Buche an der Waldschlösschenbaustelle besetzt

Aus Protest gegen den begonnenen Bau der umstrittenen Waldschlößchenbrücke haben mehrere Umweltschützer in Dresden zwei von der Fällung bedrohte Bäume besetzt. Die Aktivisten seien auf einen mehrtägigen Einsatz vorbereitet und richteten sich in den Baumkronen ein, sagte Alexander Gerschner von der Umweltschutzorganisation Robin Wood am Mittwoch in Dresden. Derzeit seien zwei Demonstranten auf den Bäumen, weitere fünf hielten sich darunter auf. Gerschner verwies zudem auf eine große Unterstützung der Anwohner, die die Umweltschützer bereits mit warmen Getränken und Suppe versorgten.

Die 300 Jahre alte Buche sowie die danebenstehende Linde sollen der umstrittenen Brücke weichen. Die Polizei hatte am Mittwochnachmittag noch keine Informationen über die Baumbesetzung. Ein Eingreifen sei bislang nicht notwendig gewesen, sagte ein Sprecher. Die Bäume wurden am Mittwochmorgen um 5.30 Uhr von den Umweltschützern besetzt. In die Baumkrone wurde ein Transparent mit der Aufschrift «Auto-ritäten absägen! Bäume statt Beton» gehängt.

Bereits am Montag hatten rund 3000 Menschen gegen den Bau der Waldschlößchenbrücke im UNESCO-geschützten Dresdner Elbtal demonstriert. Der Verlust des Welterbetitels gilt mit dem Bau als wahrscheinlich. Die Entscheidung der UNESCO wird für Juli 2008 erwartet.

Aus Protest gegen den Bau der umstrittenen Waldschlößchenbrücke haben mehrere Umweltschützer in Dresden zwei von Fällung bedrohte Bäume besetzt. Die Aktivisten sind nach eigenen Angaben auf einen mehrtägigen Einsatz in den Baumkronen vorbereitet.
Mit der Aktion wollen sie die Durchsetzung eines aus ihrer Sicht «verfehlten Verkehrskonzepts» der Stadt verhindern. Seit mehr als drei Wochen laufen die Bauarbeiten für die Brücke im UNESCO-geschützten Elbtal. Der Verlust des Welterbetitels gilt mittlerweile als wahrscheinlich.

Die 300 Jahre alte Buche und die danebenstende Linde stehen auf einem Privatgrundstück und sollen der Brücke weichen. Die Stadtverwaltung teilte unterdessen mit, dass die beiden Bäume am Mittwoch noch nicht gefällt würden. Einen Termin dafür gebe es noch nicht, sagte ein Sprecher. Über eine mögliche Räumung des Areals werde erst dann entschieden, wenn feststehe, wann die Bäume gefällt werden sollen. Solange werde dort nicht eingegriffen. Auch die Polizei teilte mit, dass ein Eingreifen bislang nicht notwendig sei.

Derzeit laufen nach Angaben des Sprechers noch mehrere Verfahren zu sogenannten Besitzeinweisungen. Der Besitzer des Grundstücks, auf dem die beiden Bäume stehen, war mit seinem Einspruch gegen dieses Verfahren gescheitert. Alle Eigentümer von für die Baustelle benötigten Flächen würden entschädigt, sagte der Sprecher der Stadt. Dies sei ein «völlig normaler Verwaltungsvorgang». Bereits im Planfeststellungsbeschluss sei dies so vorgesehen gewesen.

Die Aktivisten der Umweltschutzorganisation Robin Wood waren am Morgen um 5.30 Uhr auf die beiden Bäume gestiegen. Insgesamt beteiligten sich sieben Umweltschützer an der Aktion. Nach Angaben eines Sprechers wurde der Protest auch von zahlreichen Anwohnern unterstützt, die unter anderem warme Getränke und Suppe brachten. In der Baumkrone befestigten die Demonstranten ein Transparent.

Unterdessen will sich die Bundesregierung nach Angaben des Staatsministers im Auswärtigen Amt, Günter Gloser (SPD), weiter in Gesprächen mit der UNESCO und der sächsischen Staatsregierung für eine Konsenslösung einsetzen. Eine Aberkennung des Titels würde das Ansehen Deutschlands im Rahmen der Vereinten Nationen beschädigen und die Aufnahme weiterer Stätten aus Deutschland «natürlich erschweren», sagte Gloser am Mittwoch im Bundestag. Der SPD-Politiker antwortete auf eine Frage der Dresdner SPD-Bundestagsabgeordneten Marlies Volkmer.

Bereits am Montag hatten rund 3000 Menschen gegen den Bau der Waldschlößchenbrücke demonstriert. Die Entscheidung der UNESCO über den Welterbetitel wird für Juli 2008 erwartet.