Linke Journalistin vorrübergehend verhaftet
Am Montagabend wurde die linke Journalistin Heike Schrader bei der Einreise am Flughafen Bonn-Köln verhaftet. Sie ist nach Deutschland gekommen, um ein brisantes linkes Buch vorzustellen.
Heike Schrader lebt als deutschsprachige Journalistin seit Jahren in Athen und arbeitet von dort für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, u.a. Neues Deutschland, junge Welt und Gewerkschaftspublikationen.
Sie war in den letzten Jahren hin und wieder in Deutschland und hat dort auch Veranstaltungen über politische Themen, wie die Linke in Griechenland durchgeführt.
Am Montagabend landete sie auf Flughafen Köln-Bonn. Dort wurde sie festgenommen und am Dienstagnachmittag zur Bundesanwaltschaft nach Karlsruhe gebracht. Der Grund sei ein internationaler Haftbefehl, der seit 2001 gegen Schrader bestehe. Sie wird beschuldigt, der in Deutschland und der Türkei verbotenen linken türkischen Organisation DHKP/C anzugehören.
Die Bundesanwaltschaft setze den Haftbefehl allerdings gegen eine geringe Kaution außer Vollzug. Da ergeben sich doch einige Fragen: Warum wurde Schrader gerade jetzt verhaftet, wo sie eine Lesereise mit dem von ihr übersetzten und im Pah-Rugenstein-Verlag herausgebenen Buch „Guantanamo auf griechisch – Zeitgenössische Folter im Rechtsstaat“ beginnen und das Buch vorstellen wollte? Ein Zusammenhang ist schon deshalb sehr wahrscheinlich, weil der Inhalt des Buches äußerst brisant ist. Schließlich sind es die Aufzeichnungen von Savvas Xiros. Der Aktivist der griechischen Stadtguerilla „17.November“ wurde 2002 bei einer vorzeitigen Bombenexplosion schwer verletzt und noch in lebensgefährlichen Zustand verhört. Darüber kam die griechische Polizei der bis dahin abgeschotteten Gruppe auf die Spur.
Zahlreiche Festnahmen und Verurteilungen beruhen allein auf den Aussagen des schwerverletzten und eigentlich nicht vernehmungsfähigen Savvas Xiros, die er unter dem Einfluss von Medikamenten in der Intensivstation des Athener Krankenhauses gemacht hat. .
Die Aufzeichnungen des Gefangenen zeigen auf, wie mitten in Europa gegen militante Linke Methoden angewendet werden, die mit den eigenen rechtsstaatlichen Grundsätzen, die immer beschworen wurden, nichts zu tun haben. Das Buch wird sicher einige aufrütteln und zu Fragen anregen. Sollte mit Schraders kurzzeitiger Festnahme die Buchvorstellung verhindern werden? Das ist zumindest gründlich misslungen. Das Buch wird am Mittwoch den , 12.12., um 19.30 Uhr, in Berlin im Infoladen Daneben, Liebigstraße 34 vorgestellt. Die weiteren Termine lauten:
Hamburg: Donnerstag, 13.12., um 19.30 Uhr, Schwarze Katze, Libertäres Zentrum, Fettstr. 23
Nürnberg: Samstag, 15.12., 17.00 Uhr, K4, Königstr. 93 (Linke Literaturmesse)
Sie war in den letzten Jahren hin und wieder in Deutschland und hat dort auch Veranstaltungen über politische Themen, wie die Linke in Griechenland durchgeführt.
Am Montagabend landete sie auf Flughafen Köln-Bonn. Dort wurde sie festgenommen und am Dienstagnachmittag zur Bundesanwaltschaft nach Karlsruhe gebracht. Der Grund sei ein internationaler Haftbefehl, der seit 2001 gegen Schrader bestehe. Sie wird beschuldigt, der in Deutschland und der Türkei verbotenen linken türkischen Organisation DHKP/C anzugehören.
Die Bundesanwaltschaft setze den Haftbefehl allerdings gegen eine geringe Kaution außer Vollzug. Da ergeben sich doch einige Fragen: Warum wurde Schrader gerade jetzt verhaftet, wo sie eine Lesereise mit dem von ihr übersetzten und im Pah-Rugenstein-Verlag herausgebenen Buch „Guantanamo auf griechisch – Zeitgenössische Folter im Rechtsstaat“ beginnen und das Buch vorstellen wollte? Ein Zusammenhang ist schon deshalb sehr wahrscheinlich, weil der Inhalt des Buches äußerst brisant ist. Schließlich sind es die Aufzeichnungen von Savvas Xiros. Der Aktivist der griechischen Stadtguerilla „17.November“ wurde 2002 bei einer vorzeitigen Bombenexplosion schwer verletzt und noch in lebensgefährlichen Zustand verhört. Darüber kam die griechische Polizei der bis dahin abgeschotteten Gruppe auf die Spur.
Zahlreiche Festnahmen und Verurteilungen beruhen allein auf den Aussagen des schwerverletzten und eigentlich nicht vernehmungsfähigen Savvas Xiros, die er unter dem Einfluss von Medikamenten in der Intensivstation des Athener Krankenhauses gemacht hat. .
Die Aufzeichnungen des Gefangenen zeigen auf, wie mitten in Europa gegen militante Linke Methoden angewendet werden, die mit den eigenen rechtsstaatlichen Grundsätzen, die immer beschworen wurden, nichts zu tun haben. Das Buch wird sicher einige aufrütteln und zu Fragen anregen. Sollte mit Schraders kurzzeitiger Festnahme die Buchvorstellung verhindern werden? Das ist zumindest gründlich misslungen. Das Buch wird am Mittwoch den , 12.12., um 19.30 Uhr, in Berlin im Infoladen Daneben, Liebigstraße 34 vorgestellt. Die weiteren Termine lauten:
Hamburg: Donnerstag, 13.12., um 19.30 Uhr, Schwarze Katze, Libertäres Zentrum, Fettstr. 23
Nürnberg: Samstag, 15.12., 17.00 Uhr, K4, Königstr. 93 (Linke Literaturmesse)
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Ergänzungen
Veranstaltung mit Heike Schrader fand statt
Heike Schrader las aus dem von ihr übersetzen Buch und beantwortete stundenlang Nachfragen. Für die Menschen in den drei Städten, in denen sie noch liest: Hingehen. Lohnt sich.
Worum es geht - und worum nicht.
Und das ist auch der Knackpunkt: Unabhängig davon, wie man zu den jeweils Beschuldigten steht, liegt es im Interesse der (radikalen) Linken, den Staat am Foltern zu hindern.
Zur Festnahme von Heike Schrader gibt es den Artikel "Lügen in Zeiten der Folter" unter http://www.jungewelt.de/2007/12-13/064.php
Artikel dazu auf Telepolis
129a: Lesereise hinter GitterWie die Telepolis-Autorin Heike Schrader ins Visier des Staatsschutzes geriet
Guantanamo In Griechenland
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
und wieder... — dohle
widerstand-repression-griechenland.de — x
immer gegeneinander — dd-autonom
also da muß ich — echt