden sich bestimmt über Kaffee und Kuchen morgen freuen!
Mehr Infos und Fotos
Besetzer_Innen bleiben
Neugikeiten aus dem besetzten Raum
Seit gestern morgen ist der ehemalige Seminarraum 1.140 im 'Blauen Turm' besetzt.
Bisher verlief alles ruhig. Es sind durchgängig um die 30 Menschen anwesend. Bereits
jetzt ist die Besetzung ein voller Erfolg - egal wie lange sie sich noch halten
kann. In den ersten Gesprächen mit der Uni-Verwaltung - namentlich Kurt von Figura
(Präsident der Uni Göttingen), Münch (Vizepräsident) und Rainer Bolli (Chef des
Gebäudemanagements) - kristallisierte sich heraus, dass sich an der
Verhandlungsbereitschaft von Seiten der Verwaltung seit dem ersten Gespräch, das
zwischen Vertreter_innen der Freiraum-Initiative 'Delete.Control-Enter.Space' und
Rainer Bolli stattfand, nur eines verändert hat: Die Uni steht stärker unter Druck
als in den Gesprächen zuvor.
Ihr erstes Angebot lautete wie folgt: Sie wollen keine schriftliche Zusage für eine
Alternative zum besetzten Raum geben, sondern verharren darauf, dass ihr Wort,
konstruktive Gespräche führen zu wollen, ausreiche. Doch das Vertrauen in die
Versprechungen der Unileitung ist sehr gering. Die Kündigung des ehemaligen Café
Kollabs etwa verlief alles andere als kooperativ. Es wurde, trotz vertraglicher
Pflicht von Seiten der Unileitung keine Alternative zum vom Brand zerstörten Raum
angeboten - stattdessen wurde der Vertrag gekündigt und hinzugefügt, dass die Uni
ihrer Verpflichtung für die Restlaufzeit von etwa einem halben Jahr nicht nachkommen
werden. Sie hat also sogar entgegen vertraglicher Vereinbarung gehandelt. Das
Desinteresse sich tatsächlich um einen Raum an der Uni zu kümmern schimmert auch an
anderer Stelle durch die halbherzigen Angebote. Auf erneute Anfrage des
Fachschaftsrat SoWi nach einem alternativen Raum für das verlorene Café kam
lediglich die Antwort, es werde keinen alternativen Raum geben. Erst anderthalb
Jahre später nach dem Gespräch mit der Freirauminitiative
'Delete.Control-Enter.Space', das unter dem Eindruck öffentlichkeitswirksamer
Aktionen der Kampagne 'Here to Stay' stattfand, machte das Gebäudemanagment erste
Zugeständisse und versprach sich um eine angemessene Alternative zu bemühen.
Das Angebot, das damals von Seiten des Gebäudemanagments kam, war wenig
vielversprechend. Nach der Besichtigung des Angebotes (Ein stillgelegtes
Trafohäusschen ohne Tageslicht, ohne sanitäre Anlagen und der Größe von etwa 20m²)
war klar, dass es dem Gebäudemanagment nicht ernsthaft um eine gemeinsame
Zusammenarbeit geht, sondern es sich vielmehr um eine 'Hinhaltetaktik' handelte.
„Dass, nachdem die Studierenden selbst die Initiative ergriffen und einen Raum
besetzt haben, plötzlich von der Uni-Leitung die Bereitschaft jetzt tatsächlich
konstruktive Gespräche zu führen so stark betont wird, zeigt, dass die Uni-Leitung
ohne entsprechenden Druck allerdings zu keinem Kompromiss bereit gewesen wäre¨,
erklaert eine Sprecherin der Besetzer_innen. Inzwischen liegt ein Angebot fuer eine
'Zwischenlösung' in einem etwas abgelegeneneren ehemaligen Heizwerk vor, dass jedoch
mehreren der geforderten Kriterien nicht entspricht und bis Mai abgerissen werden
soll. Dieses Angebot muss vom Nutzer_innen-Plenum zunächst genauer unter die Lupe
genommen werden, bevor geklärt werden kann, inwiefern der Raum als Uebergangsraum
brauchbar ist. Darüber wird wie den Tag zuvor im Raumplenum um 18:30 Uhr verhandelt,
an dem alle Nutzer_innen des Raumes sich beteiligen koennen. „So oder so bliebe es
aber bisher für eine langfristige 'Lösung' bei allgemeinen Lippenbekenntnissen einen
Raum bis Mai anzubieten. Eine bindende schriftliche Erklaerung, einen unseren
Forderungen angemessenen Raum bereit zu stellen, waere ein begrue-ssenwertes
Zeichen, dass diesmal die Versprechen ernstzunehmen sind. Dazu waren
Gebaeudemanagement und Praesidium bisher nicht bereit“, so die Sprecherin.
Inzwischen haben uns Solidaritätsbekundungen aus Hamburg, Bremen, Hannover, Bochum
und Frankfurt (am Main) erreicht. Insbesondere freuen wir uns über die
uneingeschränkte Solidaritätsbekundung des AStA der Uni Bremen. Da könnte unser AStA
sich noch ein Stück von abschneiden. Wir freuen uns über die bundesweite Solidarität
und unsere wärmste Grüße gehen an alle, die uns in ihren Herzen unterstützen. Sie
zeigt, dass unser Kampf um Freiräume kein lokaler Einzelfall ist, sondern überall
ähnliche Erfahrungen gemacht werden.
Es bleibt vorerst dabei, unsere Forderungen lauten:
- Die Zusicherung im Raum bleiben zu können oder ein ernstzunehmendes Angebot zu
einer Alternative, die sofort bezogen werden kann.
- Ein Alternativraum müsste folgende Kriterien erfüllen:
- öffentlicher Zugang (sichtbar im Uni-Alltag)
- zentrale Lage am Campus (Theologicum, ZHG, Sozio-Oeconomicum, Juridicum)
- Tageslicht (ausreichend Fenster)
- ausreichende Größe (mindestens 50m²)
- einfacher Zugang zu sanitären Anlagen (+Strom, Wasser und Heizung)
- Eine schriftliche Aufstellung eines konkreten Angebots
- Keine weitere Einmischung in die Verwaltung und Verwirklichung dieses neuen Freiraums
Studentenforum
http://sozialbetrug.org/board.php?boardid=26
Schulreform
http://sozialbetrug.org/board.php?boardid=25
here to stay
Solierklärungen
vielen Dank für die schon eingegangenen Soli-Erklärungen. Wir haben einen Mail-Adresse eingerichtet, an die Soli-Erklärungen gerichtet werden können. Da wir s so viel Spass gemacht hat Eure Soli-Grüße zu lesen, würden wir uns freuen, wenn unser Präsi das Vergnügen teilen könnte... Könnt ihr deshalb bitte noch Eure Soli-Erklärung an unseren Uni-Präsi senden? Die E-Mail-Adresse lautet: praesident@uni-goettingen.de
Natürlich können Soli-Erklärungen auch weiterhin an alle anderen Adressen und Homepages geschickt werden.
Solidarische Grüße aus dem neuen Göttinger Freiraum.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Und welcher Raum ist es? — Fragende_r
Super Aktion! — Eine sich solidarisch zeigende Unterstützerin
Plakatierverbot? — jau
Göttingen — ist bekanntlich
verhindern — antifa 4-ever
SOLIDARITÄT — SRK
Solidarität — CIA Brandaw