Obstwiesenbesetzer trotzen Klimadinosauriern
Die Besetzer des Widerstandsgrundstücks am gigantischen Braunkohletagebau Garzweiler (bei Köln) stellen sich weiter den Monsterbaggern des Energieriesen RWE entgegen (ca. 6 Mrd. Gewinn 2007, Erbauer der größten CO2-Schleudern Europas).
Mit wetterfesten Zelten, gemütlichen Jurten mit Lagerfeuer, ausreichend Lebensmittelvorräten und jeder Menge Glühwein trotzen sie der Abbaggerung, indem sie die Obstwiese, die der Umweltverband BUND vor zehn Jahren gekauft hat, und die nun zwangsgeräumt werden soll, seit nunmehr drei Tagen besetzt halten. ( http://www.bund-nrw.org/obstwiese_garzweiler.htm )
Die Aktivisten kommen dabei nicht nur vom BUND, sondern inzwischen auch aus anderen Zusammenhängen, wie dem für dieses Jahr erstmals in Deutschland geplanten Klimacamp ( http://www.klimacamp.org ).
Nachdem alle ursprünglich damit gerechnet hatten, dass RWE gleich am ersten Tag räumen lassen würde, sieht es jetzt so aus, dass sie wohl eher eine Aushungerungstaktik fahren werden, nachdem RWE verlautbaren ließ, dass das Grundstück frühestens Ende Januar wirklich benötigt werde. Daher ist jede weitere Unterstützung der gewaltfreien Aktion dringend willkommen!
Wer einmal an der gigantischen Grube des Tagebaus gestanden hat und die monströsen Bagger bei ihrem Zerstörungswerk live beobachtet hat, das bereits tausenden von Menschen ihr zu Hause und uns alle womöglich den Planeten kostet, der bleibt angesichts der Kluft zwischen Klimaweltmeisterrhetorik und real existierender deutscher Energiepolitik einigermaßen fassungslos zurück. Die Dinosauriertechnologie Braunkohle gehört immerhin zu den ineffizientesten, d.h. CO2-intensivsten Energieträgern überhaupt und müsste daher als allererstes vollständig gestrichen werden, wenn man es denn ernst meinte mit der Rettung des Planeten.
Hintergrund der Aktion ist die sog. „vorzeitige Besitzeinweisung“ zu Gunsten von RWE, die seit Mittwoch die Räumung der Wiese ermöglicht., obwohl der BUND auf Grund seiner Klage gegen die Zwangsenteignung der rechtmäßige Eigentümer der Wiese bleibt!! Diese absurde Situation ist nur möglich, weil im sog. Bergrecht immer noch Vorschriften aus vordemokratischen, preußischen Zeiten gelten, nach dem Motto „Bergrecht bricht Grundrecht“. Immer wieder werden außerdem Klagen von Betroffenen und Umweltverbänden mit der Begründung abgelehnt, der Braunkohletagebau diene dem Allgemeinwohl und die Interessen Einzelner müssten dahinter zurückstehen. Dazu meint nicht nur der BUND: „Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!“
Siehe auch die aktuelle Berichterstattung, z.B.:
http://www.wdr.de/themen/politik/nrw/garzweilerII/080102.jhtml?rubrikenstyle=politik
http://www.ksta.de/html/artikel/1195817002856.shtml
http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1195834766437.shtml
http://www.ngz-online.de/public/article/regional/juechen/nachrichten/516677
Video: http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2008/01/02/aks_02.xml
Die Aktivisten kommen dabei nicht nur vom BUND, sondern inzwischen auch aus anderen Zusammenhängen, wie dem für dieses Jahr erstmals in Deutschland geplanten Klimacamp ( http://www.klimacamp.org ).
Nachdem alle ursprünglich damit gerechnet hatten, dass RWE gleich am ersten Tag räumen lassen würde, sieht es jetzt so aus, dass sie wohl eher eine Aushungerungstaktik fahren werden, nachdem RWE verlautbaren ließ, dass das Grundstück frühestens Ende Januar wirklich benötigt werde. Daher ist jede weitere Unterstützung der gewaltfreien Aktion dringend willkommen!
Wer einmal an der gigantischen Grube des Tagebaus gestanden hat und die monströsen Bagger bei ihrem Zerstörungswerk live beobachtet hat, das bereits tausenden von Menschen ihr zu Hause und uns alle womöglich den Planeten kostet, der bleibt angesichts der Kluft zwischen Klimaweltmeisterrhetorik und real existierender deutscher Energiepolitik einigermaßen fassungslos zurück. Die Dinosauriertechnologie Braunkohle gehört immerhin zu den ineffizientesten, d.h. CO2-intensivsten Energieträgern überhaupt und müsste daher als allererstes vollständig gestrichen werden, wenn man es denn ernst meinte mit der Rettung des Planeten.
Hintergrund der Aktion ist die sog. „vorzeitige Besitzeinweisung“ zu Gunsten von RWE, die seit Mittwoch die Räumung der Wiese ermöglicht., obwohl der BUND auf Grund seiner Klage gegen die Zwangsenteignung der rechtmäßige Eigentümer der Wiese bleibt!! Diese absurde Situation ist nur möglich, weil im sog. Bergrecht immer noch Vorschriften aus vordemokratischen, preußischen Zeiten gelten, nach dem Motto „Bergrecht bricht Grundrecht“. Immer wieder werden außerdem Klagen von Betroffenen und Umweltverbänden mit der Begründung abgelehnt, der Braunkohletagebau diene dem Allgemeinwohl und die Interessen Einzelner müssten dahinter zurückstehen. Dazu meint nicht nur der BUND: „Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!“
Siehe auch die aktuelle Berichterstattung, z.B.:
http://www.wdr.de/themen/politik/nrw/garzweilerII/080102.jhtml?rubrikenstyle=politik
http://www.ksta.de/html/artikel/1195817002856.shtml
http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1195834766437.shtml
http://www.ngz-online.de/public/article/regional/juechen/nachrichten/516677
Video: http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2008/01/02/aks_02.xml
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Klimaschutz braucht dringend Unterstützung
Meldet Euch am besten unter 0157 - 15 63 804 (Camp-Handy). Dort erfahrt ihr auch, wie ihr am Besten auf die Wiese gelangt.
Ihr müsst quasi nichts mitbringen, außer warmer Klamotten.
Es gibt zwei Jurten, mehrere kleine Zelte, Feuerholz, ein Küchenzelt und sogar einen Generator der zumindest zeitweise für Strom (Handys aufladen, Licht) sorgt. Es gibt Stoff und Farbe für Transparente, Werkzeug, Seile...
Die Wiese liegt in der Nähe von Jüchen und Grevenbroich (Dreieck, Köln-Düsseldorf, Mönchengladbach): http://www.bund-nrw.org/documents/LageplanBUND-Obstwiese2.pdf. Die Karte ist etwas veraltet. Die Obstwiese liegt mittlerweile direkt an der Abbruchkante des Tagebaus!
Der nächstgelegene Bahnhof heißt Hochneukirch (www.bahn.de), von dort ist die Obstwiese zu Fuß erreichbar.
Es geht darum, ein NEIN! gegen Braunkohle, zentralistische Energiegewinnung und transnationale Konzern wie RWE auszusprechen und zu zeigen! Geht zelten!
Klimakämp(f)erische Grüße
P.S.: Der Lageplan der Obstwiese ist auch noch einmal angehängt.
Bilder
unterstützung
bis morgen und "no pasaran".
Alle
What have they done to the Earth?
What have they done to our fair sister?
Ravaged and plundered and ripped her and bit her
Stuck her with knives in the side of the dawn
And tied her with fences
And dragged her down
Etwas was solch' RWE-Leuten nicht in den Kopf geht. Gleichzeitig wird dadurch dass dort die Hälfte der Bevölkerung in wirtschaftlicher Abhängigkeit von der RWE steht, die ganze Region als Geisel genommen. Die Diskussion um den Braunkohletagebau führt dazu dass Gräben innerhalb von Familien aufgeworfen werden. Sehr sehenswert ist der Film "Der Otzenrather Sprung" der die Resignation und tiefe Trauer der Betroffenen darstellt. In den alten Dörfern standen die Menschen auf der Straße zusammen und es gab eine richtige Dorfgemeinschaft, in den umgesiedelten Orten, meistens mit der Silbe Neu- vor dem alten Ortsnamen, sieht man keine Menschen auf der Straße beisammenstehen und sich unterhalten und alles ist mit denselben roten Klinkern gebaut und erinnert mich irgendwie an Bilder und Filme von Konzentrationslagern.
Meine Solidarität, mein Respekt und meine Anerkennung gilt den Obstwiesenbesetzern.
Fotos
@Moderation:
bitte nehmt meine beiden anderen Ergänzungen samt Fotos (wegen der Fotos) raus!!!
Danke!!
Obstwiesenbesetzer für die Woche gesucht !!
Jetzt, wo es wieder in die Woche geht, wird es allerdings wieder knapp. Wir brauchen dringend noch Leute, die die ein oder andere Nacht mit uns auf der Wiese bleiben!!
Wenn ihr es irgendwie einrichten könnt, kommt vorbei! Meldet euch beim Camp-Telefon oder kommt spontan vorbei, wenn euch das lieber ist, bringt alle Eure Freunde mit :-)) Ihr braucht lediglich seehr warme Klamotten und, wenn ihr habt, einen warmen Schlafsack... (sind aber auch noch welche da)!
ACHTUNG!! Die Handy Nummer oben hatte eine sieben zu wenig!! Richtig ist: 01577 - 15 63 804
Garzweiler Flächenbrand
des Garzweiler Braunkohle-Tagebaus VERSTEIGERN WIR EINE FLASCHE GARZWEILER FLÄCHENBRAND BEI EBAY.
Das ist ein leckerer, Bioland-zertifizierter Apfelbrand aus Äpfeln von
der 2006er Ernte von unserer Obstwiese.
Hier ist der Link:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&rd=1&item=130188024603&ssPageName=STRK:MESE:IT&ih=003
Vielleicht hat ja der/die ein oder andere Lust mitzusteigern? ;-))
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Solidarität
immer weiter
Bei denn gradzahlen 0 mal minus 15 respeckt,ach ja ma an die indymodser diese fotos
na ?
An Moderation
@tkwm
Die Gesellschaft in Form der Regierung hätte wohl auch wenig Verständnis für so eine "soziale" Abwicklung des Problems und ausreichende Frührenten für alle Beteiligten wirds nicht geben. Nicht die Manager sind das Problem...-na? (es ist das System)
@das Problem ist weniger
Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen, die RWE ist kein Unternehmen zum Schutz des Klimas, zum Wohl der Menschen, die RWE ist eine Aktiengesellschaft und deren erstes Ziel ist es möglichst viel Gewinn zu machen, koste es was es wolle.
Insofern muss ich Dir recht geben, es ist ein gesellschaftliches Problem.
Vor ungefähr 10 Jahren war ich das erste Mal an dem "Loch", habe da an der Abbruchkante gesessen und das auf mich wirken gelassen und GEFÜHLT dass das was da geschieht nicht vernünftig ist. Diese Gefühle wollte ich in meinem Posting zum Ausdruck bringen. Diese Gefühle haben auch nur sehr indirekt etwas mit den gesellschaftlichen Bedingungen, die einen solchen Wahnsinn hervorbringen, zu tun.