"schließt endlich die pelzfarm schirmer!"

ren 14.01.2008 17:38 Themen: Ökologie
dieser und ähnliche weitere sprüche waren am 13. januar in döhlen bei rochlitz (sachsen) zu hören. "anti-fur", die initiative gegen die pelztierfarm schirmer und partner bei rochlitz, hatte zur ersten demo im neuen jahr 2008 aufgerufen.
rund 120 teilnehmer folgten dem aufruf und versammelten sich am nachmittag in der nähe der farm. zum auftakt wurde für eine bessere vernetzung innerhalb der tierrechtsszene ein infoblatt verteilt, welches anlaufpunkte und termine für tierrechtlerInnen enthält.

der demozug setzte sich lautstark in bewegung, wurde aber nach wenigen metern von der polizei wieder gestoppt. gleich mehrere beamte wiesen darauf hin, das fronttransparent sei zu lang. nachdem es auf die richtige größe zurechtgefaltet wurde, konnte es weiter gehen. mit parolen wie "es hat gelebt, geatmet so wie wir, pelz ist ein stück ermordetes tier" oder "die pelzfarm gehört - abgeschafft" ging es dann direkt zur nahegelegenen pelztierfarm.

dort angekommen gab es redebeiträge von verschiedenen tierrechtlerInnen u. a. zur "escada-kampagne" und zu repressionen gegen die "anti-fur-initiative". leider kam auch ein sogenannter, schon etwas betagter "tierschützer" zu wort, welcher seine menschenhassenden ansichten kundtat und holocaust-vergleiche zog. eine feste rednerliste hätte dies verhindert. aufgrund dessen wurde vor ort rege diskutiert.

fidl kunterbunt, ein liedermacher, gab seine stücke zum besten, so auch ein song für schirmer und konsorten, welcher zum ausdruck brachte, was viele fordern - die pelzfarm dichtmachen!!! er hatte aber auch noch ein paar lieder für die polizei im gepäck, woraufhin die personalien aufgenommen wurden.

nach rund zwei stunden lautstarken demonstrierens reichte es einigen teilnehmern und sie versuchten auf das farmgelände zu gelangen, was allerdings von der polizei verhindert wurde.

im anschluß an die demo gab es eine volksküche.
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Ergänzungen

nachtrag zu "schließt endlich ..."

ren 14.01.2008 - 17:55
leider wurde erst gegen ende der demo bemerkt und dadurch bekannt, dass sich eine person von der totalitären und rechtslastigen sekte "universelles leben" unter den teilnehmerInnen befindet. jene person konnte auch flyer unter die demonstranten bringen. die veranstalterInnen/anmelderInnen distanzieren sich ausdrücklich von "ul" sowie dem dazugehörigen "brennglas-verlag" und deren machenschaften. sie werden bei den folgenden demos diese leute rigoros ausschließen.

Nachtrag zur Anti-Fur-Demo

sasi 15.01.2008 - 17:50
Erstmal einen lieben Dank an fast alle, die gestern wieder den Weg nach Rochlitz auf sich genommen haben. Wie ihr sicher gemerkt habt, ging auf der Demo einiges nicht ganz nach Plan. Dafür möchten wir uns entschuldigen und euch jähe Besserung versprechen.

Wir möchten darauf hinweisen, dass wir, die damals dieses Initiative gegründet haben, sie in erster Linie als eine antispeziesistische Initiative gedacht haben, natürlich kann jeder teilnehmen, jedoch bleibt der Grundgedanke der, dass es der Tierausbeutung an den Kragen gehen sollte und neben mangelndem Mitgefühl für nichtmenschliche Tiere, sind nun mal Wirtschaftsinteressen, staatliche Subventionen und gekaufte Medien Hauptbestandteile dieser Mordmaschinerie. Dies wird nun mal nicht nur erreicht indem es Proteste gibt, sondern auch mit dem gezielten Boykott des Verwertungsprozesses und/oder einer veganen/vegetarischen Ernährung. Wir danken dem beherztem antifaschistischen Individuum, das dies in einer Spontanrede zum Ausdruck brachte.

Sehr erschüttert haben uns auch die eher geistlosen Beiträge einiger „Tierschützer“, denen es in erster Linie scheinbar nicht um das Wohl von irgendeinem fühlenden Wesen ging, sondern um kompensierte Menschenfeindlichkeit. Holocaust-Vergleiche sind immer unangebracht, sie wären es wahrscheinlich selbst dann, wenn die von Leuten kämen, die ihn wirklich selbst erleben mussten. Mehr möchten wir darüber gar nicht sagen, Interessierten und Betroffenen empfehlen wir folgende Internetseite mit Links  http://www.projektwerkstatt.de/tierrechte/peta.html.

Eigentlich sind wir gegen Hierarchien und Autorität, aber wegen oben beschriebenen Situationen werden wir eine feste Rednerliste für kommende Demos planen.

Zu guter Letzt möchten wir uns nochmal von totalitären Sekten wie dem Universellen Leben mit ihrem „Brennglas“-Verlag und ihrer Zeitung „Freiheit für Tiere“ distanzieren und alle Demoteilnehmer bitten, die kleinen gefalteten Pelzflyer am besten zu verbrennen. Diese Sekte versucht seit Jahren die Tierrechtsszene zu unterwandern ( http://ul-doku.de.vu/) und hat teilweise schon erheblich Schaden angerichtet ( http://www.free-speech../). Propaganda dieser Sekte wird auf unseren Demos nicht toleriert und nächstes mal lautet die Konsequenz ganz einfach Rausschmiss.

wieder dämlicher artikel in der lokalpresse

mew 16.01.2008 - 16:40
Erneute Demo ohne Rochlitzer

Mehr als 60 Tierschützer verurteilen Pelztierhaltung

Mehr als 60 Teilnehmer der Anti-Nerz-Bewegung appellierten am Sonntag erneut mit Transparenten für mehr Moral und gegen die Pelztierfarm Schirmer & Partner in Döhlen.

Foto: Ralf Härtel

Seelitz/Döhlen. Mehr als 60 Tierschützer und -rechtler demonstrierten am Sonntagnachmittag erneut gegen die Pelztierfarm Schirmer & Partner im Seelitzer Ortsteil Döhlen. Entlang der Talstraße machte die Anti-Nerz-Bewegung wiederholt auf die Missstände der Pelzindustrie und die vermeintliche Tierquälerei der kleinen Kreaturen aufmerksam.

Bereits im November vergangenen Jahres hatten die Tierfreunde mit einem Protestmarsch an die Moral appelliert. Einwohner aus Rochlitz und Döhlen hatten sich allerdings nicht an der Aktion beteiligt. Auch dieses Mal blieben sie dem Trauermarsch fern. „Wir finden es wirklich schade, dass sich die Einwohner nicht die geringste Mühe machen, mit uns gemeinsam auf friedliche Art gegen die Missstände vorzugehen“, sagte Organisatorin Kristine Tannenhauer. Ihrer Meinung nach sei das Thema noch lange nicht vom Tisch.

Der Betreiber der Döhlener Pelztierfarm, Roland Schirmer, hingegen zeigte sich gegenüber „Freie Presse“ gelassen: „Was soll ich dazu sagen, außer dass wir nach EU-Richtlinie handeln und wöchentlich vor Ort durch einen Amtstierarzt kontrolliert werden.“ Laut Schirmer seien die Gegner nicht zu bekehren. „Wenn ich von ihnen auserkoren wurde, dann muss ich leider damit leben, obwohl es noch Tausende andere Betriebe gibt, gegen die nach Meinung der Protestler vorgegangen werden müsste – angefangen bei Kaninchen, bis hin zu Geflügelfarmen“, so Schirmer.

Die Bewohner in unmittelbarer Nähe der Pelztierfarm sehen die Demonstrationen unterschiedlich. „Ich kann die Gegner nur dahingehend verstehen, dass es nicht unbedingt sein muss, die Tiere zur Herstellung von Kleidungsstücken zu züchten; allerdings muss man auch an die Arbeitsplätze der Menschen denken“, sagte eine Anwohnerin im Gespräch mit „Freie Presse“. Über Tierquälerei auf der Farm sei im Ort nichts bekannt.

Allerdings lassen sich die Gegner davon nicht beirren. In den nächsten Monaten soll eine weitere Demo stattfinden.

Von Ralf Härtel

demobericht

sicka 17.01.2008 - 17:09
Demobericht: Pelzfarm Schirmer, 13. Januar 2008, Döhlen

Wir kamen gegen 14:00 mit dem Auto am verabredeten Treffpunkt an, wo sich bereits ca. 40 Pelzfarm-Gegner versammelt hatten. Als der Trauermarsch zwanzig Minuten später losging, waren es um die achtzig Demonstranten. Vor der Farm angelangt meldeten sich diverse Akti-visten zu Wort. Diese Beiträge reichten von pubertären Aufrufen zur Abschaffung des „Sys-tems“, dem unsäglichen Vergleich der verbrecherischen Pelztierzucht mit Konzentrationsla-gern (zum Glück wurde dieser Beitrag schnell unterbunden), dem Vergleich einer zwar enga-gierten aber leicht beschränkten Veganerin zum Thema „Der Hund ist dem Menschen der treueste Freund“ und natürlich der Eigenwerbung – der Kampagne gegen die Escada-Gruppe, die ja mehr diejenigen interessiert, die sowieso in engerem Kontakt mit der Tierrechtsszene stehen. Alles in allem ein recht desolates Bild. Denn über die Pelzfarm selbst gab es so gut wie keine Informationen! Weder der reißerische Flyer noch die spärliche Info-Seite (anti-fur.tk) gaben Aufschluss, was mit den Tieren genau passiert, wie die Zustände auf der Farm selbst aussehen, welche Aktionen es bereits gab und geben wird … etc.pp. Das fand ich als extra angereister Neuling enttäuschend. So wurde dann auch – zum Entsetzen der überforder-ten Demo-Leitung – mit dem Abfeuern von Knallern der Startschuss gegeben, um nicht mehr die Farm selbst und ihren verbrecherischen Besitzer zu attackieren, sondern die grünen Staat-diener. Nicht wenig Anteil an dieser „Fehlentwicklung“ hatte sicherlich der bunte Liederma-cher. Selbst der modisch uniformierte BlackBlock hätte mehr reißen können, als Schirmer den Tod zu wünschen. Wenn wenigstens alle gemeinsam das rote Absperrbändchen überquert hätten, wäre das ein größerer (Medien-)Erfolg gewesen, als das vegane Essen auf dem Park-platz. Es hat sich gezeigt, dass es keine einheitliche Bewegung gibt, dass die Professionalität der Demoleitung arg zu wünschen übrig lässt (Vorschläge: Infostände auf dem Parkplatz, Rednerliste, Reden mit Inhalten – zur Farm, zu Tierrechten, zur Situation der Pelzindustrie, die Situation für die Arbeitnehmer auf der Farm (kann man denen nicht irgendwie klar ma-chen, dass es auch noch andere Jobs gibt?, vorherige Absprachen über gemeinsame Aktio-nen.) Wobei letzteres sicherlich schwierig wird, denn die Demonstrierenden waren so inho-mogen (Spießbürger, Bunte, Dorf-AnitFa, engagierte Tierrechtler, Philosophen, Rentner, Fa-milien mit Kindern, antisemitische Sektionierer), dass man sich ernstlich fragen muss, wie sich die Zeit dort vertreiben. Trotz allem macht bitte weiter und versteht das mehr als kon-struktive Kritik. Denn es gibt nur ein Ziel und darin sind wir uns alle einig: Schluss mit Pelz-zucht. Die Schirmer Pelzfarm muss geschlossen werden für immer!

Pelz

Antonietta 28.02.2008 - 08:19
Schätzungsweise werden weltweit etwa 90 Mio. Tiere jedes Jahr für den Handel mit Pelzen getötet. Die sogenannten Pelztiere sterben qualvoll in Fallen oder werden - bis sie getötet werden - unter grausamen Bedingungen in Farmen gehalten, um ihre Felle zu Mänteln, Jacken oder Mützen zu verarbeiten. Für einen Pelzmantel sterben 40 - 60 Nerze, 10 - 20 Füchse oder Biber, 30 - 50 Waschbären, 6 - 10 Robben, 110 Eichhörnchen oder 130 - 200 Chinchillas oder...

Millionen Pelztiere - Waschbären, Füchse , Marder und viele andere Tierarten - geraten alljährlich in Fangeisen oder Schlingen von Fallenstellern. Dabei werden die Tiere keineswegs immer sofort getötet.

Das Fangeisen ist vielleicht die grausamste, jedoch nicht die einzige Fangmethode für Pelztiere. Für Tiere, die teilweise in Gewässern leben, werden auch die als human gepriesenen Unterwasser-Fallen eingesetzt, die nichts anderes aind als Erstickungsboxen. Die Tiere kämpfen bis zu 20 qualvolle Minuten um ihr Leben, bis sie verenden.

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Ja dann loss.... — Wartnix