Weinheim: Nazis überfallen Jugendliche

68erz 02.01.2008 13:35 Themen: Antifa
Am Sonntag, den 30.12.2007 kam es zu einem gezielten Überfall von etwa 15 Nazis auf eine Gruppe Jugendlicher in Weinheim. Der Vorfall ereignete sich am frühen Abend vor dem Freizeitbad "Miramar". Dabei trugen die Betroffenen Verletzungen davon.
Gegen 18 Uhr verließen einige Jugendliche das Freizeitbad und trafen davor einen Besucher an, der Kleidung der Marke "Thor Steinar" trug. Sie sprachen ihn an, ob er wisse, dass dies eine Marke der Neonaziszene sei. Er antwortete mit "Ja" und behauptete er sei stolz, diese Marke zu tragen. Daraufhin verließ er den Ort und kurze Zeit später kam eine Gruppe von 15 schwarz gekleideten, vermummten und teilweise bewaffneten Nazis. Ein Nazi behauptete, sein Bruder sei von den Jugendlichen provoziert worden. Daraufhin schlugen alle Nazis mit den Worten "Scheiss Kommunisten" unvermittelt auf die Jugendlichen ein, die Prellungen, Schürf- und Platzwunden davontrugen. Glücklicherweise musste niemand stationär behandelt werden.

Bereits am Samstag Abend fand in der Nachbarstadt Viernheim ein Neonazi-Konzert mit 200 BesucherInnen statt. Die Polizei konnte dies frühzeitig beenden und auflösen. Zwischen Konzerten der rechtsextremen Szene und direkter Gewalt besteht eine unmittelbare Verbindung. Auf den Veranstaltungen wird regelmäßig zu Gewalt gegen MigrantInnen, JüdInnen und NazigegnerInnen aufgerufen – dem folgen nun auch Taten. Dies war bereits der fünfte Nazi-Übergriff in wenigen Wochen. In Ludwigshafen, Mannheim und in einem Bus nach Heidelberg kam es zu Nazi-Gewalt, bei der die Opfer aus rassistischen Motiven ausgewählt wurden. Nun wurden Jugendliche geschlagen, die sich gegen Nazikleidung aussprachen.

"Thor Steinar" ist eine erfolgreiche Marke der Firma MediaTex GmbH aus Königs-Wusterhausen, die seit 2002 Neonazis mit Kleidung versorgt. Das besondere an dieser Marke ist, dass sie nationalsozialistische Symbolik unauffällig auf modischer Freizeitkleidung plaziert. Die Marke ist in vielen Sport- und Freizeitshops, auch in der Rhein-Neckar-Region, zu kaufen. Der direkte NS-Bezug wird häufig aus taktischen Gründen abgestritten. Ein Teil des Gewinns, der durch diese Marke erwirtschaftet wird, fließt direkt in die Nazi-Szene. In vielen Jugendzentren, Fußballstadien und anderen öffentlichen Räumen gibt es deshalb Diskussionen um Verbote dieser Marke.
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Ergänzungen

Nazis greifen afghanische Familie an

Bild.de 02.01.2008 - 20:06
In Lichtenberg haben Nazi-Schläger in der Silvesternacht eine afghanische Familie beschimpft und mit Schlagstöcken bedroht. Etwa 15 Rechtsextremisten seien auf die fünfköpfige Familie losgegangen, als sie gerade ihr Feuerwerk in der Weitlingstraße abbrannte, so Polizeidirektor Michael Krömer. Die Familie konnte sich in ihre Wohnung retten. Bevor die Angreifer flüchteten, beschädigten sie den Hauseingang und zertrümmerten eine Scheibe. Verletzt wurde zum Glück niemand. Der Weitlingkiez gilt als eine Hochburg von Rechtsextremen. Dort gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Übergriffe auf Ausländer und Linke.

Der Berliner Staatsschutz ermittelt nun wegen schweren Landfriedensbruchs.

marken

kleidung 02.01.2008 - 20:43
ich bin auch der meinung das man auf bestimmte szenekleidungen hingewiesen wird.

ein freund von mir trug einen pulli der marke fubu in einer us kaserne und wurde von schwarzen gefragt warum er diese marke trägt. er antwortete: ist eine coole marke. daraufhin gab es was auf dem kopf und der pulli war weg.

begründung: fubu steht für "for us by us" und dürfe nicht von weißen getragen werden.


die lokalität in der das nazi konzert in viernheim stattfand war bei den kleintierzüchtern. und der vermieter wurde vorher aufgeklärt wer dort feiert.

...

Woinemer 03.01.2008 - 18:01
zur silvesternacht wurden auf dem Weinheimer Marktplatz auch einige türkische Jugendliche u.a. als Kanacken beschimpft. Nur durch gezieltes eingreifen einiger nicht rechter Jugendlicher wurde eine größer gefährlichere Auseinandersetzung verhindert.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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nicht noch ein nazi — antifa 4-ever

... — agent

Mein Gott... — egal