KA: Schlusz mit der Unterbesetzunslegende

AK Copstop 21.12.2007 22:02 Themen: Freiräume Repression
Am Freitag, 21. Dezember 07 wollte die Junge Gruppe der Gewerkschaft der Polizei Ba-Wü in der Karlsruher Innenstadt Postkarten gegen den „Stellenabbau“ verteilen. Betont friedlich sollte so einmal mehr die Unterbesetzungslegende propagiert werden. Nach Erkenntnissen Autonomer wollten sich aber auch „gewalttätige Polizisten unter die DemonstrantInnen mischen“. Zu befürchten war außerdem, dass sich Polizisten erneut im Trubel des Weihnachtsgeschäfts die Taschen vollstopfen. Der AK Copstop unterrichtete daher die auch hinter den Ohren noch grüne Gewerkschaftsgruppe über die verhängten Auflagen und verteilte seinerseits mehrere hundert Flugblätter für einen „Konsequenten und sofortigen Stellenabbau bei der Polizei“.
Die junge Gewerkschaftsgruppe der Polizei Baden-Württemberg sagt „Polizistinnen und Polizisten unseren Alters gehören langsam der Vergangenheit an“. Ihre aktuelle Kampagne ist Teil eines Konzepts, das mit aller Kraft versucht die eigene Machtsphäre auszubauen und dabei gerade auf junge, aus ihrer Sicht noch formbare, Menschen abzielt. Vorbild sind dabei die verschwendungssüchtig und gewalttätig vorgehenden BFE-Einheiten. Das Mekka der baden-württembergischen Einheiten ist Göppingen. Der AK Copstop meint daher: "Es wird höchste Zeit, dass Polizistinnen und Polizisten jeden Alters schnellstmöglich der Vergangenheit angehören!"

Auch an diesem Tag verhielten sich die Polizisten willkürlich und verstießen mehrfach gegen die im gesamten Kundgebungsgebiet ausgehängten und persönlich übergebenen Auflagen. Mit Hilfe mehrerer Beamter und Einsatzwagen beharrten sie auf die nicht genehmigte Verteilung in der Innenstadt. Einzelne hielten sich auch nicht an den gelben Dresscode, sondern traten bewaffnet und grün uniformiert auf. Nur dem autonomen, deeskalierenden Raumschutzkonzept ist es zu verdanken, dass sich die PassantInnen einigermaßen ungestört für Weihnachten rüsten konnten.
Black B., Leiter des Autonomen Einsatzes kündigte an sich in Zukunft stärker auf die "Vorabtreffpunkte der Unruhestifter konzentrieren" zu wollen, um drohende Gewaltexzesse schon im Vorfeld unterbinden zu können.

Trotzdem kommen sie nicht umhin, den Auflagenverstoß zu sanktionieren. Der Strafbefehl lautete auf:
- Persönliche Entschuldigung bei allen Opfern polizeilicher Gewalt der letzten Jahre.
- Geldbuße in Höhe von 5000 €, zahlbar in Tagessätzen zu 30 € an die Rote Hilfe
- 2000 Arbeitsstunden abzuleisten beim Neuaufbau eines Autonomen Zentrums in Karlsruhe oder Heidelberg
Werden die Leistungen bis zum 6. April nicht erbracht, wird die Verhandlung auf den 02. Juni 2008, Rostock - Stadthafen terminiert.
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Ergänzungen

Schützen wir die Polizei!

Schutzmensch 21.12.2007 - 22:45
Ich finde man sollte nicht weniger einiger schwarzer Schafe gleich jede Kritik, die von diesen jungen engagierten PolizeianwärterInnen kommt, einfach wegwischen. Mit vielen angesprochenen Problemen haben sie ja nicht ganz unrecht, auch wenn sie dann oft völlig realitätsfernen Utopien anhängen. Wir müssen auch diese Menschen wieder in die Gesellschaft zurückholen.

das sind doch unverbesserliche Chaoten!!

mosafaka 22.12.2007 - 15:36
in die Gesellschaft zurück holen?!? ich glaube ich lese nicht richtig! Diese Chaoten sind doch nur auf krawall und terror aus! muss erst einer sterben damit die menschen hier verstehen das gegen solche menschen nur eine strikte und konsequente vorgehensweise möglich ist? Aufmärsche dieser Art müssen verboten und diese Verbote konsequent durch gesetzt werden damit wir weiter unsere schöne freiheit ohne diese störenfriede genießen können!!

Polizeigewalt alltäglich!

fdf 22.12.2007 - 20:32
Polizeigewalt ist alltäglich! Strukturelle Gewalt bedingt auch Polizeigewalt.
Ein Beispiel aus Husum:
 http://husuma.punk-am-ring.de/index.php?aktion=eintrag_anzeigen&print=&menue_id=59&eintrag_id=170

muss erst wer sterben???

antifa 4-ever 22.12.2007 - 21:01
muss erst einer sterben???

bitte

falls wen interessiert ist schon wer gestorben

er hieß carlo giuliani und wurde 2001 in genua von einem JUNGEN (glaub um die 23 jahre) carabinieri durch einen oder zwei kopfschüsse getötet
doch dabei blieb es nicht
das polizeiauto in dem sich der carabinieri befand überfuhr carlo zwei mal
einige cops sind hoffnungslos verloren, das stimmt schon
aber andere nicht
es gibt immer zwei verschiedene typen
die, die nie wieder von ihrer linie abweichen und die, die sich für andere sachen und vor allem für GERECHTIGKEIT interessieren

aber trotzdem sollte nicht mit verminderter härte gegen die cops vorgegangen werden, denn sie sind bei angriffen auf die demos wirklich nur auf's schlägern aus
und da brauchst du nicht versuchen, mit ihnen zu reden

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