Darmstadt: 600 auf Demo gegen Studiengebühren

Tobias Paul 15.12.2007 18:33 Themen: Bildung
600 Menschen demonstrierten heute in Darmstadt gegen die Studiengebühren der Koch-Regierung. Der Wahlkampfstand der CDU auf dem Luisenplatz konnte schonmal einpacken. Die Proteste blieben aber friedlich, und der Bunten Hilfe lagen bis zum Abend keine Meldung von Festnahmen vor.
"Mit der Demonstration soll erneut ein Zeichen gesetzt werden, was wir von den Gebühren halten. Mit Hinblick auf die Landtagswahlen am 27.Januar 2008 wollen wir noch einmal die über 70000 der wahlberechtigten Hessen, die an der Verfassungsklage teilnahmen, daran erinnern, für was und gegen welche Partei sie bereits damals stimmten. Zusätzlich ist es wichtig, erneut in die Presse zu kommen und Zeichen zu setzen", so der Aufruf der Asten der TU Darmstadt, h_da und efh.

Die Menschen die nicht zum direkten Demoumfeld gehörten, waren gut auf uns zu sprechen gewesen. Nur wenige schüttelten den Kopf oder wollten nichts mit uns zu tun haben. Das Wetter war trocken und es schien die Sonne, was die Kälte verschmerzen ließ. Die Stimmung unter den Demonstranten war gut, hauptsächlich junge Menschen beteiligten sich an den Protest. Die Polizei hielt sich meiner Meinung nach zurück, und selbst als ein Teil der Demonstranten die genehmigte Route verließ, und in Richtung CDU Stand stürmte, kam es nicht zu übergriffen. Vor dem Stand der CDU machten wir ordentlich Druck, und deren Wahlkämpfer beschlossen schon nach wenigen Minuten unserer Anwesenheit die Sachen zu packen und nach Hause zu gehen. Die Situation blieb friedlich, zwei Böller gingen in die Luft, und mit diesem "kleinen" Erfolg schlossen wir wieder zur übrigen Demonstration auf.
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Ergänzungen

Polizeihunde

anwesender 15.12.2007 - 21:47
Kurz nachdem die beiden Böller am CDU Stand explodiert waren zogen mehrere Hundeführer (ich glaube 3) mit Kampfhunden auf. Diese trugen alle keinen Maulkorb! Mindestens eine Person wurde gebissen, entkam jedoch mit leichten Verletzungen. Festnahmen kann ich aber ebenfalls nicht bestätigen.

Trotzdem guter Demoabschluss, man hätte aber die Situation mit den ganzen Weihnachtseinkäufern noch mehr ausnutzen können, z.b. einkaufsflashmob oder so.

grüße aus marburg

Festnahmen

tut nix zur Sache 15.12.2007 - 22:26
Nach Ende der Demo gab es mehrere (4?) Festnahmen von Personen, die sich angeblich mit Zivis angelegt hatten.

Polizeibericht

erichteleser 15.12.2007 - 22:55
POL-DA: Darmstadt: Demonstration in der Innenstadt

Darmstadt (ots) - Am Samstag wurde für die Zeit von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr eine Demonstration in der Darmstädter City angemeldet. Thema war der Protest gegen Studiengebühren und Sozialabbau.

Der Aufzug begann auf dem Luisenplatz und setzte sich gegen 14.50 Uhr mit zirka 200 Teilnehmern in Bewegung. Er führte vorbei am Darmstadtium zum Mathildenplatz, wo eine Zwischenkundgebung vor dem Gebäude des Amtsgerichts durchgeführt wurde. Anschließend führte der Weg über die Grafenstraße zur Elisabethenstraße zum Ludwigsplatz. Nach der Abschlusskundgebung wurde die Versammlung von ihrem Leiter gegen 16.00 Uhr für beendet erklärt.

Zeitweilig stieg die Teilnehmerzahl bis auf etwa 400 Personen an. Die Polizei begleitete die Demonstration und führte überwiegend verkehrsregelnde Maßnahmen durch.

Rolf Böttcher, PP Südhessen, 06151/9692620 o. 0174/3053649


ots Originaltext: Polizeipräsidium Südhessen
Digitale Pressemappe:
 http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=4969

Lustig

Ergänzer 15.12.2007 - 22:57
Lustig ist das bei der PM der Bullen der abmontierte CDU Stand nicht erwähnt wird. Nachdem ein Bulle sich weigerte, 3 schwarzgekleidete Demonstranten, die wohl aufs Klo wollten, durchzulassen, lief die Demo einfach geschlossen los und besuchte den CDU Stand. Dieser war ungesichert, das Material wurde entsorgt, der Tisch zerlegt und der Sonnenschirm umgeknickt! Danach verzogen sich die CDUler direkt, war ja auch alles kaputt. Die mutige Entscheidung ihren Stand auf dem Auftaktort und Endpunkt der Demo zu legen war wirklich nicht weise, kann man den Studis aber auch nicht verdenken dass sie sauer über die 500€ pro Semester sind, gerade wo sich wohl laut einigen Aussagen an den Hochschulen nichts aber auch gar nichts verbessert hat. Die Frage nur warum die PM dazu nichts enthält? Schämt sich der Einsatzleiter dass er und seine Mannschaft das logischte vom Logischen nicht bedacht hat?

naja hier zumindest die PM der Bullen:

POL-DA: Darmstadt: Demonstration in der Innenstadt

Darmstadt (ots) - Am Samstag wurde für die Zeit von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr eine Demonstration in der Darmstädter City angemeldet. Thema war der Protest gegen Studiengebühren und Sozialabbau.

Der Aufzug begann auf dem Luisenplatz und setzte sich gegen 14.50 Uhr mit zirka 200 Teilnehmern in Bewegung. Er führte vorbei am Darmstadtium zum Mathildenplatz, wo eine Zwischenkundgebung vor dem Gebäude des Amtsgerichts durchgeführt wurde. Anschließend führte der Weg über die Grafenstraße zur Elisabethenstraße zum Ludwigsplatz. Nach der Abschlusskundgebung wurde die Versammlung von ihrem Leiter gegen 16.00 Uhr für beendet erklärt.

Zeitweilig stieg die Teilnehmerzahl bis auf etwa 400 Personen an. Die Polizei begleitete die Demonstration und führte überwiegend verkehrsregelnde Maßnahmen durch.


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Ach ja; noch eine kleine Anmerkung. Die gezündeten Böller vor dem CDU Stand waren doch etwas gross, eine Nummer kleiner hätte auch gereicht.

..

.. 16.12.2007 - 01:28
es gab mehre bzw mindestns zwei bisse von hunden.. ob die nur in die jacke gingen oder auch verletzten ist mir nicht bekannt.. auch gab es schon in der höhe vom cdu stand mehre versuche von zivis demonstrantinnen festzunehmen, das konnte zum glück verhindert werde...
armutszeugnis für die bullen das mindestens 15-20 zivis sich unter die demosntrantinnen gemischt hatten! total arm naja geholfen hats trotzdem nix...

Studiengebühren aus Gütersloh

rtl macht doof 16.12.2007 - 02:32
"...aber die Stiftung aus Gütersloh kann warten. So hat sie seit Mitte der neunziger Jahre den Weg für Studiengebühren bereitet. Universitäten wetteifern inzwischen, wer den besten Ruf hat und wo die Studenten zufriedener sind. Das ist wesentlich auf die Stiftung und das von ihr dominierte Centrum für Hochschulentwicklung zurückzuführen. Auch an sozialpolitischen Reformen wie Hartz IV und dem Umbau der Bundesagentur für Arbeit hat man mitgewirkt. Entscheidend sei damals gewesen, sagt die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, »dass die Stiftung ein Ort war, an dem Politiker frei diskutieren konnten«. Dazu lieferte man in Gütersloh die passenden Informationen, und so nahm die Stiftung immensen Einfluss. Lange war das auch unumstritten. Die Stiftung fast unantastbar."

 http://www.zeit.de/2007/46/Bertelsmann


zeit konsequent

leser 16.12.2007 - 10:22
direkt neben dem Bertelsmannkritischen Artikel steht ein Werbelink auf besagte Stiftungsorganisation mit ihren Hochschulrankings

Samstag, 15.12. - Demo gegen Studiengebühren

sozialbetrug 16.12.2007 - 16:50

CDU und Polizei

15.12.2007 16.12.2007 - 23:24
Ich war bereits um 12uhr auf dem Luisenplatz als die Polizei auffuhr. Dabei ging der Einsatzleiter und einer seiner Kollegen zum CDU stant und begrüßte die CDUlerin mit einem Handschütteln. Danach Quatschten sie weitere 10 Minuten. Als Langsam die ersten Demonstranten ankarmen bildete sich schnell ein kleiner haufen um den CDU stant der scharf von der Polizei beobachtet wurde als ob sie eine Vorahnung häten.

Ich fande es ja schon seltsam warum der CDU Stant ungewöhnlich viele Überstunden gemacht hat.

Bericht auf Uebergebuehr

apo-spinner 17.12.2007 - 10:49
Demonstration in Darmstadt sprengt CDU-Wahlkampfstand

16.12.07

Am gestrigen Samstag demonstrierten in der Darmstädter Innenstadt 600 Menschen gegen Studiengebühren. Aufgerufen hatten ASten, StadtSchülerInnenRat, Elterninitiative und Antifa. Los ging es auf dem Luisenplatz mit einer Kundgebung mit einem Redner des AStA der Evangelischen Fachhochschule sowie des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren. Der Zug setzte sich fortan in Bewegung, passierte den Weihnachtsmarkt, dann das neue Kongresszentrum "Darmstadtium" (in der Vorwoche wurde es unter Protesten eingeweiht) und bewegte sich auf das Verwaltungsgericht zu. Dort angekommen, wurde von einem Redner betont, dass, egal wie der Staatsgerichtshof über die Verfassungswidrig oder -mäßigkeit entscheidet, Studiengebühren abzulehnen sind. Die Antifaschistische Aktion wurde noch deutlicher: "Scheiß Verfassungsklage" - sie hätte die Dynamik aus den Protesten genommen und verhindere noch weitergehendere Kritik. Nach der Zwischenkundgebung ging es weiter in die Grafenstaße. Dort fanden einige Klopapierrollen ihre Bestimmung in der Dekoration von Strassenbahnoberleitungen. Abschließend bog die Demonstration ab, um den Abschlusskundgebungsplatz zu erreichen. Doch plötzlich bewegte sich die Menge und bog Richtung Luisenplatz ab. Dort wartete ein Wahlkampfstand der CDU, der innerhalb von Minuten beinahe freiwillig einpackte. Unter dem Schutz von Polizeihunden ohne Maulkorb wurden hastig ein physisch und psychisch geknickter Sonnenschirm und Bistrotisch eingepackt. Die Polizei hielt sich weitestgehend zurück, ließ es sich jedoch nicht nehmen, gesetzeswidrig von Anfang bis Ende Demonstrierende zu filmen. Auch der Staatsschutz demonstrierte übrigends fleißig mit. Alles in allem wieder ein schöner Jahresabschluss, der gerne wiederholt werden darf. Und zu guter Letzt: wer denkt, bei einer Demonstration gegen Studiengebühren seien "nur" 600 Leute zu wenig, der vergisst, dass bundesweit noch nicht einmal eine einzige Demonstration für Studiengebühren stattfand.


 http://www.uebergebuehr.de/de/aktuell/news/meldung/ansicht/2007/12/demonstration-in-darmstadt-sprengt-cdu-wahlkampfstand/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 10 Kommentare

mindestens eine festnahme

geheim 16.12.2007 - 13:14
ich habe gehört das es eine festnahme gab bei der die person "biographiert" wurde.

bilder?

egal 16.12.2007 - 13:54
gibt es bilder? waren doch so viele mit kamera da ...

AStA der TUD zensierte Aufruf

dabeigewesener 16.12.2007 - 16:22
Hinzuzfügen ist, das der AStA der TU Darmstadt den Aufruf von der Antifaschistischen Linken zensierte. Kurz nachdem dieser auf der AStA-Homepage publiziert wurde, wurde er von den Hopo-Referenten wieder entfernt, ohne vorher darüber zu diskutieren. Eigene Aufrufe wurden aber vorher nicht ausgearbeitet, ein sehr schlechter, inhaltsloser Aufruf dann aber auf die Schnelle online gestellt (schon wieder weg jetzt.)
Das Stimmungsbild der Darmstädter Studierenden liest man sehr eindrucksvoll hier. Die Bewegung des letzten Jahres ist lange keine mehr, den meisten Studis geht es nicht um gesellschaftöiche Veränderungen, sondern lediglich darum, ihren eigenen Arsch an die Wand zu kriegen. Schlimm. Für Demos gegen Studierende, das wäre mal was.

Gegen die Spaltung!!!

apo-spinner 16.12.2007 - 17:57
@ dabeigewesener

Was soll das!? Gibt es nur die tollen, guten, radikalen Linken, die die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, und die blöden Studis, die ihren Arsch nur dann hochkriegen, wenn es um den eigenen Geldbeutel geht!? So einfach würde ich es mir nicht machen. Mit einer Spaltung ist niemandem geholfen. Es gibt auch viele Antifa-Leute die an Unis eingeschrieben sind. Umso empörter wurde zum Teil die (vernichtende) Kritik an der Verfassungsklage ("Scheiß Verfassungsklage", "Revolution statt Verfassungsklage" -BASH-Aufrufe) wahrgenommen, stellte diese doch auch ein Kontinuum und ein Zeugnis des Selbstbewusstseins der Bewegung ("Für Solidarität und freie Bildung") nach dem erwartungsgemäßen Bröckeln der Bewegung im Wintersemester 06/07 dar. Lasst uns miteinander diskutieren, und zwar nicht nur virtuell, und zusammen auf die Straße gehen. Verschiedene Aufrufe, vielfältige Aktionsformen, verschiedene Meinungen, eine Demo, so wie am Samstag in Darmstadt - wo ist das Problem? Durch vermehrte inhaltliche Diskussion könnten evtl. "beide Seiten", so es sie denn in einer scharfen Abgrenzung überhaupt gibt, voneinander lernen. Mit großmäuligen Sprüchen und "ich hab aber mehr Marx gelesen als Du und die Revolution/der Kommunismus ist die einzige Lösung" wird keinem weitergeholfen.

Siehe auch: Kritik an BASH ( http://de.indymedia.org/2007/12/202014.shtml)

Mein Kommentar zur Demo am 15.12. in Darmstad

Leif 16.12.2007 - 19:48
Hallo.

Ich habe mir ein paar Gedanken zur Demo am Samstag gemacht und möchte diese hier Mitteilen. Ich möchte dazu vorrausstellen, dass ich es für keine besonders lobenswerte Leistung halte, die CDU vom Luisenplatz zu vertreiben und ihr Eigentum zu zerstören. Falls hier diejenigen mitlesen, die an diesem Demaoausbruch maskiert teilgenommen haben: Ich finde es schon ganzschön feige, sich bei diesem Ausbruch aus den Grenzen unserer Rechtstaatlichkeit hinter Maske und Sonnenbrille zu verstecken. In meinen Augen ist das auch nicht besser als der schwarze Block der NPD, der die gleichen Handlungsmuster an den Tag legt.
Zu der These, dass es nicht zu übergriffen kam: Ich wurde von mehrern Demonstrnten angespuckt, als ich mich dieser völlig sinnlosen Gewaltanwendung gegen die CDU in den Weg gestellt habe.
Ich glaube viele lassen sich von irgendwelcher irrgeleiteten Propaganda leiten und verstehen nicht, dass die Menschen, die an diesem Infostand standen aucb MENSCHEN sind, die an der DEMOKRATIE in Deutschland teilnehmen. Ich hatte bisher die Illusion, dass ihr wenigstens die Meinungsfreiheit underer Verfassung akzeptiert.

Gegen Radikalismus- Für Demokratie

Kommentar zur Demonstration gegen Studiengebühren am 15.12.2007 in Darmstadt

Deutschland ist ein demokratischer Rechtsstaat. Im Unterschied zu Monarchie und Diktatur werden die Regierung des Bundes und die Regierungen der Länder in freien Wahlen vom Volke legitim in freien Wahlen gewählt.
Unsere Verfassung, das Grundgesetz, garantiert Würde, Meinungs- und Religionsfreiheit und viele andere unveräußerliche Grundrechte für jeden Einwohner der Bundesrepublik Deutschland. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf dem unbedingten Respekt des Individuums und seiner Freiheit. Unsere Demokratie basiert auf der Grundlage, dass das Machtmonopol beim Staate liegt. Dieser allein ist dafür verantwortlich im Sinne der verfassungsrechtlich geschützten Grenzen die Sicherheit und Freiheit der Bürger sicherzustellen.
Niemand braucht in Deutschland Angst davor zu haben, willkürlich verhaftet, gefoltert oder umgebracht zu werden weil er oder seine Ansichten irgendeiner Staatsideologie nicht entsprechen. Erfahrung mit solchem Terror hat das deutsche Volk von 1933 bis ´45 während der NS-Herrschaft, aber auch im totalitären Sozialismus der DDR genug gesammelt.
Da jeder Bürger ab dem 18. Lebensjahr über ein freies Wahlrecht verfügt, kann er durch seine Stimme die politische Richtung der Regierung mitbestimmen. Er kann schlechte Regierungen abwählen, gute mittels seiner Stimme bestätigen.

Würde nun die NPD eine Demonstration auf dem Luisenplatz abhalten wollen, bin ich mir sicher, dass viele Darmstädterinnen und Darmstädter dagegen wegen der daraus resultierenden Gefahren für Demokratie und Gesellschaft protestieren würden. Die Gefahren, die von gewaltbereiten Linksextremisten ausgehen werden dagegen eher vernachlässigt.
Tatsache ist, dass am vergangenen Samstag eine Gruppe von Demonstranten Grenzen überschritten hat, heraus aus der rechtsstaatlichen Ordnung hin zu Kriminalität. Das ist in meinen Augen unabhängig von der politischen Richtung hin scharf zu verurteilen und beweist, wie wichtig es ist für die freirechtlich-demokratische Grundordnung in unserem Land einzustehen.

Jedem Deutschen steht frei, seine Meinung zu äußern. Jeder kann für seine Meinung demonstrieren, solange er sich dabei auf dem Grund von Demokratie und Verfassung bewegt und die Grundrechte achtet und beachtet. „Jeder hat“, wie im Grundgesetz verankert, „das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung […] verstößt“. Das Beschmieren eines CDU Infostands durch vermummte Demonstranten, die Zerstörung von CDU Eigentum, das Beleidigen, Beschimpfen und Bespucken derer, die an diesem Stand stehen, stellen eindeutig eine Verletzung der Rechte und Würde dieser Personen dar. Die Möglichkeiten einer friedlichen Demonstration und Meinungsäußerung, die Möglichkeit gegen Studiengebühren über den Rechtsweg oder die Abwahl der Regierung vorzugehen wird nicht als ausreichend empfunden. Die eigene Ideologie wird von vermummten Demonstranten mit allen Mitteln, auch mit körperlicher Gewalt, um jeden Preis durchgesetzt. Die Meinung der anderen, die Gültigkeit eines von einer legitim gewählten Regierung beschlossenen Gesetzes wird schlichtweg nicht akzeptiert. Die Gefahren, die aus diesen Verhaltensmustern für das Individuum und seine Freiheit resultieren, habe ich weiter oben in der Retrospektive auf NS- und DDR Regime aufgezeigt.

Darüber hinaus resultieren aber noch weitere, unbedingt zu beachtende Gefahren für Staat und Gesellschaft. Demokratie ist einfach kein Gut das sich vererben lässt. Jede Generation muss für sich individuell den Demokratiebegriff füllen und selbst die Relevanz der Verfassung für die Grundrechte des Einzelnen erkennen. Die Unterstützung dieser Art von Demonstration durch Schüler- und Studentenvertretungen läuft Gefahr einer Radikalisierung Jugendlichen eine Plattform zu bieten. Eine Radikalisierung muss aber, im Sinne der Erhaltung unserer Demokratie und Ordnung, mit allen Mitteln verhindert werden. Deutschland braucht, auch in Hinblick auf sinkende Wahlbeteiligungen, junge Demokraten! Keine radikalen Steinewerfer!
Aus genau diesem Grund müssen die Schülervertretungen, der ASTA, aber auch die Parteien, die zu dieser Veranstaltung aufgerufen haben, sich durch ein klares Zeichen von der Gewalt und Radikalisierung distanzieren. Aber auch Schule und Familie müssen ihrer Aufgabe entsprechen mündige Staatsbürger zu erziehen. Die Jugend unseres Landes braucht Vorbilder die zeigen, dass Demokratie und Verfassung Dinge sind, für die es sich lohnt innerhalb der freirechtlich-demokratischen Grundordnung einzustehen.

Abschließen möchte ich damit, besonders DIE LINKE für ihre Teilnahme an dem Ausbruch vom Ludwigsplatz zum CDU Infostand mit allen Worten zu schelten. Ich finde, die Teilnahme an diesem illegalen Gewaltausbruch zeigt, dass DIE LINKE und ihre Grundsätze nicht den Ansprüchen der Verfassung unseres modernen Mehrparteienstaates entsprechen.

Tja....

Leif 16.12.2007 - 20:21
Wie gesagt....da sieht man, was Ihr für TOLLE MENSCHEN seid!

Wusste nichts vom Aufruf

Antiantifa 16.12.2007 - 22:36
Ich hatte keine Ahnung von diesen Aufruf. Ich nahm bereits schon letztes Jahr an der Weihnachtsdemo teil. Bei dieser kamen nicht so viele Linksextreme. Die gesamte Stimmung war auch friedlicher.
Ich ging davon aus das die Demo hauptsächlich von der ASTA organisiert wurde und nahm nichtsahnend Teil. Doch dann begann auf einmal einer der Redner mit dem Slogan "Regierung stürzen statt wählen gehen" und ich dachte mir was für ein scheiß, wieso steht dieser Typ überhaupt da oben und wieso nimmt keiner dem das Mikro weg. Als die Demo dann begann sah ich im vorderen Teil lauter Antifaleute. Ich hatte auf Plakaten zur Demo gelesen: gegen Studiengebühren und Sozialabbau. Ich war nicht zur Demo gekommen um gegen die Demokratie zu demonstrieren. Ich überlegte mir, ob ich nicht lieber gehen sollte. Aber ich dachte mir wen keine Leute mit Verstand demonstrieren gehen dann sieht es so aus als ob die Studenten nur aus Linksextremen bestehen. Also lief ich mit doch dann gabs eine weitere Kundgebung. In dieser wurde dann noch größerer Schwachsinn geredet und man vergass was das eigentliche Thema der Demo war. Dies zeigt wie Intolarant die Antifa ist, missbraucht ein Thema das eigentlich mehrere Menschen bertifft um ihre Interessen durchzusetzten. Wie im Kapitalismus geht es ihnen nur um ihre Intersessen, alle anderen sind ihnen egal. Ich frage mich für was das Anti überhaupt noch vor ihren Namen steht, sie könnten es doch gleich weg lassen würde auch nicht viel ändern. Es ist traurig das man kaum noch eine Demo findet mit der man sich wirklich indentifizieren kann, weil immer irgendeine Gruppe meint sie müsse diese Menschenmasse die sich versammelt für ihre Zwecke gewinnen. Sei es auch nur für den Wahlkampf.
Eine Demo sollte ein Thema haben und für dieses sollten sich die Menschen gemeinsam vereinen.

@ Leif & @ Antiantifa

TS 17.12.2007 - 12:27
@Leif

Wer Selektion und immer prekärer werdende Verhältnisse propagiert, braucht sich nicht wundern, wenn er/sie Widerstand erntet, da sich nicht alle von der Propaganda einlullen lassen.

Die, wie Sie meinen, 'Linksextrimisten' haben - soweit ich das sehe - ein anderes Demokratieverständnis, als Sie. Solange die Bevölkerung nicht die Fähigkeit besitzt ihre eigenen Interessen zu erkennen und gegen ihre Selbstausbeutung anzutreten, sondern sich von den ständigen Rechtfertigungsversuchen (Propaganda) einlullen lassen.

Demokratie funktioniert nicht mit einer Gehirngewaschenen, dem Konsumterror und der Ignoranz zum Opfer gewordenen Bevölkerung. Deshalb ist es utopisch davon auszugehen, dass wir hier in einer Demokratie leben. Im Gegenteil. Es wird alles getan, dass die Gesellschaft sich in einem Umfeld befindet, dass sie verdummt und ignorant bezüglich gesellschaftlichen Entwicklungen macht.

@Antiantifa

Soweit ich weiß ist die Antifa, wie der Name schon vermuten lässt, antifaschistisch, aber auch antikapitalistisch ausgerichtet.
Studiengebühren und die Verfütterung des Bildungssystems an die Wirtschaft sind Teil der Ökonomisierung aller Lebensbereiche und demzufolge auch des kapitalistischen Systems.

Protest gegen Studiengebühren geht Hand in Hand mit dem Protest gegen das Wirtschaftssystem und die Werte die dieses verbreitet.

Für internationale Solidarität und freie emanzipatorische Bildung, statt soziale Selektion (sprich Kapitalismus)!!

@antiantifa

xhxhx 17.12.2007 - 15:20
Aha, und du nennst dich so wie Nazis? Bist du sicher dass du auf der richtigen Seite gelandet bist? Wolltest wohl auf Altermedia landen und warst zu doof zum schreiben. Oder warst du in Offenbach und hast da einen mit dem Knüppel abbekommen? Naja egal. Geh und nimm Leif mit, der uns hier erzählen will dass die CDU demokratisch ist, jaja schöne Gedanken die mich an dir zweifeln lassen. Lies dir doch mal die Landesverfassung durch und schau dir das neue Gesetz von der CDU an, ist das demokratisch? Oder Flüchtlinge die unsere Hilfe brauchen massenhaft in Frankfurt in Haft zu halten und sie dann unter Gewaltanwendung in den Flieger setzen. Amir Ageb starb dabei, ist das demokratisch? Erinnert mich eher an was anderes!

Und warum informierst du dich nicht bevor du auf eine Demo gehst? Ist doch das erste was man macht? Wenn du bei der TU Darmstadt geguckt hättest, hättest doch auch gesehen das mit der Antifa abgesprochen war dass die die ersten Reihen bilden. USW... ich finde die dümmlichen Kommentare sollte man rausnehmen, sind Indymedia unwürdig.

@Leif

hihi 17.12.2007 - 20:21
und warum sieht die ach so demokratische Polizei dass vollkommen anders als Du?? Mal zum nachdenken.