Clowns reanimieren Pelztier bei Escada

Dr. Rosa 23.12.2007 03:21
Am Freitag den 14. Dezember 2007 rückte das vierköpfige Notfall-Team der Pelztierklinik Clownshausen bei Berlin zum Einsatz aus. Herzstillstand bei einer großen, flauschigen Nerzfuchsiltiskanincheneisbärin! Es handelte sich um einen akuten medizinischen Notfall, die Zeit war knapp, der Clownskrankenwagen raste mit lautem WIIIIIIIUUUUUUUWIIIIIUUUU und der pelzigen Patientin an Bord die Friedrichstraße hinunter. Das Notfallteam erwählte den Escada Flagship Store zur medizinisch am besten geeignetsten provisorischen Notaufnahme.
Am Freitag den 14. Dezember 2007 rückte das vierköpfige Notfall-Team der Pelztierklinik Clownshausen bei Berlin zum Einsatz aus. Herzstillstand bei einer großen, flauschigen Nerzfuchsiltiskaninchenbrillenbärin! Es handelte sich um einen akuten medizinischen Notfall, die Zeit war knapp, der Clownskrankenwagen raste mit lautem WIIIIIIIUUUUUUUWIIIIIUUUU und der pelzigen Patientin an Bord die Friedrichstraße hinunter. Das Notfallteam erwählte den Escada Flagship Store zur medizinisch am besten geeignetsten provisorischen Notaufnahme. Der Krankenwagen fuhr mit lautem Sirenengeheul durch die Eingangstür und die kompetenten Ärztinnen, Chirurginnen und Krankenschwestern betteten die flauschige Patientin auf dem fast genauso flauschigen Luxusteppich unter dem schicken Kronleuchter.
Die feinen Verkäuferinnen und fremdbepelzten Kundinnen zeigten überhaupt kein Verständnis für diese medizinische Notfallsituation, schimpften laut herum und wollten das Ärztinnen-team mitsamt der aaaaarmen Patientin am liebsten gleich wieder hinaus schicken, aber für solche Diskussionen war keine Zeit.
In windeseile wurde der Defibrilator aus dem Medizinkoffer geholt und die sterbende Nerzfuchsiltiskaninchenbrillenbärin wurde schock-gestrombritzelt, um ihr Herz wieder zum Schlagen zu bringen. "Laden auf 500" -"bereit" -"Achtung, Strom!" KABRITZ! Ganze dreimal zuckte die Pelzientin heftig unter den Britzelstromschocks, dann geschah das Wunder, das kaum noch jemand für möglich gehalten hatte. Sinusrythmus! Sie schlug die Knopfaugen hinten den Brillenbärgläsern auf, bewegte ihre Wuscheltatzen und kam langsam zu sich.
Doch kaum hatte sie sich aufgerappelt und schaute sich in ihrer seltsamen Umgebung um, was musste sie da sehen! Da hinten, in der Ecke, hinter der geschniegelten Verkäuferin, was hing denn da am Kleiderständer? Nein, WER hing denn da am Kleiderständer? Tante Bärbel! Die weiche wuschelige, seidige Tante Bärbel! Da glänzte uns ihr Fell entgegen, ganz eigentümlich grün verfärbt! und dahinter, waren das nicht Mutti und Vati? Oh Nein! Schock! wie fürchterlich und grauenvoll!
Das Notfallteam setzte sofort zu einem weiteren Rettungsversuch an, aber die piekfeine, brettsteife war offensichtlich nicht in der Lage, den Ernst der Lage zu begreifen und hinderte die Rettungsärztinnen stur daran, zu den anderen PelzientInnen vorzudringen. Es war zu spät. Keine Chance. Es blieb nur noch eine traurige Plicht zu erfüllen: Tante Bärbel musste leider für tot erklärt werden. "Zeitpunkt des Todes: November 2007."
Verzweifelt schluchzend zogen die Nerzfuchsiltiskaninchenbrillenbärin und ihre Retterinnen durch die Eingangstür von dannen. Draußen vor Escada stellten sie noch ein Grablicht zum Zeichen der Trauer um Tante Bärbel und Familie auf, welches allerdings von einer ignoranten Verkäuferin sofort deplaziert wurde. Nach einigen Hin und Her entschieden sich die Trauernden dann, das Grablicht an sich zu nehm und diesen Ort des Schreckens zu verlassen, um die Trauerfeier an einem würdigeren Ort abzuhalten.
Mögest du in Frieden ruhn, Tante Bärbel, auch wenn sie dich mit einem Preisschild auf einen Bügel gehängt haben. Schnief!

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Ergänzungen

FriedensHausBruch

k.A. 23.12.2007 - 11:02
15.12.2007 - 10:50 Uhr
Hausfriedensbruch
Mitte

Vier als Clowns maskierte und geschminkte Personen betraten gestern Nachmittag ein Modegeschäft in der Friedrichstraße und sorgten für Aufregung. Gegen 17 Uhr legten die Unbekannten eine fünfte als Tier verkleidete Person im Eingangsbereich des Ladens ab und spielten den anwesenden Kunden eine Wiederbelebung des Tieres vor. Laut rufend zog die Gruppe anschließend durch das Geschäft. Zwei weitere zur Gruppe gehörende Unbekannte fotografierten die Aktion. Einer 58-jährigen Angestellten gelang es, die Gruppe aus dem Geschäft zu drängen. Die siebenköpfige Gruppe konnte unerkannt entkommen. Alarmierte Polizeibeamte nahmen eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz auf. aus  http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/90932/index.html

VIDEO!!!

pArAsite 24.12.2007 - 19:31
here are the links about this action and another one about the "ESCADA Campaign" oct. 2007

* direct action:  http://www.dailymotion.com/video/x3ulcw_clown-army-escada-campaign-dec-2007_fun

* escada campaign:  http://www.dailymotion.com/video/x3ukmx_escada-campaign-oct-2007-berlin_animals

viel spass!
pArAsite

Probs aus Wiesbaden

ESCADA stop selling fur! 12.01.2008 - 23:08
Während einer Aktion gegen ESCADA am 12.01.08 haben wir an Euch gedacht: Dedicated to the Clowns Army and Bärbel Link zur Aktion

Wiesbaden pelzfrei am 19.01.08

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Danke

No Kdaver 23.12.2007 - 10:36
...für diese Aktion gegen escada.
SChöne Bilder und ich hoffe dass dies zumindest für ein wenig Wirbel sorgen wird

Hmmm....

Kein Clown 23.12.2007 - 15:50
Muss zugeben, dass mir die Clowns Army beim G8 zeitweise echt gefallen hat. Aber den Sinn dieser Aktion verstehe ich nicht. Was soll erreicht werden? Ich denke kaum, dass ein Kunde oder gar ein Mitarbeiter jetzt über das Tragen von Pelzen nachdenkt. Wohl eher darüber, ob Menschen die etwas gegen das Tragen von Pelzen haben, ein Rad abhaben.

@ Kein Clown

SchallundRauch 23.12.2007 - 21:45
Kritik an bestehenden Verhältnisse muss immer wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht. Erst wenn ein öffentlicher Diskurs stattfindet, kann damit gerechnet werden dass sich möglicherweise eine Verbesserung vollzieht. Und wenn Agitprop bunt und abgedreht betrieben wird ist das immer noch besser und "bürgernäher" als Black Block Action (die ihre Daseinsberechtigung in bestimmten Situationen natürlich auch hat).

Gute mutige lustige Aktion

Antonius 24.12.2007 - 01:59
an: ich schäme mich für euch alle!
Also das verstehe ich nicht aber hört sich interessant an
las doch mal mehr von dir hören.

aisthesis

Prof. Sinnlich 24.12.2007 - 13:27
Kunstvoller, kreativer, origineller, hingebungsvoller und ästhetischer als diese, kann eine Aktion doch gar nicht sein.
Letztendlich wird hier Theater gespielt, ohne das jemand bezahlen muß.
Ein hoch auf die Schauspieler.
Wenn der eigentliche Gehalt der Darstellung nicht rüber gekommen wäre, hätten die Escada-Mitkrigerinnen ja sicherlich keine Einwände für ein solches Kleinkunstprogramm in ihren Head-Quaters gehabt.
Sie wussten genau um was es ging, und waren beschämt.
Aus verzweiflung und schwäche, weil sie sich ihren eigenen Fehlern nicht stellen können, haben sie letztendlich ihre Muskeln zucken lassen, wie ein wildes Tier.
Die Polizei! Denn trotz ihrer widerwertigen Tätigkeiten steht jenen ja im System der Widerwertigkeiten das staatliche Gewaltmonopol zu diensten.
Vielleicht übertragen sich die Energien der wilden Tierpelze ja bereits auf die Mitkriegerinnen.
Anders ist mir ein solches Verhalten gar nicht zu erklären.
Wie aus einer anderen Zeit!

aisthesis