Gentech-weg: Aktionstag am 2.1. in Berlin
Am 2. Januar ab 13 Uhr liefen in Berlin zahlreiche Aktionen gegen Gentechnik. Es war der zweite Tag der Jahresstartaktionen gegen Gentechnik. Schon am Tag zuvor hatten AktivistInnen u.a. über dem Portal der BVL ein Transparent aufgehängt.
Bericht vom Demozug: Wir fuhren um 12 Uhr von der Basis aus los bis zum Alexanderplatz. Die Polizei war bereits mit zig Autos vor Ort. Die Clowns gruppierten sich und machten einen Auflauf, eien Performance. Die Sprechtüte mußte erst korrekt eingestellt werden bis alle die Streckenführung verstanden hatten. Wir liefen los, meine Kleingruppe war der Chor von 2 -3 Leuten. Dann gab es 3 Portionen MarsTV, die Clowns und eine Gruppe, die das Büro des Bundesverbandes deutsche Pflanzenzüchter besetzen wollten und die Kletterer sowie all jene, die unsere hübsche kleine Zeitung verteilten, was ich nebenbei auch tat. Wir liefen erst auf der Starasse, es fiel auf, dass wir kaum Transparente dabei hatten, eigentlich hatten wir in Sachen Öffentlichkeitswirksamkeit nur unsere Stimmen und die Zettel. Das neugedichtete Lied "Ein Turm im Genfeld" nach der Melodie von "ein Bett im Kornfeld" wurde zuerst von allen Demonstanten gemeinsam gesungen, dann gab es einige Sprechchöre "Gendreck weg" und " Gentech wird abgeschafft - 2008". Unter einer Brücke fing sich der Zug an aufzulösen so wie Blütenpollen im Wind verschwinden. Deshalb nötigte die Polizei den Demoleiter auch, den verbliebenen Rest von der Strasse herunterzuholen auf den Bürgersteig. Dort kam es dann hier und da zu MarsTV-Interviews mit Freßbudenbesuchern, Ladeninhabern und Passanten, zur Verteilung von der MiniZeitung "Endlich genfrei" und unser kleiner Chor führte hier und da seine Strophen auf, was meist wenn überhaupt nur ein bischen amüsierte. Zeitungen wurden auch zum Auslegen an etwas alternativere Läden gegeben am Wegrand, in Utensilien an Aussenständern von Läden gestopft bzw einfach dazugelegt, auch bei Restaurants, bzw. eben direkt unters Volk gebracht. Bei der Fassadenkletterei hatten sie wohl mässigen Erfolg, da das schon hängende Transpi leider nach einem beherzten Scherenschnitt aus dem hinter einem Fenster liegenden Büro wieder herabsegelte, nachdem es nur 2 Minuten hing. Immerhin soll MarsTV hier sehr viel Spaß und Erfolg gehabt haben. Die Bürobesetzer kamen nur ins Treppenhaus, die Büroleute waren in den Ferien gewesen und sind dann dort aufgetaucht, aber die eigentliche Aktion gelang auf die Art natürlich nicht.Die Staatsschützer sprachen untereinander von politisch motivierten Straftaten... N24 , Rtl und dpa waren vor Ort und erstatten Bericht ... (Text: eine Teilnehmerin, mehr zur Bürobesetzung unten, auf den Fotos und der Berichtsseite zur Aktion)
Aktionen im Überblick
- In der Reinhardstraße wurde ein neues "Büro gegen Gentechnik" eröffnet (siehe unten)
- Eine Clownsarmy war in der Stadt unterwegs und stieß später zu der Aktion in der Reinhardtstraße
- Für Mars-TV galt das gleiche, auch sie zogen durch die Stadt und machten ihre Interviews zum Thema
- An immer mehr Orten tauchten Plakate gegen Gentechnik auf
- Ein kleiner Chor sang selbstgeschriebene Lieder zum Thema
- Überall wurde die Aktionszeitung gegen Gentechnik verteilt
Eröffnung eines Büros gegen Gentechnik
Wo bisher der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter residierte, soll etwas Neues geschaffen werden - durch eine Bürobesetzung. Dieser Versuch scheiterte zunächst, so dass die AktivistInnen das „Büro zur Abschaffung der Gentechnik“ vor dem Büro errichteten (Reinhardtstraße 27a, 10117 Berlin). Zwecks Werbung kletterten einige Leute an der Fassade empor und auf einen Laternenmast, um dort große Transpis zu befestigen.
Es kamen immer mehr Polizeibeamte, die nach einiger Zeit auch durch Teams von Mars-TV und später durch Clowns gebührend gewürdigt wurden. Das Büro blieb auf der Straße lange erhalten, bis dann auch die Schläger-23.-Hundertschaft kam und fast alle Platzverweise erhielten. Dann wurden alle recht gewaltsam Richtung Friedrichstraße gedrängelt - was aber immer wieder in lustigen Fang-, Polonaise- und anderen Spielchen unterging. Schließlich wurde das Büro an der Friedrichstraße errichtet. Gut bewacht von der Polizei.
Das Interesse bei den vielen PassantInnen und ZuschauerInnen der Aktionen war ziemlich hoch. An Medien war mindestens RTL, N24 und dpa da. RBB und ND meldeten sich telefonisch. Einige Links sind auf der Presseseite zur Aktion zu finden.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen