Pastor gegen Pastör

Eva 21.12.2007 14:33 Themen: Antifa
Bei einer von der örtlichen Bevölkerung gut besuchten Veranstaltung in der Boizenburger Kirche am vergangenen Mittwochabend, anlässlich des brutalen rassistischen Überfalls auf einen Flüchtling aus dem Lager Horst(nahe Boizenburg), sind der Fraktionsvorsitzende der NPD im Landtag von MeckPomm, U. Pastörs mit Ehefrau sowie der als NPD-Schläger bekannte Theißen und noch ca. 6-8 weitere Faschos in der Kirche erschienen und haben sich an der Diskussion "beteiligt".
Da es leider versäumt worden ist, vorher in den Veranstaltungsankündigungen, Nazis von der Teilnahme auszuschließen und auch, weil der Pfarrer sagte, die Kirche sei ein Raum für Alle, er könne dort niemanden von vornherein ausschließen, sondern erst wenn rassistische und persönlich beleidigende Äußerungen gemacht worden seien, konnte nicht durchgesetzt werden, den Obernazi und seine Kameraden sofort 'rauszuschmeißen.

Unter den zahlreich erschienenen Flüchtlingen aus dem Lager Horst und UnterstützerInnen aus HH und Bb. wurde daher vorher im Boizenburger Kino beratschlagt, ob sie unter diesen Umständen an der VA in der Kirche teilnehmen wollten. Die Flüchtlinge entschieden sich einhellig für die Teilnahme und gingen geschlossen in die Kirche.

Zu Beginn der Diskussion, die von der Flüchtlingsbeauftragten der NEK, Pastorin Fanny Dethloff sehr souverän geleitet wurde, wurde klar gestellt, dass jede rassistische oder beleidigende Äußerung oder Störung der Beiträge zum sofortigen Verweis aus der Kirche führen werde.

Die anwesenden Boizenburger BürgerInnen brachten ihre Betroffenheit zum Ausdruck über den feigen rassistischen Überfall in ihrer Stadt und zeigten sich überwiegend solidarisch mit den Flüchtlingen.

Pastörs (der auch in der Nähe von Bb. wohnt) und Theißen, die beide mehrfach das Wort ergriffen, nutzten die Veranstaltung als Plattform für ihren braunen Dreck, hielten sich aber zunächst mit direkten rassistischen Beleidigungen zurück. Zum Glück verhinderte auch die Redezeitbegrenzung von jeweils 1 Minute ein allzu deutliches Ausbreiten ihres Wortmülls. Und die große Mehrheit der Anwesenden zeigte auch deutlich ihren Unmut über diese Nazireden.

Als Pastörs nach ca. einer 3/4 Stunde, bei seinem 4. Redebeitrag dann doch zwei rassistische Floskeln äußerte, machte der Pfarrer dem Spuk endlich ein Ende und verwies ihn des Raumes. Er ging dann auch, mit ihm seine Frau und zwei weitere Begleiter, Theißen und die übrigen 4 oder 5 Faschos blieben drinnen, meldeten sich aber nicht mehr zu Wort. Allerdings schrieb Theißen eifrig Namen von DiskussionsrednerInnen auf!!!

Die weiteren eineinhalb Stunden Diskussion verliefen dann sehr solidarisch mit den Flüchtlingen. Auch viele Flüchtlinge selbst beteiligten sich (während der ganzen Diskussion wurde über Mikro Arabisch und parrallel in der Gruppe Türkisch übersetzt). Offenbar hat der rassistische Überfall nun doch viele Boizenburger aufgerüttelt - sie wollen "nicht mehr wegsehen" bei rassistischen Angriffen und einige auch aktiv werden.

Auch wenn es selbstverständlich besser gewesen wäre, die Faschos nicht in den Raum zu lassen, hat sich doch in der Diskussion gezeigt, dass gerade die dummerhaften Sprüche der Nazis viele BoizenburgerInnen "aus der Reserve gelockt" und zu Äußerungen der Solidarität mit den Flüchtlingen ermutigt haben.

Die Flüchtlinge wurden nach der VA per Shuttle-Service gemeinsam zum Lager Horst zurück gebracht, so dass sie nicht erneut Opfer der mit ihren Autos durch die Stadt fahrenden Faschos werden konnten.




Zur DEMO am Samstag(Morgen,22.12.07):

Da nach der massiven Präsenz der Nazis bei der VA, nun wohl auch mit einem noch massiveren Auftreten bei der Demo am kommenden Samstag gerechnet werden muss, sind hiermit alle AntifaschistInnen aufgefordert zur Demo nach Boizenburg zu kommen, nicht zuletzt auch um den dort teilnehmenden Flüchtlingen Schutz zu bieten!!!

Demonstration in Boizenburg am Samstag, 22.12.2007 um 11 Uhr
Auftaktkundgebung am Bahnhof und Demonstration zum Marktplatz,
nach der Kundgebung dort Demo zurück zum Bahnhof.

Abfahrt für Leute aus Hamburg: Hauptbahnhof 10.28 Uhr, Gleis 6a, Treff 10.00 Uhr Reisezentrum.

Kommt geschlossen mit der Bahn und fahrt gemeinsam zurück, um den Nazis keine Angriffe zu ermöglichen!


Schluss mit dem Wegschauen: Mischt Euch ein, stoppt die rassistischen Übergriffe!
Weg mit dem Lagersystem und der rassistischen Residenzpflicht!
Solidarität gegen Abschiebungen! Offene Grenzen und gleiche Rechte für Alle!




kein mensch ist illegal Hamburg, Ultra’ Sankt Pauli, Cafe Exil, Horst AG, Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern,Flüchtlingsrat Hamburg, Karawane Hamburg, Anti-Lagergruppe Hamburg, A.R.K. (antirassistische Kultur),medizinische Vermittlungs- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und MigrantInnen Hamburg, Antirassistische InitiativeRostock, atif (Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in Deutschland), ADHK (Konföderation für demokratische
Rechte in Europa), agif (Förderation von ArbeitsmigrantInnen aus der Türkei), Avanti - Projekt undogmatische Linke,jail (Junge Antifaschistische Initiative Lüneburg)

V.i.S.d.P.: kein mensch ist illegal, Hamburg
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Ergänzungen

Weitere Indyartikel

Indyleseratte 21.12.2007 - 14:50
Weitere Indyartikel zu diesem Thema

Pastörs fliegt aus der Kirche in Boizenburg raus
 http://de.indymedia.org/2007/12/203243.shtml

Rassistischer Übergriff auf Asylbewerber
 http://de.indymedia.org/2007/12/203098.shtml

Demoaufruf für Antirademo in Boizenburg

Demoaufrufer 21.12.2007 - 15:07
Und nocheinmal der Demoaufruf für alle, die heute erst reingeklickt haben...!


Rassistischer Übergriff auf kurdischen Asylbewerber in Boizenburg

Am Sonntag, den 25.11.07 kurz nach 21 Uhr wurde nahe vom Bahnhof Boizenburg / Elbe ein kurdischer Asylbewerber aus der Türkei auf offener Straße von Rassisten misshandelt. Aggressiv fragte ihn jemand aus einer Gruppe, die vor dem Bahnhof stand, ob er Ausländer sei. Als er bejahte, schlugen fünf Männer mit Fäusten, Flaschen und Bierdosen auf ihn ein. Der blutende Mann versuchte,
sich in einen Kiosk in der Nähe vom Bahnhof zu retten. Die Frau, die dort arbeitete, hatte ihn vor dem Übergriff laut gefragt, ob er Ausländer sei. Darauf hatte er nicht geantwortet. Jetzt, wo er sich vor den prügelnden Rassisten retten wollte, verwehrte ihm die Frau Hilfe im Kiosk. Dieser Vorgang animierte noch mehr von den ausländerfeindlichen Schlägern, auf den Kurden einzuprügeln. Ungefähr 20 Rassisten misshandelten ihn, ohne dass irgendjemand zur Hilfe kam. Schließlich gelang es ihm zu fliehen.

Im Lager Horst, wo der Asylbewerber leben muss, rief ein Freund einen Arzt. Dieser überwies ihn nach der Notversorgung ins Krankenhaus nach Hagenow, wo er drei Tage wegen Gehirnerschütterung und Prellungen, vor allem des Brustkorbs, behandelt wurde. Auch eine Woche nach dem Überfall leidet der Mann an Schmerzen und muss weiter Medikamente nehmen. Eine psychiatrische Behandlung wegen des Traumas verweigert die Lagerärztin.

Im Lager Horst, wo der Asylbewerber leben muss, rief ein Freund einen Arzt. Dieser überwies ihn nach der Notversorgung ins Krankenhaus nach Hagenow, wo er drei Tage wegen Gehirnerschütterung und Prellungen, vor allem des Brustkorbs, behandelt wurde. Auch eine Woche nach dem Überfall leidet der Mann an Schmerzen und muss weiter Medikamente nehmen. Eine psychiatrische Behandlung wegen des Traumas verweigert die Lagerärztin.

Obwohl die Polizei wegen der Heimreise von Hansa Rostock Fans vom Spiel in Hamburg in der Nähe war, musste der Misshandelte nach seinem Krankenhausaufenthalt selber Anzeige erstatten. Der Staatschutz übernahm die Ermittlungen und bestellte den Kurden nach Schwerin, wo er aus einer Sammlung von 560 Fotos Täter identifizieren sollte. Er ist sich sicher, dass er fünf oder sechs der Täter wiedererkennen würde, aber nicht aus einer solchen Menge von Porträtaufnahmen.

Viele Flüchtlinge, die im Lager in Horst leben müssen, machen immer wieder die Erfahrung rassistischer Angriffe in Boizenburg und Umgebung. Um gewalttätigen Übergriffen zu entgehen, vermeiden es viele, in der Dunkelheit das Lager zu verlassen. Ein Lagersystem, das Flüchtlinge in abgelegene Orte aussondert, fördert die rassistische Grundstimmung in einem Land, das schutzsuchende MigrantInnen als Belastung definiert. Der strukturelle Rassismus wird z.B. in der menschenverachtenden Politik deutlich, die es den Flüchtlingen verbietet, den Landkreis, dem sie zugewiesen wurden, zu verlassen (Residenzpflicht). Das führt in Horst ganz konkret dazu, dass die Flüchtlinge nicht nach Lauenburg gehen dürfen, obwohl dies näher ist und sich viele dort
sicherer fühlen als in Boizenburg.

Schluss mit dem Wegschauen: Mischt Euch ein, stoppt die rassistischen Übergriffe! Weg mit dem Lagersystem und der rassistischen Residenzpflicht! Solidarität gegen Abschiebungen! Offene Grenzen und gleiche Rechte für Alle!

Demonstration in Boizenburg am Samstag, 22.12.2007 um 11 Uhr Auftaktkundgebung am Bahnhof und Demonstration zum Marktplatz
Abfahrt für Leute aus Hamburg: Hauptbahnhof 10.28 Uhr, Gleis 6a, Treff 10 Uhr Reisezentrum

Nur der Vollständigkeit halber

Thorsten 21.12.2007 - 16:43
Hallo allerseits,

nur der Vollständigkeit halber:

Pastörs & Co. sind natürlich bestrebt, auf jeder noch so wenig für sie verwertbaren Veranstaltung aufzutreten, um sog. "nationale Wortergreifung" zu betreiben.
Hierzu eine Info, die sich auf eine Veranstaltung am 28. Nov. 2007 in Lübtheen bezieht.
Wir haben dieses bisher nicht öffentlich gemacht, warum auch immer ...
Was war also geschehen?

Am 28. Nov. fand im Lübtheener Sportlerheim eine Infoveranstaltung der Bürgerinitiative "Griese Gegend stoppt Braunkohle" statt. Nicht zu verwechseln mit der "Bewegung Braunkohle-nein", die Pastörs seinerzeit eigenhändig mitgegründet hatte. Die Veranstaltung, zusammen organisiert mit dem BUND M-V, sollte über Beteiligungsmöglichkeiten zum regionalen Raumentwicklungsplan informieren.
An der Eingangstür wurde per Aushang über die Satzung unserer BI informiert, die u.a. eine Teilnahme von Neonazis ausschließt.

Theißen, Klingebiel und zwei weitere Kameraden störten sich jedoch nicht daran. Einer Aufforderung, der Satzung Rechnung zu tragen, kamen sie nicht nach. Stattdessen wurden per Mobiltelefon Pastörs und sein Bodyguard (D. Böttcher) herbeigerufen.

Es gelang dem Moderator ungefähr 45 min. vehement eingeforderte Wortmeldungen Pastörs' zu ignorieren. Dann aber war es mit seiner "Geduld" vorbei. Pastörs nahm sich das Wort, das ihm sofort entzogen wurde. Das resultierte aber in seinen bekannten Schreiausbrüchen und Faschismus-Vorwürfen. Pastörs schrie sich in Rage und beleidigte die Moderatoren und machte, mehrmals dazu aufgefordert, keinerlei Anstalten, den Mund zu halten.

Durch einen rel. geschickten Schachzug konnte die Veranstaltung jedoch noch sachlich zuende gebracht werden:
Denn alle interessierten Zuhörer mit Ausnahme der 5 Neonazis (einer hatte sich bereits zwischendurch davongemacht) wurden in einen Ausweichraum gebeten, zu dem die Nazis keinen Zutritt hatten.
Fazit:
Es gibt kaum eine Veranstaltung, zu der sie nicht auftauchen, um ihren Rotz loszuwerden.

War der Plagemann aus Lüneburg

wohnhaft 21.12.2007 - 17:57
in Banzin auch dabei??? Paul P. hat gute Kontakte zu Pastörs,arbeitet sehr intensiv in letzter Zeit mit Pastörs und anderen Faschos zusammen!!!Info wäre sehr wichtig für Lüneburg und die Umgebung Fight Nazis

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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brauner dreck — solidaritesse

der auf dem bild — antifa hamburg

@brauner dreck — antifa 4-ever

Tolerant — TN

Scheiß Kirche — Der Schreckliche