staatlicher Rassismus + die tödlichen Folgen

no border, no nation 02.01.2008 20:14
1.1.2008 Erster Suizid im Abschiebegefängnis Berlin-Köpenick

5.1. Konferenz für die Opfer rassistischer Polizeigewalt in Berlin

6.1. Black Africa Conference in Dessau

7.1. Demonstration in Dessau 3 Jahrestag der Ermordung (!?) Oury Jalloh`s

+ INTERESSANTE RADIO BEITRÄGE
6 Tote in der Abschiebehaft Neujahr 83/84
 http://de.indymedia.org/2001/12/12914.shtml

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Erster Suizid im Abschiebegefängnis Berlin-Köpenick

Am 30. Dezember erhängte sich ein 28-jähriger Tunesier im Abschiebegefängnis Köpenick.

Nach Polizei-Angaben erlag der Mann am 1.1.2008 seinen schweren Verletzungen in einem Krankenhaus. Er ist damit der erste Gefangene, der sich seit Bestehen des Gefängnisses in Köpenick das Leben nahm.
Viele haben es vorher versucht und konnten gerettet werden, viele haben sich auch aus Protest gegen die drohende Abschiebung selbst verletzt, um der Abschiebehaft zu entkommen.

Seit nunmehr 15 Jahren dokumentiert die Antirassistische Initiative e.V. unter anderem Suizide, Selbstverletzungen und Suizidversuche von Flüchtlingen.
In Berlin kam es zu mindestens 186 Suizidversuchen und Selbstverletzungen in Abschiebehaft in deren Folge sich die Betroffenen z.T. schwerste Verletzungen zugefügt haben.
Bundesweit wurden 50 Todesfälle und knapp 400 Verletzungsfälle in Abschiebehaft dokumentiert.

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Die Menschen, die in Abschiebehaft sitzen, befinden sich in Beugehaft.
Sie sitzen hier, damit sie der Ausländerbehörde direkt zur Abschiebung zur Verfügung stehen, sie sitzen aber auch hier, damit sie ihrer "freiwilligen" Rückkehr zustimmen und sich "aktiv" um Reisepapiere bemühen.
Was hinter den Gefängnismauern passiert, kommt nicht oft an die Öffentlichkeit.
Schikanen, Mißhandlungen und Demütigungen durch die Bewacher und auch Mißachtung und Ignoranz von Seiten des medizinischen Personals sind an der Tagesordnung.

In dem Bewußtsein der absoluten Hilflosigkeit und Ausweglosigkeit und in einem Klima der Willkür und Menschenverachtung geraten viele Gefangene in akute Krisensituationen.

Auszug aus der Dokumentation "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen"

Abschiebehaft Berlin 1993 – 2007:

- 1 Frau tötete sich in Abschiebehaft (23. Juli 1993 in der JVA Plötzensee);

- 1 Mann stürzte bei der Flucht aus dem Krankenhaus zu Tode (30. August 2000).

- 186 Flüchtlinge haben sich in Abschiebehaft aus Verzweiflung oder Panik vor der Abschiebung oder aus Protest gegen die drohende Abschiebung (Risiko-Hungerstreiks) selbst verletzt oder versuchten sich umzubringen und überlebten z.T. schwer verletzt.

- mindestens 54 Gefangene wurden in Abschiebehaft mißhandelt

- 5 Flüchtlinge kamen durch unterlassene Hilfeleistung zu Schaden

Antirassistische Initiative Berlin >> DokumentationsStelle <<
Mariannenplatz 2 - 10997 Berlin - Haus Bethanien - Südflügel
Kontakt:  ari-berlin-dok@gmx.de -
Fon 030 617 40 440 - Fax 030 627 05 905

"Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen": www.ari-berlin.org/doku/titel.htm

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05.01.2008 16 Uhr BERLIN
Konferenz für die Opfer rassistischer Polizeigewalt
 http://www.adf-berlin.de/wbb2/calendar.php?action=viewevent&id=4446

05 January 2008
- Memorial Conference in Berlin for the victims of racist police violence; 4 p.m., Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, U6/U7 Mehringdamm

06 January 2008
Black Africa Conference in Dessau; 12p.m., Beat Club

07 January 2008
- Demonstration in Dessau for the 3rd anniversary of Oury Jalloh`s murder, 1 p.m.

 http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/

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VIDEOS
 http://video.google.de/videosearch?q=Oury+Jalloh

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Der Oury-Jalloh-Prozess
Mitschnitt vom Oury Jalloh Vortrag am 10.12.
Rechtsanwalt Ulrich von Klinggräff, Vertreter der Nebenklage und Mouctar Bah, Aktivist und Freund von Oury Jalloh berichteten.
60:02 Minuten
 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=20262

Grenzenlos die Fünfte, erster Teil
Definition des Begriffs Rassismus, Ursachen,
Dokumentation des Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle
27:33 Minuten
 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=19893

Kritik an «organisierter Verantwortungslosigkeit»
im Fall Jalloh
11:26 Minuten
 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=18460
Interview zum Oury-Jalloh Prozess in Dessau der nach einer 1monatigen Unterbrechung am 20. August wieder beginnt - Teil 1
11:09 Minuten
 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=18439

WEITERE BEITRÄGE
INSGESAMT 23 Suchergebnisse
 http://www.freie-radios.net/portal/suche.php?such=true&end_monat=12&end_jahr=2020&query=Oury
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Ergänzungen

5.1. 14 Uhr Demo wegen totem Abschiebehäftlin

no border, no nation 02.01.2008 - 20:30
Demonstration am kommenden Samstag den 5.1.08 um 14 Uhr am S-Bahnhof Köpenick wegen totem Abschiebehäftling in Berlin-Köpenick

Am kommenden Samstag planen das Antifaschistische Bündnis Süd-Ost zusammen mit verschiedenen antirassistischen und antifaschistischen Gruppen eine Demonstration zum Abschiebegefängnis in Berlin-Köpenick. Anlass ist der Tot eines 28-jährigen Abschiebehäftlings am Neujahrsmorgen an den Folgen seines Suizidversuchs vom letzten Freitag.

Die Demonstrationszug soll am S-Bahnhof Köpenick beginnen und durch die Altstadt zum Abschiebegewahrsam in der Grünauer Straße führen und endet am S-Bahnhof Spindlersfeld. Unter dem Motto „Gegen den staatlichen Rassismus! Weg mit dem Abschiebeknast Grünau!“ wollen die Veranstalter den Tot des Abschiebehäftlings öffentlich thematisieren und ihre Solidarität mit den Inhaftierten bekunden.

Tina Böhm, die Pressesprecherin des Antifaschistischen Bündnis Süd-Ost erklärt zudem: „Solche Fälle machen auf erschreckender Weise klar, unter welchem Druck und psychischer Belastung die Inhaftierten stehen, die keiner Straftat beschuldigt werden, sondern lediglich eine Aufenthaltsgenehmigung fehlte. Die Angst vor der Abschiebung in eine ungewissen Zukunft sowie die beklemmende Haftsituation lassen den Betroffenen oftmals keine Wahl außer die Flucht in den Tot. Gegen diese skandalösen Zustände richtet sich unser Protest.“ Stattdessen fordern die Veranstalter ein uneingeschränktes Bleiberecht für alle, unabhängig ihrer Herkunft und Nationalität.

Die Demonstration beginnt am Samstag um 14 Uhr am S-Bahnhof Köpenick.
Für Interviews, Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen unter der Telefonnummer 0162/ 37 44 514 sowie der Emailadresse  abso@no-log.org zur Verfügung.

Demo in Grünau am Samstag!

ergänzer_in 02.01.2008 - 20:44
Demonstration wegen totem Abschiebehäftling am kommenden Samstag

Am kommenden Samstag planen das Antifaschistische Bündnis Süd-Ost zusammen mit verschiedenen antirassistischen und antifaschistischen Gruppen eine Demonstration zum Abschiebegefängnis in Berlin-Köpenick. Anlass ist der Tot eines 28-jährigen Abschiebehäftlings am Neujahrsmorgen an den Folgen seines Suizidversuchs vom letzten Freitag.

Die Demonstrationszug soll am S-Bahnhof Köpenick beginnen und durch die Altstadt zum Abschiebegewahrsam in der Grünauer Straße führen und endet am S-Bahnhof Spindlersfeld. Unter dem Motto „Gegen den staatlichen Rassismus! Weg mit dem Abschiebeknast Grünau!“ wollen die Veranstalter den Tot des Abschiebehäftlings öffentlich thematisieren und ihre Solidarität mit den Inhaftierten bekunden.

Tina Böhm, die Pressesprecherin des Antifaschistischen Bündnis Süd-Ost erklärt zudem: „Solche Fälle machen auf erschreckender Weise klar, unter welchem Druck und psychischer Belastung die Inhaftierten stehen, die keiner Straftat beschuldigt werden, sondern lediglich eine Aufenthaltsgenehmigung fehlte. Die Angst vor der Abschiebung in eine ungewissen Zukunft sowie die beklemmende Haftsituation lassen den Betroffenen oftmals keine Wahl außer die Flucht in den Tot. Gegen diese skandalösen Zustände richtet sich unser Protest.“ Stattdessen fordern die Veranstalter ein uneingeschränktes Bleiberecht für alle, unabhängig ihrer Herkunft und Nationalität.



Die Demonstration beginnt am Samstag um 14 Uhr am S-Bahnhof Köpenick.

Wieder Toter in Berliner Abschiebehaft

no border, no nation 02.01.2008 - 21:20

Reaktionen auf Suizid im Abschiebeknast

no border, no nation 04.01.2008 - 21:55