NPD will bei linker Druckerei drucken

Martin Hitzel 12.12.2007 12:18 Themen: Antifa
Offenbach am Main / Riesa · Die Monatszeitung Deutsche Stimme ist auf Druckerei-Suche. Die Publikation der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) geriet bereits im Sommer 2005 in die Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass ausgerechnet diese in Polen (später in Litauen) gedruckt wird. Nun soll wohl wieder im „Vaterland“ produziert werden – und wenn es nach dem bekannten Neo-Nazi Adrian Preißinger geht, dann wohl in einer linkspolitischen Druckerei.
In seiner schriftlichen Anfrage an voice-design | Werbung, Design & Druck) bat Adrian Preißinger im Namen der Deutsche Stimme Verlag GmbH) um ein Angebot für die Produktion der „DS Monatszeitung“. Es geht um eine jährliche Auflage in Höhe von über 260.000 Zeitungen. Doch voice-design-Inhaber Andreas Bender lehnte ab: „Für mich war sofort klar, dass so etwas nicht in Frage kommt.“ Bender wollte aber die Anfrage nicht einfach nur entsorgen sondern das wichtige Thema Rechtsradikalismus wieder auf den Tisch bringen. „Ich habe mir die Website des Verlages und auch die des angeschlossenen Versandhandels angesehen und mir gefror das Blut in den Adern“, erzählt Bender. „Es kann doch nicht sein, dass jedes Jahr über 260.000 Exemplare dieser rechten Schriften in den Umlauf gebracht werden dürfen – wer schützt hier eigentlich die Allgemeinheit vor dem Wiederaufkeimen des National-sozialismus?“

Herausgeber der Monatszeitung Deutsche Stimme ist die immer wieder vom Verfassungsschutz beobachtete Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD). Zu den bekanntesten Vorstandsmitgliedern zählen wohl Udo Voigt (Parteivorsitzender) und Jürgen Rieger (Referat Außenpolitik). Der Verlag mit Sitz in Riesa betreibt außerdem Das nationale Warenhaus, einen Versandhandel im Internet. Dort ist nahezu alles zu bekommen, was das Faschistenherz begehrt: Von Blech-Schildern mit der Aufschrift „Rudolf-Heß-Straße“, „Wolfschanze“ oder „Deutsche Männer im wehrfähigen Alter gehören in den Stahlhelm“ über Büsten von Rudolf Heß und Wehrmachtssoldaten, Kleidung und Aufklebern (teilweise mit den Umrissen des Deutschen Reiches) bis hin zu Büchern und CDs. Im Bereich Musik kennt sich auch Adrian Preißinger aus: Nach seiner Verurteilung wegen Volksverhetzung im Jahre 1992 zog er sich in ein seiner Meinung nach „verfolgungssicheres Land“ zurück. Von der Slowakei aus knüpfte er Kontakte zu Presswerken im Raum Prag und in Italien, in manchen Quellen ist auch von Ungarn, Thailand, Taiwan und Skandinavien die Rede. Durch diese Kontakte wurde Preißinger zum Ansprechpartner für neonazistische Bands, die aufgrund ihres strafbaren Inhalts ihre CDs in Deutschland nicht produzieren lassen konnten. Im Dezember 2002 wurde Preißinger erneut wegen Volksverhetzung verurteilt. Rund 3.000 CDs sowie die Einnahmen aus dem Verkauf von ca. 46.000 CDs wurden beschlagnahmt.

Dass die Rechten gerade bei voice-design angefragt haben, ist für den in vielen sozialen Bereichen engagierten Andreas Bender völlig unverständlich. Von Anbeginn leitet er das Unternehmen nach ethischen Grundsätzen. „Es mag vielleicht hochtrabend klingen, aber wir arbeiten nicht für jeden. Firmen, die beispielsweise auf Kinderarbeit setzen, Tierversuche durchführen oder eben auch menschenverachtendes Gedankengut verbreiten, können gleich wieder gehen“, betont Bender. „Und meiner Meinung nach ist das, was NPD und Deutsche Stimme verbreiten, klar faschismus-, kriegs- und gewaltverherrlichend – kurz: menschenverachtend.“ Tatsächlich weist voice-design in seiner Imagebroschüre, auf der Website und sogar im Firmen-Slogan („ethisch bewusst. fair. preiswert.“) klar auf die ethische Basis des Unternehmens hin. „Wir sind nicht ethnisch bewusst sondern ethisch bewusst“, betont Bender mit einem Augenzwinkern.
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Ergänzungen

Die damalige Informationskampagne

Informator 13.12.2007 - 13:48
Nun denn, tatsächlich glaube ich auch nicht daran, dass die NPD (!!!) sich eine solche Druckerei einfach mal so anschreibt.

Trotzdem hier mal ein paar Fakten, was den Nachdenker auch mal nachdenken lassen könnte.

1. Ist die Deutsche Stimme das Parteiorgan der NPD. Das die NPD da nicht direkt dran beteiligt ist, tut nichts zur Sache. Einfach mal auf deren HP unter Impressum gucken und nach unten scrollen, schon sieht Mensch als Herausgeber "NPD- Parteivorstand"... Soviel also zu dem Thema, dass die NPD die DS nicht herausgibt.
2. Die Anfrage ist einfach deswegen so lächerlich, weil die NPD selber einen Wahlkampf geführt hatte, der sich mit der Thematik "EU-Osterweiterung" auf ihre dumpfe nationalistische Art beschäftigt hatte. Da kamen dann deren Ressantiments gegen die "Lohndrücker" aus dem Osten zum Vorschein. Dumm nur, dass die NPD auf der Suche nach einer kostengünstigeren Möglichkeit zum drucken ausgerechnet bei einer Druckerei in Polen hängen geblieben ist und dort ihre Pamphlete drucken ließ, der niedrigeren Lohnkosten wegen...Mittlerweile wird sie in Litauen gedruckt.
3. Im übrigen gibt es leider genug andere rechtsextreme Zeitungen und Zeitschriften, die auch in Deutschland gedruckt werden. Somit ist auch das Argument mit dem "Wer in der BRD würd denn sowas drucken..." auch nicht so richtig stichhaltig. Schon schlimm genug, dass die überhaupt irgendwo gedruckt werden.

So, und dann noch ein kleiner Hinweis:

sich vorher zu informieren, zum Beispiel auf den entsprechenden Homepages, oder bei Wikipedia, hilft durchaus, bevor man solche FALSCHEN Informationen verbreitet. Ehrlich gesagt hats mich 5 Minuten gekostet, um die Informationen zu haben, die ich benötigt habe. Fazit: Erst informieren, dann blubbern, ansonsten an Nuhr`s Empfehlung halten.

NPD ist sehr wohl die Herausgeberin

Besserwisser 14.12.2007 - 18:16
Hallo Nachdenker! Du bist da wohl nicht ganz richtig informiert. Im Impressum der Verlagsseite ist die "Deutsche Stimme Verlags GmbH" als Verlag genannt. Als Herausgeber wird der "NPD-Parteivorstand" aufgeführt.

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sagt mal hackts bei euch?

antialles 12.12.2007 - 15:47
Sagt mal, gehts noch?

1. Voice design ist eine der wenigen Druckereien, die einen klaren politischen Anspruch haben und nicht jeden sexistischen, rassistischen oder snstigen Müll drucken, um Kohle zu machen. Wer ein wenigbescheid weiß und politik nicht mit "nazis aufs maul" und "jugendantifa röderbrogfeld" gleichsetzt, ist sich darüber im klaren, dass voice-design schon so mancher NGO, so manchem Projekt geholfen hat, überstunden für politische Gruppen einlegt und finanziell einiges Riskiert (der NPD deal wäre wohl sehr lukrativ gewesen).

2. Was hat denn der mensch nicht an der NPD verstanden? Und wieso ist dein verständnis der NPD die einzieg legitime antifaschistische Haltung [sic!!!]???

3. Finde ich es sehr gut und wichtig, aufzudecken, dass die NPD mitlerweile sogar linke Druckereien anfragt, das heißt a) dass sie völlig unfähig sind, ihre inkonsistente politik konsitent zu führen (des pudels kern...) und b) sie probleme haben, ihre propagandascheisse zu drucken. Das ist super, das legt die NPD lahm, zumindest in diesem Bereich und wenn alle Druckerein so couragiert sind wie das Voice-Design dann hat die NPD bald richtige Probleme und darf am Heimdrucker Flyer drucken...

4. "Links" ist mehr als "Bomber Harris do it again" und "Nazi sein heißt ärger kriegen" (bzw. das eben nicht) . Aber vermutlich brauchen alle Leute halt zeit, um sich zu bilden und ihre Dogmen loszuwerden.

Rasende Reporter

Marc 12.12.2007 - 17:08
Also von "aufzudecken" zu reden, finde ich ein bisschen übertrieben.

Hier ist keine unter Lebensgefahr enstandene journalistische Meisterarbeit beschrieben.

Und ganz ehrlich: Die NPD kann sich auch denken, dass es dann hier erscheint. So dumm sind die nun auch nicht.

Der Schoß ist fruchtbar noch...

http://www.ksta.de/ 12.12.2007 - 19:47
„Ignorieren heißt dulden - keine Chance für Nazis“ lautete das Motto eines Großreinemachens in Schlebusch.

Tüchtig gespachtelt und geputzt wurde vergangenen Samstag in der Schlebuscher Fußgängerzone. Im Rahmen der „Aktion gegen Rechts“ wurden dabei etliche Aufkleber von rechtsextremen Gruppierungen, die an verschiedenen Stellen in der Fußgängerzone zuvor nicht beseitigt wurden, nun endgültig entfernt. Initiiert wurde diese Gegenbewegung von der Schülervertretung des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, die besonders zwei Mitglieder der SV organisiert hatten.

Putztrupps

Bereits im Vorfeld, Ende Oktober, war das schuleigene Gelände von rechtsradikalem Material gesäubert und zudem eine Aufklärungswand mit weiteren Schülern über rechtsextreme Gruppen entworfen worden. Zusammen mit sechs Lehrern und weiteren freiwilligen Helfern trafen sich die beiden Hauptorganisatoren am Samstag um 11 Uhr an der St.-Andreas-Kirche. Einige freiwillige Helfer waren auch Schüler der Montanus-Realschule.

Dann zogen sechs Putztrupps mit je einem Lehrer mit Spachteln und Spiritus los, um die restlichen Aufkleber zu entfernen. Bis zum Marktplatz in Schlebusch und Umgebung fanden sich diese rechtsextremen Aufkleber, die zum „nationalen Widerstand“ aufrufen. Angebracht hatten sie Gruppierungen der rechten Szene - die so genannte „AG Rheinland“ und „Pro Leverkusen“.

Pro-NRW-Ableger

Die „AG Rheinland“, die einen „nationalistischen und sozialistischen Freiheitskampf“ proklamiert und „keinen Frieden mit Deutschlands Feinden“ fordert, ist deutlich als rechte Organisation zu erkennen - die zudem zur „Meldung linker Aktivitäten“ in Leverkusen aufruft, wo sie auf die Unterstützung der „ANL“ (Autonome Nationalisten Leverkusen / Leichlingen) zählen darf.

Auch „Pro Leverkusen“ tritt in letzter Zeit vermehrt als Ableger von „Pro NRW“ in Erscheinung - alles rechte Gruppierungen, die versuchen, an ein junges Forum zu gelangen. Vorsitzender von „Pro NRW“ ist übrigens der Leverkusener Rechtsanwalt Markus Beisicht. „Ich denke, es gibt viele, die gegen rechts sind, aber nicht wissen, was sie tun sollen“, sagte eine Schülerin. Deswegen positionierten sich die Mitwirkenden der Aktion gegen Rechts nun dagegen. Das Ziel der Organisatoren war es, andere Schüler zu mobilisieren und sich stark zu machen, um so Aufmerksamkeit zu erregen - bei allen.

Mit Kreide beschrifteten die Helfer die geputzten Stellen - „Ignorieren heißt dulden“ und „Hier hingen Aufkleber der rechtsextremen AG Rheinland“. Damit sollten auch die Passanten aufmerksam gemacht werden. Denn schon tagelang gingen die meisten an den Hetzparolen vorbei, ohne irgendetwas zu bemerken. Rund eine Stunde sah man Schüler und Lehrer engagiert spachteln und putzen. Danach ging es dann in das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, wo noch Gruppenarbeiten durchgeführt wurden. Je fünf Gruppen erarbeiteten verschiedene Themenbereiche bezüglich Rechtsextremismus.

Flugblätter

Dazu gehörte die Recherche über die „AG Rheinland“ und „Pro NRW“ sowie anschließender Erstellung von eigenen Flugblättern. Eine weitere Gruppe war für die Aufklärung an den Schulen zuständig. Konkret wurde hier überlegt, wie man Projekttage und speziell die Aufklärung von jüngeren Schülern gestalten könne. Auch über die Aufklärung der Öffentlichkeit machte sich eine Gruppe Gedanken, nämlich, dass man nicht nur Schüler, sondern auch andere Leute mobilisiert, zum Beispiel durch Stände in der Stadt oder Artikel.

Zuletzt wurde noch an einer Fotowand über die Aktion gearbeitet. Eine vollkommen gelungene Veranstaltung, denn „so viele Nazis zeigen sich nicht öffentlich, man wird erst dadurch aufmerksam, wie viele es gibt“, sagte eine weitere Schülerin.

Brauner Auflauf in Schwandorf

http://www.tvaktuell.com 12.12.2007 - 20:15
Brauner Auflauf in Schwandorf - Chamer NPD darf demonstrieren

So ist da nun mal in einer Demokratie: Auch radikale Parteien haben ein Recht, auf die Straße zu gehen und ihre Meinung kundzugeben. Für Samstag hat die Chamer NPD eine Demonstration für Opfer sexuellen Missbrauchs in Schwandorf geplant - und die Erlaubnis erhalten.

Schwandorf sei weder braun noch rechts, so Oberbürgermeister Helmut Hey. Doch die Menschen, die durch die Straßen ziehen werden, sind braun und rechts. Doch verhindern könne man den Nazi-Aufmarsch vermutlich nicht, so der OB. Das sei eben Demokratie.

Der Anlass der Demonstration birgt jedoch Gutes: für die Opfer sexuellen Missbrauchs wollen die NPD-Anhänger auflaufen. Ob der Zweck die Mittel heiligt, bleibt abzuwarten: Dass rechtsradikale Parolen durch die Schwandorfer Straßen hallen, kann nicht ausgeschlossen werden.

Der Zeitpunkt der Demonstration ist jedoch schlecht gewählt: Vor fast genau 19 Jahren haben Neo-Nazis das Habermeierhaus in Schwandorf angezündet. Bei dem Brandanschlag starben 1988 vier Menschen.

Die braunen Helfer der Polizei

http://www.sueddeutsche.de/ 12.12.2007 - 20:17
"Da dreht es einem den Magen herum": Beamte greifen für Ermittlungen gegen linke Gruppen auf illegale Internetfotos von Neonazis zurück.

Die bayerische Polizei nutzt Internetseiten von Neonazis für Ermittlungen gegen Personen aus dem linken Milieu. Dies bestätigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Nürnberg am Dienstag der SZ. Zwei Polizeibeamte hatten zuvor bei einem Verfahren vor dem Nürnberger Amtsgericht eingeräumt, einer Rentnerin zur "Täterermittlung" mehrere Fotos der rechtsextremen Internetseite "Anti-Antifa.net" vorgelegt zu haben. Die Frau hatte zwei Demonstranten angezeigt.

Veröffentlicht werden auf der Seite unter anderem Fotos von Personen, die an Demonstrationen gegen Rechtsextremisten teilnehmen. Mit Hilfe der ihr vorgelegten Fotos erkannte die Frau die beiden Personen, gegen die daraufhin ein Verfahren wegen Nötigung eingeleitet wurde. Beide wurden inzwischen vor dem Amtsgericht freigesprochen.

Die Polizei räumte gestern ein, dass die Fotos "vermutlich illegal" auf den von Rechtsextremisten publizierten Seiten veröffentlicht wurden. Fotos von Privatpersonen dürfen lediglich mit Genehmigung der Betroffenen publiziert werden. Würden diese gegen die veröffentlichten Fotos zivilrechtlich vorgehen und nachweisen können, dass sie eindeutig darauf zu erkennen sind, so wären die Bilder illegal. Dass sich die Ermittler trotzdem dieser Fotos zur Täterermittlung bedienen, sei "im Einzelfall" durchaus gängige Praxis, erklärte das Polizeipräsidium.

Im konkreten Fall habe offenbar die Nürnberger Polizeiinspektion West bei der Staatsschutzabteilung der Kripo um Hilfe gebeten. Der Staatsschutz habe den Beamten dann mehrere Fotos von der Seite der Neonazis vorgelegt. Mit deren Hilfe wurden zwei Studenten ermittelt, die sich gegen eine Rentnerin gewehrt hatten. Die Frau hatte beide bei einer in Nürnberg angemeldeten Demonstration gegen den Weltwirtschaftsgipfel fotografiert und gefilmt. Nach einer Rangelei mit der 60 Jahre alten Frau wurden beide wegen Nötigung angeklagt - vor dem Amtsgericht in Nürnberg am Donnerstag aber freigesprochen.

Die Opposition im Landtag reagiert mit Empörung auf das Vorgehen der Ermittler. Der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Schuster sprach von einer "Riesensauerei". Dass die bayerischen Behörden auf illegale Hilfsmittel von Neonazis zurückgreifen, sei skandalös.

Auch Christine Stahl, Rechtsexpertin der Grünen, zeigte sich entsetzt: "Da dreht es einem dem Magen herum, zu welchen Mitteln Polizeibeamte greifen, wenn es darum geht, gegen Linke zu ermitteln." Die Bilder seien eindeutig zum Zweck der Einschüchterung gegen Demonstrationsteilnehmer und auf rechtswidrige Weise von Nazis ins Internet gestellt worden.

Auf deren Internetseite heißt es, die "Anti-Antifa" sei ein freier Zusammenschluss von Personen, die "maßgeblich im nationalen Widerstand" tätig seien. Der Name gebe die Stoßrichtung an: Man richte sich "gegen linke Personen, Strukturen aller Art und deren Unterstützer". Grundsätzlich komme jeder als Unterstützer in Frage. Die Gruppe ruft dazu auf, im Bekanntenkreis nachzufragen, "wer an irgendwelche nützliche Daten rankommt"- beispielsweise von Polizisten, Justiz- oder Finanzbeamten. Die Betreiber verstehen sich selbst als "nationalen Informationsdienst". Man beschaffe Daten "über linke Gruppen, Personen und antinationale Zusammenhänge", dokumentiere und veröffentliche diese.

Als direkt betroffen davon gelten derzeit zirka 200 Personen, darunter der Bürgermeister der Stadt Gräfenberg, Werner Wolf. Er setzt sich offen gegen die monatlichen Aufmärsche von Neonazis in der oberfränkischen Stadt zur Wehr - und wird von Neonazis deswegen heftig angegriffen. Auf den betreffenden Seiten der Rechtsextremen seien auch "auffällig detaillierte Informationen" zu einem Anschlag auf sein privates Wohnhaus in Gräfenberg zu finden gewesen, erklärt Wolf. Das Haus war im April mit roten Farbeiern beworfen worden.

Polizei und Innenministerium rechtfertigen das Vorgehen: Laut Strafprozessordnung seien die Ermittler dazu verpflichtet, die öffentlich zugängigen Quellen zu nutzen. Andernfalls setze man sich dem Vorwurf der Strafvereitelung aus.

ein paar Klarstellungen

Nachdenker 13.12.2007 - 11:30
Von Aufdecken kann hier wohl keine Rede sein, so blöd sind nicht einmal die Nazis. Die haben garantiert bewußt bei dieser und keiner anderen Druckerei nachgefragt.

Aber:
- Wer glaubt ernsthaft, daß irgendeine deutsche Druckerei für die NPD druckt? (Da war mal so ein kleines Feuer bei der Druckerei der Jungen Freiheit.)
- Warum beklagt man sich (oder lacht), daß die NPD in Litauen druckt, findet aber eine Anfrage in der BRD ebenso lächerlich?
- Die Deutsche Stimme wird nicht von der NPD herausgegeben, sondern von der "Deutsche Stimme Verlagsgesellschaft mbH". Und Eigentümer der GmbH ist NICHT die NPD. Natürlich gibt es zahlreiche personelle Verflechtungen, aber mehr auch nicht!